700 Prozent Inflation in Venezuela

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 13.12.2017, 16:23

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Ladon
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Naja.
Jedenfalls scheint es ein Problem zu sein, dass Leute "farmen" um Geld zu verdienen.

Und ohne Witz:
Das sind sehr einfache, kleine Volkswirtschaften. Sie haben aber ein Problem: wertvolle Dinge entstehen durch Spielaktionen und werden ingame - oder eben auch außerhalb - verkauft.
Das heißt die Spielbalance kommt ins Wanken.
Ganz ähnlich, wie "in echt".
Aber natürlich nicht das gleiche. Hat aber auch keiner behauptet.

Und, äh, man gibt dem NPC-Händler doch nicht Geld, sondern BEKOMMT Geld.
DAS ist doch das Problem. Weil die Gegenstände durch bestimmte Aktionen im Spiel generiert werden - und oft nicht begrenzt sind - kommt so immer mehr Geld in Umlauf. Es wird zum problem, wenn es Profi-Farmer gibt.

Und jetzt eine ganz andere Ebene:
Es gibt Artefakte, die man real online handeln kann: gibst Du mir real geld, treffen wir uns im Spiel und ich gebe dir das "masochistische Dämonenschwert des Grauens".
So läuft das.
DAS hat natürlich für sich genommen keinen Einfluss auf das Spiel.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 14.12.2017, 06:44

Gladius
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Und, �h, man gibt dem NPC-H�ndler doch nicht Geld, sondern BEKOMMT Geld.
DAS ist doch das Problem. Weil die Gegenst�nde durch bestimmte Aktionen im Spiel generiert werden - und oft nicht begrenzt sind - kommt so immer mehr Geld in Umlauf. Es wird zum problem, wenn es Profi-Farmer gibt.
naja, im ideal Fall farmt der eine die ingame Währung, verkauft sie außerhalb des Spiels, der kaufende Spieler holt sich damit Skills und Gegenstände im Spiel vom NPC-Händler. Da kommt dann nur ein kleiner Teil von der Spielewährung in Umlauf, wenn der Spieler mit dem erfarmten Geld Gegenstände von anderen Spielern kauft.
Wobei, die Farmer verkaufen ja auch nicht nur an NPCs sondern (Beispiel World of Warcraft) im Auktionshaus an normale Spieler. Inflation im Spiel hab ich eigentlich erst erlebt, wenn der Hersteller neuen Content reingebracht hat und es dadurch für die Masse wertvolleren Loot gab oder es leichter wurde von NPCs Gold zu bekommen.

Ich widerspreche dir nicht, dass Profi-Farmer für ein Spiel Mist sind, aber ich persönlich sehe nicht, dass dadurch im Spiel die Inflation angeheizt wird. Die wird meistns vom Hersteller selbst getrieben.

Beitrag 10.04.2018, 13:07

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Venezuela ist weitere 22 Tonnen Gold los

Laut den aktuellen offiziellen Goldreserven nach Lesart des World Gold Councils sind die weltweiten Goldreserven gegenüber Vormonat um 154 Tonnen angestiegen. Präsentiert werden bekannte Goldkäufer und Goldverkäufer:

https://www.goldreporter.de/venezuela-i ... old/73702/
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Beitrag 20.05.2018, 14:07

Herebordus
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MIt Dollar und Gold kommt man in Venezuela weiter. Bargeld ist ein weiteres Problem.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 08626.html

Beitrag 03.06.2018, 10:52

Herebordus
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Venezuela führt im August neue Währung ein

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 20217.html


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Endlich mal neue Nachrichten. Das Hauptproblem (Sozialimus) bleibt ja bestehen. Also mal sehen, was die daraus machen.

Beitrag 24.07.2018, 09:51

Herebordus
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IWF prognostiziert Inflationsrate von einer Million Prozent


https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-07/ ... se-million




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Das erinnert etwas an Simbabwe mit einer Hyperinflation.

Beitrag 05.09.2018, 07:57

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...und das nächste südamerikanische Land wackelt:


Kahlschlag für den IWF

Argentinien legt die Axt an

Argentiniens Zentralbank pumpt Milliarden Dollar in den Markt, aber den Absturz des Peso hält das nicht auf. Die Regierung gerät in Not, da sie Kredite in harter Währung zurückzahlen muss. Ein radikaler Plan soll den IWF gnädig stimmen:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Argentin ... 05782.html
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Beitrag 08.09.2018, 21:41

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joecoin
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Ken.Guru hat geschrieben:ich finde es nach wie vor witzig wenn jedesmal die bösen amis, cia, was weis ich am untergang von irgendwas schuld sein soll. das es die eigene blödheit und die eigene verblödete marxistisch-leninistische ideologie, die zb. in südamerika recht verbreitet ist, sein könnte. darauf wird nie eingegangen.
Ganz so einfach ist das glaube ich nicht.

Das Imperium führt weltweit Kriege und veranstaltet Regime changes um das Öl unter Kontrolle zu halten da werden die das Öl Venezuela's nicht ignorieren und ich bin mir sicher es wird jede Menge Aufwand betrieben das Land zu destabilisieren.

Sicherlich ist es da wenig hilfreich eine toilettenpapierpreisfestlegende sozialistische Regierung zu haben, aber man sollte den Einfluss von Aussen nicht unterschätzen.

Meint Joe.

Beitrag 08.09.2018, 22:08

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joecoin
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Ladon hat geschrieben:Bleibt aber doch die Frage, was oder wer die Leute dort empfänglich gemacht hat für die Versprechungen der Kommunisten.
Zwei Faktoren:

1. die tatsächlich existierende und empfundene Gefahr, die vom US-dominierten "kapitalistischen" System ausgeht. Die Geschichte Lateinamerikas ist eine Geschichte US-amerikanischer Einmischung, Okkupation, Ausbeutung und der Installierung diktatorischer Marionettenregime und das wissen die Leute da.

2. ein in weiten Teilen Südamerikas noch vorhandenes Klassenbewusstsein, welches im Westen in einem Akt absurder Realitätsverdängung komplett wegerzogen wurde.
(https://www.youtube.com/watch?v=euH3pAuLuko)

Das ist wie mit dem Iran und seiner radikal religiösen Mullah-Regierung. Sowas wollten die Iraner gar nicht, haben in einer vorbildlich demokratischen Wahl friedlich ihren Schah enttrohnt und des Landes verwiesen und sich eine vorbildlich demokratische Regierung gewählt. Das hat den USA aber nicht gefallen und deswegen hat die CIA dann den Schah wieder mit Blutvergiessen an die Macht geputscht. Die Reaktion darauf war dann wiederum die Entstehung des Mullah-Regimes, welches es zumindest geschafft hat das Land seither vor solchen Übergriffen zu schützen.

Haben wir hier niemanden mit iranischen Wurzeln, der da elaborieren kann? Die stehen doch auch auf Gold hab' ich gehört!? :)

However, je grösser der Druck von Aussen desto vehementer die Reaktion im Inneren um sich dagegen zu wehren, im Iran halt religiös und in Venezuela eben sozialistisch.
Ladon hat geschrieben: Und generell:
Der Westen ist nicht pleite gegangen?
Über was regen wir uns dann die ganze Zeit auf? Wie hoch ist die Staatsverschuldung des Westens, des "kapitalistsichen Systems"? Ich seh da keinen großen Unterschied.
ACK.

Am Rande bemerkt: ich weiss aus erster Hand dass Venezuelaner in grossem Umfang altes, ansonsten wertloses Bitcoin-mining Equipment importieren, weil sie es mit sozialistischen Strompreisen von Null immer noch gewinnbringend einsetzen können. Die riskieren dafür sogar Gefängnis wegen Stromzweckentfremdung oder so.

Und: die Kolumbianer nebenan haben einen grossartigen Verwendungszweck für venezuelanische Bolivares gefunden:

https://www.etsy.com/de/listing/6222044 ... _active_15

Also läuft doch. :)

Meint Joe.

Beitrag 23.12.2018, 13:29

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gullaldr
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Südamerika
Deutscher Reporter in Venezuela verhaftet
http://www.spiegel.de/politik/ausland/v ... 44013.html

Petition
Der Deutsche Bundestag möge eindringlich auf eine Freilassung des Reporters Billy Six hinwirken
https://www.openpetition.de/petition/on ... BhbMvqhK4I

Exodus aus Venezuela – die nächste Völkerwanderung!
https://www.youtube.com/watch?v=TaeBIppXr2M

Beitrag 03.01.2019, 21:28

Herebordus
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Notlage in Venezuela : 1,3 Millionen Prozent Inflation

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 68018.html

Beitrag 23.01.2019, 20:43

Herebordus
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Maduro ist entmachtet. Der neue Präsident wurde von anderen Staaten anerkannt.

Beitrag 23.01.2019, 21:24

Amenhotep IV
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Es ist einfach ein Jammer ansehen zu müssen wie die normale Bevölkerung in diesem Land leiden muss.
Das Geld entwertet die Aussicht auf Besserung fast hoffnungslos und im Grunde genommen nimmt es kaum jemand
im Ausland wahr.
Was aber wenn so etwas vor der eigenem Haustüre einem widerfahren würde ?

Man stelle sich dies einmal vor eine gesamte Lebensarbeitsleistung würde in einer Hyperinflation verpuffen,
wie fühlt man sich dann ? Kaum vorzustellen !

Die dafür verantwortlichen mögen in der Hölle schmoren !
ECHN PH AEGYPT BC MCCCLI - BC MCCCXXXIV

Beitrag 23.01.2019, 22:06

Zamszyk
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Das ist nur ein Vorgeschmack auf das was bald in Schland passieren wird.
Irlmaier hat vorhergesehen.
Was wird aus Venezuela ? zweites Bangladesh? :roll:

warum schweigen fast alle über Palladium? smilie_02

Beitrag 23.01.2019, 22:54

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IrresDing
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Wohnort: Ich bin dann mal weg.
Die Sondereffekte beim Pd sind durch die Abgastechnik hervorgerufen. Kein Mensch der Welt (ok, vielleicht 20?) horten Pd um primär die Inflation auszugleichen. Ansonsten können wir auch Pt ansehen und würden zum Ergebnis kommen es gibt eine mächtige Deflation?

Der Alexandrit, ein phantastischer Edelstein, hat die wohl beeindruckendste Performance der letzten 50 Jahre im Edelsteinmarkt gehabt. Es soll mal Zeiten gegeben haben, da wurden die in den Anfängen der Teleshopping Sender verkloppt. Heute sind Steine guter Qualität, schöner Farbwechsel und über 2ct praktisch unbezahlbar. Ein hübscher 2-Karäter kostet heute jenseits der 70.000 Euro. Das sind 0,4g!
Das ist nahe auf einer Stufe mit rotem Beryll. Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd sind dagegen geradezu Billigwaren.

Trotzdem ist sowohl Alexandrit als auch Palladium kein Gradmesser für die Inflation des Geldes im Privathaushalt. Sie sind weder relevant noch repräsentativ für den Markt.
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 24.01.2019, 00:16

lifesgood
Platin und Palladium sind beides Industriemetalle mit ähnlichen Eigenschaften.

Was beide Metalle gemeinsam haben, ist die starke Volatilität. Da sind Steigerungen von 100% und mehr in kurzen Zeiträumen aber auch Rückschläge von 50% und mehr keine Seltenheit.

Hier mal der Platin Langzeitchart:

Bild

... und im Vergleich dazu der Palladium-Langzeitchart:

Bild

Die Industrie will natürlich immer kostengünstig produzieren, daher wird das teurere der beiden Metalle, dort wo es möglich ist, durch das günstigere substituiert.

Aber meist geht das nicht von heute auf morgen sondern es spielen Produktzyklen eine Rolle. Soll heißen, wenn wie aktuell Palladium deutlich teurer ist als Platin, kann das Palladium nicht von heute auf morgen durch Platin ersetzt werden. Aber bei der Entwicklung neuer Produkte, wird man wieder mehr auf Platin gehen. Und wenn diese Produkte dann in ein zwei Jahren auf dem Markt sind, wird die Platinnachfrage steigen und die Palladiumnachfrage sinken.

Es ist durchaus möglich, dass Palladium noch weiter steigt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass auf ein 5-Jahres-Zeitfenster Platin deutlich besser performen wird als Palladium.

Aber Palladium hat, wie auch Silber im Zeitraum bis 2011 gezeigt, dass man mit Edelmetallen durchaus enorme Gewinne einfahren kann. Mann darf nur nicht vergessen, auch was abzugeben, wenn die Gewinne schon mehrere 100% betragen. Denn genauso wie sich der Silberkurs in $ von 2002 bis 2011 fast verzehnfacht hatte, hat sich der Palladiumkurs von 2008 bis 2019 gut versechsfacht. Daher "Kaufen wenn's günstig ist und liegen lassen, bis der Preis paßt".

Gehört zwar nicht in diesen Thread, aber wenn schon nach Palladium gefragt wird ...

lifesgood

Beitrag 25.01.2019, 09:07

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Ladon
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Um mal die Kurve zu bekommen:

1950 war Venezuela das "viertreichste" Land der Welt!
Geschuldet ist das natürlich zum Teil den darniederliegenden Volkswirtschaften in Europa, trotzdem ist es höchst bemerkenswert, wie ich finde.

Irgendwie beschleicht einen der Verdacht, dass so ein Niedergang nicht ausschließlich in der Innenpolitik zu finden sein kann. Und prompt: auch gerade im Augenblick mischen sich die USA schon wieder ein. Sie erkennen den Oppositionsführer als neuen Präsidenten an. So hält man dieses Land in einem steten Zustand der Instabilität.

Manchmal wird behauptet, Venezuela sei selbst schuld, weil sie sich zu sehr auf Öl-Einnahmen verlassen hätten ... nun, das haben bis vor kurzem fast alle OPEC Staaten getan. Nur waren/sind die "Freunde" des Westens. Oder der USA, denn einen Westen im klassischen Sinn gibt es ja nicht mehr.
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Beitrag 25.01.2019, 21:48

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Demosthenes
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Oh, da scheint der Westen aber ziemlich einig zu sein, auch unser Natostrichmännchen Maas will ja eher den Übergangspräsidenten anerkennen als den wie auch immer gewählten. Macron findet die Demonstranten klasse, für seine Gelbwesten hat er Gummigeschosse und Tränengasgranaten.

Was wir da sehen, ist ganz eindeutig Chile 2.0. Damals war es das Kupfer, jetzt lockt das Öl. Venezuela wird sicher bald wieder zu unseren "Freunden" gehören. Und die Nachfolger der Chicagoboys werden das Land im handumdrehen sanieren und mit Coca-Cola und McDonalds alle satt machen. smilie_10

Man stelle sich mal vor, Sara Wagenknecht ernennt sich in Berlin zur Übergangskanzlerin und erklärt die Regierung für abgesetzt. Nordkorea würde sie sofort anerkennen, vielleicht noch Kuba. Da hat der "freie Westen" möglicherweise doch mehr Gewicht und Einfluss. Bis Ende des Monats dürfte Maduro Geschichte sein, wahrscheinlich tot, es sei denn er schafft es, die US-"Diplomaten" aus dem Land zu werfen.
Einfalt statt Vielfalt *
*Frisch geklaut von Wilfried Kahrs

Beitrag 25.01.2019, 22:58

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gullaldr
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Es mag außenpolitische Gründe geben für die Misere (das betrifft aber auch viele andere Länder, die sich nicht freundlich gegenüber den USA verhalten haben, z.B. den Iran), es dürfte aber mit Sicherheit auch innenpolitische Gründe geben. Wenn man sich nur auf den Ölpreis verlässt, keine wirtschaftlichen Investitionen tätigt, sondern vor allem Konsumgeschenke für die eigene Wählerschaft verteilt, wird man eben irgendwann mit den Realitäten konfrontiert. Spätestens wenn die Einnahmequellen einbrechen. Das ist doch das alte Lied.

Und natürlich werden jetzt Sündenböcke gesucht. Ich will damit keinesfalls die infiltrierende Rolle der USA und ihrer Geheimdienste leugnen. Aber letztlich hat eine Regierung eben auch die Verantwortung, mit außenpolitischen Gegnern Kompromisse zu suchen, wenn sie in eine Sackgasse rast und ein ganzes Land mit den Abgrund reisst. Das nennt man die Kunst der Diplomatie.

Es gibt ja eine legitime Opposition in Venezuela. Im Parlament stellt diese auch die Mehrheit. Doch Maduro zog es vor, das Parlament als Regulativ zu entmachten, stattdessen mit Notverordnungen und Trickersereien weiter zu machen. Semi-Diktatoren können das natürlich machen, aber dann sollten sie wenigstens irgendwelche Erfolge vorweisen. Angesichts dieser Inflation und Ausreisewelle kann der venezuelanische Sozialismus aber getrost als gescheitert betrachtet werden.

Beitrag 28.01.2019, 15:55

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VfL Bochum 1848
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Britische Notenbank blockiert Venezuelas Gold

Die bereits stark geschrumpften Goldreserven der venezolanischen Zentralbank sind in der politischen und wirtschaftlichen Krise für das Regime von Nicolás Maduro überlebenswichtig. Die Bank of England verweigert ihm nun den Zugriff auf das in ihren Tresoren liegende Gold:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Britisch ... 31700.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

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