Aktienmarkt um 100 % zu hoch
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Eine Studie der Federal Reserve New York hat ergeben, dass der Aktienmarkt heute um 100% höher steht, als dies ohne das Eingreifen der Notenbank in den freien Markt der Fall wäre. Gleichzeitig wird auf den Goldpreis gedrückt, was ein völlig verzerrtes Verhältnis auf den Märkten entstehen lässt.
http://www.gegenfrage.com/new-york-fed- ... 0-zu-hoch/
Interessant, habt ihr das auch schon so erlebt? Fiel mir nur grade so auf, aber es ist wirklich so, dass ich schon fast reflexartig reagiere, wenn ich sagen wie XX% dies oder jenes höre...
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Der Artikel bezieht sich auf eine Studie der New York Fed, die in Auszügen hier veröffentlich wurde:Onepiece hat geschrieben:Was mir auffällt: Alle diejenigen Leute/Artikel, die einfach mal so aus der Luft gegriffen Sachen behaupten und wildeste Spekulationen anstellen ohne jegliche Grundlage, kommen i.d.R. dafür immer mit konkreten Zahlen daher.
http://libertystreeteconomics.newyorkfe ... drift.html
1. Es ist eine Studie der FED! Sicherlich gar keine Interessen, die da reinspielen...
2. Zitat:
Also diese Korrelation scheint mir doch sehr gewagt. Einen Nicht-Kauf damit zu begründen, dass etwas nicht so viel kostet... naja...Gleichzeitig wird der Goldpreis durch gezielte Aktionen der Banken und Notenbanken so niedrig wie möglich gehalten, vermutlich um größere Investitionen in das knappe Edelmetall zu verhindern und den Markt zugunsten der Weltleitwährung, dem US-Dollar, erheblich zu verzerren. Ähnliches gilt für das Gold des kleinen Mannes – Silber. Um auf ein Niveau wie im Jahr 1980 zu gelangen müsste der Aktienmarkt (DAX) im Verhältnis zu den Metallen um 80% und mehr einbrechen.
3. Was soll mir diese Studie sagen? Es ist nichts anderes als die "alte Börsenweisheit": "Buy the rumor, sell the fact", die da verdeutlicht wird.
Da werden dann halt auch Gewinne gemacht und teilweise realisiert.
Es scheint mir etwas einfältig zu behaupten, dass die Indizes ohne diese Verlautbarungen bei 50% des heutigen Wertes wären. Clevererweise zeigt die Studie auch nur ein 3-Tagesintervall um die Verlautbarungen herum. Dass also z.B innerhalt eines Jahres oder so die ganzen Steigerungen wieder "futsch" sein können, wird mit diesen Daten überhaupt nicht abgedeckt...
Nebenbei hat das mit den dollen Aktienkursen in den letzten 10 Jahren nicht ganz so doll funktioniert. So einem dicken Laden wie der FED würd ich da mehr zutrauen.
- Pfennigfuchser
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Nicht wirklich: Wenn etwas 100 Euro wert ist, aber 200 Euro kostet, dann ist der Preis um 100 % zu hoch.windfang hat geschrieben:Wenn etwas um 100 % zu hoch ist, dann wäre der faire Preis 0. Hier wären glaube ich eher 50 % angebracht.
Inflationsbereinigt sehen die Anstiege bei den Indizes und Rohstoffen nicht mehr so dramatisch aus. Tenhagen würde wahrscheinlich sagen, dass sich Gold, Silber, Mais, Reis, Öl und Zucker in einer Megablase befinden. Oder hat Heli-Ben etwa Geld gedruckt?ghel hat geschrieben:Mal als Anregung: kann es sein daß schlicht das in den Markt gepumpte Geld die Aktienmärkte optisch steigen ließ? Die Leute sind ja nicht blöd, und Realwerte (hinter Aktien und drei Ecken stehen ja manchmal wirklich produzierende Unternehmen) sind besser als Geld, das durch noch mehr Geld immer weniger wert ist.
Nebenbei hat das mit den dollen Aktienkursen in den letzten 10 Jahren nicht ganz so doll funktioniert. So einem dicken Laden wie der FED würd ich da mehr zutrauen.
http://www.markt-daten.de/charts/inflat ... /index.htm
Also wenn wir "kniefieseln" wollen ...Pfennigfuchser hat geschrieben:Nicht wirklich: Wenn etwas 100 Euro wert ist, aber 200 Euro kostet, dann ist der Preis um 100 % zu hoch.windfang hat geschrieben:Wenn etwas um 100 % zu hoch ist, dann wäre der faire Preis 0. Hier wären glaube ich eher 50 % angebracht.
Nein! "Um 100% zu hoch" heißt ohne wenn und aber, dass der "eigentliche" Preis 0 sein müsste. Ich kann nur einen Ausgangspreis um 100% erhöhen! Von 200 (dem Endpreis) ausgehend sind aber 100% ohne jeden Zweifel 200 und nicht 100. Man könnte korrekt nur sagen 200 sei "doppelt so teuer" wie gerechtfertigt.
Auch falsch: Wenn eine Sache einen realen Preis von 0,- hat, dann sind 100 % zu hoch immer noch 0.
Die Überschrift des Artikels lautet: Der Aktienmarkt ist um 100% zu teuer. Das Wort "um" impliziert, dass es einen Ausgangswert gibt. Dieser Ausgangswert muß 100 sein, wenn dann Ergebnis 200 sein soll. 100 + 100% = 200. Pfennigfuchser hat also mit seiner Rechnung vollkommenrecht und auch sprachlich gibt es an diesem Satz nichts zu bemängeln.
- Zweifler0815
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Na ja, wenn der Ausgangswert (100 Punkte) um 100 % steigt, ergeben sich absolut gesehen 200 Punkte, wobei dann aber diese 200 Punkte wiederum 100 % des neuen Endwertes repräsentieren (jetzt müsste der Index nur um 50 % sinken, um wieder punktgenau bei 100 zu landen).Donki hat geschrieben: Die Überschrift des Artikels lautet: Der Aktienmarkt ist um 100% zu teuer. Das Wort "um" impliziert, dass es einen Ausgangswert gibt. Dieser Ausgangswert muß 100 sein, wenn dann Ergebnis 200 sein soll. 100 + 100% = 200. Pfennigfuchser hat also mit seiner Rechnung vollkommenrecht und auch sprachlich gibt es an diesem Satz nichts zu bemängeln.
Wenn man diese Steigerung als nicht gerechtfertigt ansieht, müsste man sagen, dass der faire Wert um die Hälfte niedriger sein müsste....
Aber eben nicht um 100 % überhöht... das ist definitiv nicht korrekt formuliert, jedenfalls irreführend.
Die Aussage, etwas sei um 100 % (Prozent = Teil von 100) zu teuer, impliziert, dass der faire Wert eigentlich null sein müsste.
- Zweifler0815
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Also der faire Wert des Index müsste demnach bei 50 % des aktuellen (verfälschten) Wertes liegen...
Die Ausgangsbasis sind ja 100 %, eben auch wenn man den aktuellen Indexstand betrachtet...
- Pfennigfuchser
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Auch wenn wir uns hier um Kaisers Bart streiten: Das ist einfach nicht richtig.Zweifler0815 hat geschrieben:Na ja, wenn der Ausgangswert (100 Punkte) um 100 % steigt, ergeben sich absolut gesehen 200 Punkte, wobei dann aber diese 200 Punkte wiederum 100 % des neuen Endwertes repräsentieren (jetzt müsste der Index nur um 50 % sinken, um wieder punktgenau bei 100 zu landen).Donki hat geschrieben: Die Überschrift des Artikels lautet: Der Aktienmarkt ist um 100% zu teuer. Das Wort "um" impliziert, dass es einen Ausgangswert gibt. Dieser Ausgangswert muß 100 sein, wenn dann Ergebnis 200 sein soll. 100 + 100% = 200. Pfennigfuchser hat also mit seiner Rechnung vollkommenrecht und auch sprachlich gibt es an diesem Satz nichts zu bemängeln.
Wenn man diese Steigerung als nicht gerechtfertigt ansieht, müsste man sagen, dass der faire Wert um die Hälfte niedriger sein müsste....
Aber eben nicht um 100 % überhöht... das ist definitiv nicht korrekt formuliert, jedenfalls irreführend.
Die Aussage, etwas sei um 100 % (Prozent = Teil von 100) zu teuer, impliziert, dass der faire Wert eigentlich null sein müsste.
Relevant ist der Bezugspunkt. Wenn ich sage, etwas ist um 100 Prozent zu hoch, dann ist der niedrigere Wert die Referenz, und es ist so, wie ich es formuliert hatte. Wenn ich den Sachverhalt von der anderen Seite betrachte und sage, etwas müßte um die Hälfte niedriger sein, dann ist der höhere Wert die Referenz, und 50 % wären richtig. Die Rede ist hier aber ganz klar davon, daß ein Wert um 100 % zu hoch ist, und damit ist der niedrigere die Referenz.
Deutsche Sprache, schwere Sprache. (Gibt es überhaupt eine Sprache, in der das andersrum ist?)
- Zweifler0815
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Na ja, mit Verlaub - das ist auch nicht korrekt... - 50 % wäre die Antwort. Nur der vorherige Anstieg betrug 100 %.Pfennigfuchser hat geschrieben:Nicht wirklich: Wenn etwas 100 Euro wert ist, aber 200 Euro kostet, dann ist der Preis um 100 % zu hoch.windfang hat geschrieben:Wenn etwas um 100 % zu hoch ist, dann wäre der faire Preis 0. Hier wären glaube ich eher 50 % angebracht.
Nochmal: Du gehst vom aktuellen Wert aus, der immer 100 % beträgt, also 100 Hundertstel.
Also auch wenn die vorangegangene Steigerung 100 % betrug, entspricht der resultierende Endwert danach wieder 100% und eben nicht 200 %. Wenn man dann also den Wert vergleicht....
Aber gut, ich will hier keine ellenlangen Diskussionen über Mathestoff führen...
- Goldfriese
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Wenn ich etwas mit 100% Aufschlag verkaufe, und es kostet dann 200 Euro, dann hab ich es für 100 Euro eingekauft.
- Zweifler0815
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Und wenn du dann auf die 200 Euro einen Abschlag von 100 % anwendest, kommt was raus?Goldfriese hat geschrieben: Wenn ich etwas mit 100% Aufschlag verkaufe, und es kostet dann 200 Euro, dann hab ich es für 100 Euro eingekauft.
Eben! Null, Zero.
Nur wenn du 50 % abrechnest, kommst du dann auf den eigentlichen alten Wert.... Also wär es um die Hälfte (50%) zu teuer.
Ups ... Leute! Ich wollte nur einen Scherz machen! Der allsonntägliche Ladon-Gute-Morgen-Kalauer ... mehr nicht.
Weiß doch jeder was gemeint ist; aber das - naheliegende, meinetwegen durchaus absichtliche - Missverständnis hat sich aufgedrängt.
Und weil's so schön ist: Wenn etwas, das UM 100% zu teuer ist, wie oben von jemandem gesagt, auf einen Ausgangswert zurückzuführen ist, kann dieses etwas also logischerweise UM mehr als 100% billiger werden! Das ist schon erstaunlich ...
*duckundwech* + *Blödsinn-Modus OFF* + Nix für ungut + Schönen Abend noch
Zur Abwechslung ein Tipp: schaut euch mal den DOW-Chart an.
Sinnvoll ist die Langzeitbetrachtung, d.h. mehr als 5 Jahre.
Was fällt auf?
Es geht zyklisch auf und ab.
Das dürfte keine Überraschung sein.
Nun zur 5-Jahres-Betrachtung.
Bis zum Hochstand in 2007 ist es noch ein Stück.
Bis dahin sind die Muster im Trendkanal sehr regelmäßig.
Und irgendein Ereignis fand irgendwann immer statt.
goldmatze hat geschrieben:...
Und irgendein Ereignis fand irgendwann immer statt.
Die alte Frage: Ist es Ursache oder bloß Gleichzeitigkeit?