Crash Time?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 11.11.2019, 13:12

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VfL Bochum 1848
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lifesgood hat geschrieben:
11.11.2019, 13:07
....
Von 90.000 brutto im Jahr bleiben in Bayern, wenn man in der Kirche ist netto noch 48.992,80 € oder mtl. 4.082,73 €.

Wenn sich dieser "Reiche" nun zur Eigennutzung in München eine 3-Zimmer Neubauwohnung für 900.000 € kaufen möchte, muss er bei einem recht bescheidenen Lebensstil (1.600 € mtl. für Wohnnebenkosten, Lebensunterhalt, Auto, Urlaub, Kleidung, Freizeitgestaltung usw.) noch rund 35 Jahre abstottern, bis das Ding abbezahlt ist.

Irgendwie habe ich mir finanziellen "Reichtum" anders vorgestellt, als die offizielle Definition ... :roll:

lifesgood

Dann mietet er halt eine Wohnung in München.
Oder er kauft eine außerhalb von München und pendelt.
Oder er arbeitet gar nicht in München, dann sieht das eh wieder anders aus.

Jedenfalls ist er bei dem Einkommen weder obdachlos noch muss er hungern.

Luxusproblem!

Meines Erachtens sollte man jetzt den finanziellen Reichtum nicht von der Frage abhängig machen, ob man sich mit dem Einkommen eine Wohnung in München-City leisten kann oder nicht. Gerade in Zeiten wo der Immobilienmarkt eh überhitzt ist und in München überproportional.
Da könnte man genauso gut sagen: Der "Reiche" wird sich nie z.B. einen neuen Ferrari leisten können oder ähnliches.

smilie_24
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Beitrag 11.11.2019, 14:05

lifesgood
... es ist nun mal so, dass dort wo die Konzeren (die gut zahlen) sitzen, auch die Immos teuer sind. Dort wo die Immos billig sind, fehlen eben auch häufig die (gut bezahlten) Arbeitsplätze.

Klar er kann sich auch ein 30 qm-Wohnklo für 300.000 € kaufen, aber auch das enstpricht doch nicht der landläufigen Definition von "reich".

Und wenn er sich eine entsprechende Wohnung mietet ist er eben auch schnell bei 2.000 € warm. Und hier kommen wir genau zu dem Punkt. Es kann doch nicht sein, dass sich der per Definition Reiche nur noch mit erheblichen Einschränkungen Wohneigentum leisten kann.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass man sich das, was der Otto-Normalverbraucher mit reich verbindet (ein schönes, großes Haus, ein, zwei Autos vor der Tür, zweimal im Jahr ne schöne Urlaubsreise machen usw.) eben nicht mit einem Einkommen, mit dem man per Definition schon als reich gilt, realisieren kann.

Natürlich ist der Immomarkt überhitzt, insbesondere in den Ballungszentren, aber solange die 0-Zins-Politik weitergeht (wovon ich mit Frau Lagarde ausgehe) wird sich daran nicht großartig etwas ändern.

So einen 90 k€+ Single sehe ich als Mittelständler und der ist eben schon auf der Verliererstraße, weil es eben nicht mehr geht, wie vor 20 Jahren, eine eigengenutzte Immo anzuschaffen und noch komfortabel dabei zu leben.

Klar ist das ein Luxusproblem. Aber in der Regel haben diese Arbeitnehmer, die außertariflich verdienen auch außertarifliche Verträge, wo eben dann Überstunden vorausgesetzt und nicht vergütet werden.

lifesgood

Beitrag 11.11.2019, 14:18

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VfL Bochum 1848
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Gut, dann wird standesgemäß wohnen (jedenfalls in der eigenen Immobilie) in Zukunft ein Luxus, der dann die "ganz Reichen" noch mal von den "Reichen" unterscheidet.
Sicherlich eine bedenkliche Entwicklung, aber Du hast schon recht, eine Trendwende ist in dem Bereich nicht abzusehen.
Zuletzt geändert von VfL Bochum 1848 am 11.11.2019, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 11.11.2019, 14:23

Austin Powers
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lifesgood hat geschrieben:
11.11.2019, 13:07
kribelboble hat geschrieben:
11.11.2019, 11:23
Reich ist man sehr schnell, ein 2.5faches Durchschnittseinkommen hat man als Single bereits so ab 90000 Euro Jahres-Brutto-Einkommen.
Und genau hier wird der Begriff "reich" ad absurdum geführt.

Von 90.000 brutto im Jahr bleiben in Bayern, wenn man in der Kirche ist netto noch 48.992,80 € oder mtl. 4.082,73 €.

Wenn sich dieser "Reiche" nun zur Eigennutzung in München eine 3-Zimmer Neubauwohnung für 900.000 € kaufen möchte, muss er bei einem recht bescheidenen Lebensstil (1.600 € mtl. für Wohnnebenkosten, Lebensunterhalt, Auto, Urlaub, Kleidung, Freizeitgestaltung usw.) noch rund 35 Jahre abstottern, bis das Ding abbezahlt ist.

Irgendwie habe ich mir finanziellen "Reichtum" anders vorgestellt, als die offizielle Definition ... :roll:

lifesgood
Ein interessanter Punkt, aber viele kommen garnicht so weit. Für alle, die nicht in München leben - zum einfachen rechnen - Wohneigentum kostet ca. 10.000 €/m², d. h. für 900.000 € bekommt man 90 m² (ja, es geht auch günstiger). Bei einer Vollfinanzierung 2 % Tilgung, 2 % Zinsen (ja, es geht auch günstiger) sind also im Jahr 4% von 900.000 € an die Bank zu zahlen, also 36.000 € p. a. = 3.000 € Monat. Da bleiben vom obigen Netto von 1.082,73 € übrig.

Nicht vergessen - es kommt noch monatliches Hausgeld (250-350 €) hinzu, und als kleines "Schmankerl" - für Notar, Makler, Grundbuch ca. 5-10%, also nochmals 45.000 - 90.000 €. Und das sollte schon Eigenkapital sein - viel Spaß beim Sparen, auch als Doppelverdienerhaushalt. Wenn dann - wie in der Vergangenheit nicht unüblich - die Wohnungspreise um 10% steigen, dann steigt auch das benötigte Eigenkapital, also im obigen Beispiel nochmals um 9.000 €, was zusätzlich erspart werden muss, also 750 € monatlich. Auch hier viel Spaß im Alltag. Und im Umland ist es nicht gerade günstiger, falls jemand diesen Punkt vorbringt.

Wer Kinder hat und nicht zu den glücklichen Eltern mit Platz in einer städtischen Betreuung erhalten hat - 400 bis 800 € pro Kind wurden bisher bei Privaten Trägern fällig - pro Monat, plus Essensgeld (es ändert sich mit einem neuen Förderprogramm des Freistaates).
Meine Bewertungen: http://www.gold.de/forum/austin-powers-t9994.html

Beitrag 11.11.2019, 15:33

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KROESUS
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@maciejP: von einem sozialistischen Szenario

sonst fällt mir keine andere Anlage frei von öffentlichem Zugriff ein

na gut, Kryptos sind auch frei aber was ist wenn da einer den Stecker zieht?

oder Satoshi seine Bitcoins verkauft?

bleiben nur Edelmetalle

der Rest kann mit Abgaben belegt werden
In unsicheren Zeiten kann Gold eine gute Wertanlage sein

Beitrag 11.11.2019, 20:58

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MaciejP
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Ich denke Bitcoin würde in so einem Szenario noch weitestgehend seinen Wert behalten, einfach weil es im Rest der Welt wohl noch frei gehandelt werden könnte. Der Zugriff könnte einem dann trotzdem schwer gemacht werden.

In einem sozialistischen System, das dann vermutlich die ganze EU umfassen würde, wäre ein Verkauf aller Goldreserven zur Staatsfinanzierung auch kein völlig unrealistisches Szenario. Wie war das eigentlich in der DDR oder der Sowjetunion? Hatten die größere Mengen Gold, das "für schlechte Zeiten" gehalten wurde?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 11.11.2019, 21:22

Köni123
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Laut Spiegel 48/99 hatte Schalk-Golodkowski 21 Tonnen Gold in verwahrung, was die Goldreseven der Staatsbank um den Faktor 5 übertraf.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15158107.html

Beitrag 12.11.2019, 01:04

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Kursprophet
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Kryptowährungen ?

da muss ich immer an soetwas denken und die Frage was sind sie in so einem Falle noch wert :lol:

https://www.prosieben.de/tv/taff/video/ ... sturm-clip

``Nur Bares ist Wahres ``
Ich halte mich bevorzugt an wirklich greifbare Werte und nicht an digitale Werte die zu 100% von Störungsanfälliger Technik abhängig sind .

Zudem sind mir Kryptowährungen im ganzen noch viel zu ungewiss in jeglicher Hinsicht und rein ökologisch betrachtet auch noch ein echter Wahnsinn .

Kurzum , mich interessieren Kryptos nicht die Bohne und wenn ich zocken will dann spiele ich Lotto oder Roulette . smilie_15

Beitrag 12.11.2019, 14:15

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Kursprophet
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wie tief die kalte Enteignung durch die Negativzinspolitik tatsächlich in die Gesellschaft greift
ist den allermeisten wahrscheinlich gar nicht klar

das ist längst Teil eines gehörigen Crashbeginns :|

https://www.youtube.com/watch?v=GVxfT4puvZU

Beitrag 12.11.2019, 15:34

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Kursprophet
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Apropos störungsanfällige Technik

war gerade bei Pe**y einkaufen und dort stürzte gerade die gesammte Kassentechnik ab , ein manuelles abrechnen ist nicht möglich :lol:

Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen , wenn überall mal die Lampen ausgehen würden wäre das zu erwartenede Verhalten eine völlig andere Sache... :wink:

Beitrag 12.11.2019, 15:43

Quinar
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Kursprophet hat geschrieben:
12.11.2019, 15:34


Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen ,
Auf dem Band liegen lassen.

Trifft dann zwar unmittelbar nur die Kleinen vor Ort, jedoch ist das Anstoßen von Denkprozessen gerade dort zuweilen möglich.

Beitrag 12.11.2019, 16:13

Klecks
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Quinar hat geschrieben:
12.11.2019, 15:43
Kursprophet hat geschrieben:
12.11.2019, 15:34


Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen ,
Auf dem Band liegen lassen.
Fände ich persönlich rücksichtslos. smilie_13

Bei den Kleinen vor Ort sind die Denkprozesse oft längst im Gange, nur interessiert das weiter oben keinen. Und die denkbefreiten Digitaljünger kansst du damit auch nicht bekehren.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 12.11.2019, 16:38

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Oliver
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...finde ich überhaubt nicht rücksichtslos....
Ich hätte meinen vollen Einkaufswagen stehen gelassen und wäre wortlos gegangen....
smilie_37 smilie_37Gold und Silber lieb ich sehr, deshalb will ich immer mehr

Beitrag 12.11.2019, 16:53

Quinar
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Klecks hat geschrieben:
12.11.2019, 16:13
Quinar hat geschrieben:
12.11.2019, 15:43
Kursprophet hat geschrieben:
12.11.2019, 15:34


Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen ,
Auf dem Band liegen lassen.
Fände ich persönlich rücksichtslos. smilie_13

Bei den Kleinen vor Ort sind die Denkprozesse oft längst im Gange, nur interessiert das weiter oben keinen. Und die denkbefreiten Digitaljünger kansst du damit auch nicht bekehren.
Die Kleinen wählen, konsumieren, sind selbst Kunde,Mitglied,Mutter,Enkel,Freund,Mieter,Leser,Zuschauer.....

Ginge da auch nicht lediglich um die Mitarbeiter vor Ort,sondern auch um andere Kunden welche sich an einem vollgepackten Band und zwei,drei, vier befüllten ,aber herrenlos zurückgelassenen Einkaufswagen vorbei zum Ausgang drängen.

Beitrag 12.11.2019, 16:54

Klecks
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Die Mitarbeiter im Markt sind die letzten, die etwas dafür können, und die ersten, die es abbekommen. Da muss man ihnen nicht auch noch zusätzlich Arbeit aufhalsen.

Deshalb:
Kursprophet hat geschrieben:
12.11.2019, 15:34
Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen
smilie_01
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 12.11.2019, 16:58

Quinar
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Klecks hat geschrieben:
12.11.2019, 16:54
Die Mitarbeiter im Markt sind die letzten, die etwas dafür können, und die ersten, die es abbekommen. Da muss man ihnen nicht auch noch zusätzlich Arbeit aufhalsen.

Deshalb:
Kursprophet hat geschrieben:
12.11.2019, 15:34
Ich habe meine 7 Sachen wieder einsortiert und bin gegangen
smilie_01
Sind die Mitarbeiter keine Teile dieser Gesellschaft?
Die anderen Kunden auch nicht??

Beitrag 12.11.2019, 17:04

Klecks
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Quinar hat geschrieben:
12.11.2019, 16:58
Sind die Mitarbeiter keine Teile dieser Gesellschaft?
Die anderen Kunden auch nicht??
Doch, natürlich. Durch (zunehmende) Rücksichtslosigkeit wird sich aber nichts ändern, höchstens ins Negative. Durch Wagen stehen lassen denkt doch niemand über irgendetwas nach. Das Einzige, was du damit erreichst, ist, dass sich alle noch mehr ärgern.

Wird Zeit, dass man Gesellschaft wieder mehr als Gemeinschaft begreift. Dann kann man auch wieder mit den Leuten reden (und sie zum denken anregen).
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 12.11.2019, 17:05

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iwbrar
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Ihr könnt ja kaum verlangen, dass die armen Kassierer auch noch alles von Hand zusammenrechnen.
Dazu sind die doch gar nicht mehr in der Lage.

Kein Witz:
Ich war vorletzten Sonntag Kuchen holen. Die Dame hinterm Tresen wollte mir für eine halbe Torte 1,20€ abnehmen. Ich musste ihr dann erklären, dass sie mir nur die Hälfte von einem Stück Torte berechnet hat. Danach hat es mich zwar 14,40 gekostet, aber dafür kann ich jetzt wieder mit gutem Gewissen da hingehen.

Ich mache mir auch immer einen Spaß daraus, meine Einkäufe im Supermarkt im Kopf mitzurechnen. Das hält fit im Kopf und ich kann an der Kasse sofort sagen, dass etwas nicht stimmt. Andere stehen dann noch 5 Minuten an der Einpackstation und studieren ihren Kassenzettel.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Beitrag 12.11.2019, 17:07

Klecks
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iwbrar hat geschrieben:
12.11.2019, 17:05
Ihr könnt ja kaum verlangen, dass die armen Kassierer auch noch alles von Hand zusammenrechnen.
Dazu sind die doch gar nicht mehr in der Lage.

Ich mache mir auch immer einen Spaß daraus, meine Einkäufe im Supermarkt im Kopf mitzurechnen.
Bist ja voll Oldschool, echt, Alda. Haste keine App für den Scheiss? smilie_10
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 12.11.2019, 17:09

Klecks
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