D-Mark-Comeback?
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- goldjunge01
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Und das ganze dann aber bitte erst im Februar, weil ich im Januar noch die Festtagsreste aufessen muß.Topas hat geschrieben:In dem Artikel heisst es "An dem Tag, an dem die Währungsunion zerbricht, haben die Banken geschlossen." Ich glaube, so sanft wird es nicht gehen. Es müssen so viele Verträge angepasstbwerden, dass selbst ein langes Wochenende nicht reichen wird. In dieser Zeit werden die Banken und die Geldversorgung praktisch/faktisch zum Erliegen kommen. Lehman wird nichts dagegen gewesen sein... Ich glaube, dass sich das niemand vorstellen kann.
Ab Februar kommen dann die eingelagerten Konserven ran.
Die D-Mark wäre mir schon lieber, da haben wir noch einwenig mehr Zeit, bis sich der Abgrund auftut.
Ob DM oder EURO oder was auch immer, solange die Staatsverschuldung weiter galoppiert, wartet der Abgrund ohnehin.Kristo hat geschrieben:Ob Euro oder D-Mark, letztendlich spielt das keine allzu große Rolle. Wir leben in einem Systemfehler und wenn wir uns nicht vom Zinssystem verabschieden, dann sind wir auch mit der D-Mark irgendwann da, wo wir jetzt mit dem Euro sind- nämlich am Abgrund-.
Die D-Mark wäre mir schon lieber, da haben wir noch einwenig mehr Zeit, bis sich der Abgrund auftut.
Wollte der Deutsche Michel nicht mit Hilfe des Euros und einer Europäischen Union sich in eine Europäische Verfassung retten, damit endlich die juristische Situation der Deutschen geklärt wäre?
Und nun ist der Euro bald futsch, die D-Mark wieder da, das Grundgesetz bleibt, denn für eine eigene Verfassung reicht der Mut der Lämmerlinge im Parlament nicht,-könnte das Volk sich bei einer Verfassungsabstimmung doch gegen den Euro aussprechen-, und dann……….???, ….(gäbe es keine Dienstwagen für Euro-Abgeordnete mehr,- schöne sch***e-)
"Europäische Verfassung", von was träumen manche hier nur? Lächerlich...Kristo hat geschrieben:Wenn der Euro geht und die D-Mark wieder kommt, dürfte auch die Europäische Verfassung in weite Ferne rücken, dann blieben wir, -die Deutschen-, bei unserem Übergangsprovisorium, dem Grundgesetz.
Da aber bei einem Comeback die D-Mark wesentlich schlechter liegen würde, hat ma quasi damals 1000DM gegen ca.500 Euro getauscht und würde dann 500 Euro gegen 800 DM tauschen-.-
- Argentum13
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Außerdem werden sich immer einige Länder zusammentun, die ähnliche Voraussetzungen haben, um so wenigstens einen kleinen Verbund zu bilden. Da diese Länder in einer DM einen DM-Imperialismus sehen könnten, werden wir eher eine EM sehen (Euro-Mark)...leider nicht Edelmetall.
Aber die Anhänglichkeit an den Euro wird so groß sein, dass Himmel und Hölle bewegt werden, als dass von diesem Währungskonstrukt abgelassen wird. Die Politiker sind Gefangene ihrer Konzeption.
Das Letzte, was wir vielleicht von Euroland sehen werden, ist eine Euro-Fahne, die aus einer Wasserwüste herausragt. Es ist wie mit den katholischen Dogmen: Wenn doch der Herrgott diese Welt geschaffen hat, dann muss er doch die Erde in den Mittelpunkt gestellt haben - alles andere ist Ketzerei.
So ist es mit dem Euro und der Politik auch. Brett vorm Kopp
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Wenn das erste Land gehen muss, wird es eine Kettenreaktion geben. Die Frage ist, wer dann noch im Euro übrig bleibt. Italien und Spanien gehören ja immerhin zu den grossen Volkswirtschaften im (alten) Euroland. Einen Nordeuro kann ich mir schon vorstellen. Aber einen Südeuro? Den will bestimmt keiner haben...Suedwester hat geschrieben:Der Euro in seiner heutigen Form ist zum Scheitern verurteilt. Die Spannungen werden sich nicht durch immer neue Schulden beheben lassen. Vermutlich werden einige Länder den Euro-Währungsraum verlassen (müssen). Daß alle Staaten wieder ihre eigene Währung einführen werden, kann ich mir nicht so recht vorstellen, obwohl ich es begrüßen würde. Aber es gibt ja noch die Idee Nordeuro/Südeuro. Das wäre etwas besser als das, was wir heute haben.
Die Währungsunion hat doch dazu geführt, daß Deutschland Zahlmeister geblieben und Bürge der meisten anderen EU-Staaten geworden ist.
Eine eigene Währung würde Deutschland wieder einen Teil seiner staatlichen Souveränität - und damit einen Teil seiner Demokratie - zurückgeben. "Ohne den Euro gäbe es Krieg" und ähnlicher Blödsinn ist doch reine Erpressung unserer "Freunde in Europa". Dieses Korsett braucht weder Deutschland noch Europa.
Für die meisten Europäer steht die eigene Nation im Vordergrund. Leider nicht für uns Deutsche. Hier stehen das Ausland und (oftmals ausländische) Großbetriebe und Banken im Vordergrund des Handelns. (Frage: Wem gehören die größten deutschen Firmen?).
Deutschland braucht die anderen Euro-Länder nicht so sehr, wie die anderen Euro-Länder Deutschland brauchen. Deutschland läßt sich nur mißbrauchen, wegen eines anerzogenen Schuldkomplexes - und zahlt, aufgefordert und unaufgefordert, und das sogar mit Geld, das Deutschland gar nicht mehr hat (d.h. mit geliehenem Geld).
Daher: Europa ja, diese EU nein. Für ein Europa souveräner, demokratischer Vaterländer, und dazu gehört auch eine eigene Währung. Und richtig, ohne einen Politikwechsel bringt auch eine Neue DM nicht viel.
- Willi Tell
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Suedwester hat geschrieben: Daher: Europa ja, diese EU nein.
Der Euro hat aber durch seine Niedrigzinsen erst die hohe Verschuldung in Südeuropa ermöglicht. Früher, bei sehr viel höheren Zinsen, hätten sich die Südeuropäer nie so verschulden können. Außerdem sorgten Wechselkursanpassungen für stetige Abwertungen der Südwährungen, damit diese Staaten wettbewerbsfähig blieben, und der Realwert der Staatsschulden nicht explodierte.
Jetzt reden wir bereits über europäische Ausgleichszahlungen. Stärkere Staaten müssen Kredite aufnehmen um die Staaten, die Mißwirtschaft getrieben haben und korrupt waren/sind, zu stützen. Ein Faß ohne Boden! Mit noch mehr Schulden löst man kein Schuldenproblem. Im übrigen macht man mit den erzwungenen Sparmaßnahmen die südeuropäische Wirtschaft völlig kaputt, während auch die stärkeren Staaten zunehmend leiden werden (und eventuell abgestuft werden - damit müßten auch sie höhere Zinsen zahlen).
Zunehmend hassen die Griechen also die Deutschen, und die Deutschen hassen die Griechen. Der Euro sorgt also für Unfriede in Europa. Damit wird das Gegenteil von dem erreicht, was eigentlich alle wollen. Oder vielleicht auch nicht. EU und Euro sind perfekte Vehikel, um die einzelnen Staaten zu entmachten. Je mehr Schulden, desto unfreier die einzelnen Staaten, und desto abhängiger...
Und in den 50er und 60er Jahren war es umgekehrt (Sonderfall Berlin mal beiseite gelassen)Sapnovela hat geschrieben:... So konnte sich z.B. Berlin auf Kosten der Süddeutschen länder durchschnorren ...
Guter Gedanke! Weil die Idee des "Staatenbundes" nun mal zutiefst deutsche Tradition ist - ungeachtet etwaiger "Unterschiede". Historisch gesehen ist eben die paneuropäische Idee ein Bestandteil "deutscher" Staatlichkeit: Das alte (nicht das antike ist gemeint!) "Römische Reich" hatte seinen Anspruch stets weit über die Grenzen der deutschen Länder hinaus. Fast 500 Jahre Habsburger Kaiser mit Gebietsansprüchen vom Balkan bis Spanien. Das 1871er Reich ein Bund (!) von Königreichen (siehe die Verfassung des Reiches) mit eklatanten Unterschieden in der Wirtschaftskraft (fortgeschrittene Industrialisierung im Westen - "Agrarstaaten" wie Bayern im Süden).Sapnovela hat geschrieben:... In D wird ja auch der Länderfinanzausgleich praktiziert [und] hart verteidigt. ...
"Bank deutscher Länder" - so nannte man die neue westdeutsche Zentralbank zunächst. Da tritt dieser Gedanke noch sehr klar zutage.
Der "Staatenbund" ist unsere Tradition - nicht der Nationalstaat.
Den Euro als Fehlkonstruktion macht das allerdings nicht besser ... "unser" Engagement (vorsichtig ausgedrückt) aber möglicherweise etwas verständlicher.
- Willi Tell
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ich kann mir nicht erinnern dass Baden-Württemberg jemals auf der Nehmerseite im Länderfinanzausgleich war.Ladon hat geschrieben:Und in den 50er und 60er Jahren war es umgekehrt (Sonderfall Berlin mal beiseite gelassen)Sapnovela hat geschrieben:... So konnte sich z.B. Berlin auf Kosten der Süddeutschen länder durchschnorren ...
Das kommt noch... grün-rot wirds schon richten.Willi Tell hat geschrieben:ich kann mir nicht erinnern dass Baden-Württemberg jemals auf der Nehmerseite im Länderfinanzausgleich war.Ladon hat geschrieben:Und in den 50er und 60er Jahren war es umgekehrt (Sonderfall Berlin mal beiseite gelassen)Sapnovela hat geschrieben:... So konnte sich z.B. Berlin auf Kosten der Süddeutschen länder durchschnorren ...
Sapnovela hat geschrieben:Im Internet findet man die Zahl 134 Euro pro Kopf pro Jahr, und die klingt in der Tat "nicht so schlimm". Das sind allerdings nur die Nettotransfers an andere EU-Staaten. Dazu kommen die Kosten der ganzen EU-Bürokratie und neuerdings die Garantien für die PIIGS-Staaten, die ja bald in Billionen gerechnet werden. Jetzt wo die EZB Schrottanleihen aufkauft, deren Wert ständig fällt, wird es darum gehen, u.a. die EZB mit weiterem Kapital auszustatten. Es geht also nicht mehr um locker verkraftbare Milliarden, sondern wirklich bald um Billionen. Und das geht alles ein wenig zu weit.Ladon hat geschrieben:Danke, das ist schön rausgearbeitet und mir, obwohl ich diese Idee unterschwellig teile, in der Klarheit nicht offenbar gewesen. Das macht wahrscheinlich auch das völlig andere britische Herangehen, dass ja bereits in Maggies Tagen - "I want my money back..." - sagen wir mal ... anders war, verständlicher.Sapnovela hat geschrieben:...
"Bank deutscher Länder" - so nannte man die neue westdeutsche Zentralbank zunächst. Da tritt dieser Gedanke noch sehr klar zutage.
Der "Staatenbund" ist unsere Tradition - nicht der Nationalstaat.
Den Euro als Fehlkonstruktion macht das allerdings nicht besser ... "unser" Engagement (vorsichtig ausgedrückt) aber möglicherweise etwas verständlicher.
8 Mrd Euro Nettotransfers pro Jahr sind bei bei 80 Millionen Einwohnern so ca. 100 Euro pro Nase pro Jahr. Nimmt man Kinder und Mittellose aus, sind wir wohl ehr bei 200 Euro pro Nase und Jahr. Das ist mir die europäische Idee wert, zumal wir das Geld bei den nicht angefallenen Rüstungskosten locker wieder reinholen. Das ist nämlich auch eine Folge der europäischen Einigung.
Die andere Seite ist, daß die Inflation in Südeuropa zu hoch ist. Griechenland ist teurer als die Türkei, und wie soll dieser Nachteil ausgeglichen werden, wenn nicht über massive Lohnkürzungen?
- Argentum13
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@LadonLadon hat geschrieben:
Der "Staatenbund" ist unsere Tradition - nicht der Nationalstaat.
Greif mal nur kurz diesen Satz heraus: Denke nicht, dass man die Gewichtung Zentralismus - Föderalismus als Alternative sehen kann - jedenfalls in der deutschen Geschichte (bis auf wenige Ausnahmen, z.B. das Dritte Reich) eher nicht. Schon die Abgeordneten in der Paulskirche haben sich 1849 für eine Mischung von einheitsstaatlichen und einzelstaatlichen Elementen entschieden. Auch das Bismarck-Reich war zwar in seiner Entstehung einzelstaatlich orientiert - es verblieben auch zahlreiche Kompetenzen bei den Einzelstaaten, u.a. zunächst die Währungen, Maße und Gewichtseinheiten usw., die erst nach und nach vereinheitlicht wurden, daneben gab es mit dem Reichstag, der Reichsregierung und dem Kaiser auch deutlich zentralistische Elemente. Die Weimarer Republik ist zentralistischer organisiert, versucht aber auch einen Ausgleich mit dem Föderalismus über den Reichsrat und die Länderparlamente und -regíerungen. Das Dritte Reich ist wieder ein Fall für sich - klar ist aber, dass eine diktatorische Organisation eindeutig zentralistisch / einheitsstaatlich aufgebaut ist.
Mit der Gründung der BRD / DDR zeigte sich das auch in den unterschiedlichen staatlichen Organisationen: Die BRD mit einer Mischung aus Zentralismus und Föderalismus, die DDR eindeutig zentralistisch. Ein Beleg dafür ist die Auflösung der alten Länder und die Einführung von Verwaltungsbezirken.
Die Motive für den westdeutschen Föderalismus liegen übrigens auch in den Interessen der westlichen Siegerstaaten (und Frankreichs, das ja eigentlich das Wiederentstehen eines deuschen (Teil-)Nationalstaats verhindern wollte).
Trotzdem kann man nicht generell sagen, dass ein zentralistischer Staat undemokratisch sein muss; als Beleg kann man Frankreich anführen, das seit der Franz.Revolution seine Departements hat. Es ist eben eine Frage, wie die einzelnen Institutionen zueinander organisiert sind.
Also: Wir haben in Deutschland (noch) einen Nationalstaat, der eben in seinem Aufbau
auch föderalistisch organisiert ist.
Ich bin nicht sicher, ob man dieses Modell so ohne weiteres auf die EU übertragen kann - vor allem will man es wohl nicht, denn das, was ich da in den Konzepten schon erkennen kann, ist eine zentralistische Organisation, die zudem undemokratische Tendenzen zeigt (ESM / Überlegungen zur Fiskalunion).
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