Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 26.09.2018, 00:59

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MaciejP
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goldmoney hat geschrieben:Das Fiatsystem wird nach einem Crash nie mehr funktionieren. Wir hatten ein Fiatcrash noch nicht. Zimbabwe hatte einen, in Venezuela findet er gerade statt. Wenn es in diesen Ländern eine neue stabile eigene Fiatwährung eingeführt wird, reden wir weiter.
Die Situation in Venezuela ist aber eine völlig andere als in den großen westlichen Nationen. In Venezuela herrscht Mangel an allem, zum Teil sogar an frischem Bargeld, die Writschaft kommt nicht mehr aus der Rezession heraus, zur Finanzierung von den notwendigen Importen muss neues Geld gedruckt werden etc. In so einem Umfeld ist es wesentlich schwieriger, eine ausufernde Inflation wieder in den Griff zu bekommen. Im Westen haben wir dagegen eine derart extreme Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, dass die Grundlage für diese Art von Hyperinflation und Vertrauensverlust überhaupt nicht gegeben ist. Daher fällt es mir schwer zu glauben, die Leute würden selbst nach einem Währungscrash nie wieder Vertrauen in Fiatgeld haben.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 26.09.2018, 01:10

Sam19
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lifesgood hat geschrieben: Aktuell liegt die Körperschaftssteuer in D bei niedrigen 15% + Soli und dennoch verschieben viele Firmen ihre Gewinne in Länder, wo sie noch weniger Steuern bezahlen.
Da kommt doch aber noch die Gewerbesteuer (3,5% x Hebesatz der Gemeinde) dazu? Bei einem durchschnittlichen Hebesatz von 400% sind das also nochmal 14% Steuerlast oben drauf. Und die Gewerbesteuer ist bei Kapitalgesellschaften nicht auf die Körperschaftssteuer anrechenbar (wie bei bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften).

Oder hab ich irgendwo einen Denkfehler?

Beitrag 26.09.2018, 02:39

lifesgood
Nein hast Du nicht.

Aber eine erfolgreiche Personengesellschaft oder ein Einzelunternehmer mit hohen Gewinnen liegt eben schnell mal bei 40% + Soli an Durchschnittssteuersatz. Über 55.000 € greift der Spitzensteuersatz von 42% und über gut 250.000 (das sind für das Großkapital Peanuts) die Reichensteuer von 45%.Die Gewerbesteuer ist in der realen Höhe, aber maximal bis zum 3,8 fachen Hebesatz und zudem maximal bis zur Höhe der Einkommensteuer anrechenbar. Liegt er höher (hier bei uns liegt er bei 4,4) bleibt die Differenz unberücksichtigt.

Daher ist eine Personengesellschaft dort sinnvoll, wo die Erträge sich in einer Größenordnung bewegen, die der Unternehmer auch privat zum Leben benötigt. Sind die Erträge so hoch, dass ein Großteil angelegt wird, hat die Kapitalgesellschaft mit rund 30% einen deutlichen Vorteil.

Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn auch Zeiten erlebt, in denen die Körperschaftssteuer generell beim Spitzensteuersatz von damals 56% lag, da kam man dann mit Gewerbesteuer usw. schnell auf deutlich über 60% Steuerlast. Das hatte zur Folge, dass die Erträge möglichst gering gehalten und verbleibende Gewinne, die über den Kapitalbedarf der Gesellschaft hinaus gingen, ausgeschüttet wurden. Heute begünstigt das Steuerrecht Gewinne, die in der Gesellschaft verbleiben. Das hat zur Folge, dass Konzerne immer größer und immer mächtiger werden, aber darum ging es ja hier nicht.

@goldmoney: Im Mittelalter war die Wirtschaft nicht global und hier liegt die Crux. Auch ein Steuersystem, das nicht Einkommen sondern die Waren besteuert, kann nicht national funktionieren, sondern muss zumindest kontinental, wenn nicht sogar global umgesetzt werden um zu funktionieren. In einer Wirtschaft, die auch viel importiert (Importe in D im Jahr 2017 über 1 Bio €) würden bei Importen aus Ländern, in denen die Steuern (der Arbeitnehmer, Gewinnsteuern der Unternehmer usw.) in den Preise schon enthalten sind, solche Warensteuern eben nicht nur auf die Ware, sondern auch auf die Steuern der anderen Länder erhoben.

Klare manche Dinge würden dann nicht mehr importiert, aber gerade ein rohstoffarmes Land wie Deutschland hat ohne Importe ein massives Problem. Daher hat jede grundlegende Änderung des Steuersystems auf nationaler Basis keine Chance.

Ich habe mich schon vor Jahren mit solchen Denkmodellen mit hoher Umsatzsteuer zur Finanzierung eines BGE beschäftigt.

Ein großes Problem bei diesen Umsatzsteuermodellen liegt darin,dass derjenige der anspart für dieses Geld gar keine Steuern bezahlt. Das heißt, verdient jemand so viel, wie er zum Leben benötigt, zahlt er für sein volles Einkommen Steuern, weil er ja sein ganzes Einkommen in Waren umsetzt. Benötigt er nur 10% seines Einkommens zum Leben, der Rest wird angespart bleiben 90% steuerfrei.

Ich will es mal an einem realen Beispiel verdeutlichen: Frau Klatten hatte im Frühjahr als Dividende ihrer BMW-Anteile (es wurde nur 1/3 des Gewinns ausgeschüttet) eine Dividende von 504 Millionen € erhalten. Nehmen wir nun mal an, die Umsatzsteuer läge bei 50% (das wäre von oben 1/3 des Bruttopreises) und Frau Klatten läßt es sich gut gehen und gibt dieses Jahr in Deutschland 10 Mio € aus. Dann hätte sie 3,33 Mio € (und damit 0,66%) an Steuern bezahlt. Wo soll hier dann Steueraufkommen von den Reichen herkommen? Da bleibt ja selbst bei der aktuellen Form der Kapitalertragsteuer, die große Vermögen bevorteilt, noch mehr für den Fiskus hängen.

Sozial ist irgendwie anders ... ;)

Da müßte man gleichzeitig ein Schwundgeldsystem (Geld das gehortet wird, verliert an Wert) implementieren, damit kein Anreiz besteht, Geld zu horten.

Das Problem bei unserem Steuer- und Sozialsystem liegt darin, dass es nicht an den rasanten technologischen Fortschritt angepaßt wurde. Es wird heute ungleich weniger menschliche Arbeitskraft zur Produktion eines Gutes benötigt, als vor 50 Jahren, dennoch werden die Sozialsysteme großteils rein über die menschliche Arbeitskraft finanziert. Das ist ja auch der Grund weshalb dort, wo der technologische Fortschritt den wenigsten Einfluß auf den Bedarf an menschlicher Arbeitskraft hat, meist die niedrigsten Löhne bezahlt werden.

Die Lösung der Probleme, die ein veraltetes Steuer- und Sozialsystem aufwirft, kann nicht darin liegen, auf ein noch älteres Steuer- und Sozialsystem (aus einer Zeit vor der industriellen Revolution in der es noch keine Sozialsysteme gab) zurückzugehen, sondern sie müßte vielmehr den aktuellen technologischen Gegebenheiten Rechnung tragen.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 26.09.2018, 06:45, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 26.09.2018, 06:49

lifesgood
... ich sehe grundsätzlich dieselben Probleme wie Du, aber der Lösungsansatz erscheint mir unrealistisch. Was aber nicht heißt, dass ich einen besseren wüßte ... smilie_08
goldmoney hat geschrieben: Es sei denn, die aktuelle Finanzelite schafft es irgendwie die Schulden abzubauen und dann noch den Menschen zu motivieren für Umme zu arbeiten. Da bin ich aber ziemlich skeptisch.


Hunger, Durst und das Bedürfnis nach einem trockenen, warmen Schlafplätzchen, können durchaus motivierend sein.

Die Wahl, ob er arbeiten "möchte" oder nicht, hat ein Mensch nur solange, solange auch seine Grundbedürfnisse anderweitig (Sozialsysteme) abgesichert sind. Wäre dies, in dem von Dir gezeichneten Szenario noch der Fall?

Dass Menschen auch für "Umme" arbeiten sieht man doch im Friseurhandwerk oder im Logistikbereich, um nur zwei Beispiele zu nennen. Und das obwohl manche dadurch sogar zusätzlich noch auf Sozialleistungen (wie Wohngeld oder H4-Aufstockung) angewiesen sind.

lifesgood

Beitrag 29.09.2018, 05:45

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Ladon
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In der Vergangenheit haben die Leute liebend gern "Papiergeld" genommen - auch und gerade nach "Zusammenbrüchen" - denn es lief sofort um und der ganze Mechanismus der Volkswirtschaft ist so in Gang zu bringen.
Die für uns im kollektiven Bewusstsein verankerten Episoden sind der beste Beweis.
Warum sollte es in Zukunf anders sein, was buchstäblich seit Jahrhunderten funktioniert?

Denn "es" funktioniert ja auch. nur nicht so, wie unsereins sich das vorstellt.
Deswegen ist es völlig abwegig zu glauben, die "Eliten" hätten auch nur das geringste Interesse an "gutem" umlaufenden Geld, nur weil man es sooo gern so hätte.

Ich kann nicht so kategorisch prophezeien wie andere, aber ich weiß, dass es der größte Fehler ist, den Gegner zu unterschätzen. Dem "System" gelingt es seit langem den eigentlich längst überfälligen Crash zu verhindern.
Das "Post-Bretton-Woods" System agiert als globales Finanz-System mittlerweile deutlich länger als der klassische Goldstandard des 19. Jahrhunderts.
Das "System" modernisiert sich andauernd ... ganz im Gegensatz zu seinen Gegnern, die immer noch mit Modellen und Erkenntnissen von vor hundert und mehr Jahren argumentieren.

Dieses mal wird alles anders im Crash. Klar doch.
Wenn da mal nicht der Wunsch Vater des Gedanken ist.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 30.09.2018, 08:36

Mehrgoldfüralle
@goldmoney

Was ist die Ursache der immer weiter wachsenden Staatsverschuldungen? Es ist im wesentlichen das immer größer werdende Stück Kuchen der Finanzindustrie, das auch noch an einer Tafel, zu der sie sich selbst eingeladen hat. Staaten verschulden sich bei privaten Instituten zugunsten von Bankern und inzwischen obszönen Vermögen, die sich obendrein noch der Besteuerung entziehen.

Abhilfe schaffen kann Vollgeld, vorzugsweise nach dem Modell von Silvio Gesell mit einem Schwundanteil, der das Horten von Geld erschwert. Banken können sich dann wieder ihrer Aufgabe widmen, nämlich einer verantwortungsvollen Kreditvergabe mit Geld, das sie nicht einfach selbst erzeugen.

Beitrag 30.09.2018, 10:02

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MaciejP
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goldmoney hat geschrieben:Doch die Mathematik kann auch die Fed nicht aushebeln. Somit wird die exponentieller Funktion zwar etwas gestreckt aber sie wird nicht verhindert werden. Irgendwann mal kommt es zu einem Zusammenbruch dieser Währungen.
Solche Aussagen liest man häufiger, aber warum ist das eigentlich so? Mathematisch betrachtet wächst die Geld- und Schuldenmenge von Anfang an exponentiell. Ich könnte mir vorstellen, dass die Masse der Bevölkerung ab einem gewissen Punkt anfängt, das Vertrauen in die Währung zu verlieren, weil die Zahlen so groß werden, dass man den Bezug dazu verliert. Kostet ein Brötchen plötzlich 1 Mio. Währungseinheiten, wird auch der letzte feststellen, mit der Währung ist irgendwas komisch. Das wäre allerdings nur ein psychologischer Effekt, kein mathematischer.

Was für Staaten wichtig ist, ist nicht die Schulden irgendwann zurückzahlen zu können, sondern nur regelmäßig die Zinsen zu bedienen und die Möglichkeit, auslaufende Schulden in neue zu rollen. So lange sollte weder die absolute Höhe noch die Höhe der Schulden zum BIP relevant sein. Nun hängt die Rückzahlungsmöglichkeit auch von der wirtschaftichen Lestungsfähigkeit ab, weil die Steuern ja letztlich dadurch finanziert werden. Schafft es der Staat also, die Geldmenge/das BIP schneller zu steigern als die Schuldenmenge (notfalls durch bloßes Gelddrucken), könnte dieses Spiel doch ewig weiterlaufen, ohne einen zwingenden Kollaps der Währung. Bei Ländern mit chronisch schwacher Wirtschaft wird sowas auf Dauer eher schlechter funktionieren. Aber ist bspw. der venezolanische Bolivar nur tatsächlich an der Mathematik kaputt gegangen oder vielmehr am mangelnden Vertrauen resp. der Psychologie?
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Beitrag 30.09.2018, 17:20

Klecks
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Ladon hat geschrieben:Dieses mal wird alles anders im Crash. Klar doch.
Wenn da mal nicht der Wunsch Vater des Gedanken ist.
Definitiv.
goldmoney hat geschrieben:Ladon,
nenne uns einen einzigen Fall (mal von der Rentenmark abgesehen) wenn nach einem Zusammenbruch einer Fiat-Währung, das System mit einer neuen Fiat-Währung erfolgreich gestartet wurde, ohne sie entweder an Gold oder an einer anderen starken Fiat- Währung zu binden, mit der unterstützung fremder, mächtiger Zentralbanken.
Bin zwar nicht Ladon, kann dir aber trotzdem gerne auf die Sprünge helfen:

- Die UDSSR hatte zwischen 1917 und 1991 insgesamt sechs Währungsreformen. Die Russische Föderation in der Nachfolge musste 1998 den Rubel neu auflegen.

- Venezuela ist bei weitem nicht der 1. südamerikanische Staat, der vor einer Währungsreform steht; so manch anderer ist bereits beim Peso 4.0 angelangt. Allein Brasilien hat mittlerweile schon die 10. Währung: 1690–1942 Real, 1942–1967 Cruzeiro, 1967–1970 Cruzeiro novo, 1970–1986 Cruzeiro, 1986–1989 Cruzado, 1989–1990 Cruzado novo, 1990–1993, Cruzeiro 1993–1994 Cruzeiro real, seit 1994 Real. Ab der Einführung des Cruzeiro novo 1967 handelt es sich durchgehend um reines Fiat.

- In Afrika sieht es nicht viel anders aus, zuletzt war Sambia dran.

- Die Türkei hat zum 01.01.2005 die neue Türk. Lira eingeführt. Hauptunterscheidung zur alten Lira: Sechs Nullen weniger auf den Scheinen.

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

In den meisten Fällen wurde der alte Name einer Währung beibehalten, manchmal auch durch den Zusatz "neu" ergänzt. Das ändert aber nichts daran, dass in allen Fällen eine alte, wertlose Währung durch neues Fiat ersetzt wurde (in noch schöneren Farben und jetzt aber richtig voll was wert, echt, ich schwör!), auch wenn dazu nur in paar Nullen gestrichen wurden. Den Menschen war es dabei völlig egal, wie das "Wunder" funktioniert, Hauptsache, sie konnten wieder einkaufen gehen.

Und genau da liegt dein Denkfehler: Du glaubst, die Leute würden dem neuen Geld misstrauen wenn das alte den Bach runter geht. Tun sie aber nicht.
Du selbst bist recht gut über das Finanzsystem informiert und bewegst dich in ähnlich gut informierten Kreisen. Deshalb hast du den Eindruck, dass auch die anderen sehen müssen, wie sie mit Fiat verarscht werden. Was du dabei übersiehst: Wir hier (und in anderen Foren) sind nur eine Minderheit. Fakt ist:

9 von 10 Menschen auf der Straße können mit dem Begriff "Fiat Money" nichts anfangen.
9 von 10 Menschen glauben immer noch die Mär von der Deckung durch Wirtschaftsleistung.
9 von 10 Menschen haben keine Ahnung davon, dass unser Geld durch Kredit aus dem Nichts geschöpft wird. Und es interessiert sie auch nicht.

Und genau deshalb wird der nächste "Hair Cut" 9 von 10 Menschen eiskalt erwischen und sie werden deutlich mehr als "nur" ihr Barvermögen verlieren. Aber gerade WEIL sie so viel verlieren werden sie nicht etwa nach einem neuen System schreien sondern einfach nur erleichtert die neue Währung begrüßen. Den Leuten wird es scheißegal sein wie das neue Geld heißt und ob es irgendwie gedeckt ist. Hauptsache, sie können damit endlich wieder Brot, Bier, Entertain-Pakete und das neue Ei-Fön kaufen. So war es in Chile, Brasilien, Russland, der Türkei usw., so wird es in Venezuela laufen und irgendwann auch bei uns.
Reset.
Neustart.
Bestenfalls ein paar Updates aber ganz sicher kein neues System.
smilie_13
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 30.09.2018, 19:12

Salami6
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Wochenende mal wieder vorbei,vom Crash nichts gesehen.
Silber am Freitag sehr erfreulich,kommen im laufe der Woche wieder die Tränen?
Gold gehts weiter bergab?
Aktien waren letzte Woche wegen den bösen Italienern auch im Minus.Da wird Herr Draghi wohl eine LKW Ladung frisches Geld nach Italien schicken.
Die richtige Zeit um bei den Aktien etwas nachzukaufen, mein Tip: TLG Immobilien.
Crash hin oder her,nicht warten sondern handeln.
Wer im Leben nicht auf die Nase fallen will,wird wohl auf dem Bauch kriechen müssen.
Träumer erwachet.

Beitrag 04.10.2018, 17:12

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Ladon
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goldmoney hat geschrieben:Ladon,
nenne uns einen einzigen Fall (mal von der Rentenmark abgesehen) wenn nach einem Zusammenbruch einer Fiat-Währung, das System mit einer neuen Fiat-Währung erfolgreich gestartet wurde, ohne sie entweder an Gold oder an einer anderen starken Fiat- Währung zu binden, mit der unterstützung fremder, mächtiger Zentralbanken.
...
Du bist mir ein gar lustiger Geselle!
Wahrscheinlich jeder Währungszusammenbruch der letzten ca. 50 Jahre wurde durch neuerliches "Fiat-Geld" beendet. Keiner hat zu "Goldgeld" geführt.
Dass man das überhaupt aussprechen muss, ist ein Hohn.

"erfolgreich" stammt nicht von mir, ist einfach hinzugefügt worden und kann natürlich jetzt nach Belieben interpretiert werden.
"an Gold oder an einer anderen starken Fiat-Währung" ist an und für sich schon Kokolores! Per Kreditvergabe geschöpftes Zentralbankgeld (vulgo: Fiat-Geld). Fertig.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 04.10.2018, 21:55

Mehrgoldfüralle
@Ladon

Sei doch nicht so streng. Immerhin ist das wenigstens eine Diskussion, von denen haben wir nicht mehr allzuviele.

@goldmoney

Vollgeld ist kein FIAT, sondern stellt die Leistung einer Volkswirtschaft dar. Mehr als das gibt´s nicht, basta. Es wird nicht vom Staat heraus gegeben, auch muss es keinen Annahmezwang geben. Weil es idealerweise ein bisschen schrumpft, kann es nicht gehortet werden, sondern läuft um. Das tut es so schnell, dass viel weniger notwendig ist, wer es nicht annehmen will, kann auch Kartoffeln nehmen. Die schrumpfen aber auch.

Also muss es investiert oder gespart werden, dann schrumpft es nicht. Sparen ist schon deshalb notwendig, weil größere Investitionen nur so bewerkstelligt werden können, die Banken können kein Geld mehr drucken.

Freilich muss über die Ausgestaltung intensiv nach gedacht werden. Gerade Gesells Modell ist aber schon erfolgreich angewendet worden. Es war so erfolgreich, das die österreichische Notenbank es auf Betreiben der Banken verboten hat.

Die Bindung von Währungen an Rohstoffe -jaja, Gold ist Geld, vielleicht aber auch nicht- war bisher nicht wirklich langfristig überzeugend. Dafür ist das in einer modernen Wirtschaft viel zu statisch. Die Kryptos sind auch kein Ausweg, das ist FIAT in Reinkultur. Ob Konzerne oder Staaten bestimmen, wer Geld macht und ob ich es anzunehmen habe, ist ja eh wurscht.

Beitrag 04.10.2018, 22:51

lifesgood
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@Ladon

Sei doch nicht so streng. Immerhin ist das wenigstens eine Diskussion, von denen haben wir nicht mehr allzuviele.
... woran liegt's?

Meines Erachtens auch an fehlender Diskussionskultur, die manchen veranlassen, sich Postings zu sparen. Da wird vieles viel zu verbissen diskutiert. Hier z.B. dreht sich die Diskussion mit den immer selben Argumenten über eine goldgedeckte Währung im Kreis.

Zudem ist die Diskussion hypothetischer Natur. Ich halte mich da eher an das Gelassenheitsgebet "... gib mir die Gelassenheit Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann". ;)

Teilweise werden auch andere Meinungen diskreditiert bevor sie überhaupt geschrieben werden, was mich dann schon ein wenig ärgert.

Vor ein paar Tagen wurde hier ein Thread eröffnet, welches Anlagemodell das Richtige für den User wäre. Als ich den Threadtitel gelesen hatte, dachte ich mir "schau mal rein, ob Du helfen kannst".

Aber als ich dann von einem User gelesen habe "Da wir hier in einem EM Forum sind werden jetzt alle Gurus meinen Kommentar in der Luft zerreissen. Die Willenskraft der Schwachen heißt Eigensinn." hab ich es mir gespart.

Es ist ja nicht so, dass ich sonst nichts zu tun hätte ... wieso sollte ich dann (m)eine Meinung schreiben, die man ja offensichtlich ohnehin nicht lesen möchte ;)

Ob dem Threadersteller damit geholfen ist, wenn nur die schreiben, die der einen Meinung sind, steht auf einem anderen Blatt.

lifesgood

Beitrag 05.10.2018, 20:01

Mehrgoldfüralle
@goldmoney

Wer sollte denn Währungen heraus geben ausser Staaten oder dafür geschaffene Einrichtungen?
Soros? Bezos? Gates? Vielen Dank. Konkurierende Währungen führen dazu, dass die schlechten genutzt und die guten gehortet werden.

Geld muss Gemeingut sein und darf nicht gehortet werden können.

Beitrag 06.10.2018, 08:50

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Ladon
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goldmoney hat geschrieben:@Ladon,
du hast den Zweite Teil meiner Aussage ignoriert. ...
DU hast meine Aussage komplett ignoriert.

Auf Fiat-Geld folgt Fiat-Geld und es wird von den Leuten gern genommen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Alles andere ist Ablenkung von dem Kokolores den Du von Dir gegeben hast.
Wenn man nur "antwortet", um den eigenen Senf abzugeben, nervt das.
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Beitrag 06.10.2018, 09:46

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KROESUS
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Wenn die Währung crasht hat man eine gute Gelegenheit mit Gold Schnäppchen zu machen.

Bis die nächste Fiatwaehrung eingeführt wird, oder kommt naechstes mal eine Kryptowaehrung?

Ich wunder mich ja auch wie sich die Fiatwaehrungen halten können aber anscheinend ist es gar nicht so schlimm wenn Staaten oder Private Schulden haben Hauptsache sie bezahlen die Zinsen und bekommen wenn nötig neue Kredite oder Laufzeitverlängerung

Ich frag mich nur wer bei den Minizinsen unter der Inflationsrate Geld verleiht?

Wie lange das so noch gut geht?

Keine Ahnung aber der Umbruch könnte die Zeit für die Edelmetaller werden
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 06.10.2018, 20:55

Mehrgoldfüralle
@goldmoney

Davon
https://www.zeit.de/2010/52/Woergl
ist die Rede, keine Spur von Golddeckung, im Gegenteil, dazu ist die so überflüssig wie ein Loch im Kopf. Keinerlei Deckung durch irgendwas nötig, nur die Tatsache dass man für die bunten Zettel was kaufen kann.

Nicht "der Staat" ist das Problem, sondern entweder korrupte oder solche Politiker, die zu dämlich sind, die Implikationen ihres Tuns zu überschauen. Die Staaten haben die Hoheit über das Geld einer [s]Räuberbande[/s] Clique professioneller Halsabschneider und Wegelagerer ausgeliefert.
Denen dann jetzt auch noch das Recht zu geben, eigene Währungen heraus zu geben, das macht den Bock zum Gärtner.

Die Staaten müssen sich die Seignorität zurück holen, über die Ausgestaltung darf nachgedacht werden. Private Währungen führen jedoch umso schneller in die endgültige Versklavung.

Wenn der Menschenfreund Bezos jemals die Möglichkeit haben sollte, eine eigene Währung heraus zu geben, ist es Zeit, sich zu bewaffnen.

Und noch eins: Wilson soll auf seinem Sterbelager gesagt haben, seine Zustimmung zur Gründung der FED sei sein größter politischer Fehler gewesen. Besser spät als nie, geholfen hat es freilich nichts.

@Kroesus

Das halte ich für Spekulation. Ich habe mein Zeug rein als Versicherung. Dafür wird es voraussichtlich taugen, alles Weitere wird man sehen.

Edith weiß noch was zum Geld verdienen. Das geht mit Derivaten und gewaltigen Hebeln auf alles und jedes. Der Zuwachs bei sehr großen Vermögen liegt derzeit bei etwa 13 % p. A.

Beitrag 08.10.2018, 20:00

Mehrgoldfüralle
@goldmoney

Entschuldige, aber liest du auch, was du postest und verlinkst? Das Experiment hat funktioniert und die Scheine waren akzeptiert und wurden verbreitet angenommen. Sonst hätte es ja nicht verboten werden müssen.

Was wir brauchen, ist keineswegs noch mehr Markt Die "Finanzmärkte" haben in den letzten Jahrzehnten hinlänglich bewiesen, dass sie nur für eine kleine Minderheit gut sind, für den großen Rest aber verheerend.

Aktuelles Beispiel ist Italien. Die Italiener werden in den nächsten Wochen und Monaten lernen müssen, dass es in den "Finanzmärkten" keine Sau interessiert, dass sie sich eine Regierung gewählt haben, die den Kuchen ein bisschen anders verteilen will, wie vor ihnen die Griechen. Du kannst keine Wirtschaftsordnung wie die unsere und gleichzeitig Demokratie haben, deshalb haben wir nur eine Scheindemokratie. Geld ist keine x-beliebige Ware, sondern muss demokratisch legitimiert heraus gegeben, verwaltet und kontrolliert werden. Dann gibt es Aussicht darauf, dass nicht nur die Metzger an den Fleischtöpfen sitzen, es gibt auch Aussicht auf weniger Korruption und mehr Effizienz.

Wie kommst du darauf, die FED sei eine staatliche Institution? Die FED ist 100 % in Privatbesitz und handelt im Interesse ihrer Eigentümer. Staatlichen Einfluß gibt es außer ein wenig Popanz und Volksverdummung keinen.

"Die Zentralbank ist eine Institution mit der tödlichsten Feindseligkeit gegenüber den Prinzipien und der Form unserer Konstitution, die jemals existiert hat. Ich bin ein Gegner aller Banken, die Scheine oder Noten für etwas anderes als Münzen diskontieren. Wenn die amerikanischen Bürger zulassen, dass Privatbanken die Ausgabe ihrer Währung erst durch Inflation und dann durch Deflation kontrollieren, dann werden die aufsteigenden Banken und Unternehmen den Bürgern ihr Eigentum nehmen, bis ihre Kinder schließlich heimatlos auf dem Kontinent aufwachen, den ihre Vorväter eroberten."

Thomas Jefferson


Jefferson hatte zu wenig Phantasie, um zu sehen, was wirklich kommen würde.

Beitrag 09.10.2018, 07:17

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VfL Bochum 1848
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Die Einschläge kommen näher.... :shock:


Schulden auf Rekordniveau

Boom der Weltwirtschaft geht zu Ende

Experten sprechen bereits von der Gefahr einer "zweiten großen Depression": Hohe Schulden und die Politik von US-Präsident Trump bedrohen das Wachstum der Weltwirtschaft. Der IWF warnt vor möglichen Folgen. Das erste Opfer steht schon fest:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Boom-der ... 60274.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 11.10.2018, 13:02

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VfL Bochum 1848
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„Anleger sollten ihren Goldanteil antizyklisch erhöhen“

Bis zu ein Fünftel ihres Vermögens sollten Investoren jetzt in Produkte für die Anlageklasse Edelmetalle stecken, rät Rolf Ehlhardt. „Das ist angesichts der Krisenherde durchaus angemessen“, so der Mannheimer Vermögensverwalter. Für den Goldpreis könne sich nun „der perfekte Sturm zusammenbrauen“:

https://www.dasinvestment.com/edelmetal ... -erhoehen/


Aus dem verlinkten Artikel:
Etliche Vorstände der führenden Goldproduzenten sprechen vom Produktions-Peak. Das heißt, dass zukünftig die Produktion eher rückläufig sein wird. Es ist aber eins damit klar: Bei steigender Nachfrage kann nicht mit höherer Produktion gegengehalten werden.
Na, wo er Recht hat hat er Recht smilie_16
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 13.10.2018, 09:41

Herebordus
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Kryptowährungen werden immer schwächer. Langsam merken einige, was dahinter steht. Nichts. Alles ist nur heiße Luft.


https://winfuture.de/news,105505.html

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