Deckung der Geldmenge durch Gold
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Danke. Sehr nette Grafik - auch wenn natürlich der prinzipielle Ansatz falsch ist (da es keine Golddeckung gibt, ist die Fragestellung inwieweit das vorhandene Geld durch Gold gedeckt ist obsolet), ist der prinzipielle Schluß durchaus nicht verkehrt.
Nicht vergessen heutzutage ist der Goldpreis ein Maß für den Wert der FIAT-Währungen, nicht für den Wert des Goldes!
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Aber dann kommen wir doch wieder zu dem Schluss ,was ich bereits schon einmal geschrieben habe,
es würde doch bedeuten der GOLDPREIS würde neu bestimmt werden, bzw könnte es zu einer Abwertung
des Goldes kommen !!!!!!!!!!!!!!!
Dann wären die Goldbarren auf der schlechteren Seite, die Goldmünzen würden dann wenigstens den
Sammlerwert behalten. ODER ?????????????
Oder sehe ich das falsch ???????????
lg wolleblockshop
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Sokrates
Das steht natürlich im Konjunktiv, denn wenn es eine Golddeckung gäbe, dann müsste ja auch der Goldpreis festgeschrieben sein, womit eine Wertsteigerung (im Vergleich zu den goldgedeckten Währungen) nicht mehr erfolgen kann!
(Das vergessen die Befürworter eines Goldstandards auch gerne mal ...)
Premium hat geschrieben:Hallo alle zusammen ich bin neu auf der seite.Ich begrüße erstma alle herzlich.
Habe erst gestern bei Heubach bestellt.Mal sehe wie es bei mir verlaufen wird,aber eigentlich habe ich eine andere frage habe gestern in einem Forum bisschen gelesen.
Was sagt Ihr dazu:
Guten Tag,
die Funktion von Geld besteht nicht nur in der Tauscheigenschaft – ansonsten wären alle Waren, egal ob Zigaretten, Toilettenpapier, Lebensmittel oder sonstwas von vornherein Geld – dem ist aber nicht so.
Betrachtet man Geld von seiner Entstehung her (vgl. Dr. Striegel “Über das Geld”), dann ist Geld in erster Linie ein Schuldschein. Die primäre Geldeigenschaft ist also nicht der Tausch, sondern die Fähigkeit als einziges Mittel Schulden tilgen zu können.
Gold war so lange Geld, als es als Geld definiert war (Goldstandard) – heute ist es nur noch normales Metall. Genauso waren bspw. Kaurimuscheln solange Geld, als sie dafür definiert waren.
Aus der Eigenschaft von Geld als Schuldschein/Schuldentilgungsmittel, resultiert dann auch automatisch die Deflationsgefahr: Nach einem Crash werden werden die heutigen gewaltigen kredite zur zahlung eingefordert, das geht nur mit Geld (mit nichts anderem) diese dann entstehende enorme Geldnachfrage bei nur sehr kleinem Geldangebot hebt den Preis des Geldes und erzeugt eine Deflation – dabei ist es gleichgültig, aus was das Geld selber besteht, ob gold, Papier, Kaurimuscheln usw.
Die Goldbetrachtung geht noch weiter fehl, indem behauptet wird, Gold würde automatisch die Geldeigenschaft in einer Krise annehmen: Das Gegenteil wird passieren, gold wird genau in einer krise massiv an Wert verlieren.
In einer richtigen Krise (Versorgungskrise) werden nur noch NUTZWERTE zählen, da Gold jedoch prakitsch keinen Nutzwert hat, wird es auch kaum einen Wert haben. Bekanntlich kann man Gold nicht essen. Deshalb gingen auch nach dem zweiten Weltkrieg ganze Goldschätze für ein Butterbrot über den Tisch.
Wenn Gold angeblich von sich aus Geld wäre, dann hätte es auch die Gold-Spekulationsblase von 1980 nicht geben dürfen…
Meiner Ansicht nach wir heute mit Gold einfach eine zusätzliche Blase erzeugt, so wie eben mit Aktien, Immobilien, Rohstoffen usw. auch.
Geschrieben von Guenter Heinrich Sein Buch heisst die Deflation kommt..
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
Sehr geehrter Herr Hannich,
ich würde ihnen gerne ein paar Fragen stellen.
Was soll man denn in so einen fall machen, einfach zusehen wie das Geld seinen Wert verliert, wenn die Immobilien nicht sicher sind und die Edelmetalle ebenfalls nicht wie soll man sein Geld den überhaupt absichern? Das Geld auf der Bank liegen lassen und sich einfach Überraschen was kommt? Es kann doch nicht ernsthaft so eiskalt von der Regierung durchgezogen werden das jeder Bürgen für seine Mühen und seinen Fleiß so bestraft wird, es wird doch überhaupt keiner mehr was von der Papier Währung halten und ganz normal wieder arbeiten gehen, und sagen ja es ist halt so. Ich bin halt noch echt jung und bin fleißig arbeite viel spare mein Geld bezahle steuern wie viele von uns was würde sie mir für einen Ratschlag geben es muss doch möglich sein Vermögen irgendwie zu sichern .Oder lassen sie es zu das es bei Ihnen genauso abläuft das alles auf einmal weg ist. Es wäre nur echt schade das ich wieder bei null anfange 5 jahre umsonst gespart auf alles verzichtet und dann so was.
Mit freundlichen grüßen
Antwort:guenter_hannich sagt:
5. Juli 2011 um 14:06
Guten Tag,
so schnell geht eine Währung nicht kaputt, wie das heute immer behauptet wird.
Behauptet wird, daß einfach “über Nacht” das Papiergeld wertlos sein werde.
So etwas in der Geschwindigkeit hat es aber noch nie gegeben – wenn es eine Währungsreform gab, dann immer dann, wenn die Währung schon inflationär zerrüttet war und man lieber mit Zigaretten bezahlte, als Geld zu nehmen. Diesen Zustand haben wir jedoch heute gar nicht, weswegen auch eine Währungsreform mehr als unwahrscheinlich ist.
Ich erwarte es wie immer in der Geschichte so: Zuerst lange Deflation und dann erst an deren Ende Inflation und Währungsreform. Jetzt geht es darum, sich vor der Deflation zu schützen und da nutzen Gold und Immobilien bzw. Sachwerte wenig.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Hannich
- TimmThaler
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Wäre Gold heute noch Geld, ihr müßtet ständig, nur um zu überleben, Gold hergeben gegen banale, zu verkonsumierende Waren, Lebensmittel und für Mietzahlungen oder gar Zinszahlungen wenn ihr einen Kredit aufgenommen hättet.
Insofern ist es doch super, daß Gold eben KEIN Geld ist, sondern eine (wertstabile, nicht rostende, knappe und damit tendenziell teure) Ware.
Man kann also überschüssiges Geld quasi in Gold tauschen, dieses aufbewahren, und, wenn wieder mal Geld benötigt wird, wozu auch immer, zu einem beliebigen Zeitpunkt dann zurücktauschen und muß noch nicht mal Steuern bezahlen, wie es bei der Abgeltungssteuer sonst ja 'ewig' auch auf inflationsbedingte Wertsteigerungen (Aktienkurse z.B., oder Zinsen) zu berappen ist.
Insofern ist es nicht schlimm, dass Gold 'keine Zinsen zahlt'. Denn derzeit haben wir nach Steuern real Negativzinsen, eine Anlageform wie Sparbuch oder Anleihe, die 'Zinsen zahlt', ist also aktuell mit realer Wertvernichtung verbunden und deshalb kein Instrument der langfristigen Vermögenssicherung.
Gold wird den Besitzer nur enttäuschen, wenn eine richtig scharfe, existenzbedrohende Krise kommt. Denn dann sind plötzlich (Über-)lebensmittel oder das Dach über dem Kopf viel mehr wert weil knapp, und Gold ist zwar auch knapp, aber nicht so notwendig, und wird vorübergehend dann auch abwerten.
Jedenfalls, wenn man den Maßstab "Tonne Weizen gegen Unze Gold" nimmt, da steht momentan das Gold bei unglaublichen 4 Tonnen Weizen je Unze - in einer wirklichen scharfen Krise wird man für 1 oz dann wohl eher nur noch einen Zentner oder 2 bekommen - das meine ich mit 'abwerten'.
Man könnte auch sagen Gold bleibt wertstabil, dieweil existenzsichernde Lebensmittel dann stark aufwerten...
*
Erfolgreich gehandelt mit: Joschi, silverlion, Horst, MelXX, Wetterfrosch, nameschonweg, Jimpanse, Todeja, Edelmetallinvestor, xmio, Robin8888, Goldschürfer, eugene
Ich stimme dir in beiden Punkten zu, dass Gold zum einen ein erstklassiges Wertaufbewahrungsmittel darstellt und dass es sich zum zweiten gar nicht so perfekt als Geld eignet, wie das oft behauptet wird.
Obendrein bin ich der Ansicht, dass sich Geld (also das Zahlungsmittel) auch nicht wirklich zur Wertaufbewahrung eignet. Und ich meine das nicht nur im Hinblick auf den inflationären Wertverlust, sondern auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Denn beide Funktionen, Wertaufbewahrung und Zahlungsmittel, konkurrieren miteinander. Denn so entzieht die "Verschatzung" von Geld der Wirtschaft das Zahlungsmittel und führt zu deren Lähmung.
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
... bzw. führt die hemmungslose Ausweitung der Geldmenge zu "Blasenbildungen" und einer (das zeigt die Entwicklung der letzten Jahre) verstärkten Umverteilung von unten nach oben - über alle Ländergrenzen hinweg. Die Reichen werden auch in Deutschland, dem so arg gebeutelten ... , immer reicher.thEMa hat geschrieben:... so entzieht die "Verschatzung" von Geld der Wirtschaft das Zahlungsmittel und führt zu deren Lähmung.
Das Problem ist nicht die Wertlosigkeit des Tauschmittels - das "Wirtschaftswunder" in D und viele andere Beispiele belegen das unzweifelhaft - sondern seine Fähigkeit "sich selbst zu zeugen" ... ohne jede Produktivität. Dem begegnet man aber nicht mit einer "Rückkehr" zum historischen Goldstandard.
Warum nicht?
1. Weil der "historische Goldstandard" nichts anderes als ein "FIAT-Geld light" ist. Was ist denn das für eine "Garantie" (zum Umtausch in reales Gold), wenn die nur gilt, so lange nicht alle darauf bestehen, weil das umlaufende Geld eben nur zu einem Teil gedeckt ist (Goldkerndeckung).
2. Weil der "historische Goldstandard" auf dem Mist der Bank of England gewachsen ist, die man mit Fug und Recht als die FED des 19. Jahrhunderts bezeichnen kann. Mit dem Einschwenken des jungen Deutschlands auf den Goldstandard brach schließlich der Damm und der internationalen Hochfinanz war ein neues Betätigungsfeld gegeben. Das Wirtschaftswachstum des ausgehenden 19. Jahrhunderts war aber nicht im Goldstandard begründet, sondern in der Möglichkeit MEHR GELD als Gold da war zu emittieren und damit den enormen Innovationsdruck "bezahlen" zu können!
Die Papierwährungen der heutigen Zeit begründen ihre Stärke oder Schwäche in einer Einschätzung, sei die eine persönliche oder die einer Ratingargentur.... Die Bindung dieser Währungen an das BIP oder irgend etwas anderes ist eine Illusion.
Leider ist diese Einschätzung manipulierbar, wie es in der heutigen Zeit offensichtlich ist.
Eine Rückkehr zu einem allgemein gültigen Standard scheitert an den Egoismen der Nationen (der Euro ist das beste Beispiel dafür und die FED ist noch schlimmer) und wie sollte man das soziale Gefälle bewerten?
Eine Rückkehr zu einem Goldstandard ist eine Illusion, die zwar in manchen Gehirnen umgeht und vielleicht die besten Absichten hat, aber sich auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklungen nicht realisieren lässt, außer man gleicht diesen Standard täglich an, was ihn wieder zu keinem Standard macht ..
Man sollte nur mal eine kleinen Blick in die Vergangenheit machen. Was ist es den anderes als den EM Gehalt in Kuratmünzen zu verringern um seine Schulden zu bezahlen, als das was die Fed macht oder unsere heißgeliebte EZB?
Um Schulden abzubauen kommt immer nur eine Alternative zum erklärten Bankrott zum tragen: Eine leichte Inflation, wie diese auch immer zu bewerkstelligen ist. Und manchmal ist der Bankrott die bessere Alternative (siehe Staatsbankrotte von Spanien im späten Mittelalter).
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Das leichtfertig auszuprobieren, davor kann man nur ausdrücklich warnen. Ein Staatsbankrott hat den Ausschluß des betreffenden Landes von den internationalen Finanzmärkten zur Folge und kann zur absoluten Verarmung des Staates und dessen Bevölkerung führen, insbesondere bei einem Außenhandelsdefizit. Es kann Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte dauern, bis ein Land und dessen Gesellschaft später wieder zu seiner einstigen Blüte zurückkehren kann. Eine Art geregeltes Insolvenzverfahren für Staaten gibt es nicht.puffi hat geschrieben:Und manchmal ist der Bankrott die bessere Alternative (siehe Staatsbankrotte von Spanien im späten Mittelalter).
Beispiel: Griechischer Staatsbankrott im Jahr 1826, Ausschluß Griechenlands von den internationalen Finanzmärkten für 53 (!) Jahre, Folge Verarmung der Bevölkerung.
"Klappen" kann es trotzdem: Siehe Argentinien vor einigen Jahren.
Allerdings kann Argentinien wiederum nicht für ein EU-Mitgliedsland Beispiel sein.
Wie immer: schwierig, schwierig ... und "einfache" Lösungen sind noch schwieriger
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Es gibt keines.
So um 1.45 min. antwortet dieser Fed-Mensch, dass die Fed kein Gold besitzt. Nur Zertifikate.
http://www.youtube.com/watch?v=0OkITedQ ... r_embedded#!
Der Dollar wäre für eine erneute Golddeckung damit wohl erstmal disqualifiziert.
Wie oft haben wir schon darüber geredet?luckypunch hat geschrieben:Das Video ist zwar schon etaws älter, aber evtl eine Antwort auf die Frage ihres Zentralbank-Golds.
Es gibt keines.
So um 1.45 min. antwortet dieser Fed-Mensch, dass die Fed kein Gold besitzt. Nur Zertifikate.
http://www.youtube.com/watch?v=0OkITedQ ... r_embedded#!
Der Dollar wäre für eine erneute Golddeckung damit wohl erstmal disqualifiziert.
Das vermeintliche "deutsche Gold" gehört der Bundesbank, nicht dem Bund (Staat).
Das Gold der "USA" gehört dem US-amerikanischen Schatzamt. Das FED besitzt daher kein Gold. Das ist genau das, was NACH Minute 1:45 gesagt wird.
Das ist kein Geheimnis, sondern eine bekannte Tatsache (sonst würde der das wohl kaum so offen sagen).
Das FED lagert Gold von Kunden (Zentralbanken z.B.) in new York. Das Gold der US Treasury liegt (Vielleicht? Wahrscheinlich? Nicht mehr - je nach Gusto streichen, was einem nicht gefällt) in Fort Knox.
Und damit wir uns verstehen:
Ich bin ein passionierter Kritiker des (globalen) Zentralbnaksystems und misstraue deren Handeln zutiefst. Aber Halbwahrheiten bleiben Halbwahrheiten und müssen entlarvt werden! Auch wenn daraus gezogene Schlüsse einem eigentlich in den weltanschaulichen Kram passen.
Die Grafik bestätigt auf sehr plausible Weise die derzeitigen Relationen zwischen Verschuldung und Gold.Datenreisender hat geschrieben:Deckung der weltweiten Geldmengen M0-M3 durch Zentralbanken-Gold
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=223650
Nur etwa 1/7 der weltweiten Staatsschulden sind aktuell durch Gold zum derzeitigen Preis gedeckt.
Unterstellt man, daß die hinter dem Markt stehenden Kräfte das Ziel haben, die Staatsverschuldung erheblich zu reduzieren, so müßte der Goldpreis erheblich steigen, bis zu einer völligen Entschuldung also auf ca. 12000 $.
Dabei aber bitte nicht vergessen, dass dies eine "rein akademische" Rechnung ist. Ein Rechenexempel ohne Realitätsbezug, denn (nahezu) keine Währung besitzt fundamental eine Golddeckung heutzutage.dneef hat geschrieben:Die Grafik bestätigt auf sehr plausible Weise die derzeitigen Relationen zwischen Verschuldung und Gold.Datenreisender hat geschrieben:Deckung der weltweiten Geldmengen M0-M3 durch Zentralbanken-Gold
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=223650
Nur etwa 1/7 der weltweiten Staatsschulden sind aktuell durch Gold zum derzeitigen Preis gedeckt.
Unterstellt man, daß die hinter dem Markt stehenden Kräfte das Ziel haben, die Staatsverschuldung erheblich zu reduzieren, so müßte der Goldpreis erheblich steigen, bis zu einer völligen Entschuldung also auf ca. 12000 $.
Selbst im klassischen Goldstandard bedurfte es (je nach Staat unterschiedlich, aber so über den Daumen) nur einer Eindritteldeckung ... und die konnte überdies auch noch aus anderen "Sicherheiten" (z.B. sog. "guten Handelswechseln") bestehen.
"Deckung" ist also ein irreführender Begriff in diesem Zusammenhang - obwohl die Sache an sich natürlich schon interessant ist!
Da habe ich mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt. Alle Staaten dieser Welt verfügen ja über das sogenannte Tafelsilber, wozu natürlich vor allem die Goldreserven gehören.Ladon hat geschrieben:Dabei aber bitte nicht vergessen, dass dies eine "rein akademische" Rechnung ist. Ein Rechenexempel ohne Realitätsbezug, denn (nahezu) keine Währung besitzt fundamental eine Golddeckung heutzutage.dneef hat geschrieben:Die Grafik bestätigt auf sehr plausible Weise die derzeitigen Relationen zwischen Verschuldung und Gold.Datenreisender hat geschrieben:Deckung der weltweiten Geldmengen M0-M3 durch Zentralbanken-Gold
http://dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=223650
Nur etwa 1/7 der weltweiten Staatsschulden sind aktuell durch Gold zum derzeitigen Preis gedeckt.
Unterstellt man, daß die hinter dem Markt stehenden Kräfte das Ziel haben, die Staatsverschuldung erheblich zu reduzieren, so müßte der Goldpreis erheblich steigen, bis zu einer völligen Entschuldung also auf ca. 12000 $.
Selbst im klassischen Goldstandard bedurfte es (je nach Staat unterschiedlich, aber so über den Daumen) nur einer Eindritteldeckung ... und die konnte überdies auch noch aus anderen "Sicherheiten" (z.B. sog. "guten Handelswechseln") bestehen.
"Deckung" ist also ein irreführender Begriff in diesem Zusammenhang - obwohl die Sache an sich natürlich schon interessant ist!
Nach verschiedenen Informationen aus dem Net (wie fundiert, kann ich schlecht beurteilen) verfügt die Schweiz derzeit über Goldreserven, die ein Drittel ihrer Staatsschulden decken, Deutschland kann etwa ein Zehntel, die USA etwa ein Zwanzigstel decken.
Es muß doch ein verlockender Gedanke sein, mit einem exorbitanten Anstieg des Goldpreises die Schuldenproblematik lösen zu können, für die es sonst - wir haben es ja nun lange genug erlebt - ja sonst keine Lösung gibt. Welche Möglichkeite der Beeinflussung des Marktes stehen den großen Industriestaaten eigentlich zur Verfügung?
Früher hat man Gläubiger gerne auch mal einen Kopf kürzer gemacht. Das ist heute nicht mehr allerorten en vogue, aber das ändert nichts daran, dass Schulden- und Banken- (!) Krisen ein recht regelmäßig auftretendes Phänomen ist. Reinhardt/Rogoff weisen sogar nach, dass entwickelte Länder vielleicht ihre Schulden eine ziemliche Zeit unter Kontrolle halten können, ABER NIEMALS vor Bankenkrisen gefeit waren! Und - machen wir uns nichts vor - das hier ist in erster Linie eine Bankenkrise.
Auch die Mächtigen wissen, dass Gold NACH einem Schnitt (wie auch immer er aussieht) noch immer werthaltig ist. Was soll attraktiv daran sein mit dieser "Zukunftssicherung" jetzt einen Teil der ja danach doch wieder ansteigenden Schulden zu bezahlen? Und dann ist NIX mehr da.
Ein Verkauf der Goldreserven wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gefühlsmäßig eine verdammt schlechte Idee - sogar für solche Kameraden wie Griechenland.
Außerdem:
Die Schulden hat der Staat ... das Gold aber in vielen Fällen die Zentralbank, die (ebenfalls in vielen Fällen) private Eigner hat. Die werden den Teufel tun und die Staatschulden auf deren Basis sie Geld erschaffen haben, mit IHREM guten Gold zu bezahlen!
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Sogar das genaue Gegenteil ist der Fall:Ladon hat geschrieben:Ein Verkauf der Goldreserven wäre nicht nur sinnlos, sondern auch gefühlsmäßig eine verdammt schlechte Idee - sogar für solche Kameraden wie Griechenland.
Viele Zentralbanken (inkl. Griechenland!) kaufen zur Zeit Gold:
Zentralbanken horten Gold, als gäbe es kein Morgen mehr
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Gold "The World's Currency"
Central bank and government actions around the globe increasingly prove that gold is the place to be.
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