Bürger in Krisenstaaten reicher als in Deutschland
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Sorry, das mal zum Anfang zu sagen....
Ihr glaubt doch nicht wirklich, worüber Ihr hier streitet ?
Den Leuten in den " Krisenstaaten" .....PIGS klingt nicht viel verlockender, oder ?
Haben Jugendarbeitslosigkeit über 50 % .....insgesamt bis über 25 % ...
denen soll es jetzt besser gehen als uns ?
Sorry,bin für eine gewisse Zyne bekannt....aber das geht zu weit !
Will hier niemand exculpieren, aber geschätzt min. 80% der dortigen Bevölkerung würden Euch zurecht zürnen...
Unsere Abzocker haben wir nicht im Griff....was erwarten wir da ?
BAZINGA !
Wir sehen ja schon hier in Deutschland, dass Vermögen recht ungleich verteilt ist.
Dass es der breiten Masse in Italien besser geht, als der breiten Masse in D glaube ich ebensowenig.
Also liegt der Schluss nahe, dass die Schicht der richtig Reichen entweder in Italien größer ist als hier, oder dass sie eben noch reicher ist als in Deutschland.
Ich vermute eher zweiteres Bunga Bunga läßt grüßen
lifesgood
Danke für das Zurechtrücken des Blickwinkels. Das ist manchmal dringend notwendig.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Es ist übrigens offensichtlich, dass die Entwicklung der Einkommen in GANZ Europa ein einheitliches Bild zeigt:
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts haben die 50% der Bevölkerung mit "unterdurchschnittlichem" Einkommen reale Kaufkraftverluste hinnehmen müssen (Sozialtransfers hin oder her).
Dann folgen etwa 40%, deren "verfügbares Einkommen" leicht (so etwa im Rahmen der offiziellen Inflationsrate) gestiegen ist, die aber effektiv nicht wirklich "reicher" geworden sind.
Die 10% mit den höchsten verfügbaren Einkommen haben diese zwischen 2000 und 2010 jedoch signifikant steigern können.
(Zahlen u.a. von Dr. Grabka aus einem Vortrag 2011)
Sieht man nur diese Tatsachen, dann kommt man nicht umhin, festzustellen, dass es offenbar letztere sind, die von der realen Situation real profitieren - jeglichen Streit und alles Gezetere um Steuern hier und Abgabenlast da mal einfach ausgeblendet. Auf welche Weise auch immer das geschieht. Offensichtlich gelingt es.
Geldvermögen im Jahr 2006:
43,6 Prozent am Bruttovermögen der privaten Haushalte in Deutschland (10,4 Bio. Euro).
Immobilien:
46,3 Prozent
Gebrauchsvermögen (Schmuck, Antiquitäten, Kunstgegenstände und ähnliches)
10,0 Prozent
Es ist in den letzten Jahrzehnten eine praktisch durchgängige Verschiebung zum GELDvermögen zu beobachten, dessen Anteil wächst. Auch die Zusammensetzung der Geldvermögen wandelt sich:
Bankeinlagen: von 60,7 Prozent (1970) auf 48,5 Prozent (1990) (West)
Dann von 42,4 Prozent im Jahr 1995 auf 33,9 Prozent 2006.
Der Anteil des "Geldes" hat sich also in 35 Jahren fast halbiert (das andere sind Termingelder, Sondersparformen etc.)
Auf der anderen Seite: Versicherungen und Kapitalmarktprodukte
Der Anteil der Versicherungen stieg zwischen 1970 und 2002 von 13,5 auf 25,9 Prozent.
Der Anteil der Wertpapiere wuchs zwischen 1970 und 2006 von 19,5 auf 35,1 Prozent.
Beim Wertpapiervermögen erhöhte sich der Anteil der Investmentfonds zwischen 1991 und 2006 von 14,5 auf 33,0 Prozent.
Festverzinsliche Wertpapiere: 1991 mit 48,6 Prozent noch deutlich höher als 2006 (30,4 Prozent).
Aktienanteil: Von 1991 bis 1999 von 23,0 auf 36,2 Prozent; 2006 bei 23,3 Prozent.
Datenquelle
Deutsche Bundesbank; Allianz Dresdner Economic Researc
Steigen die Vermögen, so ist das durch Anwachsen der Geldvermögen möglich, aber auch durch eine nominelle Wertsteigerung bei den Sachwerten. Der Wohlstand wird aber durch diese beiden Faktoren noch nicht gemehrt, allenfalls das Versprechen auf mehr Wohlstand. Ein wirkliches Plus kann nur durch zusätzliche Wertschöpfung erzielt werden.
Worauf die größeren Geldvermögen aber durchaus einen Einfluss haben, ist die künftige Verteilung des Wohlstandskuchens.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Sachwerte werden nunmal auch mit Geld bezahlt und mit einem großen Geldvermögen lässt sich so wunderbar "Schwung holen" um den eigenen Wohlstand ohne adäquate Gegenleistung zu vergrößern.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
K hat geschrieben:Bei mir war's die zweitelifesgood hat geschrieben: ... darum heißt es ja auch, dass die erste Million die schwerste ist
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Tragt Ihr die mit Euch rum---etwa physisch
T.
und Du veränderst Dein Leben"
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Nachdenken"
Pythagoras von Samos
lifesgood
Bedenklich stimmen mich aber auch die Zahlen
Ladon, gibts aktuellere Zahlen?Aktienanteil: Von 1991 bis 1999 von 23,0 auf 36,2 Prozent; 2006 bei 23,3 Prozent.
Ich dachte, das ist doch der Anteil an liquidem Vermoegen, der im Gegensatz zu Geldvermoegen noch am ehesten einem Totalverlust (nehmen wir mal einen StopLoss an) entgehen koennte, im Gegensatz zu Termingeldern oder Festverzinslichen etc.?
Klar haben viele mit der T-Aktie & co gelitten, aber jetzt ist 2013: gilt immer noch raus aus den Aktien und rein in "sichere Staatsanleihen"
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)
Bestimmt.Sinjawski hat geschrieben:... gibts aktuellere Zahlen?
...
Im Ernst: Das waren jetzt mal einfach ein paar "Brocken", die ich in den Tiefen meines "Zettelkastens" gefunden habe.
In aller Regel hinken solche Auswertungen meist ein paar Jahre hinterher (bei den Publikationen der BZPB gibt's z.B. fast nur älteres Zeugs). Das liegt zum einen daran, dass eben "ausgewertet" werden muss (wie früher schon: Kepler brauchte Jahre, um die Beobachtungsergebnisse Brahes auszuwerten) ... zum anderen aber wohl auch daran, dass sehr aktuelle Zahlenwerke oft nur gegen "Zaster" zu haben sind und erst nach einigen Jahren "public domain" werden, wenn sie über Zeitungen, Fachliteratur, wo sie zitiert werden usw. verallgemeinert wurden.
Sorry - aus dem Ärmel kann ich jetzt nix neueres schütteln.
- Tubenhannes
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