Die praktischen Aspekte eines modernen Goldstandards

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 15.04.2011, 05:10

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Ladon
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Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich die "Rückkehr" zum Gold als Zahlungsmittel für einen Irrweg halte. Und ich vermisse in der Diskussion allzu oft Argumente, die unter praktischen Gesichtspunkten stichhaltig sind. "Nur Gold ist Geld" oder "kann nicht inflationieren" usw. sind oft "wahre Aussagen" in einem formallogischen Sinn, aber wo sind die praktischen Überlegungen und Modelle? Wie soll das praktikabel umgesetzt weren?

Ich möchte daher mal zu einer kleinen "Traumreise" einladen ... morgen geschieht folgendes:
Deutschland verlässt per Volksabstimmung den Euroverbund und auch die EU. Eingegangene Verpflichtungen werden von unserer Seite anulliert und aus irgendeinem Grund akzeptiert das die ganze Welt. Eine neue "Goldmark" wird nationales Zahlungsmittel. Vollgeld natürlich - denn eine Goldkerndeckung mit, sagen wir: 10% Deckung ist ja auch nur eine Farce, ein uneinlösbares Versprechen. Kann zudem verändert oder die Einlösepflicht gar außer Kraft gesetzt werden. Nein, nein: Wir haben richtiges Geld! Jeder Geldschein ist über eine Identitätsnummer direkt an ein physisches Stück Gold bei der Zentralbank gebunden. Ein goldenes Wirtschaftswunderland!

Ah ja, die Wirtschaft! Es wird wohl auch da einige Veränderungen geben. Bleiben wir erst einmal im Lande. "Überweisungen" sind zunächst mal schwierig. Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Eine "Überweisung" ist jetzt ja direkt und konkret die physische Überbringung eines Geldscheins (der wiederum ein Gutschein für eine exakt bestimmte Menge Goldes bei der Zentralbank ist). Nur wenn mein Geldschein A physisch zur Bank des Verkäufers gelangt ist, ist die "Überweisung" getätigt.
Wenn der Endverbraucher dann in der Folge wieder "bar" zahlt statt mit EC-Karte, ist das kein Problem. In der gewerblichen Wirtschaft wird es schwieriger. Da müssen neue Formen her, es werden wohl Geldpools entstehen, über die der bargeldlose Verkehr abgewickelt wird ... und wir müssen höllisch aufpassen, dass da nicht wieder ungedecktes Giralgeld generiert wird. Enorme Summen werden gebunden sein. Oder das Wertkurierwesen wird ein boomender Wirtschaftszweig. Wie dem auch sei. Vielleicht lassen sich praktikable Lösungen finden die eine hoch arbeitsteilige Gesellschaft nicht behindern. Oder wir strukturieren die ganze Gesellschaft um: Einfacher leben, Selbstversorger usw. Vielleicht ja grundsätzlich gar nicht so verkehrt? Als Zuzugsland wären wir dann auch erheblich unattraktiver.
Nun, und "Selbstversorger" werden wir sowieso werden müssen! Denn wir brauchen jetzt absolut strikte Kontrolle jeglichen Außenhandels und jeglicher Devisentransaktion! Warum? Weil unsere Goldmark geradezu magische Anziehungskraft entwickeln wird!

Wir fangen mal im privaten, ganz kleinen Bereich an:
Urlaub im Ausland? Nun, diese Möglichkeit werden wir für unsere Bürger beschränken müssen (daheim ist's eh am schönsten). Denn es kann natürlich nicht sein, dass man im Sommer nach Italien fährt und gutes Gold gegen Lira eintauscht. Denn niemand kann garantieren, dass diese Goldmark zurück kehren! Möglicherweise werden sie im Ausland gehortet - und unsere Wirtschaft schliddert in eine aus Geldmangel bedingte Deflationskrise (Oder wir weichen das Vollgeld auf und gehen auf einen Goldkern zurück, weil wir wissen, dass eine bestimmte Menge "Gold-Gutscheine" gehortet wird ... aber das war dann schon das Ende des Experiments)! Wir brauchen unbedingt Kontrolle über unsere Geldmenge! Ja, deswegen ist die Hortung auch von Inländern ein Problem. Wenn zuviel "auf der hohen Kante" liegt, fehlt das dem Wirtschaftskreislauf. Klassisches Sparen (= Gold sammeln) werden wir einschränken müssen.
Ach ja, aus dem gleichen Grund wird es auch für Ausländer nur sehr bedingt möglich sein zu uns einzureisen. Entweder weisen sie den Besitz von Gold nach (Barren, Münzen oder unsere deutschen Goldmarkscheine) oder sie werden abgewiesen - zumindest beschränken wir rigoros die Devisentauschmöglichkeiten! Wir müssen sicher sein, dass das Gold im Lande bleibt. Getauscht wird nur, was auch ausgegeben wird (mit heutiger Computertechnik finden wir da sicher eine Methode, die nicht so nach ehemaligem Ostblock aussieht).
Also sagen wir mal, im privaten Bereich kann man das schon mit einer Reihe mehr oder weniger restriktiver Maßnahmen (vielleicht schön verpackt) in den Griff bekommen.

Wir wollen uns ja sowieso ein wenig zurück ziehen aus der ganzen globalen Verstrickung. Werden wir auch müssen, denn im Prinzip ähnlich wie oben angesprochen im Einzelfall des Privaten, ist es selbstverständlich auch - und vor allem in ganz anderen Dimensionen - mit dem Außenhandel. Wir werden außerordentlich genau kontrollieren und vorgeben müssen, was und wieviel importiert wird, damit kein Abfluss des Goldes, der unsere heimische Wirtschaft ruinieren kann, stattfindet. Ein Außenhandelsüberschuss oder auch -defizit darf es nicht geben!
Verkaufen wir zuviel ins Ausland, erhalten wir wertloses Papier, denn nur mit der Ware "Gold" werden nicht allzu viele zahlen können. Und verkaufen wir zu wenig (importieren also zuviel), dann bezahlen wir mit gutem Gold, wenn unsere Devisenreserven aufgebraucht sind - und wieder verschwindet "Geld" aus unserer Binnenwirtschaft.
An dieser Stelle bin ich fast aufgewacht aus dem Traum - aber er geht noch ein wenig weiter ...

... denn übermorgen folgen alle Staaten der Erde unserem leuchtenden Beispiel, wie Dominosteine fallen die Systeme, wird global das Vollgeld Realität. Dann müssten sich doch alle oben diskutierten Probleme in Wohlgefallen auflösen?
Leider nein, denn die Asymmetrien bleiben ja bestehen (nur eben in einem "globalen Binnenmarkt"), oder aber sie müssen durch massive Regelungen kontrolliert werden. Wortwörtlich überall, in jedem Bereich, muss "unter'm Strich" Ausgeglichenheit bestehen. Hortungen, neue Funde, skrupellose Machtmenschen - das sind (nur einige) Gefahren, die unvorhersehbar nicht auszugleichende (Gold ist eine beschränkte Ressource!) Schräglagen erzeugen werden.
Das muss berücksichtigt werden!
Machtvolle (!) internationale Gremien müssen die Einhaltung der Regeln garantieren.

...

Tja. Gäbe es Wege, das alles mit hoch arbeitsteilig organisierten Gesellschaften, den technischen und kulturellen Errungenschaften, persönlicher Freiheit des Einzelnen, demokratischen Konzepten und letzten Endes vielleicht sogar mit der Natur des Menschen zu vereinen?
Ich kann das nicht sehen.
Aber ich lasse es mir gerne zeigen. Ich bin ja ein Freund des Goldes, besitze deutlich mehr Gold als Geld. Niemand muss mir erklären, dass auf Gold Verlass ist - aber leider ist dies zumeist die Quintessenz jeglicher - auch umfangreicher - Texte dazu. Ich will also keinesfalls um "Slogans" (Wie etwa "Nur Gold ist Geld" oder "Gold ist die Wurzel allen Geldes") diskutieren. Die haben oft durchaus ihre Berechtigung. Es spielt auch gar keine Rolle, ob sie "wahr" oder "falsch" sind. Es geht um die konkrete Durchführung unter praktische Aspekten! Wie sollte ein wirklicher Goldstandard in der heutigen Welt funktionieren? Wie sähen seine "Spielregeln" für den Einzelnen und für den Staat im internationalen Beziehungsgeflecht aus? Wäre nicht zwangsläufig völlige Isolation die Folge? Ja, wäre dann die Rückentwicklung zum selbstversorgenden Agrarstaat nicht sogar die Folge des Goldstandards, anstelle, wie zuvor befürchtet, die Folge des zusammenbrechenden FIAT-Systems? Und selbst wenn ich für mich ein "einfaches Leben" für durchaus "glücklich und erstrebenswert" erachte - ist das wirklich das was die Menschen werden haben wollen? Müssen wir sie dann zu ihrem Glück zwingen?

Ich muss es so ausdrücken: Ich bin schweißgebadet aufgewacht aus diesem Traum, der so "glänzend" begonnen hatte.
Vielleicht fehlt mir einfach die Fantasie für einen anderen Verlauf der Dinge.
Zuletzt geändert von Ladon am 15.04.2011, 06:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 15.04.2011, 05:32

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Circle
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Bei dem ganzen Goldstandart fehlt mir das Silber.
Eine Bimetallwährung... wird die nur noch von Reinhard Deutsch propagiert?
Nein, eine Kristallkugel habe ich nicht -
aber eine eigene Meinung ;-)

Beitrag 15.04.2011, 06:00

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Landgraafer
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Auch ich würde eine Bimetallwährung mit Gold und Silber bevorzugen.
Dies würde dem Silber zusätzlich noch einen höheren Stellenwert einbringen!

Beitrag 15.04.2011, 06:07

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Ladon
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Ersetze oben "Gold" durch "Gold- und Silber" ... was ändert sich strukturell?

Außer dass die zentrale Größe "Geldmenge" auch noch von einem VERBRAUCHSGUT abhängig wäre! Mit völlig unkalkulierbaren Folgen: Eine neue Technologie (Solarstrom?) verbraucht dann evt. Geld! Wohlgemerkt! Nicht etwa "kostet Geld" - sondern im Wortsinn "vernichtet Geld".
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Beitrag 15.04.2011, 06:26

peter
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warum ist denn nicht möglich eine Art Weltwährung einzuführen , d.h. auf allen Kontinenten gilt die
gleiche Währung , in diesme Falle könnte es auch eine papierwährung seien in diesem Falle würden alle
Edelmetalle ihre Bedeutung verlieren .

MFG
Peter
peter24

Beitrag 15.04.2011, 06:45

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peter hat geschrieben:warum ist denn nicht möglich eine Art Weltwährung einzuführen , d.h. auf allen Kontinenten gilt die
gleiche Währung , in diesme Falle könnte es auch eine papierwährung seien in diesem Falle würden alle
Edelmetalle ihre Bedeutung verlieren ...
Glaubst Du wirklich, das sei "unter praktischen Gesichtspunkten" durchführbar? Einigkeit bis in den letzten Winkel der Welt?

Nix für ungut: OB eine Weltwährung möglich wäre hat jetzt mal nichts mit der oben ausgeführten "Vision", ihrer Bestätigung oder Entkräftung, zu tun.
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Beitrag 15.04.2011, 07:17

peter
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Vorläufer einer solchen Währung gibt es doch schon :

Euro
Asean verhandelt auch schon über die Einführung eines Asian $
Südamerika verhandelt auch schon über eine Kontinentwährung
USA /Kanada haben schon den $

bis in den letzten Zipfel ist es auch gar nicht notwendig wenn die Blockwährungen
zusammengeführt werden. Im Rahmen der Globalisierung wird dann wohl die stärkste
Währung obsiegen.

MFG
Peter
peter24

Beitrag 15.04.2011, 07:48

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Ladon
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@ Peter

Schon klar. Du hast in allen Punkten recht (dazu kommen noch Weltbank, IWF, die "Sonderziehungsrechte" (als eine Art Meta-Währung)) - deswegen tut es mir jezt ein wenig leid, so rigoros zu sein: Aber dieser Punkt ist vollkommen "off topic" - darum ging es gar nicht!
Ich möchte deswegen diesen Gedankengang hier nicht weiter verfolgen. Bitte um Verständnis.

Ich will "flammende Reden" von den Gold- / Bimetallstandard-Befürwortern hören, in denen erklärt wird, wie man konkret (!) die Probleme solcher Systeme (die ich oben "literarisch" ausgebreitet hatte) handhaben könnte. Wie die KONKRETE UMSETZUNG für diesen Traum aussehen müsste!
(Und dabei habe ich mit der Prämisse, dass Deutschland "einfach so" aus allen internationalen Verpflichtungen entlassen würde, schon eines der größten praktisch existierenden Hindernisse schlicht beiseite gewischt).
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Beitrag 15.04.2011, 10:04

Bares
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Ladon hat geschrieben: Ah ja, die Wirtschaft! Es wird wohl auch da einige Veränderungen geben. Bleiben wir erst einmal im Lande. "Überweisungen" sind zunächst mal schwierig. Wir stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Eine "Überweisung" ist jetzt ja direkt und konkret die physische Überbringung eines Geldscheins (der wiederum ein Gutschein für eine exakt bestimmte Menge Goldes bei der Zentralbank ist). Nur wenn mein Geldschein A physisch zur Bank des Verkäufers gelangt ist, ist die "Überweisung" getätigt.
In dem Punkt sehe ich kein Problem, dass ist heute doch nicht anders. Eine Giralgeldüberweisung von Bank A zu Bank B ist doch auch mit einer Überweisung/Übergabe von Zentralbankgeld von A nach B in gleicher Höhe verbunden (Zentralbankgeld ist Bargeld + Forderungen auf Bargeld gegenüber der Zentralbank, d.h. Bargeld ist sichtbar gewordenes Zentralbankgeld). Hat Bank A nicht genügend Zentralbankguthaben, so schickt sie einen Geldtransporter mit Bargeld zu Bank B.

Ansonsten stimme ich dir zu und möchte noch ergänzen, dass eine Goldwährung zwangsläufig mit einem Zinsgeldsystem einhergehen muss (niemand würde Gold ohne Zins verleihen, Gold wird ja nicht schlecht und kann unbegrenzt gehörtet werden). Die dem Zinsgeldsystem innewohnende Zerstörungskraft (Wachstumszwang, Überschuldung, Umverteilung von arm zu reich) würde sich also beim Goldgeld weiterhin voll austoben dürfen. Und das noch gepaart mit Goldraubkriegen (als "Lösung" des Überschuldungsproblems) und den von dir beschriebenen Problemen der Geld-/Goldmengensteuerung zur Verhinderung von Deflationskrisen.

Da lob ich mir doch das angeblich "ungedeckte" Papiergeld (jedenfalls zu wirtschaftlich stabilen Zeiten). Das ist ja in Wirklichkeit, genauso wie es ein Goldgeld wäre, durch die dafür angebotenen Waren gedeckt.

Beitrag 15.04.2011, 10:42

Fin
Ladon hat geschrieben: Ich will "flammende Reden" von den Gold- / Bimetallstandard-Befürwortern hören, in denen erklärt wird, wie man konkret (!) die Probleme solcher Systeme (die ich oben "literarisch" ausgebreitet hatte) handhaben könnte. Wie die KONKRETE UMSETZUNG für diesen Traum aussehen müsste!
(Und dabei habe ich mit der Prämisse, dass Deutschland "einfach so" aus allen internationalen Verpflichtungen entlassen würde, schon eines der größten praktisch existierenden Hindernisse schlicht beiseite gewischt).
Du großzügiger Mensch Du.
Ich bin leider zu doof auf dem Gebiet. Ein Duell mit Pistolen mag ich überleben, aber bei Säbeln hindert mich meine Arthrose am Parieren...
Also werde ich mich nicht zum Aderlaß auf Dein Schlachtfeld begeben sondern Dich von weitem mit etwas Mist beschmeißen und dann schnell weglaufen.
Sozusagen einen gemeinen unehrenhaften Partisanenfeldzug gegen Dich starten.

Ich zitiere aus dem Film Jurassic Park: "Das Leben findet immer einen Weg!"
Ersetze Leben mit Wirtschaft (als Teil des Lebens), dann sind wir da, wo ich hinwill. Mit anderen Worten: Dein gesetzter Ordnungsrahmen macht mir deswegen keine Angst, weil Menschen sich innerhalb ihrer gesetzten Grenzen in der Summe optimal bewegen. Na klar braucht es etwas Zeit, na klar werden manche gewinnen - andere verlieren, aber das dann das Licht ausgeht und wir in der Steinzeit sind, nee, oder wenn nicht allzu lange.

Ich betone noch einmal "ich bin auf dem Gebiet ahnungslos" weswegen meine Argumentation allgemeingültig bleiben muß also Gold/Silber/Muschel Standard.

Was ich weiß, ist, daß Wirtschaft immer funktionierte. Besser oder schlechter... entsprechend der Umstände wahrscheinlich sehr optimal. Und was immer für ein System herrscht(e), solange ein jeder Dussel im Volke um das System weiß, ist dieses relativ fair.
Dann kam ein JMK (John M Keynes) und verdrehte zuerst den Schweden und dann den Politikern der Welt das Hirn. So und nun stehn wir da bis zu den Ohren im Dreck. Der fing wahrscheinlich genau so an wie Du. Er hatte einen Traum, deutete ihn, erzählte ihn rum, bekam einen Nobelpreis und plötzlich fanden das alle klasse.
Was aber passierte war, daß jeder der konnte (und das liegt in der Natur des Menschen) das System aushöhlte und sich selbst bereicherte. Das System ist also falsch - es ist zu weich.

Ein Goldstandard ist knochenhart. Geht das - na irgendwie wird es wohl gehen müssen - und dann käme einer und würde sagen, daß es eine gute Idee wäre, wenn wir an dieser Stelle etwas....
Dann gucken wir uns das alle an und sagen "Tolle Sache" oder "Mist".
Ich habe große Angst vor Leuten, die eine (un)ausgereifte Idee im Kopfe haben und umsetzen wollen.
Gold hat früher funktioniert. Und ich könnte mir vorstellen, daß es auch heute funktionieren könnte. Aber sicher, es wäre erstmal gewaltig eine andere Welt. Die sich aber dann entwickeln würde, wie auch immer.

Einen Nachtrag: Es gibt Währungen, die man nicht bzw. in engen Grenzen über Landesgrenzen transportieren darf. Das ist also nix neues.

Fazit: Ich bin meinungsfrei - weil doof. Aber ein "geht nicht" kauf ich nicht. Ich glaube, daß wir herausfinden sollten, wieviel unseres derzeitigen gelebten Wohlstandes (den wir ja als solchen gar nicht mehr wahrnehmen - ich erinnere noch eine Zeit ohne teuren(!) TV im Hause) nur Blase ist und wieviel wir wirklich hätten. Dann bekämen wir vielleicht einen besseren Sinn für einen Ist-Zustand ohne JMK-Ideen bzw. Megaschulden. Mit dem im Kopf erschiene ein Ladon'scher Albtraum womöglich als Paradies.

So und nun muß ich ganz schnell hier weg.....bevor der da smilie_43 kommt

Beitrag 15.04.2011, 11:25

ACR11
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Afrika muß echt für alles herhalten:

die krügerränder waren und sind dort noch immer gültiges zahlungsmittel, der arbeiter wird damit ausbezahlt und kauft dafür beim händler seine lebensmittel. er könnte zwar auch sein erworbenes gold in fiat-scheine umtauschen wenn er das wollte, die währung ist aber schon so inflationär dass sie kein händler annimmt.

da wo keine politische ordnung, keine infrastruktur existiert braucht man gold als zahlungsmittel. leider erschwert das wiederum das wachstum der wirtschaft einfach weil alles so viel langsamer geht. ein haus auf kredit zu bauen geht genauso wenig wie ein restaurant, oder seinen krämerladen auszubauen, es fehlt das gesamte kreditwesen, größere investitionen fallen somit aus.

wie siehts bei uns aus? politische un/ordnung weitgehend gleich, wirtschaft wächst so vor sich hin, banken die das geld der bürger verzocken und eine teure aber moderne infrastruktur mit krankenhäusern, glasfasernetzen, EC-karten etc...

die naheliegendste frage: was soll ich hier mit gold außer mein erspartes sichern??

denkt man zurück ins finstere mittelalter, sieht man den anfang des fiat-geldes, die schuldscheine. geht es allen leuten gut, hat jeder zu essen, dann macht es eine menge umstände größere "beträge" in goldmünzen mit sich rum zu schleppen, also läßt man sich den entsprechenden schuldschein ausstellen mit dem man genauso bezahlen kann.

kritisch wirds wenn die schuldscheine selbst zu einer art "handelsware" werden, wie wir es an unseren bondmärkten, devisenmärkten, optionsscheinen und was nicht alles sehen, es entsteht eine art "spiritueller" will heißen "über den dingen stehender" geldmarkt der so extrem gehebelt ist dass reale gegenwerte völlig bedeutungslos werden. wie eine art tornado der sich ganz oben zwar langsam dreht aber nach unten am boden seine ganze kraft entfaltet, so dass selbst das was man als "sicher" betrachtet hat einfach hinweggefegt wird.

nur die edelmetalle sind robust und schwer genug davon nicht mitgerissen zu werden, aber das wissen die meisten hier.

worauf ich hinaus will: ein edelmetalstandard nützt uns hier nichts weil das drumherum einfach nicht stimmt. was hilft es uns wenn wir in gold/silber-euro bezahlen, die gleiche währung aber täglich in millionen und milliardehöhe durch die leitungen verpulvert wird, mehr noch, ich denke dass damit unsere schulden nur noch wertvoller werden und der staatsbankrott wäre in wenigen tagen erreicht.

NACH der nächsten währungsreform ist das vielleicht eine option, mit einer bimetall-währung das x-fache der alten schulden zu bezahlen.

nur: auch diese währung wird es nicht ewig geben weil wir irgendwann wieder anfangen müssen neue schulden zu machen...

Beitrag 15.04.2011, 11:27

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Ladon
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Lieber Lummerländer,

die Geschliffenheit der Rede kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Du im Konjunktivischen verbleibst: "KÖNNTE mir vorstellen", "WÄRE doch möglich" und dergleichen. Das will ich nicht hören smilie_16 und daher lasse ich mich darauf auch nicht ein. Ich gehe sogar noch weiter und sage: Ja, es KÖNNTE ...
Aber das beantwortet meine Frage nicht! Ich will hören "wie". "Wie" in der jetzt gegebenen Realität umsetzbar?

Aufgabe 1
Nenne EINE nicht restriktive Methode um auch nur die private Hortung von Gold zu unterbinden.
Warum? Weil die durchaus eine Gefahr darstellen kann, wenn dieses Gold das im Wirtschaftskreislauf benötigte Geld ist. Überdies wird die Volkswirtschaft durch Superreiche oder andere Gold besitzende Länder erpressbar, die mit Geldmengenänderung drohen können.

... es stecken ungefähr 2 Dutzend solcher "Aufgaben" in meinem "Traum".

smilie_24
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Beitrag 15.04.2011, 11:34

Metaller
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@ Ladon

Mit deinen Vorgaben und den dazugehörigen Ausführungen führst Du jedem vor Augen, dass eine 100% EM-gedeckte Währung nicht funktioniert smilie_01
Für eine Diskussion musst Du schon ein paar "Zugeständnisse" machen. Bei einer teilweisen Golddeckung wirds schon interessanter, ebenso Giralgeld sollte verhandelbar sein.
Die Grundidee der Golddeckung ist meiner Meinung ja, dass Geld nicht beliebig vermehrbar ist. Dies könnte auch bei einer teilweisen Golddeckung funktionieren.
Na?? Wie isses??
10% Golddeckung und Giralgeld? Und das Forum (Wirtschaft) findet einen Weg
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 15.04.2011, 11:50

peter
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eine nicht restriktive Methode , nimm den Menschen das Vertrauen in die Sache und ersetze Sie einfach durch eine andere Sache in die Sie vertrauen setzen können, denn Gold ist auch nur wie Geld eine Vertauenssache .

MFG
Peter
peter24

Beitrag 20.04.2011, 06:58

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Ladon
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Metaller hat geschrieben:@ Ladon

Mit deinen Vorgaben und den dazugehörigen Ausführungen führst Du jedem vor Augen, dass eine 100% EM-gedeckte Währung nicht funktioniert smilie_01
Für eine Diskussion musst Du schon ein paar "Zugeständnisse" machen. Bei einer teilweisen Golddeckung wirds schon interessanter, ebenso Giralgeld sollte verhandelbar sein.
Die Grundidee der Golddeckung ist meiner Meinung ja, dass Geld nicht beliebig vermehrbar ist. Dies könnte auch bei einer teilweisen Golddeckung funktionieren.
Na?? Wie isses??
10% Golddeckung und Giralgeld? Und das Forum (Wirtschaft) findet einen Weg
Nachdem offenbar kein wirklicher Verfechter eines "reinen" (100% Deckung) Goldsystems die "praktischen Aspekte" dieser "Utopie" (im positiven Sinne) erklären und darlegen mag, greife ich die Anregung vom Metaller mal auf:
Kann also der inflationsdämpfende Mechanismus einer Teildeckung ein Argument sein?

Bezweifeln kann man das - unter THEORETISCHEN Gesichtsspunkten - erst einmal nicht. Doch auch in diesem Zusammenhang lohnt ein Blick in die Geschichte. Zwischen 1871 und 1900 weist das Deutsche Kaiserreich eine durchschnittliche Inflationsrate von 0,75% auf. Rein technisch ist das möglich, weil die Teildeckungsquote im Reich nicht erreicht wurde (also "Spielraum" für die Geldmenge verblieb), durch Goldzuflüsse - und auch durch das erstmals aufkommende Giralgeld, das keiner Deckung unterliegt. Die Zeit ist überdies durch eine Reihe von Krisen gekennzeichnet, die sich mit Boomphasen abwechseln - bei teils erheblichen Schwankungen der Inflationsrate (bis hin zu deflationären Phasen). Insgesamt ergibt sich rechnerisch eine Preissteigerung von 25%.
Dies vorausgeschickt, schlüsseln wir mal ein paar grundsätzliche Probleme auf ("Gold" kann immer durch "Gold+Silber" oder "Bimetall" ersetzt werden):
1.
Die Abhängigkeit der Geldmenge von einer "Ware" bleibt - wenngleich gehebelt - auch bei einem Teildeckungssystem bestehen.
2.
Erfolgt die Geldschöpfung durch (im Kern) Ankauf von Staatsanleihen (ob direkt oder über den Markt), verläuft die Entwicklung zwangsläufig in Richtung immer mehr Schulden und immer mehr Geld.
3.
Ohne internationale Kontrolle (Wer soll das machen?) ist jede Golddeckung "nur" ein Gesetz, das mit entsprechendem Willen von den Regierenden verändert oder gar außer Kraft gesetzt werden kann.
4.
Die Problematik von Außenhandelsüberschüssen oder -defiziten bleibt bestehen: JEDES Ungleichgewicht verändert die Goldreserven bei den Teilnehmern - und somit den Grundstock des Geldes im jeweiligen Land.
5.
Gold produzierende Länder erhalten ein unglaubliches internationales Gewicht - dagegen dürfte die OPEC ein Witz sein. Vergessen wir nicht: Historische "Goldstandards" gab es zu Zeiten nahezu uneingeschränkter europäisch/amerikanischer Hegemonie. Heute sind diese Staaten keine Kolonien mehr.
6.
Was, wenn einem Staat alle Reserven durch Außenhandel, Hortung etc. "abgeflossen" sind?
7.
Ein "Alleingang" muss einen Run auf die betroffene Währung auslösen! Hätte Dänemark die "Goldkrone" ... wer würde da nicht im Urlaub etwas Erspartes mitnehmen, in Goldmünzen tauschen und daheim "bunkern"? Im Großen könnte sich ein Staat dagegen nur mit strengen Devisenvorschriften und Kontrolle wehren. Vielleicht sogar mit einer Art "Goldverbot", da dieses dringend und kontrolliert als Reserve gesichert sein muss.
8.
Eine "mechanische" Herausforderung dürfte auch die Entwicklung von Mechanismen sein, die zur Kontrolle des Giralgeldes notwendig sind. Niemals - auch nicht in der Geschichte - war das "Buchgeld" gedeckt. Wie sollte das auch geschehen? Kreditvergabe durch Geschäftsbanken wird - jedenfalls auf heutigen Wegen - nicht mehr möglich sein, da jedes so geschöpfte Geld (lassen wir die prinzipielle Geldschöpfungsdiskussion mal außen vor) ja teilweise abgesichert sein muss ... letzten Endes also von der Zentralbank kommen muss. Autonom agierende Banken sind dann Vergangenheit. Das klingt gar nicht schlecht ... aber hier geht es um die PRAKTISCHEN Aspekte. Das wird jedenfalls auf wenig Gegenliebe treffen.
9.
Die Buchgeldkontrolle. Da drängen sich einem ja Ostblockartige Visionen auf. ALLE Konten müssen unter Kontrolle gehalten werden! Wie soll das geschehen? Und was geschieht, wenn das Buchgeld - aus welchen Gründen auch immer - die Deckung sprengt? Alle Konten einfach kürzen?
10.
Das Hortungsproblem. Wie wird verhindert, dass das gedeckte Geld "gehortet" wird? Neues Geld für die Wirtschaft darf ja nicht ausgegeben werden.

Ich sehe enorme Probleme bei der praktischen Durchführbarkeit - und auch bei der prinzipiellen Sinnhaftigkeit. Jedenfalls kommt dann fast zwangsläufig der "Negativzins" ins Spiel. Der das Geld über die "Entwertungsdrohung" in den Wirtschaftskreislauf zwingt (ohne es, wie der Zins (= UMLAUFrendite!), zu vermehren und damit wertloser zu machen).
Aber dann muss man sich doch fragen: Warum diese Sache an wertvolles Gut knüpfen? Wäre es nicht naheliegender endlich das Dogma der Dualität von Tauschmittel+Werterhalt aufzubrechen? Endlich zu sagen: Für das notwendige Tauschmittel brauchen wir keinen anderen "Wert" als den, dass ich mich darauf verlassen kann, dass alle anderen dieses Tauschmittel akzeptieren.

Die Problematiken entstehen, wenn "Kapital" angehäuft wird. Also wäre es doch sinnvoll, die "Wertbewahrung" vom Geld zu lösen! Das ist genau das, was wir hier machen! Wir alle benutzen Geld zum Eintauschen von Dingen ... eben auch von werterhaltenden Dingen!
... naja, und dann kommt meine alte Leier: Mir ist es VIEL lieber, wenn mein "Wert erhaltendes Gut" (also die Sache, die erarbeitete Werte konservieren kann), wenn also diese Sache NICHT - als Geld - staatlich kontrolliert wird!
Ich meine: Praktisch niemand hier traut der Politik - würde die aber einen "Goldstandard" einführen, wäre dieses Vertrauen plötzlich da? Das kann ich nicht nachvollziehen, denn auch dann werden es Merkels, Westerwelles, Schröders, Fischers, Söders, Seehofers, Becks usw. sein, die die Politik bestimmen. Und Ackermanns, Zetsches und wie sie alle heißen, werden die Konzerne lenken.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 20.06.2011, 13:11

Metaller
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Eine gute Analyse von Greenspan von 1966

http://www.gold-eagle.com/analysis/0003.html

Wichtiges Element ist das Vorhandensein eines Goldstandards in den Ländern mit nennenswertem gegenseitigem Handel.

Zitat:
Unter einem Goldstandard wird der Kreditumfang, den eine Wirtschaft verkraften kann, von den realen Sachwerten der Wirtschaft begrenzt, weil jedes Kreditverhältnis letztlich ein Anspruch auf einen realen Sachwert ist. Aber Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt, sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen. Sie können daher nicht ohne weiteres von den Finanzmärkten aufgenommen werden. Eine große Menge neuer Staatsanleihen kann der Öffentlichkeit nur zu ständig steigenden Zinssätzen verkauft werden. Deshalb ist staatliche Schuldenfinanzierung unter einem Goldstandard eng begrenzt. Die Abschaffung des Goldstandards ermöglichte es den Verfechtern des Wohlfahrtsstaates, das Banksystem für eine unbegrenzte Kreditexpansion zu mißbrauchen. In Form von Staatsanleihen haben sie Papiervermögen erzeugt, welches die Banken, nach einer komplexen Folge von Schritten, wie Realvermögen als Sicherheit akzeptieren, gleichsam als Ersatz für das was früher eine Einlage in Gold war. Der Inhaber einer Staatsanleihe oder eines auf Papiergeld gegründeten Bankguthabens glaubt, er hat einen gültigen Anspruch auf Realwerte. In Wirklichkeit sind aber mehr Ansprüche auf Realwerte im Umlauf, als Realwerte vorhanden sind.
Zitat Ende

Problematisch sind sicher die Aussenhandelsüberschüsse zu sehen, aber der Welthandel läuft dann ohnehin in anderen Bahnen, ausgeglichene Handelsbilanzen werden eher gefördert als derzeit.
Der Kopf ist rund damit das Denken die Richtung ändern kann

Beitrag 20.06.2011, 15:30

noname
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Also..
Das mit den Goldgedeckten Geldscheinen und dem elektronischen Geld ist eine Frage des technischen Umgangs damit. Letztendlich muss ich dem Wächter vertrauen, der darauf achtet, daß den elektronischen Goldklumpen genügend reale Goldklumpen gegenüberstehen.
Aussenhandel: Zu Zeiten der vielen Währungen in Europa hatten wir mehrere Geldbörsen und Fremdwährungskonten. Wenn wir also den Goldstandard haben und die "Anderen" nicht so obliegt es dem Deutschen Verkäufer dem fremden Fiatgeld zu vertrauen oder auch nicht. Er sagt sich die heute eingenommenen Dollar für ein Fertigprodukt brauche ich nächste Woche für Rohstoffimporte. So weit so gut, nur was passiert bei Aussenhandelsüberschuss? Der Verkäufer vertraut weiter darauf, dass er in Zukunft noch was mit der Fremdwährung anfangen kann, oder er verlangt teilweise oder gänzlich Gold. Mit sinkendem Vertrauen und Bedarf an Fremdwährung sinkt die Bereitschaft zu exportieren gegen Fremdwährung, also:Gold muss her, oder der Produzent stellt seine Produktion ein, bis potentielle Käufer wieder Gold oder vertrauenswürdiges Fiat haben.

Um sich etwas leisten zu können muss ich erst mal etwas sparen. Jetzt wird Gold auf einem mehr oder weniger großen Haufen akkumuliert und dem Markt entzogen. Das Problem mit der Hortung entsteht. Hier können zum Beispiel Genossenschaften eine Möglichkeit sein diese Goldakkumulation in Teilen zu verhindern: Ich zahle einige Goldklumpen z.B in die Wohnungsbaugenossenschaft ein und erwerbe dadurch gewisse Wohnrechte, Mietzins, oder ein Versprechen auf einen zukünftigen Kredit. So rollt der "Rubel" weiter. Solche Systeme können auf vielen Gebieten des Konsums oder der Nutzung von Produktivmitteln etabliert werden, auch im zwischenstaatlichen Handel (Siehe oben). Das stärkt die sogenannten Kleinen und entzieht den Großen in Teilen Ihre Macht.
Und grössere Kapitalakkumulation kann durch Vermögenssteuer abgeschöpft werden. So bekommt der Staat Mittel für Investitionen.
Für Goldabflüsse ins Ausland habe ich noch keine probate Lösung im Kopf. Vielleicht fällt ja jemand anderem etwas ein.
Wer hilft mir beim Ausbau meines begonnenen Gedankengebäudes weiter?

Beitrag 20.06.2011, 16:23

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plumbum
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Tut mir leid, aber EM als primäre Währung kann ich mir nicht vorstellen.
Em als Parallelwährung sehe ich kommen ( Utah/ USA hats schon eingeführt).
Ok, Dollar und Euro sind wie 2, die ohne Fallschirm aus dem Flugzeug gesprungen sind.
Mal führt der eine, mal der andere ( Zitat: Dirk Müller), Finanz- und Wirtschaftsysteme
steuern auf den unvermeidlichen Crash zu, aber die Welt wird sich weiterdrehen.
Die gleichen Spitzbuben und Bankster werden uns eine neue Show verkaufen und werden
weiterhin beste Geschäfte machen.
Wenn uns dann wirklich mal die Jauche bis zum Hals steht, gibts ja noch facebook,
die arabische Welt macht uns das gerade vor.....
smilie_10
Nationalismus und die Goldmark werden keine Lösung sein.

gruß, plumbum smilie_04

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