Deutsche Bank ist Crash-Kandidat

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 12.08.2013, 09:56

Thaler
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http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ro-bangen/


sowas wird dann ganz heimlich hinten durchgewunken. Das würde vielen die privaten Ersparnisse Altersvorsoge, Anschaffungen für ein Auto, Studium der Kinder,..... das geht alles dann den Bach runter. Während eine Terrorschildkröte in Bayern alles in Angst und Schrecken versetzt. Was in meinen Augen keine wirklichen Nachrichten sind, wird so etwas verschwiegen. Gute Besserung an den armen Jungen.
Man wird beschissen immer und überall
Es gibt auf einer begrenzten Erde kein unentliches Wachstum ist das so schwer zu begreifen?

Beitrag 20.01.2014, 11:22

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Goldhamster79
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Deutsche Bank schockiert mit Milliardenverlust

Die Deutsche Bank hat im vierten Quartal überraschend 1,2 Milliarden Euro verloren. Die Dauerlast der zahlreichen Rechtsstreitigkeiten ist nur ein Grund dafür. Dazu kommen diverse weitere Probleme.

(...)
in der internen Bad Bank für nicht mehr erwünschte Bilanzpositionen standen im Gesamtjahr 3,2 Milliarden Euro Verlust zu Buche.


http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... rlust.html

Beitrag 20.01.2014, 12:21

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Titan
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Goldhamster79 hat geschrieben:Deutsche Bank schockiert mit Milliardenverlust
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... rlust.html
Hilfe...erlöst mich von dieser Bank....
eine neue BAD-BANK--hahaha...,die gar nicht abgewickelt werden DARF (!)
Für diese miesen Presseschreiberlinge gibt es nur eins smilie_18
und das ohne jegliche Art von Schock
Einfach nur widerwertig.Wer hat sie hofiert??
Wieviele sind da heute noch Kunde...
Nur die Kunden selbst haben die Chance,daß solche Bank abgewickelt werden könnte:
...und tschüss!
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 20.01.2014, 13:53

Suedwester
Ich beginne Leute zu verstehen, die eine Staatsbank fordern, anstelle der privaten Geldhaeuser, die nur die (Real-)Wirtschaft und den Haeuslebauer mit Kredit versorgt - ohne selber zu zocken und ohne Zocker zu finanzieren.

Beitrag 20.01.2014, 14:07

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Goldhamster79
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Ich verstehe nur diejenigen, die fordern, Banken pleite gehen zu lassen, nicht den Ruf nach noch mehr Zentralismus und Staat.

Die heutige Großbankenlandschaft entstammt einer Verquickung von staatlich-protektiertem monopolistischem Kreditgeldsystem und ist verquickt mit dem Staat, die sie laufend finanziert.
Gerade die vom Staat erteilte Erlaubnis des Teilreserve-Systems hat diese Aufblähung erst so ermöglicht, hier muss wieder eine klare Trennung her mit entsprechenden Regelungen und ein Geldsystem, das nicht permanent gerettet und gegen Konkurrenz protegiert werden muss.

Weniger Staat, mehr Freiheit - auch für Marktbereinigung und Pleiten. Ein erster Schritt wäre eine Aufspaltung der Großbanken, damit Wegnahme von Systemrelevanz und ein Stop von Bankenrettungen und Einlagen-Garantien, in beiden Fällen müssen Verantwortung und Konsequenzen wieder zusammengelegt werden, bei den Banken genauso wie bei den Anlegern, denen man Mündigkeit für ihre Entscheidungen durchaus zutrauen und auch zumuten muss.

Goldhamster

Beitrag 20.01.2014, 14:13

Suedwester
Macht fuer mich alles keinen Sinn. Die EZB leiht den Privatbanken fuer praktisch nichts Unsummen, die diese dann mit hohem Gewinn weiterverleihen. Die Staaten leihen sich von den Privatbanken, im Prinzip von der EZB, was sie brauchen (um es dann zu verschwenden)...

Wofuer brauchen wir eigentlich die Privatbanken als - teure - Zwischenhaendler?

Beitrag 20.01.2014, 18:56

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AuCluster
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Jahresgutachten 2013/14 des Sachverständigenrats
"Gegen eine rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik"

Christoph M. Schmidt, Neoliberaler, Vorsitzender

Inwieweit sollen zukünftig im Euro-Raum Kompetenzen in nationaler Verantwortung belassen und inwieweit soll die Wirtschaftspolitik auf der europäischen Ebene koordiniert werden? Soll möglicherweise sogar dort zentral entschieden werden? Der Sachverständigenrat hat seine Vorstellungen für eine tragfähige langfristige Architektur der Währungsunion in Form seines Konzepts Maastricht 2.0 im Jahresgutachten 2012/13 vorgestellt (JG 2012 Ziffern 173 ff.). Im Kern setzt dieses Konzept auf die Weiterentwicklung des Vertrags von Maastricht. Vor allem sollen dabei die Disziplinierungsfunktion der Märkte wiederhergestellt und die No-bail-out-Klausel konsequent angewandt werden. Die Schwächen des ursprünglichen Konzepts des Vertrags von Maastricht sollen durch bessere Regeln zur fiskalpolitischen Disziplin, einen expliziten Krisenmechanismus, der als Kernelement eine Insolvenzordnung für Staaten enthält, und eine gestärkte Regulierung der Finanzmärkte behoben werden.


Peter Bofinger, Keynesianer, eine andere Meinung des Sachverständigenrates

Das uneingeschränkte Vertrauen, das die Mehrheit des Rates damit in die ordnenden Kräfte der Finanzmärkte setzt, ist schwer nachzuvollziehen. Waren es nicht die Entscheidungsträger in Banken, Hedgefonds und anderen Finanzinstitutionen, die mit ihren Fehlentscheidungen ganze Volkswirtschaften in schwerste Krisen geführt haben? Wie kann erwartet und begründet werden, dass es denselben Akteuren in Zukunft erfolgreich gelingen wird, den Staaten gegenüber eine wirksame Disziplinierung zu betreiben? Und ist es, insbesondere im Fall Spaniens und Irlands, nicht geradezu paradox, dass dieselben Entscheidungsträger, zu deren Rettung fiskalisch gesunde Länder enorme Schulden aufnehmen mussten, nun die Verantwortung dafür tragen sollen, dass die Politiker in diesen Ländern in Zukunft eine ordentliche Haushaltspolitik betreiben?


Vielleicht sehe ich das ganz falsch. Aber Herr Bofinger hat für mich die Ansicht, die ich nachvollziehen kann.


PS: Es muss ja nicht nur ständig Werbung von den Libertären gemacht werden. :wink:
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 20.01.2014, 19:56

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Goldhamster79
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Schmidt ist da auch nicht weniger Dummschwätzer wie Bofinger ;)

Beide sind Zentralisten die vom System gefüttert werden und es auf die eine oder andere Weise zementieren oder erweitern wollen.

Zu Bofingers Geschwätz:

Das uneingeschränkte Vertrauen, das die Mehrheit des Rates damit in die ordnenden Kräfte der Finanzmärkte setzt, ist schwer nachzuvollziehen. Waren es nicht die Entscheidungsträger in Banken, Hedgefonds und anderen Finanzinstitutionen, die mit ihren Fehlentscheidungen ganze Volkswirtschaften in schwerste Krisen geführt haben?

Bofinger weist hier das Vertrauen vom Geldsystem und der Politik des deficit-spending, des leichten Geldes und der "Enthaftung", also Wegverlagerung von Verantwortung von den Handelnden als deren Versagen von sich. Die Rahmenbedingungen hierfür liegen aber klar bei der Politik.

Wie kann erwartet und begründet werden, dass es denselben Akteuren in Zukunft erfolgreich gelingen wird, den Staaten gegenüber eine wirksame Disziplinierung zu betreiben?

Da hat er recht, wird schwierig. Man kann aber auch nur zu Verantwortung erziehen, wenn es Konsequenzen gibt, gab es nennenswerte außer "Schimpfe von Mutti"? smilie_08

Und ist es, insbesondere im Fall Spaniens und Irlands, nicht geradezu paradox, dass dieselben Entscheidungsträger, zu deren Rettung fiskalisch gesunde Länder enorme Schulden aufnehmen mussten, nun die Verantwortung dafür tragen sollen, dass die Politiker in diesen Ländern in Zukunft eine ordentliche Haushaltspolitik betreiben?

Was er damit eigentlich in Frage stellt (und im Südschienen-Bashing kaschiert) ist der Sinn einer Währungsunion wirtschaftlich sehr unterschiedlich entwickelter Länder.
Eine ordentliche Haushaltspolitik bedarf auch gerade für wirtschaftlich schache und verschuldete Länder in einer Abwertungsmöglichkeit zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die ist nicht mehr möglich unter den einheitlichen Baumwolllappen.

Viel Geschwurbel aus dem System, ohne Substanz und ohne Unabhängigkeit von der fütternden Hand.

Beitrag 20.01.2014, 21:06

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Goldistan
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Suedwester hat geschrieben:Die EZB leiht den Privatbanken fuer praktisch nichts Unsummen, die diese dann mit hohem Gewinn weiterverleihen. Die Staaten leihen sich von den Privatbanken, im Prinzip von der EZB, was sie brauchen (um es dann zu verschwenden)...

Wofuer brauchen wir eigentlich die Privatbanken als - teure - Zwischenhaendler?
Weil die Privatbanken das auf dem Papier nicht für die verdeckte Staatsfinanzierung mit zero Risk bekommen haben (Nichts anderes ist Draghis "whatever it takes" OTM-Programm-Ankündigung.). Auf dem Papier haben sie es bekommen, um das tatsächlich an den Endkundenkreditmarkt weiterzugeben. Machen sie aber nicht. Hinter vorgehaltener Hand geben sogar Bundesbanker zu, dass es dort nicht ankommt.

Die Aushebelung des Anreizsystems für höhere Zinsspreads (Risikostaatenanleihe kaufen = tatsächlich höheres Investoren-Risiko tragen) führt zu einem sicheren Differenzgeschäft, besser als jeder Carrytrade. smilie_10 Blöderweise kommt da jetzt dieser Stresstest mit den Basel-III-Jüngern dazwischen.

Wie hoch war doch gleich der Hebel des lächerlichen Eigenkapitals bei der deutschen Bank? 1 komma wieviel ?
http://www.zerohedge.com/news/2013-06-1 ... sident-hoe

Aber nicht dass jetzt einer Bankrun ruft. Ist doch viel spannender, auf den Stresstest zu warten. Dann werden die Vorgaben missverstanden. Schließlich ist die DB mitten im Kulturwandel - da muss man schon mal über die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung hinwegsehen. Gibt doch Wichtigeres. Wer braucht schon Eigenkapital. So was von vorgestern. smilie_06

Beitrag 20.01.2014, 21:22

capazo
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Die Botschaft ist einfach: Sparen lohnt es sich nicht---Sparen ist gefährlich---EM unsichere Investition--- = Geld ausgeben und Wirtschaft ankurbeln...

DB Pleite oder es steht ein Plan dahinter?

Beitrag 21.01.2014, 04:37

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Ladon
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Goldhamster79 hat geschrieben:...
bedarf auch gerade für wirtschaftlich schache und verschuldete Länder [...] einer Abwertungsmöglichkeit zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die ist nicht mehr möglich ...
smilie_08
Das erzählen die "Pro-Eurotiker" auch: dass "unsere" Wettbewerbsfähigkeit praktisch dadurch gestärkt würde.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 21.01.2014, 08:11

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Goldhamster79
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Ladon hat geschrieben:
Goldhamster79 hat geschrieben:...
bedarf auch gerade für wirtschaftlich schache und verschuldete Länder [...] einer Abwertungsmöglichkeit zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die ist nicht mehr möglich ...
smilie_08
Das erzählen die "Pro-Eurotiker" auch: dass "unsere" Wettbewerbsfähigkeit praktisch dadurch gestärkt würde.
Ja, is auch richtig, weil die deutsche Währungsstärke des Euro propagandistischer Humbug war.

Wir profitieren also insofern, dass wir nun Geld verteilen, von dem unser Export nachgefragt wird, Schilderbürgertum à la Brüssel.

Bereits Anfang der 90er gab es zuhauf Stimmen, die davor warnten Länder in einem Währungsraum zusammenzufassen, die wirtschaftlich derart unterschiedlich sind. Die Zeit bringt ja längst ans Licht, wer da mehr Sachverstand hatte... :wink:

Beitrag 21.01.2014, 09:26

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Ladon
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So weit, so gut. Das steht ja außer Frage.

Trotzdem bin ich immer noch etwas verwirrt: Wenn das Eurosystem, wie Du sagst, den "Schwachen" eine Korrektur zur Wahrung IHRER Interessen genommen hat (die "Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit" durch monetäre Maßnahmen wie Abwertung) und "wir" unseren Exportüberschuss selbst finanzieren, WER hatte/hat dann den Wettbewerbsvorteil?
Jedem Minus muss doch ein Plus gegenüber stehen?
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Beitrag 21.01.2014, 09:33

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Gringo
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Goldhamster79 hat geschrieben:
Wir profitieren also insofern, dass wir nun Geld verteilen, von dem unser Export nachgefragt wird, Schilderbürgertum à la Brüssel.
Einfach herrlich oder? Wer um alles in der Welt ist so blöde und finanziert seine eigenen Exporte? Wir. smilie_09

Daß wirs im Grunde tun, um den Totalcrash unserer Banken zu verhindern macht die Sache nicht wirklich besser.

Was mich aber echt aufregt an der ganzen Nummer, ist daß die gesamte Presse diesen Euro-Stuss auch noch gebetsmühlenartig wiederholt.
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Gründen den Herrscherthron
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Beitrag 21.01.2014, 10:09

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Goldhamster79
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Ladon hat geschrieben:Trotzdem bin ich immer noch etwas verwirrt: Wenn das Eurosystem, wie Du sagst, den "Schwachen" eine Korrektur zur Wahrung IHRER Interessen genommen hat (die "Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit" durch monetäre Maßnahmen wie Abwertung) und "wir" unseren Exportüberschuss selbst finanzieren, WER hatte/hat dann den Wettbewerbsvorteil?
Jedem Minus muss doch ein Plus gegenüber stehen?
Das einzige Plus ist der Machtgewinn des zunehmend zentralistischen Brüssels.

Es gibt in interventionistischen Maßnahmen (egal ob aufgezwungen oder mit easy money und Subventionen erkauft) keine Gewinner, es gibt keine nennenswerten Gewinner innerhalb des Systems.

Beitrag 21.01.2014, 11:22

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Ladon
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Goldhamster79 hat geschrieben:...
es gibt keine nennenswerten Gewinner innerhalb des Systems.
Das verstehe ich nicht.
Jeder Schuld steht doch die entsprechende Forderung gegenüber.
Es muss also doch "im System" jemanden geben, der die ganzen Verluste (wie Du dargelegt hast von den "Schwachen" UND den "Starken") bekommt. Wo fließt das denn hin?
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 21.01.2014, 11:34

Metaller
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Ladon hat geschrieben:So weit, so gut. Das steht ja außer Frage.

Trotzdem bin ich immer noch etwas verwirrt: Wenn das Eurosystem, wie Du sagst, den "Schwachen" eine Korrektur zur Wahrung IHRER Interessen genommen hat (die "Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit" durch monetäre Maßnahmen wie Abwertung) und "wir" unseren Exportüberschuss selbst finanzieren, WER hatte/hat dann den Wettbewerbsvorteil?
Jedem Minus muss doch ein Plus gegenüber stehen?
Nun, ich denke wir haben es hier mit Asymetrien zu tun.
Während Teile des Problems der Eurozone auf einen Mangel an Wechselkursanpassungen zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsregionen zurückzuführen sind, so sind die Profiteure nicht innerhalb der einzelnen Wirtschaftsräume zu suchen sondern finden sich in den obersten Etagen der "leistungslosen" Einkommen wieder. Hierbei ist es unerheblich, ob der Multimillionär einen griechischen, spanischen, deutschen, russischen oder syrischen Pass besitzt.
Und so verbleibt das "Minus" in den unteren und mittleren Schichten jedes Wirtschaftsraumes und wandert als Plus zu den obersten Schichten.
Die Krise des Euroraumes dient lediglich als Katalysator. Inwieweit dieser Katalysator bewusst hinzugegeben wurde, bleibt wohl im Verborgenen.

Insofern ist es auch nicht richtig, dass D vom € profitiert oder eben nicht.
In Summe ist der € ein "Geschenk" an die Megavermögen und eine Einladung, sich echte Werte dank erzwungener Privatisierung von Pleitestaaten einzuverleiben.
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 21.01.2014, 11:40

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Goldhamster79
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Ladon hat geschrieben: Das verstehe ich nicht.
Jeder Schuld steht doch die entsprechende Forderung gegenüber.
Es muss also doch "im System" jemanden geben, der die ganzen Verluste (wie Du dargelegt hast von den "Schwachen" UND den "Starken") bekommt. Wo fließt das denn hin?
Wenn Du so willst sind die Folgen der Aufschuldung der "Zuwachs an Forderungen" der Geschäftsbanken gegen die aufschuldenden Staat, mehr theoretisch-rechnerische Größe im Endspiel.
Realwirtschaftlich sichert das noch Beschäftigung und Einkommen in unserer Exportwirtschaft (auch lediglich status quo), letztlich über genannten Maßnahmen aus der Quelle der Aufschuldung/Druckerpresse erkauft.
Spiele im Endspiel des sterbenden Geldsystems.

Warum? Weil ihnen nichts anderes einfällt und auch im aktuellen Stadium ein schrittweises Zurückfahren des Staates weder kaum noch möglich ist, noch von den Horden der Behörden und Politiker gewünscht.
Wenn Du die Wahl hast zwischen Pest (dringend notwendige schmerzliche Marktbereinigungen und Großbankpleiten mitsamt Kollaps zulassen) oder Cholera (weiterdrucken bis zum unvermeidlichen Ende), ändert das nur noch die Fallhöhe und deren Zeitpunkt (praktischerweise in der nächsten Legislaturperiode, so denkt der homo politicus).

Faktisch überwiegt der allgemeine Wohlstandsverlust durch zunehmnden Zentralismus und zunehmende Verdrängung von Individualentscheidungen (= in Summe der Markt) durch Zentralorgane die wenigen Vorteile bei weitem.

Beitrag 22.01.2014, 06:17

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Ladon
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Nichts für ungut: Ist ja nett, dass Du Dir die Mühe machst - aber Du musst doch nicht erklären, dass das bestehende "System" ziemlich "ausgelutscht" und vor allem zumindest langfristig für eine große Mehrheit der Menschen eher "ungünstig" ist.
Dem dürfte hier wohl nahezu jeder uneingeschränkt zustimmen.

"Verwirrung" und "Staunen" erwächst aus dieser Behauptung, es gäbe KEINE Gewinner im System. Da komme ich immer noch nicht mit, denn das ...
Goldhamster79 hat geschrieben:...
Wenn Du so willst sind die Folgen der Aufschuldung der "Zuwachs an Forderungen" der Geschäftsbanken gegen die aufschuldenden Staat, mehr theoretisch-rechnerische Größe im Endspiel.
...
... ist da keine befriedigende Antwort. "Theoretisch-rechnerisch"? Aber hallo!? Mit diesen "Staatsschuldtiteln" kann man ganz reale Werte erwerben (von der Goldmünze bis zum "privatisierten" Staatseigentum an Boden und Produktionsmitteln (nebenbei: die Privatisierung des Buba-Goldes (= Verkauf) würde niemand hinnehmen; den Ausverkauf anderen Staatsbesitzes fordert man gelegentlich sogar)).

Das kannst Du doch nicht mit dem Hinweis abtun, dass das "System" krank ist, die Handelnden unwillig und die Mehrheit "abgezockt" wird. Das System DIENT DOCH dazu, Werte zu transferieren! Das ist doch der Witz, dass man - vorausgesetzt man gehört zu den Privilegierten, den "Gewinnern", die wir ja suchen - mit diesen wertlosen "Forderungstiteln", die durch die hemmungslose Aufschuldung entstanden sind und als "Geld" fungieren, dass man mit diesem wertlosen Zeugs, gewusst wie (!), reale Werte in seinen Besitz bringen kann.
Welchen anderen Grund givbt es denn sonst, warum dieses "System" seit Jahrhunderten verfeinert, ausgebaut und nach jeder Krisis renoviert wurde?

Ich dachte immer: Weil es Profiteure gibt.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 22.01.2014, 09:26

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Goldhamster79
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Wir vermischen gerade mehrere Sichtweisen, die globale große, da bin ich bei Dir, mit den Profiteuren des Geldsystems, die wir ja oft genug diskutiert haben.

Meine Betrachtung lag zeitlich (kurzfristig) und lokal (Europa) begrenzter, zudem mit Fokus realer Auswirkungen auf Otto-Normalverbraucher.

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