Deutschland - wie funktioniert eine Staatspleite?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 07.04.2011, 16:47

Spongebob
@Silverpoint

Ist nicht Dein ernst, oder?
Jeder Rückzug Deutschlands in eine nationale Währung wäre eine Katastrophe.
Diese Währung wäre so stark, dass Deutschland nichts mehr exportieren könnte, weil es im Ausland viel zu teuer wäre und wir unsere selbst erwirtschafteten Güter konsumieren müssten. Das klappt aber nicht und wir würden in eine wirtschaftliche Katastrophe schlittern.

Beitrag 07.04.2011, 17:49

Der Telefonmann
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Spongebob hat geschrieben:@Silverpoint

Ist nicht Dein ernst, oder?
Jeder Rückzug Deutschlands in eine nationale Währung wäre eine Katastrophe.
Diese Währung wäre so stark, dass Deutschland nichts mehr exportieren könnte, weil es im Ausland viel zu teuer wäre und wir unsere selbst erwirtschafteten Güter konsumieren müssten. Das klappt aber nicht und wir würden in eine wirtschaftliche Katastrophe schlittern.

Da stimme ich Dir zu. Inzwischen sitzen wir in Europa alle in einem Boot.

Im Übrigen ist unser wirtschaftlicher Erfolg durch das Zusammenwachsen Europas begründet.

Ich hoffe nur, daß unsere Freunde vom südlichen Ende unseres Kontinents, irdendwann

die Kurve kratzen.

Beitrag 07.04.2011, 17:54

dobby
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Ganz ruhig bleiben - wird die Politik sagen, denn die Renten sind sicher, wie weiland der Blüm Nobbi schon gesagt und versprochen hat..... smilie_20
Die Renten von wem hat er damit eigentlich gemeint?? smilie_08 smilie_08

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... efahr.html

Beitrag 07.04.2011, 18:29

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plutokrat
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Und so lange das Vermögen der Bürger eines Staates (in D. ca. 4-5 Billionen EUR) immer noch höher ist als die Verschuldung dieses Staates (in D. ca. 2 Billionen), ist der Staat aus Sicht der Gläubiger noch immer kreditwürdig. Und dies selbst dann, wenn der Fall eintreten sollte, das aus den laufenden Einnahmen des Staates nicht einmal mehr die Zinsen für die bestehenden Verbindlichkeiten gedeckt werden können ...
solange die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH noch Geld auftreiben kann von anderen Banken um die Schulden teilweise zu bezahlen is doch alles paletti smilie_07
erst wenn ein Land seine Kreditwürdigkeit verliert ist es wirklich finanziell am Ende...
da die meisten EU-Länder aber immer noch mehr BIP haben als Schulden dauert es bis der Geldhahn der Banken versiegt... selbst wenn das Land eigendlich de facto pleite ist ohne Kredite für Zins und Zinseszins könnte sich Deutschland auch erschießen smilie_08 :)

Beitrag 07.04.2011, 18:42

FlorianG
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Ja, deshalb hat ja auch nie jemand Deutsche Produkte gekauft. Selbstredend brächten wir wieder eine nationale Währung, nur bräuchte man auch eine entsprechende Regierung. Und das derzeit zur Verfügung stehende Politmaterial - allesamt sind sie boshaft und dumm - läßt da kaum Hoffnung.

Nicht Mord, nicht Bann, noch Kerker
nicht Standrecht obendrein
es muß noch stärker kommen
soll es von Wirkung sein.

Ihr müßt zu Bettlern werden
müßt hungern allesamt
Zu Mühen und Beschwerden
verflucht sein und Verdammt

Euch muß das bißchen Leben
so gründlich sein verhaßt
daß Ihr es fort wollt geben
wie eine Qual und Last

Erst dann vielleicht erwacht noch
in Euch ein besserer Geist
Der Geist, der über Nacht noch,
Euch hin zur Freiheit heißt

Beitrag 07.04.2011, 18:53

leo
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@FlorianG

nenne doch bitte die Quelle deines Zitates...

sind wir jetzt hier bei "hartgeld.com" ??

Beitrag 07.04.2011, 19:05

FlorianG
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.

Was hat das mit hartgeld zu tun?

Beitrag 07.04.2011, 19:10

leo
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Sorry, habe die "Quelle" dank google gefunden.
Es klingt so propagandistisch.

Beitrag 07.04.2011, 19:14

FlorianG
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Die Wahrheit kann auf leisen Sohlen daherkommen, sie muß es aber nicht.

Beitrag 07.04.2011, 19:28

Der Telefonmann
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@ FlorianG

Ich stimme Dir zu, daß unsere Politiker zu einem großen Teil ein korupter Haufen Versager sind.

Ich bin allerdings der Meinung, daß unsere Politiker ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sind.

Immerhin werden Sie alle von uns "mündigen" Bürgern gewählt.

Bei den meisten Wahlen der letzten Jahre gab es immer die gleiche Reaktion unter den Wählern :

Es gewinnt die Partei, die den Bürgern am meisten verspricht.

Jahrelang ging es dabei um finanzielle Verbesserungen für die Bevölkerung.

Die Folge dieser Politik sind die riesigen Schuldenberge vor denen wir jetzt stehen.

Im Übrigen war aus diesem Grund das Versprechen auf Steuersenkungen nach der letzten

Bundestagswahl nicht mehr zu realisieren

(Hat den "gelben Schlumpf vom anderen Ufer" seinen Job gekostet).

Selbst bei den letzten Landtagswahlen hat wiedereinmal die Partei mit dem besten Versprechen

gewonnen. Wegen des Atom-Unglücks gings allerdings diesmal um den schnellsten Atomausstieg.

Beitrag 07.04.2011, 19:34

Suedwester
Die genannten Verse des Heinrich Hoffmann von Fallersleben gibts uebrigens auf CD: "Ich fuehle Deutsch" von Frank Rennicke, erschienen 1993. smilie_07

Beitrag 07.04.2011, 20:34

Goldstaub
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Man darf nicht einseitig nur die Verschuldungssituation von 2 Billionen Euro sehen. Auch wenn das dramatisch erscheint. Die Deutschen haben immerhin auch ein Privatvermögen von 7,37 Billionen Euro aufgehäuft, siehe z.B. hier

http://www.nachdenkseiten.de/?p=7794

und solange der Staat bei seinen eigenen Bürgern verschuldet ist (was in Griechenland nicht der Fall ist, und das macht eben den Unterschied!) ist eigentlich alles noch im grünen Bereich. Wenn es eng wird holt sich der Staat das Geld bei seinen Bürgern, ganz einfach. In Japan ist die Staatsverschuldung etwa 200% des BIP und der Staat lebt immer noch ganz gut (ähnliche Verhältnisse wie hier, der Staat ist bei seinen eigenen Bürgern verschuldet).

Also nicht auf einem Auge blind sein, und nur die Schulden sehen, sondern immer in Relation zum Vermögen setzen, nur das ist aussagekräftig, daher sollte neben der Schuldenuhr auch eine Reichtumsuhr eingeführt werden.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8794

Und diese Vermögensuhr tickt auch jetzt noch deutlich schneller als die Schuldenuhr!

Beitrag 07.04.2011, 20:35

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cavallo
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Staatspleite ist meiner Meinung gesehen am Privatvermögen in Deutschland auch noch weit weg. Jedoch dürfen wir nicht unsere Garantien für andere Länder, Banken und Renten vergessen. Diese werden uns einhohlen, wann? Dass weis keiner. Jedoch kann das System ganz schnell fallen, wenn die großen Player Abschreibungen machen müssen. Zum Beispiel wenn die Immobilien in Tokio verseucht sind und damit nichts mehr Wert sind. Diese Verluste abzuschreiben würde dem System den Kopf kosten. Oder aber wenn China aus den Anleihen der USA gehen würde, da China ja auch sehr fiel Geld braucht und selbst Schulden hat. Kommt zwar einer Kriegserklärung nahe aber was soll`s.
Dies nur kurz um zu bestätigen, dass es eben doch ganz schnell gehen kann.

Carpe Diem
Ich bin bereit jeden Weg zu gehen, solange es nach vorne ist.

Beitrag 07.04.2011, 20:44

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cavallo
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Der Telefonmann hat geschrieben:@ FlorianG

Ich stimme Dir zu, daß unsere Politiker zu einem großen Teil ein korupter Haufen Versager sind.

Ich bin allerdings der Meinung, daß unsere Politiker ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sind.

Immerhin werden Sie alle von uns "mündigen" Bürgern gewählt.

Bei den meisten Wahlen der letzten Jahre gab es immer die gleiche Reaktion unter den Wählern :

Es gewinnt die Partei, die den Bürgern am meisten verspricht.

Jahrelang ging es dabei um finanzielle Verbesserungen für die Bevölkerung.

Die Folge dieser Politik sind die riesigen Schuldenberge vor denen wir jetzt stehen.

Im Übrigen war aus diesem Grund das Versprechen auf Steuersenkungen nach der letzten

Bundestagswahl nicht mehr zu realisieren

(Hat den "gelben Schlumpf vom anderen Ufer" seinen Job gekostet).

Selbst bei den letzten Landtagswahlen hat wiedereinmal die Partei mit dem besten Versprechen

gewonnen. Wegen des Atom-Unglücks gings allerdings diesmal um den schnellsten Atomausstieg.


Ich bin ganz deiner Meinung, von wegen mündigen Bürgern...? Die wenigen die Wählen gehen, haben ja meistens keine Ahnung. Wählen das was sie immer schon gewählt haben oder was die Eltern gewählt haben und zum Schluss noch so ein paar die Mediengeil sind. Ein gutes Thema (AKW) und man wechselt die Seite. Inhaltlich null Wissen aber mündig, ja mündig sind wir alle.
Ich bin bereit jeden Weg zu gehen, solange es nach vorne ist.

Beitrag 07.04.2011, 20:56

Goldstaub
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@Telefonmann

Bist du wirklich der Meinung, die riesigen Schuldenberge seien eine Folge der "Verbesserungen für die Bevölkerung"? Das entspricht doch einfach nicht den Tatsachen. Die Einkommen der deutschen Bevölkerung stagnieren seit einem Jahrzehnt und sind in Deutschland als einzigstem Land in der EU inflationsbereinigt gesunken, und dass obwohl das BIP in (fast) jedem Jahr gestiegen ist.

Der Schuldenberg rührt einzig und allein von den Steuererleichterungen für die Vermögenden und Kapitalbesitzer in diesem Land. Das Spiel läuft doch immer nach dem gleichen Muster. Erst Steuern für die Reichen senken -> Staat verschulden -> dann der Bevölkerung erzählen, dass man den Gürtel enger schnallen muss und staatliche Leistungen kürzen (Hartz IV, Rente mit 67, Krankenversicherung etc.). Verbesserungen für die Bevölkerung finden in Deutschland (im Gegensatz etwa zu Frankreich) schon seit Jahrzehnten nicht mehr statt.

Beitrag 07.04.2011, 21:04

FlorianG
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Das hätte ich nie behauptet.

Es geht all denjenigen schlechter, die ihr Leben nicht auf Kosten anderer eingerichtet haben.

In diesem Land hat die Masse nicht über, sondern stets unter ihren Verhältnissen gelebt. Dumme Menschen lassen sich dann etwas von Afrika und dem unbeschreiblichen Glück, das uns insbesondere nach den - natürlich von uns verursachten - Schrecken des letzten Krieges widerfahren sei, erzählen.

Ein Horrorfilmdrehbuch könnte man nicht besser schreiben.

Beitrag 07.04.2011, 21:09

Goldstaub
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Sorry FlorianG, habe dich mit Telefonmann - der dich zitiert - verwechselt, habe den Fehler korrigiert. Stimme dir zu.

Beitrag 07.04.2011, 21:26

Der Telefonmann
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Goldstaub hat geschrieben:@Telefonmann

Bist du wirklich der Meinung, die riesigen Schuldenberge seien eine Folge der "Verbesserungen für die Bevölkerung"? Das entspricht doch einfach nicht den Tatsachen. Die Einkommen der deutschen Bevölkerung stagnieren seit einem Jahrzehnt und sind in Deutschland als einzigstem Land in der EU inflationsbereinigt gesunken, und dass obwohl das BIP in (fast) jedem Jahr gestiegen ist.

Der Schuldenberg rührt einzig und allein von den Steuererleichterungen für die Vermögenden und Kapitalbesitzer in diesem Land. Das Spiel läuft doch immer nach dem gleichen Muster. Erst Steuern für die Reichen senken -> Staat verschulden -> dann der Bevölkerung erzählen, dass man den Gürtel enger schnallen muss und staatliche Leistungen kürzen (Hartz IV, Rente mit 67, Krankenversicherung etc.). Verbesserungen für die Bevölkerung finden in Deutschland (im Gegensatz etwa zu Frankreich) schon seit Jahrzehnten nicht mehr statt.
Hallo Goldstaub,

ich habe nicht von einer gerechten Verteilung innerhalb der Gesellschaft gesprochen. Natürlich sind

in den letzten Jahren besonders die Vermögenden bevorzugt worden. Die Vermögensschere ist ja

bekanntlich immer weiter auseinander gegangen.

Die Anhäufung der Schulden hat allerdings bereits in den 70er Jahren begonne, um die einsetzende

Arbeitslosigkeit nach dem Wirtschaftswunder zu bekämpfen. Die aktuellen Steuererleichterungen

für Vermögende sind daher nur ein Bestandteil des Schuldenberges.

Im Übrigen gab es nicht eine Regierungspartei, die sich ernsthaft mit einem Schuldenabbau beschäftigt

hat. Alle Parteien leben von Ihrer Klientelpolitik.

Ich glaube, daß selbst bei Einführung einer neuen Vermögenssteuer auch nur ein Cent an Schulden

abgebaut werden würde (Erst recht nicht von den "Linken").

Wer will denn das überhaupt ?

Am Beispiel Griechenlands sieht man doch, welche Einschnitte in das System nötig wären.

Meineserachtens sollten die Politiker bei alle Gesellschaftsschichten die 10%-Sense auspacken

(Soziale Ungerechtigkeiten ausgenommen).

Wahrscheinlich würden dann aber auch bei uns die Banken brennen.



Viele Grüße vom Telefonmann

Beitrag 07.04.2011, 21:49

FlorianG
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Man muß es einfach realistisch sehen: Die Verschuldung, die totale Abhängigkeit der Staaten ist erwünscht, Erfüllungsgehilfen bei diesem Spiel nach Plan sind eben die Marionetten, die man vorfindet.


30 % für kommunistische Pädophile - man sieht, es macht ihnen sogar noch Spaß.

Beitrag 07.04.2011, 22:26

kirschnico
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Spongebob hat geschrieben:@Silverpoint

Ist nicht Dein ernst, oder?
Jeder Rückzug Deutschlands in eine nationale Währung wäre eine Katastrophe.
Diese Währung wäre so stark, dass Deutschland nichts mehr exportieren könnte, weil es im Ausland viel zu teuer wäre und wir unsere selbst erwirtschafteten Güter konsumieren müssten. Das klappt aber nicht und wir würden in eine wirtschaftliche Katastrophe schlittern.
smilie_08
irgendwie versteh ich nicht, wenn die deutschen produkte ja so teuer sind, wie können wir dann europa stützen??
ok, der euro ist schwächer als die "mark", aber wir stützen den euro und das gibt es ja auch nicht zum nulltarif,
ich will nicht die mark zurück, aber hier ist doch ein denkfehler oder nicht??
wenn wir den euro nicht stützen müssten, könnten deutsche produkte auch günstiger sein oder nicht

vielmehr stellen wir doch einen gegenpol zum dollar

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