Die Postbank will kein Englisch sprechen

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 01.06.2016, 21:47

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IrresDing
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1350
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Wohnort: Ich bin dann mal weg.
Datenreisender... Und was bringt uns nun die Erkenntnis, dass die Deutsche Bank (nebenbei auch die Commerzbank) in Singapore Geschäfte mit dortigen Kunden schreibt? Was interessiert das die Postbank? Insbesondere unter dem Hintergrund dass die Dt. Bank derzeit die Postbank wieder abtrennt und weitgehend eigenständige Strukturen (wieder)herstellt, interessiert das Geschäftsmodell der Dt.Bank die Postbank keinen.

Unser Institut schreibt über die Mutter kein Auslandsgeschäft außer im deutschsprachigen Raum, außer wenn deutsches Recht vereinbart wird (z.B. die Konzernmutter sitzt in Deutschland, das versicherte Werk im Ausland) oder im Rückversicherungsbereich. Für das EU-Auslandsgeschäft haben wir extra unsere Töchter und Beteiligungen die das Erstversicherungsgeschäft übernehmen. Diese firmieren eigenständig und haben hierfür auch entsprechende an dortiges nationales Recht angepasste Verträge. Und nun?

Wir sprechen nicht englisch und werden dies auch nicht. Das würde das zu akquirierende Klientel auch nicht hergeben und wäre eine völlig unwirtschaftliche Fragmentierung die uns auch noch rechtliche Unsicherheiten bringt.

LG
Ich möchte den Weg des Forums nicht weiter mit beschreiten. Ich wünsche allen Mitgliedern viel Erfolg und danke für die schöne Zeit bis dahin. Bye bye

Beitrag 01.06.2016, 21:54

Quinar
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 762
Registriert: 05.01.2012, 02:22
plataoro hat geschrieben:
gernreich hat geschrieben:....
Nur die Deutschen meinen, es müsse jeder englisch können bzw. sprechen.
Warum?

Weil es für die [s]Ausbeutung[/s] Handelsbeziehungen von Vorteil ist. In den Römischen Provinzen musste auch Latein gesprochen werden.
Von einigen wenigen Veteranenkolonien abgesehen war die gesamte Osthälfte des Reichs überwiegend griechischsprachig.

Auch im Westen war Latein keineswegs überall lingua franca.

Beitrag 03.06.2016, 03:31

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Ladon
Moderator
Beiträge: 6664
Registriert: 17.05.2010, 13:38
Wohnort: Terra
Den Römern war sch...egal wie die Leute untereinander gesprochen haben.
Sie beließen auch politische Strukturen - Könige gar - einfach weiter machen und begnügten sich mit einer Art politischen Vertretung. Wenn der Vasall aufmuckte allerdings, setzte der Römer die Gewalt und militärische Macht Roms in Bewegung.

In der Antike dachte man nicht nationalstaatlich!
Die ganze Idee eines Nationalstaates war völlig unbekannt!
(War sie im Mittelalter übrigens auch)

Rom war Rom war Rom war Rom ... die Stadt, nichts anderes: senatus populusque romanus (Stimmt's? Man weiß ja nie ;-) )
Senat und Volk Roms hatten das Imperium inne.
Rom BEHERRSCHTE alle anderen!
Die wiederum anerkannten Roms Oberherrschaft.
Das antike Imperium ist ein Ausdruck der Macht - nicht der territorialen Ausdehnung des Kernstaates.

Latein zu sprechen schadete sicher nirgendwo im Reich ... so wie Englisch heutzutage. Dass einem das nicht passt - so wie die heutige Oberherrschaft einem nicht passen kann - spielt keine Rolle!
Man kann beleidigt in der Nase bohren ... oder pragmatisch sein?

Ich las erst vor Kurzem, dass es im internationalen Business durchaus als vorteilhaft angesehen wird, auch Deutsch zu können.
Nur die Deutschen (oder manche von ihnen) haben so einen Minderwertigkeitskomplex sich durch alles gegängelt zu fühlen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.06.2016, 08:28

Krümel
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 50
Registriert: 22.07.2013, 15:25
HenryMorgan hat geschrieben:
Herebordus hat geschrieben:Die Postbank bleibt beim Service dabei und das bedeutet nur Deutsch. Andere sprachen werden nicht genutzt.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 53129.html
"Der „Süddeutschen Zeitung“ sagte ein Sprecher, aus juristischen Gründen dürfe man solche Anfragen nur auf deutsch beantworten."

Wenn das der Fall ist, weil eventuell für sowas dann die Mitarbeiter eine andere Qualifikation haben müssen,irgendwelche Internationalen Standards in der Hinsicht erfüllen müssen (ich spekuliere hier), dann ist das doch der Postbank nicht vorzuwerfen.

Wäre natürlich interessant zu wissen, was genau das für juristische Gründe sind.
Ein Fall aus der Praxis (Girokonto-Eröffnung). Das Konto musste wieder rückabgewickelt werden, weil der Kunde irgendwas nicht verstanden hatte (genauen Wortlaut weiss ich nicht). Dies wie gesagt, nach einer Girokontoeröffnung, wo es nix zu verheimlichen gibt, was andere nicht auch im Programm haben. Da geht man doch nach so einer harmlosen Erfahrung doch lieber hin und sagt: bringen sie einen Übersetzer mit, der sich auch ausweist.

Viele Grüße

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