Ackermann: Millionen unter Vorbehalt

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 17.03.2010, 08:19

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Deutsche Bank Aufsichtsratsvorsitzender Josef Ackermann verdiente das letzte Jahr 9,5 Millionen Euro.
Was zunächst wie ein Aufreger klingt muss doch im Kontext gesehen werden: rund 70% des Geldes werden erst in den nächsten Jahren ausgezahlt und auch nur dann, wenn auch wirklich die gesteckten Ziele des Unternehmens erreicht werden sollten.

http://www.sueddeutsche.de/finanzen/939/506123/text/

Insofern hebt sich der Chef des größten deutschen Kreditinstituts ab von der Großzahl seiner Kollegen aus dem Ausland.

Allerdings auf dem reinen Investment-Sektor der Deutschen Bank hat sich das noch nicht richtig rumgesprochen: hier verdienen manche Investment-Banker immer noch deutlich mehr als ihr eigener Boss!

Der wirkliche Aufreger ist allerdings, dass der Vorstand der Deutschen Bank diese einflussreiche Berufsgruppe der Investmentbanker komplett ungeschoren ließ, sprich das sie weiterhin saftige Bonizahlungen einstreichen können, obwohl sie durch ihre hochspekulativen "Geschäfte" kräftig zum Entstehen der Blase im Immobilien-Sektor beigeholfen haben. Analog übrigens zu den Lehman-Bankern: sie waren danach nicht einen Tag arbeitslos, sondern sie wurden restlos und vor allem sehr gerne als "Finanzspezialisten" von anderen amerikanischen Großbanken übernommen.

The show must go on.
Nichts hasst der im Denken geschulte mehr als die Negation der Logik.
Eine Unze bleibt eine Unze bleibt eine Unze! Mittler zwischen Hirn und H�nden muss das Herz sein!

Beitrag 17.03.2010, 09:14

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Leonardo da Vinci
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Eine wirklich kritische Auseinandersetzung mit solchen Leuten in absoluten Spitzenpositionen wird es leider leider wohl nie geben. Sieht man ja auch bei Klaus Zumwinkel damals. Der durfte sogar als freier Mann das Gericht wieder verlassen. :o
Kein Wunder, dass da manche langsam am gesamten System zu zweifeln beginnen.
"So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung."

Beitrag 17.03.2010, 09:21

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Auric Goldfinger
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Haltet Euch fest Leute: mein alter BWL-Prof sagte immer über Ackermann:
Die Geschäfte der Deutschen Bank und das Verhalten von Ackermann (damals Victory-Zeichen vor Gericht, Peanuts-Aussage usw.) sind eigentlich gar nicht tolerierbar, ABER wenn er sich nicht so verhalten würde und auch diese Hochrisiko-Geschäfte nicht tätigen lassen würde, wäre das größte deutsche Kreditunternehmen schon längst in ausländischen Händen. Traurig, dass man das so sagen muss, aber Ackermann hat den Laden wohl mehrfach gerettet, insofern ist das Thema wirklich ein zweischneidiges Schwert. Mit Moral kommt man in dem Business leider heutzutage nicht mehr weit.
"Es ist Gold, Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben lang habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere. Mir ist jedes Unternehmen willkommen, das meinen Vorrat vergrößert, der schon recht beträchtlich ist."

Beitrag 18.03.2010, 08:55

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Das ist das traurige daran: die Welt tickt momentan leider so.

Allerdings gibt es bei manchen Unternehmen auch eine andere Einstellung, die mehr auf Nachhaltigkeit setzt. Denke da an Trigema und dessen Chef Wolfgang Grupp, der trotz Finanzkrise in der Lage ist seine Mitarbeiter zu halten UND nicht ins Ausland verlagert. smilie_01
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Beitrag 18.03.2010, 10:28

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Auric Goldfinger
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Finde ich auch immer wieder gut, wie sich Grupp über Unternehmer, die unserem Land den Rücken gekehrt haben, königlich aufregt. Zuletzt bei Maischberger in der ARD gesehen.

Aber Recht hat der Mann wirklich!
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