Die Inflations-Lüge

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 30.11.2013, 22:29

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Dirk Müller und Max Otte reden Tacheles
Ihr Geld ist viel weniger wert, als Sie denken

Die offizielle Inflationsrate stimmt hinten und vorne nicht. Warum Politik, Banken und Wissenschaft Nebelkerzen werfen - und wie sich Anleger schützen: FOCUS Online erklärt die drei größten Irrtümer über Geldentwertung.

http://www.focus.de/finanzen/news/preis ... 41718.html

Beitrag 30.11.2013, 23:11

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RM958
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Die Inflationslüge
Irrtum 3: Die Berechnung

http://www.focus.de/finanzen/news/preis ... 41920.html

Beitrag 30.11.2013, 23:26

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RM958 hat geschrieben:Die Inflationslüge
Irrtum 3: Die Berechnung

http://www.focus.de/finanzen/news/preis ... 41920.html
Und hier die Ergebnisse:

[img]https://forum.gold.de/userpix/242_scree ... 2558_1.jpg[/img]

Beitrag 30.11.2013, 23:28

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RM958
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Um ein Vermögen von 10.000 Euro auf nur noch effektiv 5.000 Euro Kaufkraft zu halbieren, dauert dies bei jährlichen

2% Inflation ca. 35 Jahre
3% Inflation ca. 24 Jahre
4% Inflation ca. 18 Jahre
5% Inflation ca. 14 Jahre
6% Inflation ca. 12 Jahre
7% Inflation ca. 10 Jahre
8% Inflation ca. 9 Jahre
9% Inflation ca. 8 Jahre
10% Inflation ca. 7 Jahre
12% Inflation ca. 6 Jahre
15% Inflation ca. 5 Jahre
20% Inflation ca. 4 Jahre
25% Inflation ca. 3 Jahre

Beitrag 30.11.2013, 23:35

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RM958
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Jeder Bürger, der regelmäßig seinen Kühlschrank und seinen Tank im Auto füllt, der weiß, dass diese 2% eine Lüge sind. Schauen wir uns die Haushalte mit geringem Einkommen an, dann sind für jene die größten Posten jeden Monat die Wohnungsnebenkosten, also Strom, Heizöl und Gas, die Kosten für Mobilität und die Lebensmittel. Für weiteren Konsum bleibt heute schon fast nichts mehr übrig bei einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung.

Würde daher der sogenannte statistische Warenkorb an diese Realität angepasst werden, wäre mit Sicherheit keine einstellige Inflationsrate mehr drin. Schon jetzt glauben viele Menschen nicht mehr, was die Statistikfälscher in Berlin ständig so vor sich hinlügen.

http://www.wahrheiten.org/blog/2011/02/ ... rguthaben/

Beitrag 30.11.2013, 23:47

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RM958
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Das größte Problem dabei ist jedoch, dass die offizielle Inflationsrate eben nicht mit der Realität übereinstimmt. Natürlich liegt es im Interesse der Regierung, eine stabile Währung zu haben, zumindest offiziell, denn wenn die Bürger begreifen, wie schnell sich ihr Einkommen und ihre Ersparnisse in Wahrheit verringern, beginnt über kurz oder lang das Vertrauen der Bürger in die Währung zu schwinden, was unweigerlich zu immer schnellerer Inflation mit möglichem Währungscrash führen kann.

Aus diesem Grund beinhaltet der sogenannte “Warenkorb” des Statistischen Bundesamtes auch jede Menge Kram, damit die drastischen Preisanstiege im essenziellen Bereich nicht so sehr hervortreten. Vieles aus diesem Warenkorb kann sich eine wachsende Anzahl an Bürgern schon längst nicht mehr in dem Maße oder schlicht gar nicht mehr leisten.

http://www.wahrheiten.org/blog/2011/05/ ... m-aufwind/

Beitrag 01.12.2013, 00:21

Waldmeister
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Natürlich liegt es im Interesse einer Regierung eines hoch-verschuldeten Staates
die Inflationsrate klein zu reden.

Bedauerlicherweise bezeichnen viele Preissteigerungen beim Lebensunterhalt als Inflation.
Das ist allerdings nicht richtig: Denn Inflation ist, was Preissteigerung und Lohnsteigerung in der Höhe gemeinsam haben.

Um es abzukürzen:

In einem inflationärem Geldsystem gewinnt niemand leistungslos an Wohlstand.
Eine deflationäre Geldpolitik ist eine Geldpolitik für den garantierten leistungslosen Gewinn.
Wer Rücklagen hält, lebt in einem wachsenden Schlaraffenland… - Moment,
das funktioniert nur in einem begrenzten Zeitrahmen.

Beitrag 01.12.2013, 07:07

Suedwester
Kurze Frage, das Geldmengenwachstum bezieht sich auf die Euro-Zone? Sind die Zahlen vergleichbar, da ja mehrere Staaten dem Euro-Raum im Laufe der Jahre beigetreten sind?

Beitrag 01.12.2013, 09:40

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Der Goldene Kiel
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Suedwester hat geschrieben:Kurze Frage, das Geldmengenwachstum bezieht sich auf die Euro-Zone? Sind die Zahlen vergleichbar, da ja mehrere Staaten dem Euro-Raum im Laufe der Jahre beigetreten sind?
Ach, wer wird denn schon so kleinlich sein wollen smilie_08

Hier geht es schließlich um WAHRHEITEN!

Beitrag 01.12.2013, 12:07

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Goldistan
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@ Suedwester: Die obige Rechnung kann ich nicht nachvollziehen. Es sieht für mich aus, als würde die deutsche Differenz (siehe Fußzeile der Rechnung) mit der Rate der Statistikinflation des Gesamt-Euro-Raums verrechnet (weil sie auch für Deutschland gelte). Das wäre imho ein konstruierter Journalistenbeweis. Man müsste ja das Geldmengenwachstum Gesamt-Europa als Ausgangsgröße nehmen, um richtig zu rechnen.

M3 für den Gesamt-Euro-Raum findest du hier auf S. 92:
http://www.bdi.eu/images_content/Konjun ... 12_ges.pdf

M3 steigt seit 2008 nicht, da die gegenseitige Verleihung zum Erliegen gekommen ist und die EZB-Fluten nicht mehr als Kredite bis unten zum Privatmann und Kleinunternehmen durchgereicht werden. Schlecht für den Mittelstand, gut für die Preise; Kämen sich diese Kurven (Geldbasis und M3) doch mal näher, käme es zu deutlich höheren Preissteigerungen.

Trotzdem sinkt die Kaufkraft im Euro: Der falsch zusammengestellte Warenkorb (für Euro-Raum und Deutschland) hat maßgeblich Einfluß auf die Ergebniszahlen. Die Gewichtung zur falschen Statistik wurde von Prof. Brachinger belegt:

http://www.youtube.com/watch?v=Y-TVvSAq1ME

Beitrag 01.12.2013, 17:28

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Titan
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Goldistan hat geschrieben:...Trotzdem sinkt die Kaufkraft im Euro: Der falsch zusammengestellte Warenkorb (für Euro-Raum und Deutschland) hat maßgeblich Einfluß auf die Ergebniszahlen. Die Gewichtung zur falschen Statistik wurde von Prof. Brachinger belegt:...
Ich kenne nur eine reelle Betrachtung meiner persönlichen Teuerungsrate:
Seit 2008 die wesentlichen Preissteigerungen für ESSEN und Trinken(ohne Alkohol,da Genuß),
Wohnen und Kleiden ausgerechnet...und siehe da zw.5% und 7% pro Jahr.
Die Renten-"Erhöhnungen" waren da ein echter "Rennner" :twisted:
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 02.12.2013, 05:21

Suedwester
Gut, Nahrung und Energie und Transport werden laufend teurer, aber wie stehts mit Technik und Kommunikation (Computer, CD, DVD, Speichermedien, Telefonminuten, Internet usw.)? Und Kleidung (made in China)?

Beitrag 02.12.2013, 05:36

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Ladon
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Suedwester hat geschrieben:Gut, Nahrung und Energie und Transport werden laufend teurer, aber wie stehts mit Technik und Kommunikation (Computer, CD, DVD, Speichermedien, Telefonminuten, Internet usw.)? Und Kleidung (made in China)?
Richtig!
Das Problem besteht darin, dass "Inflation" trotz aller Definitionen ein wahnsinnig emotionaler Begriff ist, der mal so, mal so verwendet wird.
So hat die "Geldmenge-Wirtschaftwachstum" Formel z.B. keine Aussagekraft über die Kaufkraft.
Der "Warenkorb" ist auch nicht "falsch", sondern eine Festlegung, um die ALLGEMEINE Preissteigerung ALLER angebotenen Waren und Dienstleistungen irgendwie zu messen. Mit dem Konsumverhalten eines Individuums hat das nur bedingt und sehr am Rande was zu tun.
Und so weiter.
Die dpa-Meldungen-Abschreiber, pardon, ich meinte: der investigative Journalismus tut ein Übriges, indem er solche Dinge ignoriert - schließlich braucht man eine Schlagzeile.

Die Crux ist:
Je weniger Geld der "Konsumeinheit" (z.B. ein Haushalt) zur Verfügung steht, desto mehr leidet sie unter der tatsächlich beobachtbaren Entwicklung, denn Nahrung, Heizung und Wohnraum werden schneller teurer als das Einkommen wachsen kann.
Aber Gold z.B. ist prima billig geworden in der letzten Zeit - von Inflation keine Spur! Gehört eindeutig in den Warenkorb!

smilie_24
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 02.12.2013, 10:15

Silberpfeil
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Pauschal kann man sagen: Um alles was man nicht herum kommt, ist die Rate höher. Kik und Primark und vieles andere Überflüssige aus Billigstausbeuterländern ist natürlich billiger geworden :( Elektronik auch :-) Aber Butter, Milch, Brot, Strom etc. brauche ich nun mal jeden Tag und den anderen Quatsch eben nicht. Ich denke auch, dass wir im Schnitt dann irgendwo zwischen 5-7% liegen (und das schon seit Jahren). Das "fühle" ich nicht nur, das habe ich mir des öfteren ausgerechnet, da ich aus unerfindlichen Gründen Kaufbelege aus den 90igern aufgehoben und im Keller vergessen hatte. Außerdem weiß ich noch, was die Sachen in den 70er und 80er kosteten haben. Das mit den Tabellen von oben dürfte halbwegst passen! Pauschal komme ich zu der Aussage: Alle 15-20 Jahre halbiert sich die Kaufkraft! Das Lustige ist ja, dass man damals auch der Meinung war, dass alles so teuer geworden ist...

Beitrag 03.12.2013, 10:23

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Kartoffeln, Gurken, Butter
Preise für Lebensmittel um bis zu 40 Prozent gestiegen

Viele Lebensmittel sind 2013 deutlich teurer geworden: Um bis zu 40 Prozent schnellten die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe, insgesamt liegt die Teuerung bei vier Prozent. Schuld ist vor allem das schlechte Wetter.

http://www.focus.de/finanzen/news/leben ... 49731.html

Beitrag 03.12.2013, 12:04

herakles
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Silberpfeil hat geschrieben:Pauschal kann man sagen: Um alles was man nicht herum kommt, ist die Rate höher. Kik und Primark und vieles andere Überflüssige aus Billigstausbeuterländern ist natürlich billiger geworden :( Elektronik auch :-) Aber Butter, Milch, Brot, Strom etc. brauche ich nun mal jeden Tag und den anderen Quatsch eben nicht.
Das ist nur Deine subjektive Empfindung. Ich kaufe mir jeden Monat einen Smartphone, alle 3 Monate einen Laptop und ein Mal im Jahr einen Fernseher. Das (ungesunde) Essen (aus der Dose) fällt kaum ins Gewicht, daher bin ich in einer Deflation...

smilie_10

Beitrag 21.06.2014, 12:09

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Der Schwindel von der Mini-Inflation

Ein Schreckgespenst namens Deflation geht um. Die Inflation liegt angeblich bei zirka 1%. Die offizielle Inflationsrate ist völlig korrekt; aber sie sagt eben nichts über die wahre Geldentwertung aus, denn diese ist wesentlich höher. Die durch Trickserei und Propaganda gefälschte Inflationsrate hat viele Auswirkungen auf unser Leben.

Fast jeder hat das Gefühl, dass unser Geld schneller entwertet wird, als die offiziellen Statistiken und Zahlen das belegen. Kurz, wir bekommen immer weniger für unser Geld. Trotzdem hat sich die Inflationsrate in den letzten Jahrzehnten nach offizieller Darstel- lung kaum erhöht.

http://www.dewion24.de/?p=32918

Beitrag 21.06.2014, 12:39

Geldsammler
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Was bei der Eurozonenbetrachtung der Inflation kaum erörtert wird: Sehr viel Geld fließt nach Deutschland z.B. In Form von Immobilieninvestitionen. Das erhöht bei uns die Geldmenge und damit die Inflationsgefahr. Ich denke mal, gerade in der Krise wurde Deutschland zu einem Kapitalimporteuropameister. Nicht gut für die Preisentwicklung.

Beitrag 21.06.2014, 14:04

Geldsammler
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Warum zieht man eigentlich das"reale", also das inflationsbereinigte Wachstum von der Geldmenge ab? Eigentlich will man doch die reale Inflation ermitteln. So ganz kann diese Methode auch nicht stimmen.

Beitrag 22.06.2014, 07:49

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Ladon
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Datenreisender hat geschrieben: (Zitat) ...
Kurz, wir bekommen immer weniger für unser Geld. Trotzdem hat sich die Inflationsrate in den letzten Jahrzehnten nach offizieller Darstel- lung kaum erhöht.
...
Eieiei, da hat aber einer das Wesen einer exponentiellen Entwicklung nicht verstanden (Was kein wirklicher "Makel" ist, da wir (wir Menschen) nicht in der Lage sind eine solche Entwicklung intuitiv zu erfassen. Man benötigt die Abstrahierung durch Mathematik.)

Natürlich erhöht sich irgendeine "Rate" von Jahr zu Jahr nominal immer schneller und mehr - auch wenn die "Rate" selbst gleich bleibt ("Zinseszinseffekt").

Beispiel:
10% jährliche Steigerungsrate
100,- Preis (gerundet)

Start: Preis = 100,-
1. Jahr: Preis = 110,- / Steigerung zum Vorjahr um 10,-
2. Jahr: Preis = 121,- / Steigerung zum Vorjahr um 11,-
3. Jahr: Preis = 133,- / Steigerung zum Vorjahr um 12,-
4. Jahr: Preis = 146,- / Steigerung zum Vorjahr um 13,-
5. Jahr: Preis = 161,- / Steigerung zum Vorjahr um 15,- (!)
...
10. Jahr: Preis = 259,-
11. Jahr: Preis = 285,- / Steigerung zum Vorjahr um 26,-
...


Verhaltensforscher sprechen bei solchen Missverständnissen von "Nominalillusion".


Es macht den "Schwindel von der Mini-Inflation" nicht besser - kann aber nicht als "Indiz" dafür herhalten.
Im Forum wurde schon häufiger mal dargelegt, dass die "offizielle Inflationsrate" eine Kennzahl für die VWler ist. Sie wird fälschlich und irreführend und propagandistisch von Medien, Politik und natürlich auch der Wirtschaft eingesetzt: durch die begriffliche Gleichstellung mit "Preissteigerung im Alltag eines Menschen".
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

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