Beweise über Goldpreismanipulation?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 14.09.2013, 12:16

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Gold-Manipulation:
Behörde hält angeblich Beweise gegen JP Morgan zurück

Laut Whistleblower Andrew Maguire liegen der US-Börsenaufsicht seit Juni 2012 handfeste Beweise von Insidern über die Silber- und Goldmarkt-Manipulation durch JP Morgan vor. Noch im September könnte es zu einer Enthüllung kommen.

http://www.goldreporter.de/angebliche-b ... old/36178/

Beitrag 26.09.2013, 16:05

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Titan
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Es gibt KEINE Beweise für eine Silberpreismanipulation...
Hier die Kurzfassung
Silber:CFTC findet keine Beweise für Preis-Manipulation
Unterdessen hat die US-Aufsichtsbehörde für den Futures-Handel CFTC gestern bekannt gegeben,dass die fünf Jahre währenden Untersuchungen
wegen mutmaßlicher Manipulationen des Silbermarktes abgeschlossen wurden.
Beweise für Marktmanipulationen konnten nicht ausgemacht werden.
http://www.godmode-trader.de/nachricht/ ... 29883.html
Dann das:
Keine Manipulation am Silbermarkt?!
Frage...WIESO ein Frage-und Ausrufezeichen am Ende?
Das läßt doch wieder viel Raum für die verschiedensten Interpretationen...
so auch zu lesen,hier:
...Für Chris Powell ist das wenig verwunderlich,wie er gestern auf www.gata.org schrieb.
Seines Erachtens könne die CFTC die Manipulation keineswegs zugeben,geschweige denn dagegen vorgehen, solange es die Regierung ist, die sie ausübt....
Gemeint ist wohl die US-Regierung
http://www.goldseiten.de/artikel/183718 ... markt.html
Dazu passt auch von heute folgender Hinweis:
Die Geheime Goldpolitik jetzt komplett aktualisiert und erweitert
Ist Ihnen der Goldpreisrückgang im April auch merkwürdig vorgekommen?
Wieso fällt Gold so oft wie aus heiterem Himmel?
Dimitri Specks exzellent besprochenes Buch "Geheime Goldpolitik" ist nun komplett aktualisiert und überarbeitet erhältlich.
Es beschreibt die systematischen Interventionen der Zentralbanken,die Gold,den Gegenspieler des Papiergeldes,schwächen.
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 26.09.2013, 16:20

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Goldistan
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Zuletzt geändert von Goldistan am 26.09.2013, 17:51, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 26.09.2013, 16:34

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Tubenhannes
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Hoffentlich ist er auf der EMM im November wieder dabei. Sollte sich jeder der die Möglichkeit dazu hat anhören. smilie_01

Beitrag 26.09.2013, 17:37

herakles
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Titan hat geschrieben: ...Für Chris Powell ist das wenig verwunderlich,wie er gestern auf www.gata.org schrieb.
Seines Erachtens könne die CFTC die Manipulation keineswegs zugeben,geschweige denn dagegen vorgehen, solange es die Regierung ist, die sie ausübt....
Genau, deshalb wurde nicht manipuliert sondern "interveniert", was natürlich nicht illegal sein kann. smilie_07

JPMorgan wird einen Teufel tun, sich mit "echten" Manipulationen ins Abseits zu schießen. Die "Kunden", von denen sie immer sprechen, treten die Welle los und sie reiten mit.

Das Problem ist nur, dass irgendwann kein echtes Gold mehr zum Verkauf bzw. Auslieferung steht.

Der US Regierung oder einer Behörde noch Glauben zu schenke nach der Aktion 1971 ist schon sehr verwunderlich.

http://hiddensecretsofmoney.com/videos/episode-3

Beitrag 01.12.2013, 17:56

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Preismanipulation
Nicht mal Gold kann man trauen

30.11.2013 · Gold ist die letzte Zuflucht der Sparer. Jetzt geraten Banker unter den Verdacht, den Goldpreis manipuliert zu haben - und die Verschwörungstheoretiker fühlen sich bestätigt.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 88761.html

Beitrag 15.12.2013, 09:13

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Kurssturz
Geheimbund soll Goldpreis künstlich niedrig halten

An der Börse ist der Preis des Edelmetalls abgestürzt. Dabei erfreuen sich Münzen und Barren weiter großer Nachfrage. Beobachter wittern daher Manipulation – Indizien dafür gibt es tatsächlich.

http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... alten.html

Beitrag 15.12.2013, 10:25

Suedwester
Ich frage mich, ob beim Anstieg und/oder beim Absturz des Goldpreises nachgeholfen worden ist. Vermutlich bei beidem. Das sieht aber dann eher nach "normaler" Spekulation/Manipulation durch Großinvestoren und Geschäftsbanken aus, die billig kaufen und teurer verkaufen wollen.

Notenbanken profitieren doch davon, wenn der Goldpreis hoch ist, denn sie sind doch quasi Gold-Großanleger, und bei einem hohen Goldpreis sind ihre Reserven mehr wert. Was für ein Interesse hätten sie denn an einem fallenden Goldpreis?

Außerdem, welches Interesse hätten denn westliche Regierungen, wenn der Goldpreis fällt, und dadurch tonnenweise Gold nach Asien abfließt, bzw. Normalbürger billig größere Mengen erwerben können? Macht für mich alles nicht soviel Sinn.

99% der Bevölkerung ist der Goldpreis eh völlig egal - ob er nun eine Entwertung des Papiergeldes anzeigt oder nicht, ist diesen 99% völlig wurscht. Sie rechnen in Euro, Dollar, oder was auch immer für eine Papierwährung, verdienen ihren Lohn in Papiergeld, alle Steuern und Ausgaben sind ebenfalls in dieser Papierwährung. Was interessiert sie Gold oder der Preis von Gold? Allenfalls kaufen sie ein paar Goldzertifikate, wenn ihnen ihr vertrauenswürdiger Bankberater dazu rät (und verkaufen sie dann ein paar Wochen später wieder mit Verlust, völlig frustriert).

Beitrag 15.12.2013, 10:58

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:...

Notenbanken profitieren doch davon, wenn der Goldpreis hoch ist, denn sie sind doch quasi Gold-Großanleger, und bei einem hohen Goldpreis sind ihre Reserven mehr wert. Was für ein Interesse hätten sie denn an einem fallenden Goldpreis?

Außerdem, welches Interesse hätten denn westliche Regierungen, wenn der Goldpreis fällt, und dadurch tonnenweise Gold nach Asien abfließt, bzw. Normalbürger billig größere Mengen erwerben können? Macht für mich alles nicht soviel Sinn.

...
Notenbanken sind keine "normalen" Unternehmen. Und selbst "normale" Unternehmen sind meist ganz und gar nicht daran interessiert den Lagerbestand hoch zu bewerten. Überdies geschieht die bilanzielle Bewertung (das gilt wenigstens für die Buba; auch wenn die keine "Bilanz" im eigentlichen Sinn erstellen muss) nicht nach "Tageskurs am Ende des Geschäftsjahres", sondern nach "Einkaufspreis".
Der Vorteil des niedrigen Goldpreises - dieser Meinung nach war man zumindest bis Anfang der 2000er Jahre - liegt in seiner Signalfunktion für eine dann eben starke (FIAT-) Währung.
Außerdem - wieder kann ich da nur für die hiesigen Verhältnisse sprechen - ist der Bund bekanntermaßen weder Eigentümer noch Besitzer des Buba-Goldes und hat laut Gesetz nicht einmal Anspruch darauf. Wohl aber hat er Anspruch auf einen Großteil des Gewinnes der Bundesbank! Daher ist der "politische Druck" zum Goldverkauf bei hohem Goldpreis tendenziell höher, denn nur über Verkauf und Gewinngenerierung kann der Bund auf das Vermögen der Buba zugreifen! Die Bank selber hat also auch von daher eigentlich kein INteresse an hohen Goldpreisen. Allerdings war die Buba wohl (wenn man Speck folgen mag) nie in wirklich großem Umfang an den Drückungen der 90er Jahre beteiligt.

Tja. Der zweite Gedanke ist erheblich komplizierter. Denn wir wissen ja nicht, WAS genau im Großen angedacht ist. Da stets einige "Kräfte" in diesen Sphären tätig sind, ist wahrscheinlich sowieso kein eindeutiges "Ziel" vorhanden. Trotzdem wäre natürlich für den Fall, dass man international an eine größere Rolle von Gold im Währungsgefüge denkt, eine möglichst breite Verteilung des "monetären Goldes" an den Machtzentren der Welt wünschenswert. Nur dann wäre irgendeine Kopplung der nationalen Währungen mit Gold möglich und sinnvoll. Aber DANN wäre sie es eben auch; "sinnvoll", meine ich.
Und dass in einem solchen Szenario der private Goldschatz quasi eine Art Rückversicherung für die staatlich geschützten Notenbanken ist, wissen wir auch: im Notfall kann man zumindest auf Teile davon relativ leicht zurück greifen.
Natürlich ist das vollkommene Phantasie ... aber wie der alte Sherlock immer sagte: Wenn man alles wahrscheinliche ausgeschlossen hat, muss es wohl etwas unwahrscheinliches sein.

Zum "Abfließen" noch ein Wort:
Selbst die größten Schätzungen der chinesischen Zuflüsse, sind mengenmäßig aus dem neu geschürften Gold zu bewerkstelligen. Rein technisch gesehen, muss nix "abfließen".
Gold fließt seit "Urzeiten" immer zu aufstrebenden, expandierenden (das geschieht heute nicht unbedingt durch kriegerische Gebietsnahme!!!) Machtzentren (eine Idee aus Zwidtmayr; Goldgeld). Kommt die Expansion zum Stillstand, dreht sich die Flussrichtung um: Die reiche Hegemonialmacht kämpft mit geringer Produktivität (Sieger wollen nicht arbeiten ;-) ) und der Wunsch nach exotischen Gütern tut ein übriges. Schon im Zenit der Macht fließt das Gold also wieder ab (USA nach dem 2. WK; England im 19. Jahrhundert in der modernen, westlichen Welt, aber auch Rom, Spanien etc.). Das geschieht mit solcher Beständigkeit und in fast jeder Größenordnung, die man betrachtet (also von der Weltmacht bis zu regionalen), dass man es schon als Indikator benutzen kann. Niemand zweifelt daran, dass Indien und China die aufstrebenden Mächte unserer Zeit sind, oder? Aber auch umgekehrt: 1939 war wortwörtlich alles Gold der Reichsbank weg (Schacht, kurz darauf entlassen, musste dies Anfang 39 gegenüber dem "Führer" in einem Schreiben zugeben). Im Lichte der oben erwähnten Idee des "Goldindikators" war Deutschland da also praktisch schon erledigt; bevor der Krieg begonnen hatte. Dass die USA heute nicht mehr die Weltmachtstellung von vor 20 oder 30 Jahren haben, ist auch offensichtlich.
Natürlich ist das nur eine vage Idee, aber es sind ganz interessante Gedanken.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.12.2013, 11:30

Suedwester
Ladon, einige Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.


In Südafrika wird das Gold der Reservebank zu Marktpreisen an bestimmten Stichtagen bewertet:

"The Minister of Finance after consultation with the Bank, under section 25(1) of the South African Reserve Bank Act, 1989 (Act No. 90 of 1989), determined that for statutory price purposes, all gold of the Bank be valued at the market prices taken at 14h30 on each valuation date." (www.resbank.co.za)

Zumindest für Südafrika ist der Wert seiner Gold- und Devisenreserven sehr wichtig.

---

Vielleicht war 1939 wirklich kein Gold mehr in den Tresoren der Reichsbank vorhanden. Dafür aber hatten die Menschen Arbeit und Brot, das Land wurde in Riesenschritten modernisiert.
Zuletzt geändert von Suedwester am 15.12.2013, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 15.12.2013, 11:30

herakles
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Suedwester hat geschrieben:
Notenbanken profitieren doch davon, wenn der Goldpreis hoch ist, denn sie sind doch quasi Gold-Großanleger, und bei einem hohen Goldpreis sind ihre Reserven mehr wert. Was für ein Interesse hätten sie denn an einem fallenden Goldpreis?

Uiui. Die Notenbanken haben das Währungsmonopol. Sie müssen mit EM nicht Geld verdienen. Einzig Gold (und Silber) schränken das ein. Am liebsten würde sie die EM auf den Mond schießen.
Suedwester hat geschrieben: Außerdem, welches Interesse hätten denn westliche Regierungen, wenn der Goldpreis fällt, und dadurch tonnenweise Gold nach Asien abfließt, bzw. Normalbürger billig größere Mengen erwerben können? Macht für mich alles nicht soviel Sinn.
Haben sie grundsätzlich auch nicht. Lese mal über die Demonetisierung von Silber, und die wahren Gründe. Das ganze Silber ist damals in die Britischen Kolonien und China geflossen, weil die Engländer wie blöd importiert haben (vor allem Tee aber auch Gewürze Seide etc). Die Opiumkriege waren der Versuh das Silber (zumindest) teilweise zurückzugewinnen. Mit der Demonetisierung des Silbers haben die Briten praktisch umsonst eingekauft.

Heute wird in ähnlicher weise versucht das Gold zu demonetisieren. Dies ist scheinbar seit 1971 auch gelungen. Die Annahme der Westmächte, die Ostmächte sind ebenso an einem Zentralbanksystem interessiert und würden deshalb mitziehen. Also würde Gold als Geld irgendwann die Bedeutung völlig verlieren.


Suedwester hat geschrieben: 99% der Bevölkerung ist der Goldpreis eh völlig egal - ob er nun eine Entwertung des Papiergeldes anzeigt oder nicht, ist diesen 99% völlig wurscht.
Hier liegt eben der Irrtum nicht nur mancher Zentralbänker.
Gold ist in den Augen der Menschen wertvoll, egal ob es als Geld gesehen wird oder nicht. Es ist der immer wieder genannte innere Wert. Nicht nur in Asien schmücken sich Meschen gerne damit. Zwar haben westliche Regierungen geschafft die Attraktivität des Goldschmucks als dekadent, veraltet, uncool, etc herunterzuspielen. In Asien greift das aber überhaupt nicht.

Ein niedriger Goldpreis führt immer zu einer starken Nachfrage.
Anders als bei der Demonetisierung des Silbers, gibt es keinen vollwertigen Ersatz für Goldgeld. Der Dollar und die westlichen Währungen schmieren ab. Sobald die Unternehmen der Währung nicht mehr trauen, werden sie (Außen)Handel nur noch gegen Gold betreiben.

Oder wir haben weltweit Diktaturen, die Ware austauschen.

Beitrag 15.12.2013, 11:43

Suedwester
Wenn Du hundert Leute fragst, ob eine bestimmte Goldkette "schön" ist, oder "wertvoll", wird wahrscheinlich die Mehrheit instinktiv "ja" sagen. Fragst Du die hundert Leute aber nach dem Preis oder dem Metallwert, wird kaum einer den korrekten Wert wissen. Das liegt daran, daß Gold zwar generell als "wertvoll" angesehen wird, aber der aktuelle Marktwert (in Euro oder Dollar ausgedrückt) den meisten Menschen praktisch egal oder unbekannt ist.

Beitrag 15.12.2013, 15:14

Fata.Sibyllina
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Überdies geschieht die bilanzielle Bewertung (das gilt wenigstens für die Buba; auch wenn die keine "Bilanz" im eigentlichen Sinn erstellen muss) nicht nach "Tageskurs am Ende des Geschäftsjahres", sondern nach "Einkaufspreis".
Als BilMoG-geplagte Bilanzfriseuse (allerdings nur in einer mittelgroßen Kap.ges. in Familienbesitz ohne Anreiz zum Investorenbezirzen) irritiert es mich, dass die BuBa noch nach Einstandskurs bewerten darf. Denn für "unser" Unternehmen gilt mittlerweile für die Handelsbilanz das sog. "Fair-Value-Prinzip", d.h. die Stichtagsbewertung zu Marktpreisen. Durch dieses neue 'Burka-Verbot' muss man der Öffentlichkeit seine Filetstücke präsentieren, und die Bildung stiller Reserven wird erschwert.
Ich habe mich daher - zugegebenermaßemn aus Zeitgründen oberflächlich - in die Geschäftsberichte der BuBa eingelesen und konnte dem Dokument, zu finden unter http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile folgendes entnehmen:

Demnach, wenn ich alles richtig verstanden haben, wurde Gold zunächst zu seinem Marktpreis aktiviert (s. S. 144) und dann um die Differenz zum Einstandskurs am 01.01.1999 passiviert (unter Pos. 13 'Ausgleichsposten aus Neubewertung'). Das Procedere ist auf Seite 162 des Dokuments beschrieben.
Somit hat Ladon grundsätzlich recht, dass letztendlich die nicht realisierten Buchgewinne aus Goldbeständen nicht gewinnwirksam werden. Allerdings fallen zunächst auf der Aktivseite die real bewertetenGoldbestände bei hohen Kursen durchaus ins Auge.
Sapere aude, incipe!

Beitrag 15.12.2013, 16:53

Suedwester
Mit anderen Worten, die Notenbanken handhaben die Bewertung ihres jeweiligen Goldbestandes unterschiedlich. Interessant.

Beitrag 15.12.2013, 17:31

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Ladon
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Fata.Sibyllina hat geschrieben:
Überdies geschieht die bilanzielle Bewertung (das gilt wenigstens für die Buba; auch wenn die keine "Bilanz" im eigentlichen Sinn erstellen muss) nicht nach "Tageskurs am Ende des Geschäftsjahres", sondern nach "Einkaufspreis".
Als BilMoG-geplagte Bilanzfriseuse (allerdings nur in einer mittelgroßen Kap.ges. in Familienbesitz ohne Anreiz zum Investorenbezirzen) irritiert es mich, dass die BuBa noch nach Einstandskurs bewerten darf. Denn für "unser" Unternehmen gilt mittlerweile für die Handelsbilanz das sog. "Fair-Value-Prinzip", d.h. die Stichtagsbewertung zu Marktpreisen. Durch dieses neue 'Burka-Verbot' muss man der Öffentlichkeit seine Filetstücke präsentieren, und die Bildung stiller Reserven wird erschwert.
Ich habe mich daher - zugegebenermaßemn aus Zeitgründen oberflächlich - in die Geschäftsberichte der BuBa eingelesen und konnte dem Dokument, zu finden unter http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/D ... cationFile folgendes entnehmen:

Demnach, wenn ich alles richtig verstanden haben, wurde Gold zunächst zu seinem Marktpreis aktiviert (s. S. 144) und dann um die Differenz zum Einstandskurs am 01.01.1999 passiviert (unter Pos. 13 'Ausgleichsposten aus Neubewertung'). Das Procedere ist auf Seite 162 des Dokuments beschrieben.
Somit hat Ladon grundsätzlich recht, dass letztendlich die nicht realisierten Buchgewinne aus Goldbeständen nicht gewinnwirksam werden. Allerdings fallen zunächst auf der Aktivseite die real bewertetenGoldbestände bei hohen Kursen durchaus ins Auge.
Das ist natürlich präziser und fachkundiger als von mir formuliert. Der praktische Effekt bleibt dennoch erhalten.
Wichtig dabei ist, dass die Buba keine "Firma" ist!!! Sie ist ein eigenes Rechtskonstrukt und erstellt GAR KEINE BILANZ. "Der Jahresabschluß ist unter Berücksichtigung der Aufgaben der Deutschen Bundesbank, insbesondere als Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken, aufzustellen" (Buba Gesetz, Stand 2010). Dieser Jahresabschluss muss zwar im Prinzip den Vorschriften für Kapitalgesellschaften folgen ... aber eben nur im Prinzip, denn weiter heißt es mit Bezug auf oben zitierten Satz: "Soweit sich aus Satz 2 keine Abweichungen ergeben, sind für die Wertansätze die Vorschriften des Handelsgesetzbuchs für Kapitalgesellschaften entsprechend anzuwenden."
Das bietet jede Menge "kreativer Freiheit" glaube ich ...

@ Suedwester
Zentralbanken sind ja auch in ihrer juristischen Konstruktion höchst unterschiedlich! Das sind ja meist historisch gewachsene Organisationen, teilweise staatlich, teilweise "unabhängig" von ihrem jeweiligen Staat, teilweise in Privatbesitz ... und selbstredend alle denkbaren Mischformen. Daraus werden sich schon formal höchst unterschiedliche Anforderungen an die "Bilanz" (oder wie immer der Jahresabschluss genannt wird) ergeben; von nationaler Gesetzgebung diesbezüglich ganz zu schweigen. Eine Überraschung ist die unterschiedliche Bilanzierung also nicht.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.12.2013, 17:35

herakles
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Suedwester hat geschrieben:
Fragst Du die hundert Leute aber nach dem Preis oder dem Metallwert, wird kaum einer den korrekten Wert wissen. Das liegt daran, daß Gold zwar generell als "wertvoll" angesehen wird, aber der aktuelle Marktwert (in Euro oder Dollar ausgedrückt) den meisten Menschen praktisch egal oder unbekannt ist.
Das ist vollkommen richtig. Als Schmuck spielt der Marktpreis nämlich keine Rolle!
Konkret heißt das, dass egal wie hoch er ist, die Eheringe oder die Kette zum Hochzeitstag z.B. trotzdem gekauft werden. Denk' mal drüber nach.

Außerdem ist es irrelevant ob 99% wissen oder nicht wissen wie wertvoll tatsächlich Gold ist, denn wenn es darauf ankommen wird, steigt der Preis trotzdem. Sie werden sich dann keins mehr leisten.

Beitrag 15.12.2013, 23:45

sw_trade
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Hier noch eine leichte Abendlektüre:
http://mobil.abendblatt.de/wirtschaft/f ... alten.html
"Aus Furcht zu weit zu gehen, gehen wir oft nicht weit genug."
(Reinhard K. Sprenger)

Beitrag 16.12.2013, 13:03

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Nikotinbolzen
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Registriert: 10.02.2011, 12:56
Wohnort: nördl. Halbkugel
Gold hat zuletzt sehr viel Wert verloren und das Misstrauen auf Manipulation wächst.



http://www.t-online.de/wirtschaft/boers ... alten.html
Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler,
aus denen man lernen kann,
möglichst früh zu begehen.
W.S.Churchill

Beitrag 16.12.2013, 18:49

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Staatliche Goldpreis-Manipulation: Doch keine Verschwörungstheorie?
Die Überschrift lautet “Geheimbund soll Goldpreis künstlich niedrig halten”. Welt.de hat am Wochenende einen umfangreichen Artikel zur mutmaßlichen Manipulation des Goldpreises durch staatliche Stellen veröffentlicht. Nach Berichten, dass Aufsichtsbehörden in den USA, Großbritannien und Deutschland die Entstehung des Goldpreises untersuchen, nimmt nun offensichtlich auch die Mainstream-Presse das Thema ernst. Geldsystem-Kritiker wie Dimitri Speck und Thorsten Polleit finden zunehmend auch auf reichweitenstarken Nachrichtenseiten Gehör.
http://www.goldreporter.de/staatliche-g ... nks/38160/

Goldpreis-Bildung: Ermittlungen bei der Deutschen Bank forciert
Die BaFin hat laut einem Pressebericht Dokumente von der Deutschen Bank angefordert, um in Sachen mutmaßlicher Goldpreis-Absprachen zu ermitteln.
http://www.goldreporter.de/goldpreis-bi ... old/38167/

Beitrag 16.12.2013, 18:52

Suedwester
Einige Investoren haben eben gekauft, andere verkauft... Wie will man da Manipulation nachweisen?

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