Auswandern... warum und wohin?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 13.02.2022, 11:36

Hannoveraner
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Sapnovela hat geschrieben:
13.02.2022, 11:10
Südafrika. Was ich da so gelesen / gehört habe zieht es die meisten Europäer in "gated communities". Homogene Wohnviertel streng abgeschirmt von der Außenwelt. Durchaus schön gemacht, aber irgendwie doch hinter einem Zaun. Schon überlegt, wie Ihr das machen wollt?
Wir sind seit langem in diversen Südafrika Foren unterwegs und kennen mittlerweile auch einige Auswanderer persönlich. Schauen und natürlich auch den Wohnungsmarkt an. Von hier aus oder wenn wir immWinzer wieder da sind. Sind dazu im engen Austausch mit Auswanderer über der Erfahrungen . Ich würde sagen da gibt es komplette Unterschiede. Die Livestyle Auswanderer. Das sind meist diejenigen die sehr viel Geld haben und gerne in diese Gatet Community gehen. Golfplatz, Poolanlage usw. inkl. Das wäre für uns ansatzweise nichts. Das sind dann auch wirklich die Sammelbecken von Auswanderern. Wenn wir gehen, wollen wir im Südafrikanischen Leben leben und ein Teil davon werden. Wenn eine Gatet Community, dann eine Südafrikanische WohnCommunity. Hier gibt es auch einige Auswanderer die dort leben. Ist dann Quasi wie eine Neubausiedlung mit Zaun drumherum. Andere Auswanderer leben mitten drin. Das Thema Sicherheit ist bei denen Präsent und etliche ziehen gerade in andere Regionen. Teilweise kehren welche auch zurück. Oft/ Meist davon abhängig in welcher Lebensphase die sind. Favorit für uns wäre aber das normale Leben. So auch unsere Erfahrung im Austausch mit den Deutschen in SA. Die meisten die wir kennen leben wie gesagt in einem normalen Umfeld. Mitten unter den Südafrikaner. Natürlich in der Regel in den „gehobeneren“ Wohnorten.
Wir haben uns einen kleinen Fischerort ausgesucht in dem es sich gut leben lässt. Das war einer der wenigen Orte in SA in denen es „keine“ Apartheit gab und schwarz und weiß schon immer zusammengelebt haben. Daneben ein kleiner Wohnort mitten auf dem alten Gelände einer Silbermine. Passt Irgendwo. Die Community finanziert auch einen privaten Wachdienst der besonders Abends gut funktionier. Kriminalität gibt es auch dort. Ist aber nicht schlimmer als hier. Haben da auch erste Kontakte zu den Einwohnern. Das Thema Sicherheit wird garantiert ein emotionales. Wie sagt man hier vor dem Schlafengehen? Gute Nacht Schatz, hast Du das Licht ausgemacht? Dort sagt man : Gute Nacht Schatz, hast Du die Gitter vor den Fenstern zugemacht. Damit muss man klarkommen. Bislang wohnen wir gerne bei einer Familie im Anbau. Da verlassen wir uns einfach das die alles richtig machen und sind entspannt. Wenn man dann „ alleine“ wohnt mag es sich anders anfühlen. Man muss mit dem Thema Sicherheit aber auch pragmatisch umgehen und sich anpassen. An Gitter vor den Fenstern oder Mauern ums Haus gewöhnen. Wer damit nicht klarkommt hat verloren. Wie sagte unser Vermieter so schon als wir das Thema hatten. An den und den Punkten kann es Nachts gefährlich sein. Nenn mir aber ein Grund weshalb du da Nachts sein solltest? Recht hat er.

Beitrag 13.02.2022, 14:19

infla
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Ich finde, die Philippinen sind sehr lebenswert.
Es gibt allerdings eine Vorraussetzung, de du zwingend mitbringen mußt: Du mußt dich anpassen und dich am besten einer einheimischen Familie anschließen. HIntergrund ist, daß die Familie gleichzeitig deine Lebensversicherung ist - einen Nanny-Staat gibt es dort nämlich nicht.
Ich habe mir dort 2 Punkte verinnerlicht: 1. Du bist (wirklich) frei. 2. Du bist für dein Handeln selbst verantwortlich.
Kultureller Unterschied: Dort herrscht das Matriarchat (Frauen als Oberhaupt).
Wenn du das "kannst" ist es das entspannteste Land der Welt.

Beitrag 13.02.2022, 22:07

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Puschel
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infla hat geschrieben:
13.02.2022, 14:19
Ich finde, die Philippinen sind sehr lebenswert.
Es gibt allerdings eine Vorraussetzung, de du zwingend mitbringen mußt: Du mußt dich anpassen und dich am besten einer einheimischen Familie anschließen. HIntergrund ist, daß die Familie gleichzeitig deine Lebensversicherung ist - einen Nanny-Staat gibt es dort nämlich nicht.
Ich habe mir dort 2 Punkte verinnerlicht: 1. Du bist (wirklich) frei. 2. Du bist für dein Handeln selbst verantwortlich.
Kultureller Unterschied: Dort herrscht das Matriarchat (Frauen als Oberhaupt).
Wenn du das "kannst" ist es das entspannteste Land der Welt.
Irgendwie verstehe ich das jetzt nicht so ganz. Die Philippinen waren auch mal kurz (ganz kurz) bei uns im Gespräch als Auswanderungsziel. Aufgrund von mehreren Gründen hatte sich das bereits im Vorfeld erledigt.

Aber zu dem, was ich fragen möchte:
Das "Du bist (wirklich) frei" zum einen. Ich muß mich zwingend anpassen und mich einer Familie vor Ort anschließen und zum anderen das "Du bist für dein Handeln selbst verantwortlich".

Bei letzterem: Hier in Deutschland bin ich doch auch für mein Handeln selbstverantwortlich. Eigentlich bin ich das überall auf der Welt. Es übernimmt doch niemand anderes die Verantwortung über meine Handlungen, egal in welchem Land ich mich aufhalte. Mal von der sozialen Hängematte abesehen, wo ich denke, das Du dieses Absicherungssystem meinen könntest.

Wenn man zwingend sich anpassen muss, sogar eine einheimische Familie zur eigenen "Lebensversicherung" benötigen sollte, dann bin ich frei?
Frei in was? Da ist ja jeder Migrant in Deutschland freier.... :shock:

"Wirklich frei sein" ist schon eine gewagte Sache. Ähnlich wie bei der Option Süd-Afrika kam mir als erstes "Vogelfrei" in den Sinn. Private Wachdienste, NoGo-Areas (lokal wie zeitlich), Lebensversicherungen in Form von Vitamin B. Dann kam der Gedanke an den "goldenen Käfig". Ich bin nur frei indem was ich mache, wenn es meine "Lebensversicherung" zuläßt und ich mich bloss nicht aus dessen Wirkungskreis herausbewege.
Wirklich frei zu sein ist doch dann, wenn man gar nichts muß, sondern sich sein Leben so zusammenbastelt wie man es denn eben möchte. Das geht vermutlich nirgenswo mehr. (Ist aber auch nicht unsere Triebfeder, wir wären eher Klimaflüchtlinge)
Stehen da nicht auch Gesetze, Verordnungen und andere (geschriebene und ungeschriebene) Regeln dem entgegen? Staatlicherseits wie auch gesellschaftlich?
Also in der Ferne genauso wie hier............nur halt eben vermutlich etwas anders.

Andersrum: Wer Deutschland "kann", braucht auch nicht auswandern.................... smilie_08
Der Sinn einer Behörde liegt in seiner Existenz

Beitrag 13.02.2022, 23:16

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Sapnovela
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Puschel hat geschrieben:
13.02.2022, 22:07
Andersrum: Wer Deutschland "kann", braucht auch nicht auswandern.................... smilie_08
Was genau soll das bedeuten?
(Nur für den Fall der Fälle: Es ist eine ernstgemeinte Frage ohne Provokation. Nur was bedeutet " Wer Deutschland "kann""?)

Beitrag 13.02.2022, 23:54

Hannoveraner
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Sapnovela hat geschrieben:
13.02.2022, 23:16
Puschel hat geschrieben:
13.02.2022, 22:07
Andersrum: Wer Deutschland "kann", braucht auch nicht auswandern.................... smilie_08
Was genau soll das bedeuten?
(Nur für den Fall der Fälle: Es ist eine ernstgemeinte Frage ohne Provokation. Nur was bedeutet " Wer Deutschland "kann""?)
Ich kann nicht für Ihn Antworten. Denke aber das ist etwas grundsätzliches das für jedes Land in dem
man Lebt/ leben möchte passen muss. Man muss das Land ‚können‘. Mit den Gepflogenheiten und den Eigenarten klar kommen. Mit dem Klima und der Kultur klarkommen. Seine individuellen Ziele verwirklichen können. Wer das in Deutschland kann, hat kein Grund zu gehen. Wer es nicht mehr kann und die Möglichkeit hat kann gehen. Er muss dann aber mit den Besonderheiten des neuen Landes „ können“ Deswegen ist Auswandern etwas zu tiefst Persönliches. Einiges ist Rational zu erklären, andere Dinge ein Gefühl.
Er scheint mit Deutschland gut zu können und hat kein Grund zu gehen. Könnte nie mit den Eigenarten in SA klarkommen. Die negativen Seiten dort wiegen für mich aber nicht so schwer, weil die positiven für mich überwiegen . Die negativen hier für mich immer mehr werden. Ich kann immer weniger mit D. Von daher suche ich einen anderen Weg.

Beitrag 14.02.2022, 00:18

delaboetie
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Kleiner Einschub von medizinischer Seite:

Dieses Leben ist ja prinzipiell endlich, das ist Euch ja eh bewusst. Die Wahrscheinlichkeit, dass unseres zum Beispiel durch kardiovaskuläre Probleme ein Ende findet ist statistisch groß. Es ist sogar unser wahrscheinlichstes Ende als selbstmitleidige, wutbürgerische, fette und unzufriedene Mitteleuropäer. Gefühlt ausgebeutet von Bill Gates, der EU oder wasweißich - aber real einfach überfressen und ohne jede echte Not.

Meine Frage an die engagierten Auswanderer ist jene: Wenn Euch mal ne Coronarie oder ne Carotide zugeht und Euer Leben wie ein Film vor Eurem geistigen Auge langsam in einem hellen Licht verglimmt....
(Das sind prinzipiell lösbare medizinische Probleme-aber garantiert nicht ÜBERALL!)

Wollt Ihr dann lieber von einem beitragsfinanzierten (Jede Art von Beitrag zu einem Sozialsystem ist sicher "Diebstahl" für Euch) Gesundheitssystem einen Stent/ne Lyse haben und mit ein bisschen Glück noch 20 Jahre leben oder wollt ihr lieber in zum Beispiel Georgien oder sonstwo im Bewusstsein, dass ihr ein wirklich kraftvolles Statement gegen euer "schreckliches" Heimatland gesetzt habt einen letzten selbstgerechten Seufzer absetzend das Zeitlliche segnen?

Ihr habt Euch natürlich längst schon entschieden. Ihr bleibt alle hier, verbringt Eure Lebenszeit quengelnd, und hortet Eure Vrenelis um die sich dann Eure Erben streiten. Aber aus irgendwelchen hobbylosen Gründen philosophiert Ihr übers Auswandern. Als gäbe es nichts Besseres zu tun.

Ich habe bemerkt, dass ich etwa alle 2 Jahre einen Beitrag schreibe.
Also dann bis 2024.
Hell is empty-all the devils are here!
Shakespeare

Beitrag 14.02.2022, 00:28

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Sapnovela
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@delaboetie

Was macht Krank? Vielleicht die Angst?
- Angst vor dem Verlust der Arbeit als Sklave einer Zeitarbeitsfirma?
- Angst vor dem bösen Russen an der Ostgrenze?
- Angst vor dem tödlichen Virus?
- Angst vor dem alles ausrottendem Klimawandel?

Jeder der dieses Land verläßt tut etwas gutes für seine Gesundheit. Er läßt die Angst hinter sich.

Unser System, ist ein System der Angst.... und nun hör auf alles schön zu reden.
https://youtu.be/K4pipUH3L5U?t=148

Beitrag 14.02.2022, 00:39

ZeroBond
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STTL hat geschrieben:
13.02.2022, 19:32
Platz 8 beim Weltrisikoindex sowie eine hohe Vulnerabilität aufgrund eines sehr großen Mangels an Bewältigungskapazität bei den Naturkatastrophen bei einem Land, das regelmäßig von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht und Teil des pazifischen Feuerrings ist: über 50 aktive Vulkane und knapp 15.000 Erdbeben im letzten Jahr, davon 63 > Stärke 5, 2 > 6 und 1 > 7.
delaboetie hat geschrieben:
14.02.2022, 00:18

Ihr habt Euch natürlich längst schon entschieden. Ihr bleibt alle hier, verbringt Eure Lebenszeit quengelnd, und hortet Eure Vrenelis um die sich dann Eure Erben streiten. Aber aus irgendwelchen hobbylosen Gründen philosophiert Ihr übers Auswandern. Als gäbe es nichts Besseres zu tun.
Ist es nicht erfrischend wie die Deutschland-ist-besser-Menschen jede Form der Diskussion abwürgen wollen? Absolut keine eigenen Vorschläge. Nur Dagegen-sein. Auswandern schlecht, ihr bleibt alle hier. Ihr Dumm. Ich schlau. "Ihr dürft nicht auswandern", weil es schlecht für unsere eigenen parasitären Interessen ist. Irgendwer muss für meine Hängematte zahlen.

Vielleicht ist das auch ein Grund auszuwandern? Das Schweine-System und seine Profiteure nicht weiter unterstützen. Sollen sie doch selbst arbeiten gehen. Nur mal so als Gedanke.

Beitrag 14.02.2022, 07:37

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MaciejP
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ZeroBond hat geschrieben:
14.02.2022, 00:39
Ist es nicht erfrischend wie die Deutschland-ist-besser-Menschen jede Form der Diskussion abwürgen wollen?
Seltsame Auffassung von Diskussion hast du da. Wer Gegenargumente bringt, will also die Diskussion "abwürgen". Ich find es ja eher erfrischend, dass es hier noch Leute gibt, die manch andere versuchen, auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, dass in Deutschland im Vergleich zum Ausland eben nicht nur alles schlecht ist. Als ob Dinge wie Corona-Krise und Klimawandel sich plötzlich in Luft auflösen, nur weil man sie durch Flucht versucht auszublenden.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 14.02.2022, 07:51

Hannoveraner
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Ich kann beide Seiten nachvollziehen.
Das Thema Sicherheit, ob Natur oder Kriminalität sind extrem wichtige Punkte.
Ebenso natürlich die Krankenversorgung

Hier sollte man natürlich auch drüber nachdenken.
Als Auswanderer ist das ein extrem wichtiger Punkt.
Gerade im Alter wird das ein wichtiges Thema.
Aber gerade aus dem Punkt gehen viele.
Die Netto Durchschnittsrente liegt bei 900€.
Wie kann ich mit dieser Rente in D leben?
Wie auf den Philippinen? In Südafrika? In Georgien?
Auf den Philipinen mit Sicherheit hervorragend. Für wenige Euro im Monat bekommt man sogar noch eine Haushaltshilfe oder Ganztagspflege. Ebenso in Südafrika. Georgien, mit Sicherheit auch.
Mit ein Grund warum auch weniger wohlhabende Renter das Land verlassen.
Lieber noch einmal 20 Jahre gut Leben und in der Sonne verbringen, dazu ein Lebensstandard der höher ist als hier.
Dann gerne auch mit 80 an einem Herzinfarkt sterben. Wobei zumindest auf den Phillipinen und Südafrika durchaus hervorragende KKH für kleines Geld gibt.

Das ganze ist von der Entscheidungsfindung mit höchst persönlichen Gründen versehen. Da ich mich lange mit dem Thema beschäftige fällt mir auf das sich immer Menschen mit dem Thema beschäftigen. Richtig ernst genommen wird das nicht. Im Gegenteil, auch aus der Politik ist oft zu hören das man gehen soll wenn einem die aktuelle Politik nicht gefällt. Das Gegenteil sollte es aber sein. Die Gesellschaft und Politik sollte da genauer hinsehen und diese Menschen ernst nehmen. Wie in einem Unternehmen ist es auch in einem Land nicht schön wenn Leute gehen. Viel wichtiger aber auch der Punkt das ein viel größerer Teil bleibt. Menschen die innerlich gekündigt haben..
Gründe gibt es genug zu gehen. Gründe gibt es zu bleiben.
Ich tausche mich gerne zu dem Thema aus, höre auch gerne sachlich kritische Stimmen.
Zuletzt geändert von Hannoveraner am 14.02.2022, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 14.02.2022, 07:54

puffi
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Vielleicht ist das auch ein Grund auszuwandern? Das Schweine-System und seine Profiteure nicht weiter unterstützen. Sollen sie doch selbst arbeiten gehen. Nur mal so als Gedanke.
Es ist durchaus ok seine Meinung kund zu tun. Jedoch sollte man auch auf die Wortwahl achten. Wer glaubt im Netz anonym zu sein ist ein Narr und Trolle gibts auf beiden Seiten.

U.U. wäre Indien auch ein Auswanderungsland da anscheinend die Religion dort hier weit verbreitet ist.......

Beitrag 14.02.2022, 08:18

Hannoveraner
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MaciejP hat geschrieben:
14.02.2022, 07:37
ZeroBond hat geschrieben:
14.02.2022, 00:39
Ist es nicht erfrischend wie die Deutschland-ist-besser-Menschen jede Form der Diskussion abwürgen wollen?
Seltsame Auffassung von Diskussion hast du da. Wer Gegenargumente bringt, will also die Diskussion "abwürgen". Ich find es ja eher erfrischend, dass es hier noch Leute gibt, die manch andere versuchen, auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, dass in Deutschland im Vergleich zum Ausland eben nicht nur alles schlecht ist. Als ob Dinge wie Corona-Krise und Klimawandel sich plötzlich in Luft auflösen, nur weil man sie durch Flucht versucht auszublenden.
Auf den Boden der Tatsachen….
Das liest sich ja so als wären Leute wie ich vollkommen irrational unterwegs.
Eines kann ich dir getrost aus meinen Erfahrungen mit Auswanderern sagen. Die wissen genau das in D nicht alles schlecht ist. Die überlegen in der Regel sehr genau was die tun.
Eines kann ich dir aber auch sagen. Das sich immer mehr Menschen in Deutschland von den Themen wie Corona und Klima Krise erdrückt fühlen. Besonders mit der Art der Diskussion und den Umgang miteinander. Diese Themen gibt es in SA ebenso. Corona MAßnahmen waren teilweise auch härter und restriktiver. Der Umgang untereinander , die Diskussion um diese Themen, sind dort aber um ein Vielfaches entspannter und sachlicher. Das alleine finde ich schon sehr befreiend.
Es ist dort nicht alles besser. Im Gegenteil . Wir leben in D wie im Paradis. Aber wichtige Punkte die für meine Frau und mich Lebensqualität bedeuten fehlen hier. Das ist der Unterschied dort. Lebensqualität wird dort nicht in erster Linie an Materiellen festgemacht. Lebensqualität wird dort gelebt. Die Lebensfreude ist dort bei vielen Armen um ein Vielfaches höher als hier bei den meisten Wohlhabenden. Wir leben im Überfluss und die Psychologen haben hoch Konjunktur . Psychatrien und Burn Out Kliniken überfüllt. Das schon mit Kindern, jugendlichen, Schülern, Studenten und Berufseinsteigern, Das alleine zeigt schon das hier im Land einiges Falsch läuft. Kindern wird hier schon eingeredet das die keine Zukunft haben, das sie die letzte Generation sind die die Welt retten können. Wenn denen es nicht gelingt ist es zu spät und die Welt geht unter. Eine sehr hohe Bürde den man unseren Kindern und Jugendlichen aufbürdet.

Beitrag 14.02.2022, 10:12

Klecks
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Hannoveraner hat geschrieben:
14.02.2022, 08:18
Auf den Boden der Tatsachen….
Das liest sich ja so als wären Leute wie ich vollkommen irrational unterwegs.
Eines kann ich dir getrost aus meinen Erfahrungen mit Auswanderern sagen. Die wissen genau das in D nicht alles schlecht ist. Die überlegen in der Regel sehr genau was die tun.
Der Durchschnittsauswanderer zeigt leider, dass bei weitem nicht jeder weiß, was er tut.

Da wird in D alles hingeschmissen und das wenige, was man hat verramscht. D ist sch***e, weil man es selbst nie zu was gebracht hat.
Im Land seiner Träume ist dagegen alles super, die warten nur auf einen und das Geld liegt dort auf der Straße.

Zwei Jahre später stehen sie dann wieder in D im Sozialamt an. Zerstritten, geschieden und den Arsch voller Schulden.

Das ist der wohlüberlegte, gründlich entscheidende Durchschnittsauswanderer,
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 14.02.2022, 10:32

infla
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Ich antworte nochmal auf die an mich gerichtete Frage (Kritik?): Ich kenne die Philippinen seit 2010. Zu der Zeit herrschten noch bürgerkriegsähnliche Zustände. Die Bevölkerung hat diesen Zustand nicht mehr akzeptiert (und hat daher auch Duterte zum "Aufräumen" gewählt) und sucht seitdem eine dauerhafte machbare Lösung für alle.

Ich wurde gefragt, ob ich bei der Stadtentwicklung in Butuan (170T-EW-Stadt auf Mindanao) mithelfen kann. Natürlich habe ich das sehr gerne gemacht!

Deutschland ist in dieser Hinsicht so ziemlich das Gegenteil (Nanny-Staat - überbordene Bürokratie, Regelungen ohne Ende "weil das eben so ist" und bloß nichts ändern!).

Die Phillipinen weisen seit 9 Jahren einen konstante Wirtschaftswachstum aus, Kriminalität in Butuan (meine Stadt) ist geringer als in Paderborn. Auf Freundlichkeit wird extrem geachtet (man kann sogar 7 Tage für "grob unsportliches Verhalten" in den Knast kommen).
Da es nur einen sehr abgespeckten Sozialstaat gibt, wird das persönliche Risiko auf den Familienkreis umgelegt (Stichwort Familienkasse) - daher ist die Anbindung an eine Familie in meinen Augen zwingend. Eine private KV gibt es zwar auch - die ist aber genauso teuer wie hier...

Warum ich trotz aller Schwächen die Philippinen vorziehe:

Ich lebe lieber in einer armen Stadt mit einer positiven Zukunft als in einer reichen Stadt, die Angst um seinen (sozialen) Abstieg hat und das auch noch regelrecht kultiviert (Corona ist für mich eine Art "Brennglas").

Gut vergleichen läßt sich der Zustand auf den Philippinen mit der BRD in den 50er-Jahren.

Beitrag 14.02.2022, 11:11

Salami6
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Registriert: 19.09.2017, 14:36
Auswanderern kann ich nur empfehlen ins Saarland zu kommen,raus aus den Städten aufs Land.
Preiswerter Wohnraum,gewaltfreie Umgebung,ruhige Lage,freundliche Menschen.
Wir sprechen auch deutsch,Fremdsprachen sind nicht erforderlich
Wer arbeitet und dem Staat nicht auf der Tasche liegt hat im Berufsleben ausreichend Zeit fürs Alter vorzusorgen.
Wer in Deutschland mit dem Leben nicht zurecht kommt wird auch in der Ferne nicht klar kommen und versagen.
Im Urlaub ist es immer schöner als Zuhause,nur wenn in der Fremde der Alltag einkehrt kommt das böse Erwachen.
Viele Auswanderer sind Flüchtlinge die vor sich selbst flüchten.
Altersarmut ist ein Problem,wer genau hinschaut stellt fest dass die Armut oft selbst verschuldet ist.
Keine Vorsorge,über seine Verhältnisse gelebt,Konsumschulden und fehlende finanzielle Bildung sind häufig Grund für eine negative Lebenseinstellung,schuld sind dann immer die anderen und der Staat.
Träumer erwachet.

Beitrag 14.02.2022, 11:19

Hannoveraner
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Klecks hat geschrieben:
14.02.2022, 10:12
Hannoveraner hat geschrieben:
14.02.2022, 08:18
Auf den Boden der Tatsachen….
Das liest sich ja so als wären Leute wie ich vollkommen irrational unterwegs.
Eines kann ich dir getrost aus meinen Erfahrungen mit Auswanderern sagen. Die wissen genau das in D nicht alles schlecht ist. Die überlegen in der Regel sehr genau was die tun.
Der Durchschnittsauswanderer zeigt leider, dass bei weitem nicht jeder weiß, was er tut.

Da wird in D alles hingeschmissen und das wenige, was man hat verramscht. D ist sch***e, weil man es selbst nie zu was gebracht hat.
Im Land seiner Träume ist dagegen alles super, die warten nur auf einen und das Geld liegt dort auf der Straße.

Zwei Jahre später stehen sie dann wieder in D im Sozialamt an. Zerstritten, geschieden und den Arsch voller Schulden.

Das ist der wohlüberlegte, gründlich entscheidende Durchschnittsauswanderer,
Das sind die Klischees die durch die Auswanderer Sendungen erzeugt werden. Offizielle Statistiken sagen was was anderes. Genau das ist das fatale. Diejenigen die es nicht schaffen, vielleicht es auch in D nicht schaffen kehren zurück. Diejenigen die es schaffen und mit Sicherheit in D geschafft hätten oder schon geschafft haben bleiben. Hier kann ich dir mal empfehlen dich damit zu beschäftigen wie viele Mediziner und Ingenieure gerade gehen und nicht wiederkommen.

Die Auswandere Community aus SA mit der ich in Kontakt bin war hier im Berufsleben weitestgehend erfolgreich. Die dort noch arbeiten sind es dort auch.

Beitrag 14.02.2022, 11:30

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Sapnovela
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Klecks hat geschrieben:
14.02.2022, 10:12
Hannoveraner hat geschrieben:
14.02.2022, 08:18
Auf den Boden der Tatsachen….
Das liest sich ja so als wären Leute wie ich vollkommen irrational unterwegs.
Eines kann ich dir getrost aus meinen Erfahrungen mit Auswanderern sagen. Die wissen genau das in D nicht alles schlecht ist. Die überlegen in der Regel sehr genau was die tun.
Der Durchschnittsauswanderer zeigt leider, dass bei weitem nicht jeder weiß, was er tut.

Da wird in D alles hingeschmissen und das wenige, was man hat verramscht. D ist sch***e, weil man es selbst nie zu was gebracht hat.
Im Land seiner Träume ist dagegen alles super, die warten nur auf einen und das Geld liegt dort auf der Straße.

Zwei Jahre später stehen sie dann wieder in D im Sozialamt an. Zerstritten, geschieden und den Arsch voller Schulden.

Das ist der wohlüberlegte, gründlich entscheidende Durchschnittsauswanderer,
Na, bist Du vielleicht zufällig beim Zappen auf RTL Plus und bei einer gescheiterten Auswandergeschichte hängen geblieben? smilie_02

Die Fakten sagen was anderes, hier mal aus der NZZ:
- Auswanderer sind gut ausgebildet: 76% der befragten mobilen Deutschen, aber nur 25% der Gesamtbevölkerung haben einen Hochschulabschluss.
- Auswanderung ist «chancengetrieben»: 58% berufliche Gründe, 29% Beruf des Partners, 46% Lebensstil. (Mehrfachnennungen möglich)
- Auslandaufenthalte lohnen sich: Der monatliche Nettoverdienst von Vollzeitbeschäftigten lag laut der Befragung etwa ein Jahr nach dem Umzug ins Ausland um durchschnittlich 1186 € höher als vorher.

Der Lokus schreibt noch
"Unzufriedenheit mit ihrem Leben im Ausland gaben 40,4 Prozent der Befragten zu Protokoll - dieser Wert ist fast genauso hoch wie derjenige für Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland (41,4). "
https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 34094.html

Beitrag 14.02.2022, 11:54

Klecks
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@ Sap & Hannoveraner:

Ganz unabhängig von RTL und Statistiken: Das ist das Bild, das ich in meinem persönlichen Umfeld gewonnen habe.

- Nachbars Sohnemann hat das Studium hingeschmissen, weil Fuerteventura nur auf die Eröffnung seiner Surfschule gewartet hat. Seit letztem Jahr wohnt er wieder bei seinen Eltern. Mit 32 Jahren.
- Die Würschenbude meines Ex-Nachbarn an der Cote d'Azur hat auch nicht so gezogen. Lebt jetzt mit seinen zwei Kindern in einer Sozialwohnung. Die Frau hat sich einen Franzosen geangelt.
- Hier alles hinschmeißen und ohne irgendwelche Sach- und Fachkenntnisse auf Pump ein Hotel in Tunesien kaufen ist eine scheiß Idee. Hat die Ex-Kollegin meines Bruders mittlerweile auch kapiert.

Ich kenne noch zwei, drei andere solche Fälle.

Natürlich sind nicht alle Auswanderer so drauf. Aber es gibt schon einige, denen die Rückholung auf den Boden der Tatsachen sicher nicht schadet smilie_16
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 14.02.2022, 12:02

ZeroBond
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MaciejP hat geschrieben:
14.02.2022, 07:37
ZeroBond hat geschrieben:
14.02.2022, 00:39
Ist es nicht erfrischend wie die Deutschland-ist-besser-Menschen jede Form der Diskussion abwürgen wollen?
Seltsame Auffassung von Diskussion hast du da. Wer Gegenargumente bringt, will also die Diskussion "abwürgen". Ich find es ja eher erfrischend, dass es hier noch Leute gibt, die manch andere versuchen, auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, dass in Deutschland im Vergleich zum Ausland eben nicht nur alles schlecht ist. Als ob Dinge wie Corona-Krise und Klimawandel sich plötzlich in Luft auflösen, nur weil man sie durch Flucht versucht auszublenden.
Das ist köstlich. smilie_01

In einem Thread wo sich User darüber austauschen welches die für sie beste Platin-Unze ist, würden andere User die wiederholt schreiben "Platin taugt nichts, es hat keine monetäre Tradition." "Platin ist Ausbeutung am armen schwarzen Mann, der 3000 Meter unter der Erde danach graben muss." etc. irgendwann als nervige Trolle gekennzeichnet.

Ebenso wäre es mit Usern, die streng gegen PV-Anlagen sind in einem Thread wo sich User über den Aufbau ihrer PV-Anlage austauschen. Wer sich eine PV-Anlage kaufen will, benötigt dazu nicht den Austauch mit Gegnern von PV-Anlagen. Man hat sich ja schon vorher mit dem Thema auseinandergesetzt.

Oder anders formuliert: Niemand, der in ein Steakhouse geht, hat Lust sich von einem Vegetarier über die Vorteile von Brokkoli gegenüber Rinderfilet belehren zu lassen.

In einem Thread allerdings, wo sich User bzgl. Auswandern austauschen wollen, bedraf umgehend des entschiedenen Eingriffes von Erziehungsberechtigten um andere "auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen".

smilie_20 smilie_20 smilie_20

Abgesehen also von der Frage wieso es jemanden gibt der aufgrund einer Fehlwarnehmung im Eigen/Fremdbild der Meinung ist er müsse andere Erwachsene belehren (Homo Belehricus), stellt sich die Frage, was ihr für ein Problem mit der Diskussion übers Auswandern habt, die andere untereinander führen wollen. Kann Euch doch egal sein. Diese Einwürfe von der Seitenlinie sind nicht erfrischend sondern intolerant. Nichts macht Eure Wahrnehmung der Realität besser oder "wahrer" als die von anderen.

Beitrag 14.02.2022, 12:08

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VfL Bochum 1848
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@Klecks,
ich kann Dir nur empfehlen nach Nordrhein-Westfalen auszuwandern, wir schmeißen Dich auch mit Teddybären zu wenn Du ankommst smilie_07 .
Und falls es Dich ins schöne Ruhrgebiet zieht musst Du eine neue Sprache lernen, die geht ungefähr so:
"Schantall, tu ma die Oma Tschüss sagen" oder wenn man sich nach Deinen Kindern erkundigt:
"Hömma, wat machen denn de Blagen?"

Aber das wird klappen mit der Zeit.
VfL Bochum? -Find ich gut!

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