Auswandern... warum und wohin?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 16.09.2023, 17:33

Herebordus
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Einige sind bereits nach Polen ausgewandert. Grade Rentner zieht es dorthin. An der Grenze hat man beide Länder.

https://www.youtube.com/watch?v=ljeyE6EaH2Y

Beitrag 17.09.2023, 19:39

mmjf
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Herebordus hat geschrieben:
16.09.2023, 17:33
Einige sind bereits nach Polen ausgewandert. Grade Rentner zieht es dorthin. An der Grenze hat man beide Länder.

https://www.youtube.com/watch?v=ljeyE6EaH2Y
Keine Grunderwerbssteuer bei Erstkauf in Polen. Interessant.
Danke für den Link.
Alles wird gut.

Beitrag 17.09.2023, 20:14

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Sapnovela
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@mmjf
@Herebordus

Polen kenn ich eigentlich nur vom Badeurlaub in Kolberg... was nicht sonderlich repräsentativ ist. Wie lebt es sich dort als Michel? Ist das für normale Menschen ein Problem, dass man Deutscher ist? Die aktuelle Regierung erweckt ja ein kleines bisschen den Eindruck sie würde Deutsche und Russen in etwa gleich gern haben...


Herebordus hat geschrieben:
16.09.2023, 17:33
Einige sind bereits nach Polen ausgewandert. Grade Rentner zieht es dorthin. An der Grenze hat man beide Länder.
https://www.youtube.com/watch?v=ljeyE6EaH2Y
300k für 70qm gebraucht und 200k für 39qm Erstbezug sind auch keine End-Schnäppchen... wobei 11 ct pro kWh Strom... das macht schon Spaß. Erstaunlich was an Energiepreisen möglich ist, wenn man die Ideologie raus läßt.

Beitrag 19.09.2023, 16:10

Teebüggel
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coin_collector hat geschrieben:
19.09.2023, 11:25
Bei der Thematik stellen sich bei mir immer Fragen...

Wer genau erwägt auszuwandern und warum?
Fachkräfte! Gut qualifizierte Leute, die es meist schon zu etwas gebracht haben oder ganz am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Dazu auch Rentner, die im Ausland von ihrer Rente gut leben können.

Worin liegt die Motivation?
Wenn man für´s Arbeiten bestraft wird, im Krankheitsfall selber mächtig draufzahlt - und das Gesocks als Härtefall alles in den Arsch geblasen bekommt. Wenn man für die Sanierung der Straße vor seinem Häuschen, für das man geackert hat und Hypotheken aufgenommen hat, ...zigtausende € bezahlen darf und der Migrant in enem Hotel einquartiert wird auf Kosten der Allgemeinheit. Wenn der Dr..(beep)sstaat seine Bürger zum Mitmachen beim Massen-Gentest zwingen will. Wenn...ach scheisse, das könnte jetzt seitenweise so weitergehen.

Ich lerne eine weitere Fremdsprache - aus gutem Grund :mrgreen:

Beitrag 19.09.2023, 16:53

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Sinjawski
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Hui hui hui, hab hier lange nicht mitgelesen - nix verpasst.
Empfehle ISBN - 46 1313-0815 - Quengeln auf Polnisch fuer Anfänger.
Auf solche Gute-Laune Bären hat man im Ausland gerade gewartet, aber Polen würde dann ja passen, wenn man gemeinsam gegen die Deutschen und ihre Regierung hetzen kann.

Nee Leute, ich habe hier noch nichts überzeugendes zum Thema auswandern gehört, nur jede Menge Verbitterung gesehen. Aber wer mit der Lebenseinstellung emigriert, wird auch im Ausland immer irgendwelche anderen finden, die Schuld habern an allem, was nicht wie gewünscht läuft. Das grosse Reich der Märtyrer Russland würde auch noch passen, bei denen sind auch immer die anderen schuld: Juden, der Westen, die Nazis, die Frauen, die Homosexuellen... dürften sich einige hier ja wohlfühlen. Und wenn hier endgültig die AgD übernimmt kann man ja einen neuen Hitler Stalin Pakt schliessen. Aber dann, Leute, dann bin ich weg. Und nicht alleine. Dann wird es DE so gut gehen wie England nach dem Brexit. Gute Nacht.
Half of what he said meant something else,
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)

Beitrag 19.09.2023, 19:19

slts
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Sinjawski hat geschrieben:
19.09.2023, 16:53
Auf solche Gute-Laune Bären hat man im Ausland gerade gewartet...
Hahaha!
Schöner Post, Danke.

Da steckt viel Wahrheit drin.

Beitrag 20.09.2023, 10:29

Eastwood
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Sinjawski hat geschrieben:
19.09.2023, 16:53
Auf solche Gute-Laune Bären hat man im Ausland gerade gewartet, aber Polen würde dann ja passen, wenn man gemeinsam gegen die Deutschen und ihre Regierung hetzen kann.
Anders.

Bei uns hetzt die Regierung gegen Deutsche und enteignet sie auch ganz gerne, mit steigendem Erfolg. Deutsche die sich bei steigender Abgabenquote über die steigende Dysfunktionalität des Staates erregen sind dann wahlweise ....(bitte Beschimpfung einsetzen). Das Vermögen ist ja auch nicht weg. Es haben nur Andere...

Nationalstolz ist verachtenswert, es sei den man ist Ukrainer und soll sich auf dem Altar der Vaterlandsliebe opfern.
Die Invasion in und nach Deutschland ist weiterhin in vollem Gange und interessiert kaum. Einzelne Gebiete wurden bereits an noch nicht so lange hier Lebende abgetreten. Den Einheimischen erzählt man das die Invasoren die Renten zahlen würden. Die Toten und Vergewaltigten findet man in geschönten Kriminalitätsstatistiken. Ebenso nehmen Homophobie und Judenhass zu. Aber klar, schuld ist auf jeden Fall der oder die Kartoffel. Oder die AFD.

"Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke"

mit orwellschem Gruß
Clint
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 20.09.2023, 16:01

mmjf
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Persönlich kann ich mir kaum vorstellen auszuwandern.
Das ist hier meine Heimat, hier habe ich mein soziales Umfeld, meine Familie, meine Freunde. Das war es auch in der DDR, das habe ich auch ausgehalten. Allerdings möchte ich diese Zustände nicht zurück haben.
Sollte es aber immer schlimmer werden und ich im Alter mein Eigenheim aus physischen oder finanziellen Gründen aufgeben müssen, so würde ich sicher prüfen, ob ich als Brandenburger in Polen meine letzten Jahre besser verbringen könnte, als in Deutschland.
Zumal die Heimat dann auch um die Ecke ist.
Mein Ziel ist das aber keinesfalls.
Alles wird gut.

Beitrag 27.09.2023, 16:46

ZeroBond
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Meinereiner ist ja auch schon fast ein wenig zu alt, um noch freiwillig auszuwandern. Es wäre mehr eine Flucht.

Immerhin gibt es noch Hoffnung.: der rot-grüne Spuck scheint seinen Realitätstest nicht zu bestehen, mal sehen was uns die Wahlen in zwei Jahren bringen. Mit etwas Glück stellt die Union nicht wieder einen Bayern auf, der sich den Sieg auf den letzten Metern durch eine kleine Flut vom Teller nehmen läßt.

Auswandern ist inzwischen etwas für die leistungswilligen jüngeren Leute, die es nicht einsehen, warum ihnen hier immer höhere Abgabensätze für immer geringere staatliche Leistungen abbeknöpft werden, während der Sozialstaat immer mehr aufgeht wie ein Hefeklos. Die Sätze vom Bürgergeld steigen stärker als der Mindestlohn und der stärker als tarifliche Einkommen, dazu wollen die Kasper aus Hamburg den Spitzensteuersatz auch noch früher und höher ansetzen. Da kann man schon mal darüber nachdenken irgendwo hinzuziehen, wo die Abgaben nur halb so hoch sind.

Beitrag 02.06.2024, 08:13

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Alter Franke
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Wohnort: Indigener Franke
ZeroBond hat geschrieben:
27.09.2023, 16:46
Meinereiner ist ja auch schon fast ein wenig zu alt, um noch freiwillig auszuwandern. Es wäre mehr eine Flucht.
.
In den Staaten ist Hochbetrieb. Viele Deutsche die vor Jahren schon ein Haus gekauft haben, haben von Deutschland die Nase voll.
Natürlich ist man im Alter nicht mehr so Abenteuerlustig!
Aber jagt eure Kinder in die Welt!!
Das Zauberwort "Bürgergeld"
Bei Uni mit passendem Studiumanmelden anmelden und gut ists. Je schlechter die Noten.......Eine Ablehnung genügt.

""Der aktuelle Numerus clausus liegt je nach Bundesland zwischen 0,9 und 1,4. Die durchschnittliche Wartezeit für diejenigen, die das nicht schaffen, beträgt 13 Semester.""

Macht euch keine Gedanken, der Staat hat Geld wie Heu und das muss ja nicht nur an Migranten raus!!
Ziel ist nicht unbedingt das Auswandern, sondern sich in fremden Ländern sicher zu bewegen! Und wenn man die Geburtenraten von Moslems in D. ansieht .........

Beitrag 02.06.2024, 11:04

san agustin
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die jährliche steigende Abgabelast lässt auch uns daran zweifeln, ob es hier noch der richtige Ort ist.

Wir werden jetzt schon auf 2025 eingeschworen, das die Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherung steigen werden.
Des Weiteren erwarte ich nach der Bundestagswahl eine Anhebung der aktuellen Mehrwertsteuer.

Woher soll das ganze Geld herkommen für die Rüstungsindustrie und dem Wandel hin zum Klimaneutralen Leben ?

Ich bin nicht mehr bereit, das jedes Jahr mehr von meinem Bruttolohn abgezogen wird, aber diese Steuern zweckentfremdet werden und sogar die Leistungen schlechter werden

Hier kommt dann wieder physisches Gold ins Spiel smilie_01
mehrmals hier schon gehandelt / bekannt auch mit selben avatar auf SILBER.DE

Beitrag 05.06.2024, 08:48

ZeroBond
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Alter Franke hat geschrieben:
02.06.2024, 08:13
ZeroBond hat geschrieben:
27.09.2023, 16:46
Meinereiner ist ja auch schon fast ein wenig zu alt, um noch freiwillig auszuwandern. Es wäre mehr eine Flucht.
.
In den Staaten ist Hochbetrieb. Viele Deutsche die vor Jahren schon ein Haus gekauft haben, haben von Deutschland die Nase voll.
Natürlich ist man im Alter nicht mehr so Abenteuerlustig!
Aber jagt eure Kinder in die Welt!!
Das Zauberwort "Bürgergeld"
Bei Uni mit passendem Studiumanmelden anmelden und gut ists. Je schlechter die Noten.......Eine Ablehnung genügt.

""Der aktuelle Numerus clausus liegt je nach Bundesland zwischen 0,9 und 1,4. Die durchschnittliche Wartezeit für diejenigen, die das nicht schaffen, beträgt 13 Semester.""

Macht euch keine Gedanken, der Staat hat Geld wie Heu und das muss ja nicht nur an Migranten raus!!
Ziel ist nicht unbedingt das Auswandern, sondern sich in fremden Ländern sicher zu bewegen! Und wenn man die Geburtenraten von Moslems in D. ansieht .........
Nun ja das deutsche Steuer- und Abgabensystem ist in Summe gar nicht so ungünstig, sofern man erstmal Vermögen hat.

Es gibt keine Vermögenssteuer (mal abgesehen von der Grundsteuer, die man als solche werten kann). Die MwSt ist vergleichsweise niedrig (im EU-Vergleich) und die Steuern auf Kapitalerträge sind auf 25% (+ Soli) gedeckelt. Sofern man nur von Kapitalerträgen lebt, sind die Steuern wegen der Freibeträge noch überschaubarer, z.B. 17,9% bei 50.000 Euro Dividenen pro Jahr.
https://www.smart-rechner.de/abgeltungs ... echner.php

Was hoch ist, sind die Unternehmenssteuern, die Einkommensteuer und insbesondere die Sozialabgaben. Das ist aber für diejenigen, die ihr Geld bereits verdient haben, nicht sonderlich relevant. Gut, die Arbeit des Klempners der zu Hause die Heizung repariert wird dadurch natürlich unnötig teuer, aber direkt ist man eben nicht betroffen.

Dazu kommt ja auch der Punkt, dass man als Migrant und Nicht-Muttersprachler in­tel­lek­tu­ell immer ein bisschen schlechter wegkommt, als ein Muttersprachler. Wortwitz, Ironie etc. bekommt man auch nach Jahren nicht so gut hin. Man wirkt irgendwie weniger schlau. Außerdem ist man "der Neue" während die lokale Bevölkerung ihre Freunde seit Jahrzehnten hat. Das ist mir insbesondere in den USA aufgefallen, Old-Boys-Netzwerke, keine Chance sowas im Alter noch mal aufzubauen, da fehlen 50 Jahre gemeinsame Erfahrungen und Lebensgeschichte.

Deswegen hast Du absolut Recht, die Kinder sollen Flügel bekommen und man sollte sie ermutigen, zumindest mal im Ausland zu studieren. Hab ich auch gemacht, ich hab auch als Expat in verschiedenen Ländern gearbeitet, das erweitert schon den Horizont.

Für mich ist es das Szenario, dass wir unser Haus hier in D verkaufen wenn die letzten Kiddies ausgezogen sind und uns dafür was kleineres zur Miete suchen dazu noch was nettes kleines im Süden von Europa, Favoriten sind Slowenien / Nord-Kroatien. Zum Arzt gehe ich dann doch lieber in Deutschland, dann kann ich wenigstens einigermaßen nachvollziehbar beschreiben, was ich habe.

Beitrag 06.06.2024, 11:15

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Deichgraf
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ZeroBond hat geschrieben:
05.06.2024, 08:48
Es gibt keine Vermögenssteuer (mal abgesehen von der Grundsteuer, die man als solche werten kann).
Wunderschöner Ansatz! Tatsächlich gibt es in der BRD (erstmal) nur die Besteuerung der Flussgröße, des fließenden Geldes, also der Umsätze. Je nachdem, was an einem Umsatz denn zu Steuern führt, bekommt die jeweilige Umsatzsteuer dann ihren Namen. Dr. Karl Marx gilt als das Genie schlechthin, hat er doch mit seiner Mehrwerttheorie die Bundesregierung so beeindruckt, dass der Mehrwert erkannt und feste versteuert wurde.
Es werden auch Umsätze von Waren bestimmter Produktkategorien "spezialversteuert", z.B. Mineralölprodukte. Auch die Umsätze an Schaumwein werden "spezialumsatzversteuert", weil ja die kaiserliche Flotte finanziert werden muss.
Dr. Marx hat eigentlich nicht erklärt, wie bei einer Steuerzahlung ein Mehrwert entsteht. Dennoch wird auf gezahlte Umsatzsteuer (z.B. Mineralölsteuer) die Umsatzsteuer Mehrwertsteuer erhoben, so dass es zu einer Steuerkaskadierung kommt.
Man muss Steuern zahlen, weil man Steuern gezahlt hat.
Natürlich ist auch die Einkommensteuer eine Umsatzsteuer. Versteuert wird der Rest des Umsatzes, der nach den Ausgaben (Werbungskosten) noch in der Hand verblieben ist.
Die Bestandsgröße, das Vermögen, wird natürlich nicht besteuert, außer wenn es um Vermögen geht, das auch der kleine Arbeiter haben könnte. Eine abzustotternde Eigentumswohnung z.B. . Die Grundsteuer z.B. .
Lustig ist daran, dass der kleine Arbeiter mit der auf Pump gekauften Wohnung ja gar keinen Zuwachs im Nettovermögen hat. Wäre schön, wenn wir durch Käufe auf Pump immer reicher würden. Er zahlt also Steuern für ein Vermögen,das er netto gar nicht besitzt. genau genommen ist er sogar ärmer geworden, weil er nicht nur die Tilgung als Schuld auf sich geladen hat, sondern auch den Zins. Der erscheint nur nicht als Verbindlichkeit auf der Passivseite, weil er ja als "Mittel" nicht zugeflossen ist und im Vermögen (Mittelverwendung) nicht zur Verfügung steht. Den Zins findet man als Schuld unter "sonstige Verpflichtungen".
Sein KFZ dürft i.d.R. bezahlt sein und sich in seinem Vermögen befinden. Also wird eine KFZ-Steuer auf diese Art von Bestandsgröße erhoben.
Ein Freund hat früher 2000 Millionen für einen der Aldi-Brüder verwaltet. Hauptsächlich Aktien. Sowas hat der kleine Arbeiter eher nicht, also wird dieses Vermögen auch steuerfrei gehalten. Macht man dann damit in x Jahren 1000 Millionen Gewinn, den man auch realisieren und z.B. in Goldbarren umwandeln darf, sofern man seinen Ausweis vorzeigt (hehehe), bleibt Brutto gleich Netto.
- Coole Nummer.
smilie_02

Beitrag 06.06.2024, 13:38

Eastwood
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Deichgraf hat geschrieben:
06.06.2024, 11:15

Wunderschöner Ansatz! Tatsächlich gibt es in der BRD (erstmal) nur die Besteuerung der Flussgröße, des fließenden Geldes, also der Umsätze. Je nachdem, was an einem Umsatz denn zu Steuern führt, bekommt die jeweilige Umsatzsteuer dann ihren Namen.
Mit Genuß habe ich deine geographische Abhandlung über Flussgrößen gelesen. Aber als Deichgraf bist du da natürlich in deinem Element!

1916 als Reichsstempelsteuer auf Warenlieferungen eingeführt und mit 0,1% noch ein eher klägliches Rinnsal hat die Umsatzsteuer mit nun rund 30% am Gesamtsteueraufkommen gezeigt das Deutschland doch auf Traditionen Wert legt. Selbst wenn sie aus dem so oft geschmähten Kaiserreich stammen.

Gemäß der Regel, dass man Kühe die Milch geben nicht schlachten soll gestattet die Finanzbehörde in ihrer Weisheit das Unternehmen die Umsätze ausführen die der Umsatzsteuer unterliegen den Vorsteuerabzug. So darf der Unternehmer sogar netto einkaufen! Jedenfalls Dinge die dem Geschäftsbetrieb dienen. Also muß die Steuer ja nur vom Endverbraucher getragen werden. Der Unternehmer hat das Ganze nur aufzuzeichnen und abzuführen. Natürlich wird er ab und an strengstens kontrolliert. Der Fluß soll ja auch nicht versiegen.... smilie_07
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 06.06.2024, 20:20

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Deichgraf
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Eastwood hat geschrieben:
06.06.2024, 13:38
Gemäß der Regel, dass man Kühe die Milch geben nicht schlachten soll gestattet die Finanzbehörde in ihrer Weisheit das Unternehmen die Umsätze ausführen die der Umsatzsteuer unterliegen den Vorsteuerabzug.
Sinn und Zweck der repräservativen Demokratie ist lt. Erfinder und Präsi-Dent (klingt irgendwie nach Zahnpasta) Madison, die Reichen vor der Mehrheit zu schützen. Funktioniert wie geplant.

Aber die Sache mit dem Vorsteuerabzug sorgt nur dafür, dass z.B. in einer Produktionskette aus mehreren Unternehmen, bereits an den Zulieferer entrichtete (und von ihm abgeführte) Märchensteuer nicht mehrfach erhoben wird. sonst kann es leicht zur Steuer über 100% kommen. Jedes Unternehmen zahlt also für die von unseren Marxisten jeweils dort behaupteten Mehrwert. Desgleichen zahlt ja auch der Endverbraucher (Menschen wie wir) alle Schulden incl. der Steuer in der Kette mit einem Schlag. Auch die "BIPs" kann man schlecht aufaddieren, die anteiligen BIPs sind alle im Preis am Schluss enthalten.
Das führt natürlich dazu, dass produzierte Waren, die im Regal verschimmeln, abzüglich der nicht vorhandenen Marge des Einzelhändlers zum BIP zählen. Mords-BIP, auch wenn keiner Kohle zum Kaufen hat.

Besonders zum Verständnis des Geldsystems ist die Vorstellung der Kette notwendig.

Geld zirkuliert nicht, es läuft nicht um. (Sonderfälle sind konstruierbar)
Geld entsteht durch Verschuldung in der Geldmenge, zahlt 1x eine Rechnung (, die eine Kette an Teilrechnungen begleichen kann) und verschwindet dann wieder aus der Geldmenge.
Mit den Münzen ist es anders. Der Marxistenkönig nimmt eine Unterlegscheibe ohne Loch, prägt sie mit "1" und Geier und zahlt eine Kugel Eis damit. Er braucht den Euro nicht zurück, schuldet ihn niemandem und muss auch keinen Zins dafür zahlen. Also zirkuliert das Ding ewig vor sich hin.
Die Banknote bekommt der Hausbanker von der Notenbank. Als Darlehen gegen Zins. Bekommt er die Banknote zurück, tilgt er seine Schuld, um nicht weiterhin Zins zu zahlen. Damit ist sie wieder draußen aus der Geldmenge. Der Banker verwandelt also eine verzinsliche Schuld an die Notenbank in eine unverzinsliche Schuld an seine (Giral-) Kunden. Vielmehr erhebt er noch eine "Aufbewahrungsgebühr" vom Zinsersparnis bringenden Kunden. ---

Übrigens gibt es ja nicht nur Waren und Dienstleistungen zu kaufen, sondern auch Rechte. Z.B. das Recht auf Regulierung eines Schadens, den mein Auto eigenmächtig oder auch mit meiner Hilfe verursacht hat. Sowas kauft auch der kleine Arbeiter, sogar zwangsweise (KFZ- Haftpflicht), also klar, da haben dann unsere Marxisten irnswann die Umsatzsteuer "Versicherungssteuer" eingeführt. Zur Finanzierung des Schutzes der Reichen oder der kaiserlichen Flotte in Bremerhaven.
Private, völlig BIP-freie und mehrwertfreie Umsätze von gebrauchten Sachen können doch auch prima versteuert werden. Grunderwerbsteuer z.B. .
Wer jetzt meint, lachen zum müssen: ACHTUNG VERGNÜGUNGSSTEUER! :mrgreen:

Ja, wohin kann man denn noch auswandern? An den Amazonas? Da haben die Frauen die Hosen an. Wenn überhaupt ... .

Beitrag 07.06.2024, 14:25

ZeroBond
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Deichgraf hat geschrieben:
06.06.2024, 11:15

Natürlich ist auch die Einkommensteuer eine Umsatzsteuer. Versteuert wird der Rest des Umsatzes, der nach den Ausgaben (Werbungskosten) noch in der Hand verblieben ist.
Extrem vereinfachend, geradezu populistisch und damit zwangsläufig falsch. Ich frage mich, was das soll und noch dazu beim Auswander-Thema?

Die Umsatzsteuer ist per Definition eine Steuer, die das Entgelt für Lieferungen & Leistungen von Unternehmern besteuert. Ein Arbeitnehmer ist aber kein Unternehmern.

Steuersystematisch ist die Umsatzsteuer eine indirekte Steuer, d.h. der Steuerschuldner und derjenige der die Steuer wirtschaftlich tragen muss ("Steuerträger"), sind nicht identisch. Der Käufer einer Flasche Wasser im Supermarkt trägt die Steuer wirtschaftlich, aber der Supermarktbetreiber muss die Steuer abführen. Die Einkommensteuer dagegen ist eine direkte Steuer, wo Steuerschuldner und Steuerträger identisch sind.

Entsprechend ist die Ausgestaltung der beiden Steuerarbeiten auch gänzlich verschieden, bei der Einkommensteuer gibt es Freibeträge und einen progressiven Tarif, bei der Umsatzsteuer greift eine Flat-Tax.

Achja, Auswandern.
Ich glaube Russland ist als Destination recht unattraktiv.

Beitrag 09.06.2024, 22:01

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Deichgraf
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Naja, die einzige Frage in Deinem letzten Beitrag halte ich zwar für eine rein rhetorische, aber für den Fall, dass ich mich irre, gehe ich darauf ein:
"Ich frage mich, was das soll und noch dazu beim Auswander-Thema?"
- Du hattest sinnvollerweise das Thema Steuern etwas ausführlicher in Deinen Beiträgen behandelt. Darauf habe ich mich eingelassen, weil ich darin ebenfalls einen wichtigen Teil der individuellen Gründe zur Auswanderung sehe. ich lege noch einen drauf und sage, dass auch in der Planung (Aufbau des benötigten Vermögens) steuerliche Aspekte unbedingt berücksichtigt werden sollten. Ich habe mich völlig "verrückt" verhalten, dass möglichst viele "positive" Steuergesetze auf mich zutrafen. Ich war also immer der "Spinner", was nicht böse gemeint war. Die Anderen lebten eben in ihrer Box und haben das alles nicht verstanden. - Es hat sich gelohnt!

Ich spiele nur Spiele nach meinen Regeln, deshalb lasse ich mich auf sowas:
"Extrem vereinfachend, geradezu populistisch und damit zwangsläufig falsch." nicht ein.

Kommen wir zu Deinen sachlichen und interessanten Aussagen.
Du guckst durch die "betriebswirtschaftliche" Brille, die auch die der privaten Haushalte ist. Aber auch die volkswirtschaftliche Sichtweise ist Dir nicht fremd. Nun passt das jeweils Gesehene nicht zusammen.
Irgendein Ich ist immer eine Person, eine juristische oder natürliche. Wenn das Machtmonopol -nach Belieben- eine Schuld festzustellen gedenkt, muss auch ein Schuldiger/Schuldner genannt sein. Eine Schuld ohne eine Person als Schuldner wäre sinnlos. Du unterscheidest da völlig richtig zwischen direkter/indirekter Steuer und wer für die Steuer haftet und wer nicht. Das wäre die "betriebswirtschaftliche" Sichtweise.
Volkswirtschaftlich wäre es völlig sinnlos, einem nackten Mann eine Abgabenschuld anzuhängen. Das Abgabengut könnte evt. nicht beigebracht werden.
Jetzt kommt Deine richtige volkswirtschaftliche Sichtweise. Wer dem König was schuldet, ist völlig wurscht, weil der festgesetze Schuldner sich eben das Abgabengut beschafft: "Der Käufer einer Flasche Wasser im Supermarkt trägt die Steuer wirtschaftlich" - Genau! ich kaufe mir ein Eis, jedenfalls ganz sicher, wenn Waldmeister im Angebot ist wie letztes Jahr in Husum, Des König stellt eine Schuld (z.B. Märchensteuer) fest, der Eismann (2 Euro für eine einzige Kugel- unverschämt, aber was soll man machen?) beschafft sich das Abgabengut (Geld), indem er seine Schuld zu meiner macht: er erhöht den Preis um die Märchensteuer, die ich ihm (per freiwilligem Kaufvertrag) nun vom Betrag her schulde.
Der Eisverkäufer ist nur der vom König unter Zwang gestellte verlängerte Arm - des Königs!
Wird eine Märchensteuer eingeführt, muss der Produktive diese Steuer zahlen. Nicht der Eisverkäufer wird ärmer, sondern der Produktive bekommt einen kleineren Anteil an seiner Produktivität vom König zugesprochen. Die Preise steigen, das ist alles!
Der Produktive ist nicht nur der kleine Arbeiter, sondern auch der ultrafleißige Hochqualifizierte. An dessen Produktivität bedient sich der König gern progressiv. Der faule Reiche, der von seinen Zinseinkünften super leben kann, wird geschont. Kleiner Steuersatz, damit ist alles abgegolten, nix Progression. Cum-Ex und Cum-Cum bleiben als Hintertür offen. Vor Cum-Cum wurden die Augen verschlossen, und Cum-Ex wurde zur Freiheit des Anlegers erklärt. Der König hatte seine eigene Abgabenordnung nicht gelesen. Die Richter als verlängerte Arme des Königs haben das genau so gesehen wie der König. So wie einst der Deutsche Hochschulverband den Gleichschaltungsgedanken des Königs für eine geniale Idee hielt und mit aller Kraft unterstützte.
Wenn Macht nicht kontrolliert und eingehegt wird, finden die Exzesse der Macht auch in der Gegenwart und in der Zukunft statt. Zu jeder Zeit, irgendwo auf der Welt und irgendwann auch wieder bei uns.
Deswegen bin ich auch nur auf Urlaub hier, habe wie versprochen den eingeregneten Bayern die Sonne gebracht und fresse mich mit Käse, Lakritz und Pumpernickel voll. - Ich stehe zu meinen Lastern! :lol:

Beitrag 10.06.2024, 00:24

Eastwood
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Deichgraf hat geschrieben:
09.06.2024, 22:01
gehe ich darauf ein:
Komplexe Sachverhalte wie die Plünderung von Vermögen und Einkommen mittels Steuer rhetorisch zu verkomplizieren, dabei inhaltlich in der Spur zu bleiben und das Ganze mit einer Prise Ironie oder der kleinen Schwester Sarkasmus zu würzen...!

Ich habe es genossen! Und dann auch noch for free und unversteuert. Na ja fast....

mit spätem Gruß
Clint
Willy Brandt 1968: "Wer einmal mit dem Notstand spielen sollte, um die Freiheit einzuschränken, wird meine Freunde und mich auf den Barrikaden der Demokratie finden, und dies ist ganz wörtlich gemeint.“

Beitrag 11.06.2024, 21:53

ZeroBond
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Deichgraf hat geschrieben:
09.06.2024, 22:01
Der Produktive ist nicht nur der kleine Arbeiter, sondern auch der ultrafleißige Hochqualifizierte. An dessen Produktivität bedient sich der König gern progressiv. Der faule Reiche, der von seinen Zinseinkünften super leben kann, wird geschont.
Ich nehme an Du willst mir mitteilen, dass Du das deutsche Steuersystem für ungerecht hältst. Das kann durchaus sein. Die Vermögenskonzentration ist sehr hoch und deutlich höher als z.B. in Großbritannien und sogar höher als in der Schweiz. Fast nur in den Oligarchien von Moskau und Ankara geht es noch schlechter zu.
how-much-of-the-countrys-wealth-is-held-by-the-richest-1-v0-n376e6ikex1d1.jpg
Auswandern jedoch aus steuerlichen Gründen springt zu kurz. Diese Sorte Auswanderer kommt irgendwann in den 70ern zurück, wenn die private Krankenversicherung im Traumland zu teuer wird, der dämliche Arzt nicht in der Lage ist das Gestikulieren und Gestammel in einer fremden Sprache zu interpretieren.
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Beitrag 12.06.2024, 01:03

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Deichgraf
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ZeroBond hat geschrieben:
11.06.2024, 21:53

Ich nehme an Du willst mir mitteilen, dass Du das deutsche Steuersystem für ungerecht hältst.

Auswandern jedoch aus steuerlichen Gründen springt zu kurz. Diese Sorte Auswanderer kommt irgendwann in den 70ern zurück, wenn die private Krankenversicherung im Traumland zu teuer wird, der dämliche Arzt nicht in der Lage ist das Gestikulieren und Gestammel in einer fremden Sprache zu interpretieren.

Mahlzeit,
"Ich nehme an Du willst mir mitteilen, dass Du das deutsche Steuersystem für ungerecht hältst."

Nein, dieses Mitteilungsbedürfnis habe ich nicht. Desweiteren beruht Gerechtigkeit auf einem subjektiven Gerechtigkeitsempfinden und ist nicht objektivierbar. Was Du oder ich für gerecht halten, interessiert doch kein Schwein. Bedenklich wird es, wenn das subjektive Gerechtigkeitsempfinden des Machtmonopols für die Ohnmächtigen objektiviert zu (geltendem) allgemeinen Recht gemacht wird, jemand seiner "gerechten Strafe" zugeführt wird. Dann kann wg. Kaugummidiebstahls das Abhacken der Hand zwangsobjektiviert durch das Machtmonopol gerecht sein, die Vernichtung einer vom Machtmonopol "festgestellten" jüdisch-bolschewitischen Weltverschwörung oder der König lässt einen Menschen auf einen Stuhl schnallen und solange unter Strom setzen, bis die Augäpfel rausdampfen. So geschehen mit einem 14-jährigen Jungen in den USA, der sich später als unschuldig erwies. Wurde das Machtmonopol (Henker, Richter, Präsident) dafür auf den Stuhl geschnallt und unter Strom gesetzt? Nein, denn dies hält das Machtmonopol subjektiv für ungerecht, also findet das nicht statt. Gerade jemand, der für die Todesstrafe ist, sollte doch konsequenterweise eigentlich die Todesstrafe für das Abschlachten eines Unschuldigen fordern.
Ich denke da an einen Physikprofessor aus Ulm: "Wer einen Menschen tötet, hat sein Recht auf Leben verwirkt." (Soll also von denen getötet werden, die dadurch nicht ihr Recht auf Leben verwirken.) - Abschlachten, weils "gerecht" ist.
-Nee, danke.

Ich bin also deskriptiv unterwegs, versuche Strukturen zu analysieren und zu verstehen. Ob eine Entscheidung einer Regierung subjektiv als gut oder schlecht empfunden wird, interessiert mich erstmal nicht. Meine Frage lautet: Wie ist sie zustande gekommen? Wurde ich gefragt? Oder nur vom Mann im Fernsehen über die Entscheidung des Königs informiert?
Wenn also der König ein Abgabengut (Geld) einstreichen will, muss er es dem wegnehmen, der es erwirtschaftet, dem Produktiven. ( Diejenigen, die über massenhaft überschüssiges Abgabengut verfügen, sollen ja "geschützt" werden) Das Konstrukt Steuersystem ist die Konkretisierung die den "Erfolg" garantieren soll, mit definierten Steuerschuldnern (-eintreibern) direkten/indirekten Steuern u.s.w. . (Wir sind immer noch jenseits von subjektiven Bewertungen wie gerecht oder ungerecht.)
Schon die Neanderthaler haben ihre Schwerverletzten (= ökonomisch Unproduktiven) mit "durchgezogen". Soziale Kompetenz und Menschlichkeit sind durchaus des Menschen. Auch aus der Säuglingsforschung ist zu erfahren, dass die moralische Instanz in der Psyche der Kleinen keinesfalls "leer" ist, sondern sie ein gewisses kollektives Empfinden für Gerechtigkeit mitbringen. Man fühlt sich an Carl.G.Jung (das kollektive Unbewusste) erinnert. Die Ausgestaltung und Prägung der moralischen Instanz, die Formung des subjektive Gefühls von Gerechtigkeit, geschieht durch das Umfeld, auf das der König nicht den alleinigen, aber den stärksten Einfluss ausübt.
Auch wenn ich es nicht immer unterdrücken kann, kritisiere ich nicht Inhalte, sondern Strukturen.

"Auswandern jedoch aus steuerlichen Gründen springt zu kurz."

Klar, sagte ich dort: "...einen wichtigen Teil der individuellen Gründe zur Auswanderung..."
"Individuell" bedeutet eine Differenzierung, so könnte ich mir vorstellen, dass insbesondere juristische Personen ausschließlich aus steuerlichen Gründen auswandern und so der Ausdruck "Steueroase" entstanden ist.
Auch der auswandernde Rentner hat vlt. in seinem Argument der niedrigeren Lebenshaltungskosten irgendwie die preisgestaltenden Steuern mit drin.


"Diese Sorte Auswanderer kommt irgendwann in den 70ern zurück, wenn die private Krankenversicherung im Traumland zu teuer wird, der dämliche Arzt nicht in der Lage ist das Gestikulieren und Gestammel in einer fremden Sprache zu interpretieren."

Klar, gibts auch. Gibt auch das Gegenteil und alles zwischendrin. Gilt auch für Sprache, Englisch geht, aber nicht überall.
In meinem Land sind noch alle da (ü.70) oder waren bis zum Tod da. Das kann und soll nicht repräsentativ sein. Zwei Ex-Krebskranke sind vor der Chemo geflohen und mit Natur pur ihre Krankheit losgeworden. Sie sind (auch) wegen Krankheit ausgewandert.
Problematisch kann es werden, wenn man als Ausländer nicht an das Gesundheitssystem des Gastlandes angeschlossen wird und dann, wie Du richtig sagst, nur noch die Private hat, die dann auch noch bei 70 Schluss macht. - Man muss dann aber auch noch sterbenskrank werden.
Wenn die Einbindung des Schwerkranken in das Gesundheitssystem des Landes seiner Staatsangehörigkeit ihn zur Rückkehr zwingt (so er überleben will), würde ich darin nicht eine "reumütige Rückkehr" erkennen, oder die tiefe Einsicht, dass zuhause doch immer schon alles besser war. -In der Not frisst der Teufel eben Fliegen. Und ehrlich: Bevor ich verrecke, würde ich es auch so machen.

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