700 Prozent Inflation in Venezuela
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Wenns nicht mit Autorität geht, dann gehts vielleicht mit mehr Autorität, oder wie?
Auf die Idee, dass man das liberalisieren und vor allem demokratisieren müsste will die Regierung nicht kommen, weils ja bedeuten würde die Macht ans Volk abgeben zu müssen.
Ob mal irgendwem auffällt, dass autoritärer Sozialismus gleich Kommunismus ist, der weltweit schon 100fach gescheitert ist?
Ob mal einer bemerkt, dass auch Nationalsozialisten effektiv autoritäre Linke sind?
Ob mal einer auf die Idee kommen könnte, dass man aus der Tatsache, dass es fast weltweit fast ausschliesslich autoritäre Regierungen gibt schliessen kann, dass ein Volk was sowas wählt effektiv sich selber für zu blöd hält selber zu entscheiden?
Ob mal einer merkt, dass diese autoritären Regierungen tatsächlich um Grössenordnungen blöder sind als ein demokratisch organisiertes Volk (wie z.B. die Schweiz) jemals sein könnte?
Müsste nicht irgendwann mal wem auffallen, dass die Schweiz NOCH NIE Krieg geführt hat, ganz ohne ein mächtiges Militär NOCH NIE in ihrer Existenz bedroht war und NOCH NIE Probleme mit Zugang zu Rohstoffen hatte, während autoritär regierte Staaten alle Nasen lang irgendwo Bomben abwerfen, während ihre Regierungen alle Nasen lang gestürzt oder abgewählt werden?
Nichtsdestotrotz müssen Lösungen her. Ich habe jetzt "Der verschwendete Wohlstand" fertig gelesen und habe gerade Haisenkos "Humane Marktwirtschaft" fast zu Ende. Die Schlussfolgerungen sind ähnlich, die Ergebnisse auch, wobei Haisenko ohne das "Unwort" auskommt. Thomasio hat schon so oft den Unterschied zwischen seinem und dem früher real exisitierenden Sozialismus zu erklären versucht, aber der Begriff ist einfach zu negativ besetzt. Vielleicht sollte er sich da einfach einen anderen Begriff ausdenken.
Ich habe nur herausgestellt, dass das wogegen wir ALLE sind, weil es nicht funktionieren kann AUTORITÄRER Sozialismus ist, weil der gleich Kommunismus und auch gleich Nationalsozialismus ist.
Ich tippe mir ja nu seit Monaten n Wolf in dem Versuch herauszustellen, dass "echter" Sozialismus nichts mit Kommunismus zu tun hat und versuche irgendwie klar zu machen, dass wir alle gegen Kommunismus sind,
Aus irgendeinem Grunde wurde bisher jeder Versuch demokratischen Sozialismus so zu beschreiben wie er sein sollte immer mit Ablehnung des Kommunismus beantwortet.
Ich habe ja schon fast daran verzweifelt und mich gefragt, was ich denn sonst noch an Ablehnung des Kommunismus schreiben soll, bevor mal einer begreift, dass Kommunismus und Sozialismus nahezu gegensätzliche Dinge sind.
Anscheinend habe ich diesmal zumindest den ersten Schritt geschafft, nämlich klar zu machen, dass wir hier NICHT über Kommunismus und erst recht nicht über Nationalsozialismus reden.
Ob und wie wir nu den zweiten Schritt, also die Erkenntnis, dass "echter", liberaler, demokratischer Sozialismus im Prinzip genau das ist was wir alle haben wollen, auf die Reihe bekommen ..... schaun mer mal.
Möglicherweise müssen wir es wirklich umbenennen, weil das Wort Sozialismus alleine derartigen Widerspruch hervorruft, aber wie sagte schon Richard Wollf?
Zitat: "Es ist mir egal wie ihr es nennt, solange ihr es nur macht."
Wobei "es", wenn man das Wort Sozialismus mal weglassen will am Besten umschrieben wird mit "totale Demokratie, inkl. Demokratie am Arbeitsplatz".
- IrresDing
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Du denkst das kann man einfach so entscheiden? Eine international angesehene und über Jahrzehnte verlässliche Währung per Beschluss? Eine hervorragende technische Ausstattung und Produktivität per Gesetz? Wirtschaftlich aufsteigende direkt angrenzende Märkte zum Handel und Bindung von Fachkräften per Dekret? Hochtechnologie und Forschungseinrichtungen per Willenserklärung? Geringe Kriminalitätsrate (inkl Ausland) und kaum Korruption per Wunsch?KROESUS hat geschrieben:Ich bin halt ueberzeugt dass die Mehrheit bessere Entscheidungen trifft als Einzelne
Wenn die Mehrheit in Venezuela entscheiden duerfte waere es die Schweiz Suedamerikas
Womit eigentlich alles gesagt ist
Du überschätzt den Primat der Politik heillos.
- Der Goldene Kiel
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Ich denke (hoffe), er meint genau das Gegenteil. Während mehr oder weniger autoritäre Machthaber sich oft einbilden all dies durch Ausübung ihrer Macht durchsetzen zu können, scheint eine Gesellschaft (wie die der Schweizer), in demokratischen Entscheidungen eher in der lage sein, die Rahmenbedingungen in der die von Dir genannten positiven Dinge gedeihen können zu legen.IrresDing hat geschrieben:Du denkst das kann man einfach so entscheiden? Eine international angesehene und über Jahrzehnte verlässliche Währung per Beschluss? Eine hervorragende technische Ausstattung und Produktivität per Gesetz? Wirtschaftlich aufsteigende direkt angrenzende Märkte zum Handel und Bindung von Fachkräften per Dekret? Hochtechnologie und Forschungseinrichtungen per Willenserklärung? Geringe Kriminalitätsrate (inkl Ausland) und kaum Korruption per Wunsch?KROESUS hat geschrieben:Ich bin halt ueberzeugt dass die Mehrheit bessere Entscheidungen trifft als Einzelne
Wenn die Mehrheit in Venezuela entscheiden duerfte waere es die Schweiz Suedamerikas
Womit eigentlich alles gesagt ist
Du überschätzt den Primat der Politik heillos.
War Deutschland damals ein Zentrum von Stabilität mit einer über Jahrzehnte verlässlichen Währung und hervorragender technischer Ausstattung, oder war Deutschland völlig am Boden, alle nennenswerte Industrie zerstört und die vorherige Währung in Hyperinflation zugrunde gegangen?
Warum hat in Deutschland damals praktisch aus dem Stand das Wirtschaftswunder begonnen?
Vielleicht weil nach dem totalen Kollaps den Menschen eine Möglichkeit gegeben wurde etwas aufzubauen, bei dem jeder für sich die Chance hatte seine eigenen Verhältnisse zu verbessern, was dann im Gesamtsystem für alle zu wachsendem Wohlstand wurde?
Warum sollte es in Venezuela nicht möglich sein ein solches Wirtschaftswunder anzustossen?
Die Situation dort unterscheidet sich kaum von der Situation in Deutschland direkt nach dem zweiten Weltkrieg.
Venezuela hat sogar noch einen gewaltigen Vorteil, denn den wichtigsten Rohstoff, den ein Land für den Aufbau einer Industrie braucht, nämlich Rohöl, hat Venezuela selber.
Sie müssen einfach nur mal aufhören von oben runter autoritär zu regieren und stattdessen liberale und demokratische Politik machen.
Natuerlich geht das nicht ueber Nacht. Es ist bekannt dass in der Schweiz Entscheidungen also Richtungsaenderungen in der Politik gerade wegen den Volksabstimmungen wesentlich laenger dauern als in einer Diktatur wo oft ueber Nacht entscheiden wird.
Dafuer sind die Entscheidungen in der Regel dann auch gut und begruenden langfristig Wohlstand und Frieden.
Wenn jetzt in Venezuela Volksabstimmungen eingefuehrt wuerde wuerde dies 50 Jahre brauchen bis ein vergleichbarer Wohlstand wie in der Schweiz herrschen wuerde.
Trotzdem ist es der meiner Meinung nach gangbarste Weg denn Diktatoren irren oft.
Letztendlich muss das Volk sich seine Herrschaft erkaempfen sonst hat es die direkte Demokratie nicht verdient und kann sie auch nicht auf Dauer halten.
Kampf heisst nicht Armeen aufmarschieren lassen sondern mit Verstand handeln!
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Die Krise in Caracas ist inzwischen so dramatisch, dass der Papst vermittelt. Doch nicht der politische Machtkampf, sondern die Staatspleite wird wohl bald zum totalen Zusammenbruch Venezuelas führen. Allzu lange kann es nicht mehr dauern:
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Venezuela ... 32166.html
Tatsächlich sind nach einer Staatspleite die Menschen aber immer noch da und auch der Staat existiert danach noch.
Darum gibt es bei einer Staatspleite in etwa dasselbe wie auch im modernen Insolvenzrecht, nämlich einen Kompromiss, bei dem die Gläubiger nur auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten, die Firma, bzw. in diesem Fall der Staat, weiter existiert und weiterhin Schulden hat, nur halt nicht mehr untragbar hohe Schulden, sondern so weit reduzierte Schulden, dass die "Experten" es für tragfähig halten.
Im Ergebnis kommen die allermeisten Staaten, die jemals in so eine Staatspleite gerutscht sind nicht wieder auf die Beine, weil nach Ansicht der Mainstream-Ökonomen der einzige Weg aus den Schulden immer nur mehr sparen ist, was (wie wir aus Griechenland wissen) erst recht zum Zusammenbruch mit immer weiter schrumpfendem BiP führt, so dass diese Staaten in schöner Regelmässigkeit immer wieder in die Staatspleite rutschen, woran auch regelmässige Umstürze der Regierung, wann immer das Volk den Aufstand probt, nichts ändern können.
Moin zusammen,Thomasio hat geschrieben:
Warum hat in Deutschland damals praktisch aus dem Stand das Wirtschaftswunder begonnen?
Vielleicht weil nach dem totalen Kollaps den Menschen eine Möglichkeit gegeben wurde etwas aufzubauen, bei dem jeder für sich die Chance hatte seine eigenen Verhältnisse zu verbessern, was dann im Gesamtsystem für alle zu wachsendem Wohlstand wurde?
Warum sollte es in Venezuela nicht möglich sein ein solches Wirtschaftswunder anzustossen?
also aus dem Stand hat in Deutschland nach dem 2.WK gar nichts begonnen.
Was als das sagenhafte Wirtschaftswunder bezeichnet wird, hätte nicht stattgefunden wenn die USA nicht daran interessiert gewesen wäre. Nix Erhard, das war ein Abnicker der Beschlüsse der USA. Uneigennützig und gutherzig war das jedoch auch von den USA nicht.
Die wollten auf jeden Fall verhindern das sich Richtung Russland ( UDSSR ) Beziehungen entwickeln. Zu dem sollten wir in der BRD als leuchtendes Beispiel für die Überlegenheit des Kapitalismus gegen den Ostblock dienen. Wobei ich die eigenen Verdienste der BRD jetzt nicht klein reden will.
Vielleicht sollte man daher die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Deutschlands seit der 90.ger auch mal im Zusammenhang mit dem Zerfall des Ostblock sehen! Zeitlich passt das recht gut.
Solang keiner Interesse daran hat das Venezuela wieder auf die Beine kommt, wird das auch nix. Im Gegenteil ein Rohstoff reiches Land, immer kurz vor dem Kollaps, ist doch perfekt für alle die Rohstoffe benötigen.
Es geht doch bei den meisten Auseinandersetzungen um Rohstoffe, Energie also Ressourcen, nix Demokratie und Menschenrechte!!!!!
Es gibt schon lange Statistiken, nach denen rohstoffreiche Länder potentiell eher arm sind.
Fast ganz Afrika leidet seit Jahrhunderten unter dem Problem, die wurden früher mal kolonisiert und ausgebeutet bis zum Gehtnichtmehr und seit Kolonien nicht mehr ins Bild von Demokratie passen bietet man ihnen halt so lange billige "Hilfs-"Kredite an, bis sie nicht mehr nein sagen können und dann erhöht man die Zinsen so weit, dass man ihnen nur von den Zinsen ihre Rohstoffe faktisch für lau abnehmen kann.
Polen ist auch so ein Beispiel, die wurden wegen ihrer Bodenschätze in der Geschichte immer wieder von allen Seiten überfallen und waren immer recht arm dran.
Seit sie es geschafft haben nicht mehr überfallen zu werden und von ihren Rohstoffen eine eigene Industrie aufbauen, geht es dort aufwärts.
In der Folge werden die Politiker in diesen Ländern sehr anfällig für Korruption, weil sie auf legale Art selber nichts verdienen können und das macht das Problem nur noch schlimmer, weil dann zusätzlich zu den Schulden auch noch eine Handvoll Mächtiger die Bevölkerung ausquetscht.
Der politische Wille fehlt halt, sowohl im eigenen Land als auch bei den Gläubigern, aber wenn der mal gefunden werden sollte, wie z.B. in Polen, dann gibt es keinen Grund warum nicht auch Venezuela wieder auf die Beine kommen sollte.
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- 500 g Barren Mitglied
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https://www.welt.de/finanzen/article159 ... ecken.html
Ich war in den 90ern in Brasilien, die hatten damals 2000% Inflation.
DM, bzw. Travellerschecks umtauschen alle 3 Tage, weil sonst der Verlust durch Inflation zu hoch wurde.
Wie man da raus kommt kann Venezuela sich auch in Brasilien abschauen.
Zuerst ein Referendum zur Regierungsform, da wählt eine überwältigende Mehrheit Demokratie.
Dann Währungsreform.
Dann links-liberale Politik, begonnen in Brasilien 2003 mit Luiz Inácio Lula da Silva.
Was man dabei beachten muss kann Venezuela immer noch in Brasilien abschauen, denn wenn man in dem Prozess die Korruption nicht in den Griff bekommt, geht das Ganze wieder baden.
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- 500 g Barren Mitglied
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https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ation.html
221 Prozent Inflation in Monat.
Im Artikel wird auf die Ursachen nicht eingegangen,nur dieHerebordus hat geschrieben:Erstmals seit 2008 gibt es wieder Hyperinflation...
Symptome werden "analysiert".
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Venezuela
Der Sozialismus ist tot. Es lebe die Diktatur!
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... tatur.html