Crash Time?
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http://www.misesde.org/?p=16409
habe ich heute gefunden. Diese Zustände nachhaltig zu ändern ist wirksamer und humaner als Zäune und Quoten.
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Der ehemalige Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, William White, warnt vor einer Krise die gefährlicher sei als 2007/2008. Zentralbanken könnten die Probleme nicht mehr lösen:
http://www.goldreporter.de/oecd-oekonom ... ews/68097/
2011 wurde der Thread ins Leben gerufen. Damals stand der Crash unmittelbar bevor. "Nächste Woche" oder sogar "morgen", hieß es sinngemäß. Imho ist all das Geschwätz nur vertane Zeit.
(Reinhard K. Sprenger)
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... anzsystem/
ist aber nicht Nostradamus, sondern die Deutsche Bank.
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Bevor Wolfgang Schäuble seinen Posten als Finanzminister räumt, reist er heute zum letzten Mal zu einem Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen. Im Gepäck hat er neben einigen Abschiedsworten vor allem eine deutliche Warnung:
http://www.focus.de/finanzen/videos/sch ... 88848.html
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Die letzte große Finanzkrise ist genau 10 Jahre her. Doch die Wirtschaftslage ist jetzt noch schlimmer als 2008, warnt ein Top-Ökonom:
https://www.finanzen.net/nachricht/akti ... hr-5930037
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https://www.welt.de/finanzen/article172 ... -Gold.html
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Vorsichtshalber:
- Indiana Jones
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Wenn zum Beispiel ein Spekulant mit 1.000 Euro Eigenkaptial bei der Bank 4.000 Euro zu 5 % Kredit aufnimmt, um sich 50 Aktien zu je 100 Euro zu kaufen, so hat er hierfür einen Zinsaufwand i. H. v. 200 Euro p.a.
Steigen die Aktien in einem Jahr 10 % und schütten 5 % Dividende aus, so macht der Spekulant bei einem Einsatz von nur 1.000 Euro Eigenkapital nach Abzug der Zinskosten 550 Euro Rendite. Also 55 % auf das Jahr gerechnet. Ackermann wäre schon mit 25 % zufrieden gewesen.
Wenn aber die Aktienmärkte nicht 10 % steigen sondern 20 % fallen sieht das Spiel etwas anders aus. In diesem Fall sinkt der Wert des Aktiendepots von 5.000 Euro auf 4.000 Euro.
Ein Aktiendepotwert i. H. v. 4.000 Euro genügt aber der Bank nicht als Sicherheit für einen Kredit in gleicher Höhe, da auch die Banken wissen, dass Aktien die Gefahr eines Totalverlustes in sich tragen.
Die Bank wird also weitere Sicherheiten anfordern oder die Aktien des KREDITNEHMERS verwerten / verkaufen. Obwohl die Aktien unseres Spekulanten "nur" 20 % gefallen sind hat er in diesem Szenario einen Totalverlust erlitten, also die Kehrseite des sogen. "Leverage Effekts" kennen gelernt.
Aktuell stehen wir vor genau dieser Situation.
Noch nie in der Geschichte der Börsen haben so viele Spekulanten dermaßen hoch bewertete
Aktien auf Pump gekauft wie in den letzten Jahren. Gedankt ist es der Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Wenn nun die Zinsen steigen und die Aktien weiter einbrechen wird das oben im kleinen beschriebene Szenario einen Crash auslösen von dem noch eure Urenkel in den Schulbüchern lesen werden.
super erklärt, vielen Dank !
Ja, ich würde sagen, so langsam kann man sich auf einen Crash einstellen.
Ob es nun nur ein kleiner Crash oder ein größerer oder ein ganz großer Crash wird,
lässt sich im Vorraus nicht sagen.
Dummerweise ist wohl heute Bitcoin der Sieger und nicht Gold. Erst recht nicht Silber.
Zwar crashen die Metalle (derzeit) nicht, haben aber auch den steilen Anstieg (wie die Aktien) nicht mitgemacht.
Da tut es schon ein wenig weh zu sehen, wie die Metalle in Mithaftung genommen werden.
Kleiner Trost: war 2008 genauso.
Schönes Wochenende
Der irrende Glaube ist der Tiefste !
Vielen Dank für die sehr "einfache" Darstellung der Situation. Würde mich freuen mehr von dir zu lesen.Indiana Jones hat geschrieben:Der Leverage-Effekt (Hebelwirkung) ist ein finanzwirtschaftlicher Begriff, der allgemein Situationen beschreibt, bei denen kleine Änderungen einer Variablen zu großen Ausschlägen im Resultat führen.
Wenn zum Beispiel ein Spekulant mit 1.000 Euro Eigenkaptial bei der Bank 4.000 Euro zu 5 % Kredit aufnimmt, um sich 50 Aktien zu je 100 Euro zu kaufen, so hat er hierfür einen Zinsaufwand i. H. v. 200 Euro p.a.
Steigen die Aktien in einem Jahr 10 % und schütten 5 % Dividende aus, so macht der Spekulant bei einem Einsatz von nur 1.000 Euro Eigenkapital nach Abzug der Zinskosten 550 Euro Rendite. Also 55 % auf das Jahr gerechnet. Ackermann wäre schon mit 25 % zufrieden gewesen.
Wenn aber die Aktienmärkte nicht 10 % steigen sondern 20 % fallen sieht das Spiel etwas anders aus. In diesem Fall sinkt der Wert des Aktiendepots von 5.000 Euro auf 4.000 Euro.
Ein Aktiendepotwert i. H. v. 4.000 Euro genügt aber der Bank nicht als Sicherheit für einen Kredit in gleicher Höhe, da auch die Banken wissen, dass Aktien die Gefahr eines Totalverlustes in sich tragen.
Die Bank wird also weitere Sicherheiten anfordern oder die Aktien des KREDITNEHMERS verwerten / verkaufen. Obwohl die Aktien unseres Spekulanten "nur" 20 % gefallen sind hat er in diesem Szenario einen Totalverlust erlitten, also die Kehrseite des sogen. "Leverage Effekts" kennen gelernt.
Aktuell stehen wir vor genau dieser Situation.
Noch nie in der Geschichte der Börsen haben so viele Spekulanten dermaßen hoch bewertete
Aktien auf Pump gekauft wie in den letzten Jahren. Gedankt ist es der Niedrigzinspolitik der Notenbanken. Wenn nun die Zinsen steigen und die Aktien weiter einbrechen wird das oben im kleinen beschriebene Szenario einen Crash auslösen von dem noch eure Urenkel in den Schulbüchern lesen werden.
Lg aus Wien
- Indiana Jones
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Die Zinsen für die 10jährigen USA Bonds sind binnen 5 Monaten um ca. 50 % auf nahe 3 % angestiegen. Wenn das in dem Tempo weiter geht liegen wir 2018 bald bei 5 %. Das wird sich auch in Europa bemerkbar machen. So wundert es nicht, dass der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater bereits Milliarden auf Kursverluste bei europäischen Großkonzernen gesetzt hat. http://www.mmnews.de/wirtschaft/49897-t ... ossangriff
Allein wegen der steigenden Zinzen wird das nicht gewesen sein. Erstens, wenn die Zinsen in den USA steigen, macht es Sinn USA-Aktien zu shorten, zumal sie höher bewertet sind als europäische nach der Rally des letzten Jahres. Zweitens, er hat auch Deutche Bank geshortet, dabei profitieren Banken eigentlich von steigenden Zinsen.Indiana Jones hat geschrieben: für die Blumen, auch nach Österreich !
Die Zinsen für die 10jährigen USA Bonds sind binnen 5 Monaten um ca. 50 % auf nahe 3 % angestiegen. Wenn das in dem Tempo weiter geht liegen wir 2018 bald bei 5 %. Das wird sich auch in Europa bemerkbar machen. So wundert es nicht, dass der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater bereits Milliarden auf Kursverluste bei europäischen Großkonzernen gesetzt hat. http://www.mmnews.de/wirtschaft/49897-t ... ossangriff
Und noch etwas ist zu bedenken: diese Short-Positionen müssen irgendwann eingedeckt werden, der Fonds wird irgendwann im grossen Stil die Aktien kaufen müssen. Sollte der Crash eine Weile ausbleiben, kommen noch die Finanzierungskosten (bei steigenden Zinsen) und womöglich ein Währungsrisiko dazu.
Aber keine Sorge, der Steuerzahler wird auch diesen Manager retten, schliesslich ist der Fonds gross genug, um richtig Schaden anzurichten.
- Indiana Jones
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Was aber aus Sicht des Spekulanten keinen Unterschied macht. Ob er 1000 Euro als "Totalverlust" verbucht oder als 20% (ohne Hebel) dürfte ihm recht egal sein. Vielleicht ist er sogar froh über den Totalverlust, weil das eine Art Stopp-Loss ist und er seine Position schliessen muss. Er riskiert also nicht mehr, noch mal 1000 Euro zu verlieren.Indiana Jones hat geschrieben: Die Bank wird also weitere Sicherheiten anfordern oder die Aktien des KREDITNEHMERS verwerten / verkaufen. Obwohl die Aktien unseres Spekulanten "nur" 20 % gefallen sind hat er in diesem Szenario einen Totalverlust erlitten, also die Kehrseite des sogen. "Leverage Effekts" kennen gelernt.
Spekulieren auf Kredit mag also für den kleinen Spekulaten relativ gleich sein. Für die grossen macht es durchaus Sinn, weil sie für das Spekulieren weniger EIgenkapital brauchen und die Kreditzinsen steuerlich absetzen können. Frag mich aber nicht nach Einzelheiten.
- Indiana Jones
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Totalverlust heißt Totalverlust und kann i. d. R. auch nicht von der Steuer abgesetzt werden, da man bei einer Insolvenz meist die noch aus dem Vorjahr fälligen Steuern nicht bezahlen kann. So lag bei meinem eingangs beschriebenem Beispiel Szenario der Einstand des Spekulanten bei:Cardy hat geschrieben:Was aber aus Sicht des Spekulanten keinen Unterschied macht...Indiana Jones hat geschrieben: Die Bank wird also weitere Sicherheiten anfordern oder die Aktien des KREDITNEHMERS verwerten / verkaufen. Obwohl die Aktien unseres Spekulanten "nur" 20 % gefallen sind hat er in diesem Szenario einen Totalverlust erlitten, also die Kehrseite des sogen. "Leverage Effekts" kennen gelernt.
... Spekulieren auf Kredit mag also für den kleinen Spekulaten relativ gleich sein. Für die grossen macht es durchaus Sinn, weil sie für das Spekulieren weniger EIgenkapital brauchen und die Kreditzinsen steuerlich absetzen können. Frag mich aber nicht nach Einzelheiten.
10 Aktien gekauft aus 1.000 Euro Eigenkapital
+ 40 Aktien gekauft aus 4.000 Euro Kredit
Nach Kursrückgang um "nur" 20 %
wurden dann sämtliche als Sicherheit hinterlegte Aktien von der Kredit gebenden Bank verwertet, also zwangsweise verkauft.
Der Spekulant hat in meinem Szenario das gesamte Eigenkapital, also die 1.000 Euro, komplett verloren und der Erlös für die auf Kredit gekauften 40 Aktien wurde zur Schuldentilgung des 4.000 Euro Darlehens verwendet. Mit Verlusten hat übrigens noch Niemand Gewinne gemacht. Wer das glaubt, glaubt auch dass Zitronenfalter Zitronen falten.Cardy hat geschrieben: Vielleicht ist er sogar froh über den Totalverlust, weil das eine Art Stopp-Loss ist und er seine Position schliessen muss. Er riskiert also nicht mehr, noch mal 1000 Euro zu verlieren.
Hättest du mein Posting richtig gelesen, hättest du sogar zwei dinge verstanden:Indiana Jones hat geschrieben: Einstand:
10 Aktien gekauft aus 1.000 Euro Eigenkapital
40 Aktien gekauft aus 4.000 Euro Kredit
Nach Kursrückgang 20 %
1) ob einer 1000 Euro Eigenkapital vollständig verliert, weil er noch auf Kredit spekuliert hat, oder aber für 5000 eigenes Geld die Aktien gekauft und dann einen Verlust von 1000 Euro hinnehmen musste, macht null Unterschied. Vielleicht psychologisch, ja, weil Totalverlust böse klingt. Monetär sind 1000 Euro Verlust so oder so entstanden.
2) Steuerlich kann man die Kreditzinsen und nicht den Verlust ansetzen. Den Verlust kann man aber u.U. mit Gewinne verrechnen, so dass er vielleicht auch nicht ganz umsonst war. Für Banken ist Eigenkapital jedenfalls sehr teuer, deshalb spekulieren sie gerne auf Kredit.
- Indiana Jones
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Verstehst du wirklich nicht den Unterschied zwischen einem Spekulanten mit 100 % Eigenkapital und einem Spekulanten mit 20 % Eigenkapital ?Cardy hat geschrieben:Hättest du mein Posting richtig gelesen, hättest du sogar zwei dinge verstanden:Indiana Jones hat geschrieben: Einstand:
10 Aktien gekauft aus 1.000 Euro Eigenkapital
40 Aktien gekauft aus 4.000 Euro Kredit
Nach Kursrückgang 20 %
1) ob einer 1000 Euro Eigenkapital vollständig verliert, weil er noch auf Kredit spekuliert hat, oder aber für 5000 eigenes Geld die Aktien gekauft und dann einen Verlust von 1000 Euro hinnehmen musste, macht null Unterschied. Vielleicht psychologisch, ja, weil Totalverlust böse klingt. Monetär sind 1000 Euro Verlust so oder so entstanden.
a) Der Spekulant, der sein persönlich Erspartes oder seine Erbschaft komplett verloren hat steht mit 0 Euro da. Eben Totalverlust. Er kann jetzt Hartz IV beantragen oder sich einen Arbeitgeber suchen. Ein Unternehmen wird er ohne Eigenkapital jedenfalls nicht starten können.
b) Der Spekulant, der "nur" 20 % Eigenkapital und die als Sicherheiten zwangsweise verwerteten Aktien verloren hat steht nicht mit 0 Euro da. Er hat nicht nur Totalverlust erlitten sondern steht jetzt mit einem großen Haufen Schulden da. Er muss nämlich Zwangsverwaltungs - und Gerichtsgebühren bezahlen. Im schlimmsten Fall geht er wegen Insolvenzverschleppung sogar in das Gefängnis.
Um Verluste von Gewinnen absetzen zu können müsste man auch Gewinne haben. Ich habe im Szenario stets von einem Totalverlust im Sinne von "das Eigenkapital ist komplett weg" gesprochen.Cardy hat geschrieben: 2) Steuerlich kann man die Kreditzinsen und nicht den Verlust ansetzen. Den Verlust kann man aber u.U. mit Gewinne verrechnen, so dass er vielleicht auch nicht ganz umsonst war. Für Banken ist Eigenkapital jedenfalls sehr teuer, deshalb spekulieren sie gerne auf Kredit.