Bald auch Risikoversicherungen wertlos?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 21.06.2013, 11:53

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Bumerang
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Unfallopfer bedrängen Versicherer


Der Druck auf säumige Versicherer steigt: Das Justizministerium sammelt Klagen, Verbraucherschützer fordern Bußgelder für Verzögerungstaktiken. Die Branche streitet alles ab. Wie Versicherte zu ihrem Recht gelangen.

Durch den Gesetzesvorschlag der Opferschützer steckt die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nun in der Zwickmühle. Einerseits gibt es spektakuläre Fälle, in denen die Versicherer teilweise über Jahrzehnte Ansprüche verschleppt haben, etwa jene Fälle, über die der Fernsehsender NDR berichtete.
Andererseits weiß niemand genau, wie groß das Problem tatsächlich ist. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger verwies das Thema daher zunächst auf die „Fachebene“. Dort soll man es unter die Lupe nehmen.
Doch die Beamten stellten zunächst auch nur fest, was ohnehin klar ist: „Gesicherte Erkenntnisse dazu, ob Versicherer tatsächlich in nennenswertem Umfang und zunehmend Leistungen im Sinne Ihrer Eingabe verzögern, liegen nicht vor.“


http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 16262.html

Die Hinhaltetaktiken sind natürlich nicht neu. Doch in Zeiten von "0"-Zinsen, bekommen die Versicherer Probleme, auch bei nicht Kapitalversicherungen. Die Inflation steigert die Schadenshöhe, die Realverzinsung der Beiträge ist aber negativ. Da könne sie entwender Beiträge erhöhen, was nachträglich nicht einfach ist, und am Markt schwer durchsetzbar, und/oder Zahlungen zu verschleppen.

Nicht umsonst sagt man, das ein Versicherer am liebsten einen Tresor unterm Wasser gegen Feuer und das Hausboot gegen Hochwasser versichert.
Gruß

Bumerang
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Alan Greenspan: US Can Pay Any Debt It Has Because It Can Print Money To Pay It

Beitrag 21.06.2013, 17:27

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IrresDing
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Wohnort: Ich bin dann mal weg.
Naja,

ganz so kann ich es nicht bestätigen. Derzeitige Anweisung bei uns ist z.B. sobald die Deckung zu bejahen ist, eine Vorauszahlung zu leisten.

Diese "Verschleppung" wird leider immer etwas falsch dargestellt. Es gibt eben Fälle bei denen Sachverständige sich widersprechen oder die Rechtssprechung nicht eindeutig ist. Im Fernsehen ist leider immer nur von "der böse böse Versicherer" die Rede und man verkürzt einen Fall auf 5 Minuten Sendezeit, welcher wirklich betrachtet manchmal ganze Kisten an Ordnern füllt.

Letztens war z.B. ein Fall im Fernsehen, da wurde sogar mir schwindelig. Und das obwohl sehr einseitig (eigentlich ausschließlich einseitig) berichtet wurde. Nach den da vorgebrachten Schäden hätte ich den Fall sofort an die Betrugsspezialisten weiter gereicht. Ein völlig falsches Schadenbild zum geschilderten Schaden. Interessiert natürlich den Redakteur der Sendung nicht, er will nicht ermitteln. Er will eine Story.

Auch verstehen viele Leute nicht, und das wird auch regelmäßig in den Sendungen verschwiegen, gibt es bei Haftpflicht-Schäden eine Deckung- und Haftungsfrage. Beide müssen IMMER getrennt betrachtet werden. Tun sie aber nicht, schließlich braucht man für eine ordentliche Quote auch reißerische Titel. Was kann denn eine Versicherung dafür, wenn der vom Geschädigten in die Pflicht genommene Versicherungsnehmer nach deutschem Recht schlichtweg nicht haftet. Es gibt eben Fälle, da wird jemand geschädigt und er bleibt auf dem Schaden sitzen. Das nennt man auch allgemeines Lebensrisiko. Wenn das der Gesetzgeber so will, kann man doch die Versicherung nicht als Ursache darstellen. Z.B. (Versicherer decken das mittlerweile sogar trotz dass keine Haftung besteht): Ihr helft einem Freund beim Umzug. Dabei fällt euch sein Radio auf den Boden. Haftung? Nein. Nach deutschem Recht müsst ihr eurem Freund nichts bei einfacher Fahrlässigkeit zahlen. Hier ist laut deutscher Rechtsprechung ein stillschweigender Haftungsaussluss zwischen euch und dem Freund bei einer unentgeltlichen Hilfeleistung zustande gekommen.

Anders herum: Stellt euch vor ihr habt einen Unfall mit einem Dritten mit einem KFZ. Der Unfallgegner macht Ansprüche bei euch geltend. Er ist verletzt und jammert arm und geschädigt in eine Kamera. Trotzdem haftet ihr nicht, weil z.B. der Hergang schlichtweg strittig ist. Er sagt ihr hättet die Kurve geschnitten und er wäre deshalb in den Graben gefahren. Ihr bestreitet das, habt ggf. sogar noch einen Beifahrer als Zeuge. Interessiert nur das Kamerateam nicht, dass den Mann in Rollstuhl filmt. Wollt ihr dass die Versicherung trotzdem zahlt? Ja? Na wer zahlt dann die höhere Prämie aufgrund des schlechten Schadenfreiheitsrabatts des "Verursachers"? Das dürfen Versicherer genau deshalb schon nicht. Interessiert aber das Kamerateam immer noch nicht. Vielmehr berichtet es über den Leidensweg des armen Geschädigten. Dazu kommt noch der langwierige Rechtsweg, der teils Jahre dauern kann. Sicher, dafür kann aber der Versicherer nichts.

Oder die Dame, die eine Versicherung verklagt hat wegen dem AGG, weil sie angeblich als Frau benachteiligt wurde. Das war so abstrus, dass sogar der Moderator, glaube es war der Jauch bei SternTV, ungläubig nachfragen musste. Gut, anderer Fall. Aber da ist man eben anscheinend auch durch mehrere Instanzen.

Instanzen brauchen Zeit. Wer daran etwas ändern will, der sollte eher Richter einstellen. Wer schon mal vor Gericht war, der weiß das sehr gut. Und zwar gute Richter. Das Amtsgericht kann man (zu geringen Teilen) einfach nicht ernst nehmen. Das Amtsgericht klopft Fälle so schnell durch, dass eine gewisse Sorgfaltspflicht manchmal nicht gewährleistet ist. Um es diplomatisch auszudrücken.

Und nein, lange Gerichtswege sind auch für den Versicherer schlecht. Schließlich muss der Versicherer dann sehr hohe Verzugszinsen ab Anspruchstellung zahlen. Und Gerichtskosten sind auch hoch.

Ich habe letztens einen außergerichtlichen Vergleich bei einem Schaden vereinbart. Kurzer Hintergrund: Ich glaube bis heute nicht, dass hier ein wirklicher Versicherungsfall vorgelegen hat. Aber wie so oft steht Aussage gegen Aussage. Das Prozessrisiko war 50:50. Über die Zeit entwickelte sich aber der Schaden in Richtung des Versicherungsnehmers. Die Ermittlungsakte der Polizei war, wie sehr oft, auch noch schlampig. Auch bei Versicherern ist, wie überall, die erste Einschätzung nicht die endgültige Wahrheit. Um den Schaden abzuschließen ist man dann einen Vergleich eingegangen. Fazit: Man könnte jetzt sagen ich hätte den Schaden verschleppt. Das wird der Kunde bestimmt sogar über mich sagen. Aber wer den Hintergrund kennt, der weiß, dass da nicht alles koscher vom Versicherungsnehmer und dem Hergang war. Und am Ende? Mit Rechtsanwaltsgebühren, Einigungsgebühr, Verzugszinsen, Regulierungskosten, Sachverständigenkosten, hier sogar Laborkosten, etc. habe ich am Ende weit mehr bezahlt, hätte ich den Schaden gleich von Anfang an durchgewunken. Ich hab ca. das doppelte bezahlt. Trotzdem war es richtig! Versicherer müssen prüfen. Hin und wieder muss man dafür eben solche Schäden als unumgänglich hinnehmen. Wer eine bessere Lösung hat, der sagt mir das bitte. Für diese Lösung wäre ich die Mitarbeiterin des Jahres, wenn nicht des Jahrhunderts.

Letztens kam ein Fall in den Medien über einen Chirurg, der sich selbst an den Fingern verstümmelte und von der Unfallversicherung eine Leistung zu erschleichen. Ja was denkt ihr, wie der Betrug aufgedeckt wurde? Indem der Schaden durchgewunken wird? Ich winke ca. 99% aller Schäden durch. Das ist weit unter jeder Betrugsquote. Trotzdem bedeutet es auch hier nicht, dass die 1% alle Betrug nachher sind.

Und Bumerang, nein, Versicherer werden deshalb nicht pleite gehen.
1.) Versicherer müssen Rückstellungen (Reserven) für jeden Schaden bilden. Das mache ich jeden Tag. Somit ist immer Liquidität gegeben.
2.) Versicherer haben trotz den Minizinsen noch eine Rendite auf die im Voraus bezahlten Beiträge. Bestimmt nicht mehr so hoch, wie früher. Aber ihr merkt das irgendwann an Beitragserhöhungen, sollte die meist negative Combined Ratio über mehrere Jahre nicht dadurch aufgefangen werden können.
3.) Positive Combined Ratios sind zwar selten, aber sicher nicht unmöglich. Die Allianz hat z.B. eine positive.

Nebenbei: Ich spreche hier nur über die Sach-Sparte.

Dass die Versicherer deshalb pleite gehen sollten, halte ich für harten Tobak.

Achso, wer an einen "Medienethos" o.ä. glaubt, der sollte sich das ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=QK_5E-pSO3o

http://www.youtube.com/watch?v=DkDDJyvSaqQ

Wer glaubt, dass Medien Fälle objektiv darstellen?
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 23.06.2013, 10:14

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Kfz-Versicherung pleite – Galgenfrist läuft ab
Im Fall der ersten Kfz-Versicherer-Pleite in der Geschichte der Bundesrepublik wird es für die Kunden jetzt ernst: Die Policen der Autoversicherer Ineas und Lady Car Online gelten nur noch bis zum 31. August 2010. Wer noch nicht gewechselt hat, sollte sich nun so schnell wie möglich eine neue Versicherung suchen.
http://www.t-online.de/wirtschaft/versi ... -tun-.html

Zitat aus dem verlinkten Artikel:
Unfälle können zum Ruin führen
Nach Angaben von Stiftung Warentest müssen Versicherte der beiden Gesellschaften die Schäden am eigenen Auto selbst zahlen, wenn sie einen Unfall haben. Kommt bei einem Unfall ein anderer Verkehrsteilnehmer zu schaden, können die Haftpflichtforderungen den Versicherten sogar ruinieren.
Und noch ein Artikel zum Thema:

Pleiten
Wenn der Autoversicherer selbst vor die Wand fährt
Die Pleite von Ineas und LadyCarOnline stellt die Kunden vor Probleme. Grund für das Debakel ist der ruinöse Wettbewerb.
http://www.welt.de/finanzen/versicherun ... aehrt.html

Beitrag 23.06.2013, 10:46

smilelover
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Die Versicherungen gehörten aber zu einem niederländischen Konzern. Bevor man da eine Police abschließt, sollte man sich vielleicht über die Insolvenzabsicherung informieren, die im jeweiligen Land gilt im Sinne der Eigenverantwortung.

Ich habe da keine Infos, aber mit der BaFin in De dürfte das bei deutschen Versicherungen eigentlich nicht passieren, oder bin ich da zu blauäugig?
res ipsa loquitur

Beitrag 23.06.2013, 12:15

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smilelover hat geschrieben:Die Versicherungen gehörten aber zu einem niederländischen Konzern.
Und das heißt jetzt genau was?
smilelover hat geschrieben:Bevor man da eine Police abschließt, sollte man sich vielleicht über die Insolvenzabsicherung informieren, die im jeweiligen Land gilt im Sinne der Eigenverantwortung.
Die Gesellschaften müssen ja in Deutschland eine entsprechende Zulassung gehabt haben?
Also wurden sie bereits vor Aufnahme der Geschäfte in Deutschland von offizieller Seite überprüft?
smilelover hat geschrieben:Ich habe da keine Infos, aber mit der BaFin in De dürfte das bei deutschen Versicherungen eigentlich nicht passieren, oder bin ich da zu blauäugig?
Die BaFin verhindert im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Versicherers genau was?

Beitrag 23.06.2013, 14:26

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IrresDing
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Wohnort: Ich bin dann mal weg.
Und? Allein der GDV vertritt derzeit 471 Versicherer. Dazu kommen noch alle Versicherer, die nicht Mitglied dort sind.

Bei einer solchen Vielzahl an Versicherungen ist es unumgänglich, dass ein Versicherer mal pleite gehen kann. Welche Aussage soll das auf die restlichen Versicherer haben? Wenn in Hintertupfingen ein Maschinenbauer mit 0,x% Marktanteil Pleite geht, bedeutet das, dass Siemens in Schwierigkeiten steckt?

Jeder Versicherer muss für jeden Schadenfall eine Reserve, ab der Schadenmeldung an bis zum Schadenschluss, für den Schaden bilden. Die Höhe der Reserve wird geprüft und ist an der Forderung des Anspruchstellers zu bemessen.

Alle Zahlen der Versicherungswirtschaft sind weit weg von irgendwelchen Pleitewellen. Die Schadensummen entwickeln sich relativ konstant und nicht sprunghaft, oder gar unkalkulierbar. Dank Rückversicherung sind die Erstversicherer auch bei Großrisiken nicht gefährdet.

Und jetzt mal ehrlich: Selbst wenn eure KFZ-Versicherung pleite gehen sollte, was ist der Schaden? Ein Jahresbeitrag? Da wird kein Chaos ausbrechen. An eurer Stelle hätte ich mehr Sorgen, dass euer Stromversorger pleite geht und die Vorauszahlungen einbehält. Wie bei TelDaFax, Flexstrom und Löwenzahn Energie. LadyCar/Ineas war die erste KFZ-Versicherung, die in der deutschen Nachkriegsgeschichte pleite gingen. Jetzt vergleichen wir: Seit wann ist der Strommarkt liberalisiert?
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 23.06.2013, 16:33

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IrresDing hat geschrieben:Und jetzt mal ehrlich: Selbst wenn eure KFZ-Versicherung pleite gehen sollte, was ist der Schaden? Ein Jahresbeitrag?
Artikel gelesen? Hängt wohl entscheidend davon ab, ob zwischen der Insolvenz des Versicherers und der Neudeckung des Risikos durch einen anderen Versicherer ein Schadensfall eintritt? Oder gibt es für diesen Fall irgendwelche gesetzlichen Regeln bzw. irgendeine Rückdeckung durch ein Kollektiv der Versicherer? Nein, die gibt es nicht, weshalb der Ausfall einer Versicherungsgesellschaft den Ruin des Versicherungsnehmers bedeuten kann, wenn's dumm läuft ...

Das obige Beispiel bezog sich nur auf die Kfz-Versicherung (Haftpflicht, Kasko). Was aber wäre, wenn ein Versicherer zahlungsunfähig wird, während er über Jahrzehnte Dauerzahlungen (Renten) zu leisten hat? Zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Haftpflicht- oder Unfallversicherung? Und was passiert mit (chronisch) Kranken, deren private Krankenversicherung pleite geht?

Beitrag 24.06.2013, 08:43

smilelover
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Datenreisender hat geschrieben:
smilelover hat geschrieben:Die Versicherungen gehörten aber zu einem niederländischen Konzern.
Und das heißt jetzt genau was?
smilelover hat geschrieben:Bevor man da eine Police abschließt, sollte man sich vielleicht über die Insolvenzabsicherung informieren, die im jeweiligen Land gilt im Sinne der Eigenverantwortung.
Die Gesellschaften müssen ja in Deutschland eine entsprechende Zulassung gehabt haben?
Also wurden sie bereits vor Aufnahme der Geschäfte in Deutschland von offizieller Seite überprüft?
smilelover hat geschrieben:Ich habe da keine Infos, aber mit der BaFin in De dürfte das bei deutschen Versicherungen eigentlich nicht passieren, oder bin ich da zu blauäugig?
Die BaFin verhindert im Falle der Zahlungsunfähigkeit eines Versicherers genau was?
:shock: smilie_08

DE

http://www.bafin.de/DE/DieBaFin/Aufgabe ... _node.html
….Besondere Bedeutung kommt dabei der Solvenzaufsicht zu. Die Versicherer haben insbesondere ausreichende versicherungstechnische Rückstellungen zu bilden, die Vermögenswerte sicher und rentabel anzulegen und die kaufmännischen Grundsätze einzuhalten…

EU


http://www.bafin.de/SharedDocs/FAQs/DE/ ... nn=2695712
Die EU-Mitgliedsstaaten und die Staaten des EWR verfügen jeweils über eigene Regelungen zum Insolvenzschutz. Zum Teil besitzen sie Sicherungseinrichtungen für den Versicherungsbereich. Da die deutschen Niederlassungen von Versicherungsunternehmen mit Sitz in anderen EU-Mitgliedsstaaten oder EWR-Staaten der Aufsicht und Rechtsprechung ihres jeweiligen Herkunftslandes unterliegen, richtet sich der Insolvenzschutz nach den dort geltenden Vorschriften. Daher sind diese Niederlassungen nicht Mitglieder der deutschen Sicherungsfonds.Für Informationen zu den spezifischen Sicherungssystemen anderer Mitgliedsstaaten empfiehlt es sich, Kontakt mit dem jeweiligen ausländischen Versicherungsunternehmen oder der dortigen Aufsichtsbehörde aufzunehmen.
Oder?
res ipsa loquitur

Beitrag 24.06.2013, 08:52

smilelover
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Datenreisender hat geschrieben:
IrresDing hat geschrieben:Und jetzt mal ehrlich: Selbst wenn eure KFZ-Versicherung pleite gehen sollte, was ist der Schaden? Ein Jahresbeitrag?
Artikel gelesen? Hängt wohl entscheidend davon ab, ob zwischen der Insolvenz des Versicherers und der Neudeckung des Risikos durch einen anderen Versicherer ein Schadensfall eintritt? Oder gibt es für diesen Fall irgendwelche gesetzlichen Regeln bzw. irgendeine Rückdeckung durch ein Kollektiv der Versicherer? Nein, die gibt es nicht, weshalb der Ausfall einer Versicherungsgesellschaft den Ruin des Versicherungsnehmers bedeuten kann, wenn's dumm läuft ...

Das obige Beispiel bezog sich nur auf die Kfz-Versicherung (Haftpflicht, Kasko). Was aber wäre, wenn ein Versicherer zahlungsunfähig wird, während er über Jahrzehnte Dauerzahlungen (Renten) zu leisten hat? Zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Haftpflicht- oder Unfallversicherung? Und was passiert mit (chronisch) Kranken, deren private Krankenversicherung pleite geht?
Dann geschieht erst einmal das, ob dir das reicht, ist dann ein anderes Thema

http://www.bafin.de/SharedDocs/FAQs/DE/ ... fonds.html


http://www.versicherungszentrum.de/kran ... icator.php
res ipsa loquitur

Beitrag 24.06.2013, 10:46

Ginsterkatze
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Da ich auch BU-Rente beziehe(von grossem schweizer Versicherer),habe ich mich schlau gemacht.

Erst wenn die Rückversicherer pleite gehen,hätte ich ein Problem.

Aber dann herrscht sowieso Anarchie!Ende jeder bestehenden Ordnung.

In diesem Fall wird EM-Besitz in entsprechender Menge im wahrsten Sinne des Wortes"Gold wert"!

So gesehen,mache ich mir noch keinen Kopf. smilie_18

Beitrag 24.06.2013, 11:56

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Bumerang
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Datenreisender hat geschrieben:
IrresDing hat geschrieben:Und jetzt mal ehrlich: Selbst wenn eure KFZ-Versicherung pleite gehen sollte, was ist der Schaden? Ein Jahresbeitrag?
Artikel gelesen? Hängt wohl entscheidend davon ab, ob zwischen der Insolvenz des Versicherers und der Neudeckung des Risikos durch einen anderen Versicherer ein Schadensfall eintritt? Oder gibt es für diesen Fall irgendwelche gesetzlichen Regeln bzw. irgendeine Rückdeckung durch ein Kollektiv der Versicherer? Nein, die gibt es nicht, weshalb der Ausfall einer Versicherungsgesellschaft den Ruin des Versicherungsnehmers bedeuten kann, wenn's dumm läuft ...

Das obige Beispiel bezog sich nur auf die Kfz-Versicherung (Haftpflicht, Kasko). Was aber wäre, wenn ein Versicherer zahlungsunfähig wird, während er über Jahrzehnte Dauerzahlungen (Renten) zu leisten hat? Zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Haftpflicht- oder Unfallversicherung? Und was passiert mit (chronisch) Kranken, deren private Krankenversicherung pleite geht?
Bingo!

Es wird so langsam klar was der Unterschied zwischen haben und fordern ist!
Egal ob es sich um eine Versicherung oder einer Bank handelt.
Geld und Geldforderung sind nicht das Gleiche.

Vielen ist es (noch immer) nicht klar, dass auch einen Versicherung pleite gehen kann, und dadurch alle gegen sie gerichteten Forderungen wertlos sind. Genauso wie bei einem Bauträger. Dabei gibt es nur eine kurze Risikozeit, gegen die man sich absichern kann. Geldgeschäfte, insb. Versicherungen sind hingegen Langläufer!

Gegen deren Ausfall kann man sich nicht absichern.

Klar, wenn vereinzelt Versicherer pleite gehen, werden sie aufgefangen. Aber auch dann werden nicht immer alle Ansprüche befriedigt. Gewinne gehen oft flöten. Man bekommt nur das eingezahlte Geld zurück, oder eine u.U. gekürzte Rentenzahlung.

Was aber wenn systembedingt, wie es sich heute anzubahnen scheint, die Versicherer (oder die Banken) ein Problem bekommen?
Dann ist die Absicherung durch die Branche pfutsch. Man hat jahrelang bezahlt, oder hat lebenslange Ansprüche, und geht im schlimmsten Fall leer aus.
Gruß

Bumerang
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