Deutsche horten Gold für 333 Milliarden Euro
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Lifesgood, Du bist im Rechnen viel fitter als ich, insofern bitte ich um Korrektur, wenn ich mich verrechnet haben sollte.
Wenn ich die 300 Milliarden Euro durch die Gesamtbevölkerung von rund 82 Millionen Einwohner in Deutschland teile komme ich auf einen Betrag von rund 3600 Euro pro Person. Das meint aber wirklich vom Kleinkind bis zum Greis im Pflegeheim und incl. Hartz IV-Empfänger, Migranten usw. Eine Familie mit zwei Kindern müsste also schon über 14000 Euro in Gold angelegt haben, um auf den Durchschnitt zu kommen. Wenn jemand eine Million Euro in Gold besitzt bringt er damit, würde das verteilt werden, knapp 280 Personen auf den Durchschnitt. Auch hier stellt sich die Frage, wie viele Menschen in Deutschland eine Million Euro in Gold angelegt haben. Würde man davon ausgehen, dass die Masse gar kein Gold besitzt, sich das Gold stattdessen nur bei wenigen Großinvestoren konzentriert, kämen wir angesichts der Summe von 300 Milliarden Euro auf über 285.000 Personen (= Gold-Millionären). Ziehen wir einfach mal die Hälfte ab, weil es eben doch einige Leute gibt, die Kleinanleger und Kleinst-Anleger aus der Mittelschicht sind (und sicherlich die große Mehrheit dieses Forums stellen), dann wären es immer noch über 140.000 Gold-Millionäre in Deutschland.
Ich kenne keinen einzigen, im persönlichen Bekanntenkreis nicht mal einen Kleinanleger (eventuell verschweigt mir einer etwas, die Masse aber sicher nicht, denn die hat mit dem Thema gar nichts zu tun bzw. genug mit der Finanzierung des Alltags, des Autos, der Wohnung oder der Reisen zu tun). Das muss natürlich gar nichts heißen, prägt aber meine Wahrnehmung.
Mein persönlicher Durchschnittspreis liegt knapp unter 500 € pro Unze. Mein letztes und teuerstes Gold in nennenswertem Umfang habe ich im Sommer 2008 gekauft, da hat der kg-Barren 18.595 € gekostet.
Ich lebe im Grenzgebiet zu Tschechien. Während des Prager Frühlings standen die Russischen Panzer 15 km von meinem Elternhaus an der Grenze - meine Eltern sassen auf gepackten Koffern. Diese Generation hielt Gold in nicht unerheblichem Umfang als "Fluchtwährung".
Selbst kleine Händler halten kg-Barren als Lagerware vor (will hier keinen Namen nennen, ist aber wirklich ein kleines Geschäft), das würden die nicht tun, wenn es äußerst selten vorkäme, dass sowas nachgefragt wird.
lifesgood
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Und so ein Goldbesitz von 100 kg, hebt schon mal 1.470 Leute die gar nichts haben auf die statistischen 68 g.
lifesgood
Ich frage die ja nicht nach, weil ich Muenzen mag, aber trotzdem passt hier neben den vielen schoenen Bildern auf der Galerie auch folgender Link, und da sind auch ein paar deutsche Vertreter von Kilobarren dabei, wenn auch leider nicht mit Absatzzahlen.Wenn es keine Nachfrage nach kg-Barren Gold gäbe, dann hätte sie nicht jeder Edelmetallhändler vorrätig. Aber mit so einem kg-Barren, zieht man 13 weitere Personen auf den Durchschnittswert von 69 g.
www.goldbarsworldwide.com/PDF/BG_2_Kilobars.pdf
Ansonsten noch meine Meinung zu den 69 g - wie andere ja auch geschrieben, ist da sicher ein gehoeriger Anteil Schmuck dabei: Ein Ehering, bleiben nur noch ca. 50 g, Verlobungsring und Halskette... da sind wir sicher bei weniger als 1 Unze pro Person. Und bezgl. Schmuck - schaut Euch mal die Angebote an altem Gold- und Silberschmuck in den Auktionshaeusern an: nebst der Tasache, dass vieles unmodern oder sogar haesslich ist, mag man die Sachen bei den schlechten Verkaufspreisen (Schmelzpreis) dann z.T. ja gar nicht verkaufen, und so vermute ich, dass Unmengen von Altgold in beliebiger Form einfach in irgendwelchen Schubladen verstaubt und vergessen wird. Wirklich anfangen kann mit sowas doch nur ein Goldschmied.
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Persönlich bekannt ist mir lediglich eine Person. In meiner Verwandtschaft gibt es einen Unternehmer, der ein paar richtig dicke Tubes besitzt, die könnten in Summe vielleicht knapp eine Million wert sein...
Ich will nicht bestreiten, dass Goldschmuck von der Oma in irgendwelchen Schubladen verstaubt, wenn er nicht schon bei den "tollen Ankaufspreisen", die überall beworben werden, längst zum Händler gebracht wurde. Da schlummert sicherlich ein Teil. Dennoch ist Goldschmuck bei den jüngeren Frauen (und Männern), vielleicht jenseits der Hip-Hopper-Szene, nicht mehr so hip. Den sieht man kaum, vielleicht auch wegen der Sicherheitslage. Und, ich weiß natürlich nicht, wie riesig Deine Ringe sind, aber ein normaler Ehering wiegt in der Regel keine 20 Gramm, sondern ca. ein Fünftel davon. Du kannst bei 585er-Gold von ca. 2,5 - 3,5 Gramm Feingold ausgehen.Sinjawski hat geschrieben: Ansonsten noch meine Meinung zu den 69 g - wie andere ja auch geschrieben, ist da sicher ein gehoeriger Anteil Schmuck dabei: Ein Ehering, bleiben nur noch ca. 50 g, Verlobungsring und Halskette... da sind wir sicher bei weniger als 1 Unze pro Person.
(siehe z.B. hier: http://www.gutefrage.net/frage/wieviel- ... ng-45gramm oder hier: http://www.goldschmied-eheringe.de/allg ... ring-im329)
Eventuell ist es etwas mehr, wenn man 750er-Gold wählt. Aber, nicht jeder ist verheiratet und hat einen Ehering.
(Verheiratet sind in Deutschland offenbar unter 50%: http://www.tz.de/welt/mikrozensus-2011- ... 73219.html)
In diesem Artikel wird das mit dem Goldanteil der Haushalte noch mal präzisiert. Etwas über 40 Prozent sind Goldschmuck, beim Rest handelt es sich um Anlegerware (Münzen/Barren):http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche- ... 73711.html
Da wir aktuell einen ähnlichen Fall - Mieterin im Oktober verstorben, keine Erben, Wohnung versiegelt und Schlüssel beim Nachlaßgericht - haben, hatte ich mir das angesehen.
Da haben die Nachlasspfleger das Haus einer alleinstehenden Dame ausgeräumt und dabei einen Schließfachschlüssel gefunden. Bei der Hausbank der Dame wurde dann auch das Schließfach ausfindig gemacht und die Kamera war dabei, als das Schließfach geöffnet wurde.
Im Schließfach befanden sich dann einige kg-Barren Silber, ein Kuvert mit mehreren 100 g Barren Gold (neuere geprägte) und eine Alu-Brotdose voll mit Gold Maples. Der Schließfachinhalt hatte einen Wert von 170 oder 180 k€.
lifesgood
Danke fuer die Recherche. Je nachdem, ob ich die 40 % von Dir annehme, oder (gemaess der Zahlen im Artikel komme ich auf) 45,7% Schmuckanteil, bedeutet das, dass bei 69 g pP damit "nur noch" 41g oder 37,4 g Anlagegold waeren. Etwas mehr, als die knappe Unze, die ich geraten habe, aber doch eine ganz handliche Zahl. Finde ich jetzt nicht mal so unglaublich viel als Notgroschen. Das Problem ist halt wie immer die Verteilung, worueber sich ja schon einige oben so ihre Gedanken gemacht haben.Etwas über 40 Prozent sind Goldschmuck, beim Rest handelt es sich um Anlegerware
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Interessant in dem Zusammenhang wäre ja auch die Frage, wie viel Edelmetall die einzelnen User hier im Forum so vorhalten, um mal ein Gefühl für das Größen- bzw. Anteilsverhältnis EM-Freak zu Gelegenheitsanleger/Goldschmuckbesitzer zu bekommen, aber die Umfrage zu starten trau ich mich jetzt auch nicht .Sinjawski hat geschrieben:....Das Problem ist halt wie immer die Verteilung, worueber sich ja schon einige oben so ihre Gedanken gemacht haben.
Wobei es bei manchem schon interessant wäre, ob nur die Klappe groß ist, oder auch der Edelmetallbestand
lifesgood
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Obwohl es ja auch bei großer Klappe nicht auf die absolute Menge EM ankommt, wer weniger vermögend ist wird auch weniger besitzen können.lifesgood hat geschrieben:Solche Umfragen gab es hier schon. Sind aber im Sande verlaufen, denn es werden wohl die wenigsten hier öffentlich schreiben, wie viel sie besitzen
Wobei es bei manchem schon interessant wäre, ob nur die Klappe groß ist, oder auch der Edelmetallbestand
lifesgood
Trotzdem wäre es sicher interessant!
Wenn Du sagst "EM-Freak", ist das dann einer mit 1 oder 5 oder 10 kg Gold, oder jemand, der mehr als 10 Prozent seiner freien Gelder in Gold anlegt? Oder sollte man sowieso lieber mit den Gesamtersparnissen, inklusive Rentenruecklagen und Geldwert der zu erwartenden Renten rechnen?
Wer ein Dutzend zehntel Unzen besitzt ist sicher mehr EM Freak als ich, wenn dies fast alle seine Ersparnisse umfasst.
Wenn ich umgekehrt 10 Unzen Gold mein eigen nennen wuerde, waere das zwar uebrdurchschnittlich viel - aufgeteilt auf eine mehrkoepfige Familie, Grosseltern und Tante ist das aber nur noch der Durchschnitt und in einer Bargeldkrise wahrscheinlich auch nicht der alleinige Rettungsanker.
Und schliesslich, selbst wenn wir irgendeine Zahl fuer den EM Freak definieren, wie z.B. 25% Ersparnisse in Edelmetallen, die Statistik uns sagen wuerde, dass x% in D solche EM Freaks waeren, weisst Du wiederum nichts ueber die Motivation, die im Einzelfall dahinter steckt, den Anlagehorizont, und natuerlich am wenigsten, ob die "Anleger" in Zukunft damit richtig liegen werden. Ich kann daraus ja keine richtig- oder falsch Strategie entwickeln.
Ich ahne nur, dass wenn in 25 Jahren vl. 100.000 EM Anleger einen Grossteil Ihrer Anlagen entwertet saehen, dies zwar als Zeitungsrandnotiz interessant waere, dennoch aber nur als persoenliches Pech abhehakt werden muesste. Die anderen 80 Millionen in Deutschland wuerden weiterhin eher desinteressiert hoeren, welche Kapriolen der Goldpreis gerade wieder schlaegt. Wenn das gleiche aber fuer 10 Millionen EM Besitzer gaelte, oder aber genauso fuer 20 Millionen Immobilienbesitzer, dann wird daraus wahrscheinlich schnell eine volkswirtschaftliche Katastrophe.
Insofern ist es wahrscheinlich gut, wenn nicht in einem Land das ganzes Vermoegen in eine Anlageklasse gesteckt wird, angesichts von 7 Milliarden Menschen weltweit waere es also auch nicht wuneschenswert, dass die paar Hansel in D zehn oder 20 Prozent der weltweiten Goldbestaende besaessen, aber das ist halt auch persoenliche Entscheidung, und jeder macht halt, was er fuer richtig haelt, um seine Familie, oder seine Rente abzusichern, oder halt einfach nur sinnfrei Zeugs anzusammeln, einfach weil es Spass macht (so wie ich
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