Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 09.08.2011, 19:33

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CSchnuffi5
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das war wohl nichts

kein QE3 und somit knallt der Dow jetzt nach unten

Beitrag 09.08.2011, 20:06

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Stormtrooper
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CSchnuffi5 hat geschrieben:das war wohl nichts

kein QE3 und somit knallt der Dow jetzt nach unten
War auch NOCH nicht zu erwarten,aber QE3 wird schon noch früh genug kommen und vielleicht auch noch QE4 falls es den Dollar dann noch gibt smilie_11

Ben Bernanke ist doch die größte Pflaume die in der USA rumläuft smilie_20 . Kaum mach der Kerl den Mund auf so gehen Gold und auch fast immer Silber in die höhe und der Dow Jones fällt. Leider hat es diesmal bei Silber nicht geklappt aber da hat wohl wieder JP Morgen die Hand im Spiel. Aber auch die derzeitige schwache Weltwirtschaft hält den Silberpreis unten.

Manchmal könnte man glauben das der gute Herr Bernanke von irgendwelchen Eliten gekauft wurde die massig Gold horten. smilie_08

Aber irendwie tut er mir auch leid da er am Ende der Buhmann sein wird dem man die Schuld zuschieben wird, da diese locker Geldpolitik auf Dauer nicht funktionieren kann

Beitrag 09.08.2011, 20:25

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plumbum
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Herr Bernanke ist auf jeden Fall gekauft und gut bezahlt.
Und wenn der seinen Stuhl räumen muss, macht der Urlaub.
Unter Privatinsel in der Karibik mit Koch, Butler und Helikopterservice geht da nichts.
Danach kommt der nächste gut bezahlte Kasper.

gruß, plumbum

Beitrag 09.08.2011, 20:47

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alibaba
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der Papiermarkt wird brechen "raus aus den Kartoffeln und schnell rein in's Edelmetall"

bei schwachen Silberpreis ,rein und retten/sichern ,die komenden Verluste . smilie_02

wie heisst es so schön im deutschen ......

" ein Ende mit Schrecken ,iss besser als ein Schrecken ohne Ende " smilie_02

Gruss
alibaba (grins)
"unter 12 Jahre oder über 12 Jahre" nun bin ich drauf gekommen ,
reale zeitnahe Info's im eigenen Land werden von Kinder nicht erkannt ;
Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst .

Beitrag 10.08.2011, 07:50

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Ladon
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plumbum hat geschrieben:Herr Bernanke ist auf jeden Fall gekauft ...
Auch wenn man Korruption im Einzelfall bei niemandem ausschließen kann, gilt doch allgemein:
Niemand MUSS Bernanke oder auch irgendeinen Politiker "kaufen", damit sie so handeln wie sie handeln!

Ob Angie oder Ben - die machen ihren Job. Komplexe Systeme haben die Tendenz zu Selbstreproduktion und Selbsterhalt, indem sie nur systemtreue Leute in die Schlüsselpositionen kommen lassen - ganz logisch eigentlich, nicht wahr? Man wird nicht FED-Chef wenn man das System der globalen Zentralbanken- und Finanzwelt grundlegend in Frage stellt. Man kommt auch nicht politische Schlüsselstellungen, wenn man die grundlegenden Dinge des Politsystems ablehnt.

Es braucht - so attraktiv der Gedanke ist - einfach keinen manifesten "Willen" irgendwo im Hintergrund. Nicht einmal einen verständlichen "Grund", wenn man ehrlich ist.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.08.2011, 08:10

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Kilimutu
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Ladon hat geschrieben:.....
Ob Angie oder Ben - die machen ihren Job. Komplexe Systeme haben die Tendenz zu Selbstreproduktion und Selbsterhalt, indem sie nur systemtreue Leute in die Schlüsselpositionen kommen lassen - ganz logisch eigentlich, nicht wahr? Man wird nicht FED-Chef wenn man das System der globalen Zentralbanken- und Finanzwelt grundlegend in Frage stellt. Man kommt auch nicht politische Schlüsselstellungen, wenn man die grundlegenden Dinge des Politsystems ablehnt.

Es braucht - so attraktiv der Gedanke ist - einfach keinen manifesten "Willen" irgendwo im Hintergrund. Nicht einmal einen verständlichen "Grund", wenn man ehrlich ist.
Moin Ladon,

an sowas wie Läuterung, Apfel der Erkenntnis, ein Umdenken im Allgemeinen glaubst Du demnach nicht, weil es die Karriere gefährdet.

Und um es in den Worten Erich Honeckers zu sagen:

Variante 1: Die Inflation in Ihrem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf.
Variante 2: Den Staatsbankrott in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf.

Allein es streiten sich noch die Protagonisten, welche der beiden Varianten für sie selbst die "günstigere" ist.


Gruß

Tom
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 10.08.2011, 08:28

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Ladon
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Kilimutu hat geschrieben:...
an sowas wie Läuterung, Apfel der Erkenntnis, ein Umdenken im Allgemeinen glaubst Du demnach nicht, weil es die Karriere gefährdet.
...
Ne, das ist nicht ganz richtig. Um es mal etwas "akademisch" auszudrücken:
Ich mache eine Aussage über die Selbstreproduktion komplexer gesellschaftlicher Systeme. Eine solche Aussage kann nur "statistischer" Natur sein, also "unscharf" in ihrer Aussagefähigkeit über Individuen ... hm smilie_08

Oder so: Ausnahmen bestätigen die Regel. smilie_02
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Beitrag 10.08.2011, 08:31

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Kilimutu
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Ladon hat geschrieben: Oder so: Ausnahmen bestätigen die Regel. smilie_02
der, die, das wäre ?
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 10.08.2011, 12:35

nameschonweg
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In welche Kategorie würde denn dann Mr. Alan Greenspan fallen?

In seiner Anfangszeit hat er seinen hier immer wieder gerne zitierten "Pro-Gold-Artikel" verfasst, in dem er Gold als die einzige Möglichkeit beschreibt, das eigene Vermögen gegen die staatliche Enteignung durch bewusst herbeigeführte bzw. zumindest bewusst in Kauf genommene Inflation zu schützen.

Nun das hier gestern oder vorgestern verlinkte Video mit seiner Aussage, die USA könnten jederzeit ihren Schuldverpflichtungen nachkommen, das sie das Geld ja schließlich jederzeit drucken könnten. US-Bonds wären daher nie in Gefahr und somit besteht auch kein Grund für eine Abwertung des Ratings.

Auf eine ziemlich perfide Art hat er sogar recht damit, entlarvt aber auch gleichzeitig die Logik hinter dem Verhalten der FED. Wenn ich jetzt die Aussagen oben gegenüberstelle und dann seine Position als Ex-Chairman der FED in Relation setze, dann weiß ich nicht, ob da jemand wirklich so unkritisch gegenüber dem System war/ist. Ich halte das eher für ein ausgesprochen opportunistisches Verhalten. Und dennoch hat er eine - wenn nicht gar DIE - leitende Position eingenommen.

Von dieser Warte aus glaube ich weniger an eine Gruppe "systemgläubiger" oder zumindest unkritischer Führungspersönlichkeiten, sondern vielmehr an Machtmenschen, die dieses System gezielt für ihre eigenen bzw. die Zwecke diverser Nutznießer zweckentfremden. Schließlich braucht jeder, der heute in Amt und Würden ist, jemanden oder mehrere, die ihnen den Weg dorthin geebnet haben. Und die fordern dann ihre Gefälligkeiten ein. Ein uraltes Spiel. Von daher halte ich es auch für nicht ausgeschlossen, dass sich da ein Zirkel "sich geistig nahestehender" die Kontrolle über das System beständig weiter vererbt.

Wiomit wir aber wieder bei dem leidigen Thema "Verschwörungstheorien" angekommen sind. Daher höre ich jetzt hier lieber auf. Immerhin hat sich meine Einschätzung dazu seit meinem Beginn hier im Forum auch mehr als einmal verändert :)
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
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Beitrag 10.08.2011, 13:28

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Ladon
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@ nameschonweg

Das ist schon richtig, was Du da sagst: "Seilschaften" werden sich auf allen Ebenen finden lassen - auch ganz oben und hinter den Kulissen. Aber daraus muss man noch keine "Verschwörungstheorie" machen. Denn es gibt mit Sicherheit auf der Welt mehr als nur eine solche "Seilschaft" und durchaus nicht immer werden die Gruppierungen an einem Strang ziehen - sich bisweilen sogar heftigst bekämpfen.

Der olle Greenspan ist wiederum ein Paradebeispiel. Ich persönlich glaube nicht, dass er jemals seine Meinung "geändert" hat. Und mehr oder weniger hat er es immer gesagt: Gold ist ein Wertebewahrer erster Güte und "Kern" (oder "Keim") allen Geldes. Aber ebenso deutlich sagte er immer schon, dass die moderne, globalisierte (Wirtschafts-)Welt andere Formen von "Tauschmitteln" aufweisen muss. Eben welche, die diesen Anforderungen auch technisch genügen.
Man muss bei dem alten Fuchs ganz genau aufpassen, was er so von sich gibt (Aus dem Gedächtnis zitiert einer meiner Lieblingssprüche von ihm: "Wenn sie jetzt verstanden haben, was ich sagen will, dann habe ich mich unpräzise ausgedrückt").
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Beitrag 10.08.2011, 13:44

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Funakoshi
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Ganz genau @Ladon,

der alte "Goldschmied Fabian" hat sich doch schon immer äußerst kryptisch geäußert.

Ich hatte auch immer das Gefühl, dass er in Wirklichkeit immer genau das Gegenteil von dem meinte, was er sagte.

Dann wäre er doch mit seinen letzten Äußerungen auf jeden Fall seiner Linie treu geblieben smilie_08
"Wer über dir steht, den beneide nicht. Wer unter dir steht, den verachte nicht."


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Beitrag 10.08.2011, 14:17

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Schuldenkrise nähert sich Frankreich
Sarkozy bricht den Urlaub ab
Die Krisenangst an den Aktien- und Anleihenmärkten treibt Frankreichs Staatspräsidenten zurück in den Arbeitsalltag: Nicolas Sarkozy bestellt Notenbanker, Finanz- und Wirtschaftsminister zu einem kurzfristig anberaumten "Arbeitstreffen" in die französische Hauptstadt.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Sarkozy-b ... 17221.html

Warnzeichen in Frankreich
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=344

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Beitrag 10.08.2011, 14:21

nameschonweg
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@Ladon:
Wenn ich an das Theorem des "Vogelschwarms" zurückdenke, sind wir da grundsätzlich eigentlich einer Meinung, glaube ich. Ich hatte nur den nachfolgend zitierten Absatz so verstanden, dass es sich bei den Leuten in den "oberen Etagen" eher um Personen handelt, die systemkonform sind bzw. dieses nicht kritisch hinterfragen. Worum es mir dabei im Kern der Sache geht, ist, dass man diesen Personen damit eigentlich attestiert, dass keine irgendwie geartete unlautere Absicht" hinter ihren Handlungen steht.
Ladon hat geschrieben:Komplexe Systeme haben die Tendenz zu Selbstreproduktion und Selbsterhalt, indem sie nur systemtreue Leute in die Schlüsselpositionen kommen lassen - ganz logisch eigentlich, nicht wahr? Man wird nicht FED-Chef wenn man das System der globalen Zentralbanken- und Finanzwelt grundlegend in Frage stellt. Man kommt auch nicht politische Schlüsselstellungen, wenn man die grundlegenden Dinge des Politsystems ablehnt.
Genau hier bin ich anderer Meinung. Je weiter oben, desto mehr sind sich die Leute der Funktionsprinzipien unseres Finanzsystems bewusst und nutzen dieses gezielt zur Vorteilsnahme aus. Sei es für sich selbst, für assoziierte Interessengruppen oder gleich ganzen Staaten/Bündnissen.
Gerade Greenspan scheint mir hier eine Art Archetypus zu sein. Die beiden Aussagen sind für mich geradezu der Beweis, dass er seine Einschätzung zu Beginn seiner Karriere gar nicht über den Haufen geworfen hat - also ganz und gar nicht systemkonform denkt. Und dennoch ist er FED-Chef geworden. Er hat sogar seine Position dazu genutzt, genau das zu tun, was er zu Beginn seiner Karriere als "staatliche Enteignung durch Inflation" bezeichnet hat.
Ladon hat geschrieben:Es braucht - so attraktiv der Gedanke ist - einfach keinen manifesten "Willen" irgendwo im Hintergrund. Nicht einmal einen verständlichen "Grund", wenn man ehrlich ist.
Im Grunde stimme ich Dir ja zu. Selbsterhaltung durch gleiche Gesinnung. Der Vogelschwarm eben. Aber dennoch freunde ich mich immer mehr mit dem Gedanken an, dass es soetwas wie Impulsgeber gibt, die den Vogelschwarm zur Richtungsänderung veranlassen. Keine verdeckten Manipulationen, keine Verschwörungen im eigentlichen Sinne. Schlichte, aus Sicht der Interessensgemeinschaft logisch begründbare "Empfehlungen" und Handlungen.

Aus Greenspans Sicht kann ich mir sogar gut vorstellen, dass seine Ansicht über das Geldsystem (soweit sein Gold-Artikel Rückschlüsse darauf zuläßt) und seine Position und Handlungsweise als FED-Chef miteinander in Einklang zu bringen sind. Greenspan scheint das Finanzssystem primär als Mittel zur Erreichung politischer und wirtschaftlicher Ziele bzw. als wirtschaftliches Gut zu betrachten. Jedoch eben nicht als Wertaufbewahrungsmittel. Aus seiner Perspektive mag dies wohl auch richtig sein - die Prioriäten sind halt andere. Wenn man als Prämisse annimmt, dass Geld von Haus aus die Wertaufbewahrungsfunktion gar nicht erbringen soll, werden sehr viele ansonsten unverständliche Handlungen plötzlich plausibel.

Wenn auf lange Sicht durch den Verzicht auf die Wertbewahrung die Währung auch die anderen Ziele nicht mehr erfüllen kann (um zu funktionieren benötigt Geld diese Funktion eben auch im Wirtschaftskreislauf), gibt es eben mehr davon bzw. es wird durch eine neue Version ausgetauscht.

Nur besitzen in der Regel Privatpersonen keinen einfachen Zugang zu neuen, großen Geldmengen, wie es bspw. bei der Wirtschaft der Fall ist. Damit bedeutet der Wertverlust hier auch etwas ganz anderes als für die Wirtschaft - in ihrem Fall gibt es eben einfach mehr von dieser Verrechnungseinheit (Prämisse = Rückzahlung von Schulden ist nicht die eigentliche Zielsetzung sondern die Erzielung von Zins durch Vergabe kostenlosen Geldes). Was auch einen Sinn hinter der Flutung des Kapitalmarktes mit billigem Zentralbankgeld ergibt.

Wenn man jetzt aber die Menge des neuen Geldes (also die Erhöhung der Verrechnungseinheit) als Maßstab für die Entwertung dieser Einheit heranzieht, kann man sich in etwa vorstellen, wie weit fortgeschritten diese bereits ist. Und umso mehr davon wird benötigt - Zinseszins-Effekt, Exponentialkurve, etc.

Sorry für die etwas wirre Zusammenfassung oben. Der Gedanke dazu ist quasi beim Schreiben entstanden. Aber ich hab gerade leider keine Zeit zum Ordnen :) Es macht nur alles plötzlich Sinn, wenn man die langfristige Wertaufbewahrung als primäre Eigenschaft von Geld abkoppelt. Eine Eigenschaft, die in den Köpfen der meisten Menschen immer noch festgeschrieben steht (Geld unters Kopfkissen, dann kann man nichts verlieren). Die langsame Inflation von 2-3% wird ja anscheinend nicht als "Verlust" wahrgenommen, da die Zeitachse dafür anfangs zu lang ist.
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Beitrag 10.08.2011, 14:35

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Ladon
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nameschonweg hat geschrieben:... Es macht nur alles plötzlich Sinn, wenn man vom Geld die langfristige Wertaufbewahrung als primäre Eigenschaft von Geld abkoppelt. Eine Eigenschaft, die in den Köpfen der meisten Menschen immer noch festgeschrieben steht ...
Ganz genau das versuche ich immer zu sagen.

Da musst Du Dir überhaupt keine Sorgen machen, dass Dein Post "konfus" wäre. Im Gegenteil empfinde ich es als sehr sauber auf den Punkt gebracht. Bei diesen Themen gibt es schlicht keine "einfachen" Erklärungen oder "lineare" Abhängigkeiten. Und ich stimme auch vollkommen mit Dir überein, dass durchaus einzelne (Aktionen oder Menschen) einem ganzen "Schwarm" eine neue Richtung geben können. Auch das ist ja in der Historie schon wiederholt geschehen. Genauso, wie die völlig skrupellosen Machtmenschen, die einfach nur die "Mechanik" des Systems zum eigenen Nutzen usurpieren.
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Beitrag 10.08.2011, 15:00

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Börsenchaos
Dax schmiert schon wieder ab

Die Freude über Kursgewinne am deutschen Aktienmarkt währte nur einen halben Tag.
Am Nachmittag geht es für den Dax wieder abwärts - und zwar kräftig.
Gerüchte um Frankreich drücken die Stimmung am Markt.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/bo ... 82686.html

Beitrag 10.08.2011, 15:15

Eisenhantz
was wäre eigendlich oder wird , wenn der dax auf 2000 fällt , spanien - italien - frankreich pleite sind ? .
wie sieht das dann hier aus ?

Beitrag 10.08.2011, 15:32

nameschonweg
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Wenn wir den Fall als gesetzt annehmen, dass Geld auf abstrakterer Ebene primär als Mittel zur Ausübung von politischer wie wirtschaftlicher Macht verwendet wird, dabei jeedoch wenig bis keine Rücksicht auf die langfristige FUnktion des Werterhaltes genommen wird, zuweilen der beschleunigte Verlust dieser Funktion sogar bewusst höheren Zielen zuliebe in Kauf genommen wird, hat dies gravierenden Einfluss auf die langfristige private Geldanlage.

Es stellt sich eigentlich auch nicht die Frage, ob zufällig gerade die Zinsphase eine positive Rendite gegenüber der offiziellen oder tatsächlichen Inflation ausweist. Jeder erwirtschaftete Zinsüberschuß dürfte am Ende über die duch Zinseszins exponentiell erweiterte Geldmenge aufgezehrt werden. Von daher "outperformed" Gold am Ende eines Währungszyklus durch seine Werterhaltungsfunktion quasi die zinsbasierten Geldanlagen. Zinsen zu erwirtschaften hat Gold also sozusagen gar nicht nötig :) (Notiz: Tenhagen anrufen und mal Bescheid sagen)

In Bezug auf die sog. "Goldblase" ergibt sich aber auch eine ganz andere Stellung von Edelmetallen, insbesondere eben Gold.
Angenommen, die immer heftiger ausfallenden und in immer kürzeren Zeitabständen auftretenden Krisen sind hervorgerufen durch Fehlallokationen einer exponentiell ausgeweiteten Geldmenge auf der Suche nach Rendite (Heuschreckenschwarm). :)
Die im Finanzkreislauf gestaute Geldmenge sickert über Investments in gleichzeitig "private" Assetklassen (wie Immobilien oder Rohstoffe) durch und überträgt so die Inflation in den Kosumentenkreislauf. Die Preise steigen im Verhältnis zu Papiergeld, alleine Sachwerte behalten mehr oder weniger ihren Wert in Relation zur Kaufkraft.
Dadurch wird den Menschen wieder vermehrt bewusst, dass Geld die Wertaufbewahrungsfunktion zunehmend weniger erfüllt. Eigentlich nie erfüllt hat, dies aber zu Beginn der Exponentialkurve in zu langen Zeitachsen erfolgt, um wahrgenommen zu werden bzw. der Zins noch einen eher unbedeutenden Einfluß auf die Geldmenge hat und somit noch eine positive Realrendite erwirtschaftet. Aus dieser Perspektive betrachtet werden die EM-Preise nunmehr einerseits durch vagabundierendes "Zuviel"-Geld sowie durch Fluchtgeld in ein lange völlig unbeachtetes (und damit lange unterbewertetes) Wertaufbewahrungsmittel gestützt.

Das "Zuviel"-Geld wäre in diesem Fall "Blasen"-Geld, dass aber vorläufig ersteinmal nur eine langjährige drastische Unterbewertung aufarbeitet. Diese Aufarbeitung der Unterbewertung läuft jedocjh permanent der exponentiellen Geldmengenausweitung hinterher. D.h. solange der Goldwert in Papiergled gemessem noch nicht die gleiche Exponentialkurve wie die Geldmengenkurve des US Dollars einnimmt bzw. sogar schneller steigt, kann eigentlich nicht von einer Blase gesprochen werden.

Gold ist sicher auch ein zyklisches Investment. In jungen Währungen gibt es einerseits weniger die Notwendigkeit, Gold als Wertaufbewahrungsmittel zu verwenden, da Gold diese Funktion noch erfüllt. Geld ist knapp. Zum anderen werden auch höhere Zinsen verlangt, was wiederum eine hohe Realrendite ergibt.
Erst in späteren Zeiten kommt jedoch die eigentliche Funktion von Gold als Wertspeicher und damit Geldersatz zum Tragen, zumal in der Endphase einer Währung die Zinsen eher niedrig sind (wie üblich, wenn es von etwas ein zu großes Angebot gibt) und somit eine negative Realrendite (abzgl. Steuern und Inflation) aufweisen.

So, das war mal der Versuch einer Thesenaufstellung. Bitte um Meinungen. :)
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
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Beitrag 10.08.2011, 15:46

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nameschonweg hat geschrieben:(Notiz: Tenhagen anrufen und mal Bescheid sagen)
Der Mann hat eindeutig eine Aurophobie. smilie_20
nameschonweg hat geschrieben:So, das war mal der Versuch einer Thesenaufstellung. Bitte um Meinungen. :)
Danke, Dein Beitrag hat mir gut gefallen. Hier mal ein krasses aktuelles Beispiel für den Wertverlust/Kaufkraftverlust des US-$ im Verhältnis zu einer stabilen Währung:

The Price Of A Big Mac Is Now $17.19 In Zurich
I can think of a lot of words to describe the performance of the US dollar. Farce. Joke. Lunacy. Embarrassment. Disgusting. But it's more clearly summed up like this: the price of a Big Mac is in Zurich is now so high (at $17.19) that a minimum wage employee in Minneapolis, Minnesota, would have to work for nearly 4-hours in order to afford it.
This is what stability looks like to Ben Bernanke.
http://www.zerohedge.com/news/price-big ... 719-zurich

Beitrag 10.08.2011, 18:44

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10.08.11 / 18:13
DAF-Schlussglocke:
"Bankenpleiten? Da könnte was dran sein!"

"Seit der Pleite von Lehman-Brothers sind die Märkte sensibilisiert. Da traut keiner mehr dem anderen über den Weg. Es ist schwer vorstellbar, dass große Institute wie die Société Générale oder in Deutschland die Commerzbank pleite gehen könnten. Aber von außen ist das alles sehr schwer zu beurteilen. Derzeit werden alle Szenarien durchgespielt." Andreas Lipkow von mwb fairtrade spricht über die Gerüchte, die den Markt am Mittwoch in die Tiefe gerissen haben und blickt für das DAF auf die kommenden Tage.

http://www.daf.fm/video/daf-schlussgloc ... 69008.html

Beitrag 10.08.2011, 21:09

leo
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nameschonweg hat geschrieben:Wenn wir den Fall als gesetzt annehmen, dass Geld auf abstrakterer Ebene primär als Mittel zur Ausübung von politischer wie wirtschaftlicher Macht verwendet wird, dabei jeedoch wenig bis keine Rücksicht auf die langfristige FUnktion des Werterhaltes genommen wird, zuweilen der beschleunigte Verlust dieser Funktion sogar bewusst höheren Zielen zuliebe in Kauf genommen wird, hat dies gravierenden Einfluss auf die langfristige private Geldanlage.

Mhh, glaube nicht so recht, das Geld primär zur Ausübung von Macht genutzt wird, (natürlich auch), sondern primär als neutrales Tauschmittel.

Es stellt sich eigentlich auch nicht die Frage, ob zufällig gerade die Zinsphase eine positive Rendite gegenüber der offiziellen oder tatsächlichen Inflation ausweist. Jeder erwirtschaftete Zinsüberschuß dürfte am Ende über die duch Zinseszins exponentiell erweiterte Geldmenge aufgezehrt werden. Von daher "outperformed" Gold am Ende eines Währungszyklus durch seine Werterhaltungsfunktion quasi die zinsbasierten Geldanlagen. Zinsen zu erwirtschaften hat Gold also sozusagen gar nicht nötig :) (Notiz: Tenhagen anrufen und mal Bescheid sagen)

Wenn ich doch von Anfang an den Zinseszinsefekt mitnehme kann Gold mich nicht "outperformem", oder?

In Bezug auf die sog. "Goldblase" ergibt sich aber auch eine ganz andere Stellung von Edelmetallen, insbesondere eben Gold.
Angenommen, die immer heftiger ausfallenden und in immer kürzeren Zeitabständen auftretenden Krisen sind hervorgerufen durch Fehlallokationen einer exponentiell ausgeweiteten Geldmenge auf der Suche nach Rendite (Heuschreckenschwarm). :)
Die im Finanzkreislauf gestaute Geldmenge sickert über Investments in gleichzeitig "private" Assetklassen (wie Immobilien oder Rohstoffe) durch und überträgt so die Inflation in den Kosumentenkreislauf. Die Preise steigen im Verhältnis zu Papiergeld, alleine Sachwerte behalten mehr oder weniger ihren Wert in Relation zur Kaufkraft.
Dadurch wird den Menschen wieder vermehrt bewusst, dass Geld die Wertaufbewahrungsfunktion zunehmend weniger erfüllt. Eigentlich nie erfüllt hat, dies aber zu Beginn der Exponentialkurve in zu langen Zeitachsen erfolgt, um wahrgenommen zu werden bzw. der Zins noch einen eher unbedeutenden Einfluß auf die Geldmenge hat und somit noch eine positive Realrendite erwirtschaftet. Aus dieser Perspektive betrachtet werden die EM-Preise nunmehr einerseits durch vagabundierendes "Zuviel"-Geld sowie durch Fluchtgeld in ein lange völlig unbeachtetes (und damit lange unterbewertetes) Wertaufbewahrungsmittel gestützt.

Das "Zuviel"-Geld wäre in diesem Fall "Blasen"-Geld, dass aber vorläufig ersteinmal nur eine langjährige drastische Unterbewertung aufarbeitet. Diese Aufarbeitung der Unterbewertung läuft jedocjh permanent der exponentiellen Geldmengenausweitung hinterher. D.h. solange der Goldwert in Papiergled gemessem noch nicht die gleiche Exponentialkurve wie die Geldmengenkurve des US Dollars einnimmt bzw. sogar schneller steigt, kann eigentlich nicht von einer Blase gesprochen werden.

Die gleiche Exponentialfunktion wie beim Papiergeld findet sich doch auch beim Goldpreis wieder, wenn dieses "zuviel Geld" in diese Anlagenklasse drängt.(meine Vermutung)

Gold ist sicher auch ein zyklisches Investment. In jungen Währungen gibt es einerseits weniger die Notwendigkeit, Gold als Wertaufbewahrungsmittel zu verwenden, da Gold diese Funktion noch erfüllt. Geld ist knapp. Zum anderen werden auch höhere Zinsen verlangt, was wiederum eine hohe Realrendite ergibt.
Erst in späteren Zeiten kommt jedoch die eigentliche Funktion von Gold als Wertspeicher und damit Geldersatz zum Tragen, zumal in der Endphase einer Währung die Zinsen eher niedrig sind (wie üblich, wenn es von etwas ein zu großes Angebot gibt) und somit eine negative Realrendite (abzgl. Steuern und Inflation) aufweisen.

Aber gerade in diesen Zeiten (wie jetzt) entfernt sich Gold recht schnell vom "realen" Wert, und kann nur noch bedingt dem Werterhalt dienen, da ja sehr viele diesen "sicheren Hafen" ansteuern.
Ich persönlich bin erst Anfang 2010 "in Gold eingestiegen", und wenn ich jetzt den Buchgewinn betrachte, so erinnert mich dies doch sehr an mein Aktieninvest vor 2000.

So, das war mal der Versuch einer Thesenaufstellung. Bitte um Meinungen. :)

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