Der Druck auf säumige Versicherer steigt: Das Justizministerium sammelt Klagen, Verbraucherschützer fordern Bußgelder für Verzögerungstaktiken. Die Branche streitet alles ab. Wie Versicherte zu ihrem Recht gelangen.
Durch den Gesetzesvorschlag der Opferschützer steckt die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nun in der Zwickmühle. Einerseits gibt es spektakuläre Fälle, in denen die Versicherer teilweise über Jahrzehnte Ansprüche verschleppt haben, etwa jene Fälle, über die der Fernsehsender NDR berichtete.
Andererseits weiß niemand genau, wie groß das Problem tatsächlich ist. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger verwies das Thema daher zunächst auf die „Fachebene“. Dort soll man es unter die Lupe nehmen.
Doch die Beamten stellten zunächst auch nur fest, was ohnehin klar ist: „Gesicherte Erkenntnisse dazu, ob Versicherer tatsächlich in nennenswertem Umfang und zunehmend Leistungen im Sinne Ihrer Eingabe verzögern, liegen nicht vor.“
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 16262.html
Die Hinhaltetaktiken sind natürlich nicht neu. Doch in Zeiten von "0"-Zinsen, bekommen die Versicherer Probleme, auch bei nicht Kapitalversicherungen. Die Inflation steigert die Schadenshöhe, die Realverzinsung der Beiträge ist aber negativ. Da könne sie entwender Beiträge erhöhen, was nachträglich nicht einfach ist, und am Markt schwer durchsetzbar, und/oder Zahlungen zu verschleppen.
Nicht umsonst sagt man, das ein Versicherer am liebsten einen Tresor unterm Wasser gegen Feuer und das Hausboot gegen Hochwasser versichert.