China bietet Europa finanzielle Hilfe an...

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Antworten

Beitrag 14.09.2011, 09:20

Benutzeravatar
Libertad1999
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 567
Registriert: 30.04.2011, 16:18
Wohnort: Im Zelt am Creek
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/art ... fe-an.html


Sicher wird diese Nachricht Wirkung an der Börse haben - eventuell auch auf den Goldspot ?! smilie_08
"Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles.."

"Auro loquente omnis oratio inanis est!"

LIBERTAD1999

Beitrag 14.09.2011, 09:35

ringo240
½ Unze Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 03.04.2011, 09:33
Wohnort: München
http://www.ftd.de/politik/europa/:schul ... uer-fuenfj
ahresanleihe/60103562.html

Verhandlungen mit China brachten keine Erleichterung
Das Finanzministerium in Rom hatte noch kurz vor der Emission Gespräche mit dem chinesischen Staatsfonds CIC bestätigt. Nach Informationen der Financial Times ging es bei dem Treffen zwischen Finanzminister Giulio Tremonti und CIC-Chef Lou Jiwei in der vergangenen Woche vor allem um den Erwerb italienischer Staatsanleihen.

Teil 2: Hoffnungen auf China-Hilfe wurden schon öfter enttäuscht

Beitrag 14.09.2011, 20:45

Benutzeravatar
Argentum13
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 861
Registriert: 18.05.2010, 20:50
Wohnort: Ostwestfalen
ringo240 hat geschrieben:
Teil 2: Hoffnungen auf China-Hilfe wurden schon öfter enttäuscht
Na, ich weiß ja nicht, ob das Wort "Hoffnung" gerechtfertigt ist. Das chinesische Geschäftsgebaren erscheint mir weniger auf eine partnerschaftliche als auf eine beherrschende Konzeption ausgerichtet und folgt einem stringenten geopolitischen Konzept: Ressourcensicherung, Erzwingen von Märkten, Hegemonie. Die internationale Landnahme im großen Stil ist für mich auch ein Indiz für Neo-Kolonialismus. Warum sollte das bei den sogen. "Hilfen" für PIIGS anders sein?

Hoffentlich wissen die betroffenen Staaten, dass sie sich in einer solchen Situation mit den Chinesen die Pest ins Land holen.
Erfolgreich gehandelt mit über 10 Forum-Nutzern
-----------------------------------------------------------------------------------

Beitrag 14.09.2011, 20:53

Benutzeravatar
31,1
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 50
Registriert: 02.09.2011, 08:13
Wohnort: Mittelhessen
Argentum13 hat geschrieben:
ringo240 hat geschrieben:
Teil 2: Hoffnungen auf China-Hilfe wurden schon öfter enttäuscht
Na, ich weiß ja nicht, ob das Wort "Hoffnung" gerechtfertigt ist. Das chinesische Geschäftsgebaren erscheint mir weniger auf eine partnerschaftliche als auf eine beherrschende Konzeption ausgerichtet und folgt einem stringenten geopolitischen Konzept: Ressourcensicherung, Erzwingen von Märkten, Hegemonie. Die internationale Landnahme im großen Stil ist für mich auch ein Indiz für Neo-Kolonialismus. Warum sollte das bei den sogen. "Hilfen" für PIIGS anders sein?

Hoffentlich wissen die betroffenen Staaten, dass sie sich in einer solchen Situation mit den Chinesen die Pest ins Land holen.
Eine gefährliche Sache.

Gruß 31,1
Sei gut zu Deinen Kindern - sie suchen dein Pflegeheim aus.

Beitrag 15.09.2011, 00:18

Benutzeravatar
alibaba
Gold-Guru
Beiträge: 2159
Registriert: 05.01.2011, 18:35
wenn eine Diktatur eine Demokratie stütz , sollte das nicht zu denken geben smilie_16

vermutlich hatte der Ziehvater recht ,von Erika smilie_02

" der Kapitalismus ist der absterbende Ast " smilie_02

Gruss und schönen Donnerstag
alibaba (grins)
"unter 12 Jahre oder über 12 Jahre" nun bin ich drauf gekommen ,
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .

Beitrag 15.09.2011, 00:37

Benutzeravatar
Historix
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1250
Registriert: 16.05.2011, 21:58
HERRLICH !!!
ER ist wieder da... macht uns das Leben bunt.... Hi Baba !! smilie_20
P.S. iss so ne Sache, mit dem Chinesen.... hat meine Oma schon gesagt....EHRLICH !!!
Hat vor 65 Jahren immer gesagt : " wenn der Kinese kommt..." Ährlich !! Hatte Sie immer Angst... smilie_23
Gold ist schön....schönes Gold ist schöner !
BAZINGA !

Beitrag 15.09.2011, 06:57

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
smilie_08

Kann man das mit "chinesischem Engagement in Europa" nicht auch so sehen:
Die kaufen sich schnell noch mit Dollars Firmenanteile? Also Umtausch von FIAT gegen "Werte"?
Nur so, als Gedanke mal.

Mir scheint das ähnlich zu sein wie mit dem "Allheilmittel" Privatisierung - womit auch nur wenigen (also "Reichen") der Allgemeinbesitz zugeschanzt wird (und vor allem natürlich die lukrativen Teile davon).
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.09.2011, 07:14

Benutzeravatar
Rentner
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 347
Registriert: 21.07.2011, 13:06
Wohnort: Franken !
Auch China wird seine Goldbestände NICHT erhöhen wo man doch für Peanuts Deutsche Firmenanteile(Italienische, Fr.Gr. Sp....) kaufen kann, bald die Deutsche Bank?


Die "EU-Krise"wird weiter ausgedehnt. Auch mit den EU-Bounds. Geht noch viele Monate.

naja...schaun mer mal.

Mein Rat für euere Zukunft...lernt Chinesisch!
.
Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen.
Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger.
Volksvertreter...........

Beitrag 15.09.2011, 07:18

Briesel
½ Unze Mitglied
Beiträge: 6
Registriert: 30.08.2011, 09:57
@31,1
Gebe ich Dir vollkommen Recht! Kann sehr schnell nach hinten losgehen...

Beitrag 15.09.2011, 07:35

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
Rentner hat geschrieben:Auch China wird seine Goldbestände NICHT erhöhen wo man doch für Peanuts Deutsche Firmenanteile(Italienische, Fr.Gr. Sp....) kaufen kann, bald die Deutsche Bank?
...
Die Deutsche Bank hat traditionell gute Kontakte zu China! Schon SEHR lange.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.09.2011, 08:41

Benutzeravatar
HerrHansen
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 552
Registriert: 21.10.2010, 11:48
Wohnort: Schleswig-Holstein
Ein Einstieg der Chinas zur Unterstützung europäischer Wackelkandidaten und Aufhebung von Wirtschaftsbeschränkungen oder ggf. wirtschaftlicher Zusammenbruch Teile des Euro-Raums. Das Thema wurde auf silber.de gestern ja parallel andiskutiert:

Die Frage wäre nun was das geringere Übel wäre:

A: die Überschwemmung der Märkte mit billigen China-Schrott mit allen Nebenwirkungen (Ressourcen-
Verbrauch, Qualität, Gesundheitsgefährdung etc.) nur damit sich das EURO-Konstrukt begrenzt auf einige Zeit über Wasser halten kann.

oder

B: Die geordnete Insolvenz der PIGS mit Markteinbrüchen in ganz Europa, dem Ende des EURO und ggf. in einigen Jahren einem neuen Versuch einer Gemeinschaftswährung ggf. mit anderen Teilnehmern unter anderen bedingungen.

Aber der Bruch kommt so oder so - nur mit Variante A besiegt China die europäische Industrie für die Zukunft und hätte dann nach einem erst einmal in die Zukunft verlagerten europaweiten Zusammenbruch alle Karten auf der Hand. Bei Variante B geht China leer aus. der Zusammenbruch kommt früher oder später eh, deshalb sollte man auf Chinas Angebote aus meiner Sicht lieber verzichten!
bisher >40 erfolgreich abgeschlossene Transaktionen

Beitrag 15.09.2011, 09:07

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Ich hatte "drüben" ja schon kurz dazu geschrieben ...

China wird seine Dollarberge ohne Wechselkurs-Auswirkungen los und kann zugleich seinen Einfluß auf die nationalen und gesamteuropäischen Entscheidungsgremien drastisch ausweiten. Die europäischen (in der Hauptsache französischen) Banken, zu denen das Geld fließen wird, können damit ihre in USD denominierten Kredite rückführen, die ihnen nach Rückzug der US-Geldmarktfonds gerade die Luft abzuschnüren drohen (Schwein gehabt, Nicolas!), die europäischen Regierungen bekommen wieder Anleihen am Markt platziert und die Marktlage entspannt sich wieder für eine Weile. Damit bleibt zugleich einer der größten Handelspartner der Chinesen handlungsfähig, die wiederkehrende Stabilität unterstützt den Konsum. Somit können die Chinesen weiterhin ihre Waren absetzen und haben noch dazu bessere Konditionen und weniger Handelsbarrieren, um weiterhin ihre Inlandsnachfrage aufbauen zu können. Dazu benötigen sie immer noch den Außenhandel. Und dieser dürfte damit für die nähere Zukunft gesichert sein. Bis zum nächsten Mal, da ja das grundlegenden Problem im Westen ungelöst bleibt. Zudem treiben die Chinesen einen Keil zwischen die transatlantischen Beziehungen (im Gegensatz zu den Amerikanern sind die Europäer kein Konkurrent um Hegemonie, weder wirtschaftlich noch von der politischen Ausrichtung her) und der USD und der EUR bekriegen sich dann noch ein paar Jahre länger in kräfte- und substanzaufzehrenden Scharmützeln, damit am Ende der Renminbi aus der Asche der beiden Streihähne als Sieger hervortreten kann. Wenn zwei sich streiten, freut sich halt mal wieder der Dritte. Hier scheint der Westen dem (m.M.n.) Irrglauben aufzusitzen, man könnte die Chinesen benutzen bzw. ausnutzen und kontrollieren. Diese Denkweise hat in der Geschichte schon zu kleineren und größeren Katastrophen geführt, mindestens aber zu gravierenden Änderungen in lokalen und weltweiten Machtgefügen.

Die Chinesen sind ja nicht blöd. Wer Handelsmacht sein will, braucht solvente Handelspartner. Zumindest solange, bis der eigene Binnenmarkt sich soweit entwickelt hat, dass er die eigene Wirtschaft tragen kann. Und davon sind die Chinesen in der Fläche noch Lichtjahre entfernt. Das chinesische Brutto-Inlandsprodukt liegt pro Kopf unter dem von Namibia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... t_pro_Kopf

Die Chinesen versuchen anscheinend, ihre zwangsinhaftierten Dollarberge noch geschickt loszuwerden und zugleich ihre Langfristziele zu unterstützen. Der Renminbi wird wohl bei der nächsten Welt-Reservewährung (könnte gut ein Währungskorb werden) eine starke Rolle spielen. Der mit ansonsten recht wertlosen weil unveräusserlichen Dollar gekaufte Einfluß dürfte dies noch unterstützen.

Und man kann es den Chinesen nicht mal übel nehmen. Wenn ich mich recht entsinne, wird in vielen asiatischen Kampfkünsten der Angriffsschwung des Gegners umgeleitet und gegen ihn selbst gewendet. In einem Klassiker unter den deutschen Comedysendungen hätte man dazu wohl gesagt: "gef...t eingeschädelt".
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 15.09.2011, 09:59

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
@ nameschonweg

smilie_09

Ziemlich präzise die Situation umrissen! Vielleicht sollte man aber dabei auch nicht vergessen, dass China ja AUCH ein Riese auf tönernen Füßen ist! Ich habe jetzt schon so oft davon gehört (u.a. wird der Dirk Müller nicht müde davor zu warnen), dass bei denen das Platzen einer Immo-Blase gigantischen Ausmaßes droht, die haben mit exorbitanter Preissteigerung v.a. im Lebensmittelbereich zu kämpfen (ehrlich, die lachen über unser "Gejammere" diesbezüglich - EINSTELLIGE Steigerungsraten kämen denen wohl wie das Paradies vor) ... naja und die Politik ist gut damit beschäftigt ihre Opposition (und auch das ist ja was anderes als hierzulande) unter der Fuchtel zu halten.
Das ist ja kein strahlender neuer "Riese" der da erwacht und seine Finger ausstreckt.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.09.2011, 10:24

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Ich glaube, hier unterschätzt her Müller die Chinesen etwas. In dem Augenblick, in dem der Renminbi Teil eines Währungskorbes einer neuen Weltreservewährung wird, verteilen sich die Geldfluten des Yen über die ganze Welt, weil alle Zentalbanken bzw. der IWF (je nach Ausgestaltung des Währungskorbes) dieses Geld aufsaugen werden, um den Währungskorb zu decken. Die Amerikaner haben es ja vorgemacht - ein kleines Becken läuft halt viel schneller und mit wesentlich weniger Wasser über, als ein Becken in X-facher Größe. Da kann man schon mal den Zulauf von neuem Wasser über lange Zeit unbemerkt ein wenig aufdrehen, bevor den Leute auf der Poolparty auffällt, dass sie nasse Füße bekommen.

Bis dahin haben die Chinesen in einer so dermaßen staatlich durchzogenen Wirtschaft (da sitzt überall die Mao-Bibel bzw. das Parteibuch mit am Konferenztisch) jederzeit die Möglichkeit, durch Preisfestlegungen und fiskalpolitische Instrumente den Deckel auf dem Topf zu halten. Zur Not kann man ja auch den Kapitalverkehrs- und Kreditvergabekontrollen ein bisserl rumspielen oder den Knüppel zum Zuhalten benutzen.

Die Chinesen werden alles tun, um weiterhin mit dem Westen handeln zu können und so den über Jahrzehnte im Westen erwirtschaften Wohlstand gen Osten abzuschöpfen. Denn dieser ist auf Kredit gekauft und die Chinesen bemühen sich nach Kräften, die Schuldscheine in die Hand zu bekommen. Da liegt bestimmt schon für alles, was da stören könnte, ein Plan B in der Schublade.

Just my two cents. ;)
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 15.09.2011, 10:44

Benutzeravatar
Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
Hm, ich dachte, die haben sie Schiss davor, ihre Währung "freizugeben", weil sie dann umgehend aufwertet ... mit der Folge, dass es eben keinen billigen China-Schrott mehr zu kaufen gibt und die Europäer wieder vermehrt zu heimischen Produkten greifen würden.

Aber ich kann da wirklich nur "Gehörtes" weitergeben und will mich keineswegs auf eine Sichtweise versteifen. Wie üblich wird die Wahrheit nicht irgendwo da draußen, sondern irgendwo in der Mitte liegen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 15.09.2011, 11:29

Benutzeravatar
Nixgefunden
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 360
Registriert: 08.07.2011, 21:20
Wohnort: vorhanden
Die Chinesen haben mit ihrem "Einmarsch" in Europa eher Staatsanleihen im Blick und auch nur bei Staaten mit einer halbwegs vernünftigen Bilanz.

Ich glaube daher kaum, dass das Engagement große Auswirkungen auf die Märkte haben wird smilie_08
Dives qui sapiens est!

Antworten