Dem stimme ich voll und ganz zu. Wenn man allerdings berücksichtigt, dass viele Familien mit geringem Einkommen weder Riester noch eine andere Form kapitalgedecketer Vorsorge haben (können), kommen diese bei einem Schuldenschnitt besser weg als bei einer Inflation nach brasilianischem Muster der 70er Jahre.Für die umlagefinanzierte Rente stimmt das. Aber viele haben ja neben dieser - in realer Kaufkraft schrumpfenden Rente - noch eine Kapitalgedeckte, in Form einer Betriebsrente, eines Riester-Vertrages oder sonst was. Und genau das Geld wäre ja dann weg.
Die Inflation lässt sich nicht bändigen
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Weißt Du genaueres über das damalige Vorgehen dort? Also, wie die "Maßnahmen" konkret aussahen? Das wäre ja vielleicht ganz interessant.Quavadis hat geschrieben:... kommen diese bei einem Schuldenschnitt besser weg als bei einer Inflation nach brasilianischem Muster der 70er Jahre.
Daher nur ein kleiner Teilaspekt in Bezug auf die Renten.
Das brasilianische Sozialsystem sieht vor, dass ca. 8% des Bruttolohnes in eine kombinierte Arbeitslosen / Rentenversicherung einbezahlt werden.
Bei jährlichen Inflationsraten von teilweise über 1000% kann man sich vorstellen, was diese Beiträge dann noch Wert waren.
Letztlich gestoppt wurde die Inflation durch eine Währungsreform und die Koppelung der neuen Währung an den US$. Die Koppelung konnte nur von 1994 bis 1999 aufrechterhalten werden. Heute sinddie Brasilianer vermutlich froh über den freien Wechselkurs, Auslöser war aber die Brasilienkrise von 1999.
Und das war doch ein Klasse-Hinweis! Viele werden ja doch (ich auch) über die konkreten Details bei solchen weit entfernten Episoden mehr oder weniger gar nichts wissen. Danke.