Deutsche Regierung schließ Eurobonds nicht aus.
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Was heißt das für den Goldpreis ?
Ich denke er wird kurzfristig fallen, um dann abzuheben wenn die Bürger begriffen haben was das heißt.
Was denkt Ihr?
Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger.
Volksvertreter...........
Normalerweise sollte das mehr Sicherheit für die PIIGS geben und könnte den Goldpreis etwas drücken.
Aber was viel wichtiger ist, als die Frage was das für den Goldpreis heißt, ist doch die Frage "Was heißt das für Deutschland und für die deutschen Staatsfinanzen".
Denn für Deutschland tritt genau der gegenteilige Effekt ein, wie für die PIIGS. Für die PIIGS werden Anleihen günstiger, aber für Deutschland werden sie teurer.
Wer bei historisch niedrigen Zinssätzen schon knapp 40 Milliarden Zinsen im Haushalt veranschlagt, kann bei Umstellung auf Eurobonds in den nächsten Haushalten gleich mal 10 - 20 Milliarden mehr einplanen, Grenze nach oben offen.
Noch ein weiteres Problem stellt sich. Eurobonds sind ja gesamteuropäische Anleihen. Wenn nun das Rating eines großen Eurolandes wie z.B. Italien, Spanien oder gar Frankreich heruntergestuft wird, so war das bisher nur das Problem des entsprechenden Landes, dessen Anleihen dadurch teurer verzinst wurden.
Beim Eurobonds wird es wohl so sein, dass auch wir deutschen sofort mehr für unsere Anleihen bezahlen, wenn ein anderes Land wackelt.
Damit wäre dann die Transferunion perfekt. Wir zahlen mehr Zinsen, damit die anderen Länder weniger Zinsen bezahlen müssen.
Und damit kann Herr Schäuble auch seine ganzen Haushaltsentwürfe mit Verringerung der Neuverschuldung in die Tonne kippen. Und die gesetzliche Beschränkung der Neuverschuldung war ohnehin nie das Papier wert, auf das sie gedruckt war.
Meines Erachtens sind die Eurobonds nicht dazu geeignet Probleme zu lösen, sondern lediglich dazu dem Euro ein paar zusätzliche Monate, vielleicht sogar Jahre zu verschaffen.
Just my two cents ...
MapleHF
Meines Erachtens sind die Eurobonds nicht dazu geeignet Probleme zu lösen, sondern lediglich dazu dem Euro ein paar zusätzliche Monate, vielleicht sogar Jahre zu verschaffen.
Nur darum geht es, das Spiel so lange wie möglich am Laufen zu halten. Die Eurobonds sind der nächste Schritt dazu. Darauf folgt dann EQE 1-X (European Quantitative Easing). Danach ...
Das Ganze geht so lange langsam gen Süden bis es zum richtig großen Knall kommen wird. Leider.
Unserer demokratisch legitimierten Volksvertretern, sowie den Interessengruppen dahinter, traue ich einen großen, befreienden Wurf leider nicht mehr zu. Daher erleben wir momentan nicht nur eine Finanzkrise, sondern das schleichende Ende unserer Demokratien.
Wünsche einen schönen Sonntag,
Saint251
- Silberhörnchen
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Auf den Punkt gebracht!MapleHF hat geschrieben:
Meines Erachtens sind die Eurobonds nicht dazu geeignet Probleme zu lösen, sondern lediglich dazu dem Euro ein paar zusätzliche Monate, vielleicht sogar Jahre zu verschaffen.
MapleHF
Stupidity cannot be cured with money, or through education, or by legislation. Stupidity is not a sin, the victim can't help being stupid. But stupidity is the only universal capital crime.
Wenn die Anleihenzinsen steigen, werden wohl in der Folge auch die Leitzinsen steigen müssen.
Üblicherweise sind Zinserhöhungen Mittel, einer Inflation entgegenzuwirken, weil dadurch Geld aus dem Markt entzogen wird.
Somit könnten solche Eurobonds mittelfristig auch eine deflationäre Entwicklung verursachen. Dies insbesondere bei Sachwerten. Bei den Lebenshaltungskosten (Nahrung, Energie usw.) dürfte die Inflation fortschreiten.
MapleHF
Aber: Warum brauchen wir eigentlich Eurobonds? Man muß diesen Mist, der sich EU nennt, weiter finanzieren, und da die Ausgaben weiterhin viel höher sind als die Einnahmen ("Deficit Spending"), muß man irgendwie dem Markt Bonds verkaufen können, die noch als einigermaßen sicher gelten. Man braucht die Eurobonds also nur, weil man mehr Schulden machen will/muß. Das ist natürlich negativ, denn die Probleme werden nicht gelöst.
Da mittlerweile die Notenbanken Anleihen aufkaufen, sind die Kurse keine Marktkurse mehr. Die Rendite wird künstlich niedrig gehalten.
Was heißt das für die Liquidität, wenn viel Geld in den Kreislauf gepumpt wird, und die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden? Und was heißt das für den Goldpreis (usw.)!
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Niedrige Zinsen sind der Freund des Goldes.Suedwester hat geschrieben:Was heißt das für die Liquidität, wenn viel Geld in den Kreislauf gepumpt wird, und die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden? Und was heißt das für den Goldpreis (usw.)!
Das Argument "Gold bringt keine Zinsen" ist unwichtig, solange Geldanlagen keine oder kaum Zinsen abwerfen.
Ich denke für uns in Deutschland eher höhere Zinsen.
MapleHF
Es wird eine niedrige Verzinsung der privaten Guthaben geben aber ein Ansteigen von Kreditzinsen.MapleHF hat geschrieben:... bleibt eben die Grundfrage, ob Eurobonds niedrige Zinsen bringen.
Ich denke für uns in Deutschland eher höhere Zinsen.
MapleHF
Mieten werden erheblich steigen.
Löhne unerheblich steigen.
Wir werden eine Lidl/Aldi-Gesellschaft.
.
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Volksvertreter...........
... auch wenn ich es mir wünschen würde, glaube ich daran nicht. Ich sehe im Gegenteil eher Zahlungsprobleme bei den privaten Haushalten und damit verbunden eine sinkende Zahl von solventen und pünktlich bezahlenden Mietern.Rentner hat geschrieben:
Mieten werden erheblich steigen.
In bestehenden Mietverhältnissen ist es ohnehin schwierig Mieterhöhungen durchzusetzen und bei Neuvermietungen braucht man einen Markt, der höhere Mieten rechtfertigt. Wird es diesen Markt bei sinkenden Realeinkommen geben? Ich denke nicht.
Eine LIDL/ALDI-Gesellschaft brauchen wir nicht zu werden das sind wir schon.
MapleHF
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Das sind wir doch schon.Rentner hat geschrieben:Wir werden eine Lidl/Aldi-Gesellschaft.
Die Generation meiner Eltern konnte mit einem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeiters oder Angestellten
- eine Familie mit Frau und 2-3 Kindern ernähren,
- regelmässig einen neuen VW Passat Kombi kaufen,
- jedes Jahr mindestens einmal mit der Familie in Urlaub fahren,
- ein Einfamilienhaus bauen.
Wenn man diesen Lebensstandard heute haben will, müssen beide Elternteile voll dafür arbeiten.
Gleichzeitig werden die Eltern mit der Kinderbetreuung allein gelassen.
Mit Deutschland, insbesondere mit der Mittelschicht, geht es steil bergab ...
Ob hohe od. niedrige Zinsen ? wichtig ist die unkontrollierte GeldvermehrungMapleHF hat geschrieben:... bleibt eben die Grundfrage, ob Eurobonds niedrige Zinsen bringen.MapleHF
Ich denke es wird eine europaweite Schuldenobergrenze festgelegt wie in den USA und jedes Jahr od.
im Quartal erhöht.
Von Schuldentilgung spricht dann keiner mehr.
So - das ist dann wie ein Freibrief zum Gelddrucken
Irgendwo hat die EZB so ein Maschinchen stehen - da kippen sie hinten die Blaue Tonne rein und vorn kommen Geldscheine raus.
Das nennt sich Wertschöpfung
... das war aber doch auch zu erwarten. Wenn man 27 Nichtschwimmer ins Meer schmeißt, ist einfach die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich gegenseitig retten, äußerst gering.dobby hat geschrieben:Das war im September 2010!!
"Für Europa sei nun die "Stunde der Wahrheit" gekommen, mahnte Barroso, der ein halbes Jahr nach Amtsantritt seines neuen Teams eine erste Bilanz zog und den Abgeordneten seine Schwerpunkte für das kommende Jahr erläuterte. Angesichts der Wirtschaftskrise müsse die EU zeigen, dass sie mehr sei als 27 unterschiedliche nationale Lösungen: "Entweder wir schwimmen zusammen oder wir gehen einzeln unter." Notwendig seien gemeinsame Maßnahmen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums und der Verbesserung des Binnenmarktes."
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-r ... n-1.996875
Mein Update ein knappes Jahr:
Wir gehen wohl gemeinsam unter, mit dem "Rettungsring" Euro-Bonds um den Hals, aber vielleicht ja wenigstens nacheinander, macht viel mehr Spaß...
... stimmt leider allesDatenreisender hat geschrieben: Das sind wir doch schon.
Die Generation meiner Eltern konnte mit einem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeiters oder Angestellten
- eine Familie mit Frau und 2-3 Kindern ernähren,
- regelmässig einen neuen VW Passat Kombi kaufen,
- jedes Jahr mindestens einmal mit der Familie in Urlaub fahren,
- ein Einfamilienhaus bauen.
Wenn man diesen Lebensstandard heute haben will, müssen beide Elternteile voll dafür arbeiten.
Gleichzeitig werden die Eltern mit der Kinderbetreuung allein gelassen.
Mit Deutschland, insbesondere mit der Mittelschicht, geht es steil bergab ...
... stimmt nicht ganz, Es würde nur stimmen, wenn dieses Geld auch in den Märkten landen würde. Das ist aber nicht der Fall, denn das Geld landet in erster Linie in der Parallelwelt der Finanzmärkte und sorgt dort für Blasen.Lumpi hat geschrieben: Ob hohe od. niedrige Zinsen ? wichtig ist die unkontrollierte Geldvermehrung
Grundsätzlich muss man neben der Geldmenge auch die Umlaufgeschwindigkeit betrachten. Wenn die Umlaufgeschwindigkeit analog zu Geldmengensteigerung sinkt, ist die umlaufende Geldmenge annähernd gleich und damit auch ihre Auswirkung auf die Preise.
Von Tilgung der Staatsschulden war ohnehin nie die Rede. Unsere Medien sprechen ja bei Staaten schon von "Schuldenabbau", wenn die Neuverschuldung sinkt. Bei uns Privatpersonen bedeutet Schuldenabbau auch Tilgung.
MapleHF
Leider hat die "Parallelwelt der Finanzmärkte" mit ihren Blasen Auswirkungen auf die ganz normale Wirtschaft (Nahrungsmittelpreise, Ölpreis, usw.) und den ganz normalen Verbraucher in der realen Welt... Die spielen an den Börsen halt leider mit echtem, und nicht mit Monopoly-Geld, auch wenn es manchmal so aussieht.
- Willi Tell
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Da Deutschland aber eigentlich auch pleite ist, die Pleite aber durch diverse Schattenhaushalte und sonstige Umbuchungen wohl noch eine ganze Weile verschleiert werden kann werden die Eurobonds die Angelegenheit nur verkürzen
http://pigbonds.info/
Vielleicht nützen Eurobonds vor allem der Europäischen Zentralbank, die dann nicht mehr Schrottanleihen der Südeuropäer aufkaufen müßte, um die Renditen künstlich niedrig zu halten?
... genau das ist das Problem, dass durch die Zockerei an den Finanzmärkten Dinge des täglichen Bedarfs wie Energie und Nahrungsmittel teurer werden. Meist in einem Maß, dass diese Teuerungen von einem Normalbürger nicht durch Einkommenssteigerungen kompensiert werden können. Genau deshalb sehe ich bei Sachwerten wie Immobilien eher deflationäre Tendenzen.Suedwester hat geschrieben:Sehe ich im großen und ganzen genauso.
Leider hat die "Parallelwelt der Finanzmärkte" mit ihren Blasen Auswirkungen auf die ganz normale Wirtschaft (Nahrungsmittelpreise, Ölpreis, usw.) und den ganz normalen Verbraucher in der realen Welt... Die spielen an den Börsen halt leider mit echtem, und nicht mit Monopoly-Geld, auch wenn es manchmal so aussieht.
Wenn man mal die Ballungszentren außen vorläßt, ist die Deflation bei den Immobilien schon in vollem Gange.
MapleHF
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Bundesregierung will Eurobonds nicht mehr ausschließen. In den Reihen der Koalition macht sich die Erkenntnis breit, dass sich die Euro-Zone ohne gemeinsame Anleihen nicht mehr retten lasse. - DWS: „Wenn Frankreich weiter eskaliert, werden Eurobonds die letzte Chance sein“.
http://www.mmnews.de/index.php/politik/ ... eschlossen
Dahinter steht die (zumindest für mich) spannende Frage nach dem Sinn von Immobilien (z.B. vermietete ETW) als Altersvorsorge.... auch wenn ich es mir wünschen würde, glaube ich daran nicht. Ich sehe im Gegenteil eher Zahlungsprobleme bei den privaten Haushalten und damit verbunden eine sinkende Zahl von solventen und pünktlich bezahlenden Mietern.
In bestehenden Mietverhältnissen ist es ohnehin schwierig Mieterhöhungen durchzusetzen und bei Neuvermietungen braucht man einen Markt, der höhere Mieten rechtfertigt. Wird es diesen Markt bei sinkenden Realeinkommen geben? Ich denke nicht.
Wenn man sich auf hochwertige Lagen konzentriert (z.B. HAM oder MUC) werden auch weiter solvente Mieter zu finden sein.
Die Wohnungen generieren über die regelmäßigen Mieteinnahmen (nach Abzug von Instandhaltungsrücklagen etc.) Einkünfte, die man dann ohne Substanzverlust im Alter verbrauchen kann.
Hier sehe ich einen Vorteil gegenüber EM.
Was sagt Ihr?