Es ist Zeit alles zu überdenken sagt Chefvolkswirt der BoE

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 25.04.2014, 15:29

herakles
500 g Barren Mitglied
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Registriert: 12.07.2013, 15:55
"Die Modelle sind unbrauchbar deshalb ist es an der Zeit alles zu Überdenken" ist die Zusammenfassung des künftigen Chefvolkswirts der Bank of England über die keynesianischen DSGE Modelle.



http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Def ... delle.html

Andrew Haldane, der für seine direkte und ehrliche Sprache bekannt ist, wird ab Juni der Chefvolkswirt der Bank of England.

......

"Im Licht der aktuellen Wirtschaftskrise, zeigen sich die mikro - und makroökonomischen Grundlagen als nicht mehr sicher. Es hat sich herausgestellt, dass der ungezügelter Wettbewerb in der Finanzindustrie und darüber hinaus, der breiten Masse nicht geholfen hat. Extreme Profitgier konnte nicht gut sein. Die Unsichtbare Hand könnte im Extremfall sogar einen bösartigen und böswilligen Beitrag zum größten Einbruch der globalen Wirtschaftsleistung seit den 1930-er Jahren leisten. Das sture Verfolgen der eigenen Interessen durch Firmen und ihren Angestellten, hat die Gesellschaft ärmer gemacht.

Die Krise hat auch gezeigt, wie inadekvat solche quasistationäre Gleichgewichtsmodelle und rationale Annahmen sind. Sie geben keine Antwort auf extremen makroökonomische Ereignisse wie Krisen, Rezessionen, Depressionen, die die Gesellschaft bewegen".


http://www.zerohedge.com/news/2014-04-2 ... everything


Von einem Zentralbänker sowas zu hören ist Balsam für die Seele der Anti-Keynesianer.
Zu schön um Wahr zu sein? Das Fett gedruckte beunruhigt mich "ein wenig".
Wettbewerb ist nie schlecht, wenn für alle die gleichen Rahmenbedingungen gelten. Das haben wir nicht. Außerdem haben wir in der Finanzindustrie alles andere als Wettbewerb.
Unternehmer und Angestellten sollen Ihre Interessen nicht verfolgen? Wessen dann? Hier fehlen wieder Regeln, die von allen befolgt werden müssen. Das natürliche Streben nach Gewinn bzw Rücklagen ist nicht das Problem.

Um ehrlich zu sein, fehlt nur noch, "der Staat wird die Gesellschaft schützen".
Genauso wie er die Versichertengemeinde schützen will.

Sind das die Vorbereitungen auf den großen bail in (Schuldenschnitt)?

"Wir wollen die Gesellschaft von diesen ungerechten Schulden befreien", wird bald heißen. Ja, die inzwischen große Unterschicht und die Unternehmen (grundsätzlich verschuldet) und den Staat!

Gläubiger ist im Wesentlichen die inzwischen kleine Mittelschicht. Ihr Geld wurde an die verarmte Unterschicht und an den Staat ausgeliehen um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Mittelschicht arbeitete hart um für später vorzusorgen. Manche sind trotzdem in die Unterschicht gedriftet und schon alles verloren.
Nimmt man dem Rest alles weg, wird sie wieder vor den Karren gespannt, weil sie trotzdem Verantwortung für Ihre Zukunft übernimmt. Denn die Unterschicht ist zu immer größeren teilen nicht mehr vermittelbar.

Die Großen haben Reale Werte und sehen einer Währungsreform gelassen entgegen.
Wer soll auf die Straße gehen? Die "Paar" aus der Mittelschicht, um auch noch den Job zu verlieren?

Aber jeder muss wissen, was er mit seinem Geld macht.

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