Euro vor Währungsreform?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 08.02.2016, 14:18

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Währung
Notenbankchefs für umfassende Reform der Währungsunion

Die Notenbank-Präsidenten Deutschland und Frankreichs, Jens Weidmann und Francois Villeroy de Galhau, haben sich für eine umfassende Reform der Währungsunion ausgesprochen.

Europa stehe angesichts hoher Defizite und wirtschaftlicher Ungleichgewichte „ganz eindeutig an einem Scheideweg“, schrieben beide in einem Beitrag für die „Süddeutsche Zeitung“, der am Montag erschien, einen Tag vor dem deutsch-französischen Wirtschafts- und Finanzministerrat in Paris.

http://www.focus.de/politik/ausland/wae ... 68652.html

Beitrag 08.02.2016, 15:42

delaboetie
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Aua.

Das ist ein in vielerlei Hinsicht desillusionierender Artikel.

Hoffentlich ist der frei erfunden!
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Shakespeare

Beitrag 08.02.2016, 15:47

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Goldhamster79
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Ganz prinzipiell:

Jede ungedeckte Kreditgeld-Währung steht immer und ausschliesslich vor einer Währungsreform
- es ist alles nur eine Frage der Zeit.



Persönlich denke ich, dass die Makroklemptnerei noch eine Weile weitergeht, natürlich mit draghi-schem Ausgang für den Sparer, den das zunehmend tEURer kommen wird.

Viele Grüße
Goldhamster
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Beitrag 08.02.2016, 16:31

ChrisJ11
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Ja man darf nicht vergessen wo Draghi eigentlich herkommt... Den hat Goldman Sachs ja sehr clever da postiert Und wie Goldman sich verhält wissen die meisten.

Beitrag 08.02.2016, 17:38

Mehrgoldfüralle
Goldhamster79 hat geschrieben:Ganz prinzipiell:

Jede ungedeckte Kreditgeld-Währung steht immer und ausschliesslich vor einer Währungsreform
- es ist alles nur eine Frage der Zeit.



Persönlich denke ich, dass die Makroklemptnerei noch eine Weile weitergeht, natürlich mit draghi-schem Ausgang für den Sparer, den das zunehmend tEURer kommen wird.

Viele Grüße
Goldhamster
Vollkommen richtig, ich denke aber, es geht nicht mehr lange. Die haben langsam Panik. Nicht mal mehr der Negativzins der BoJ hat geholfen, sieh dir den NIKKEI an. Also werden sie jetzt alle Schleusen öffnen und Geld erzeugen und oben reinpumpen wie die letzten Jahre, nur mehr. Das hilft auch nicht, dann kommt eine kurze Deflation. Dann wird das Geld unten reingepumpt, dann Hyperinflation und bumm. Das ist mein Szenario. Ich denke, man kann jetzt in Wochen und Monaten rechnen, je länger es verzögert wird, umso schlimmer wird es.

Beitrag 08.02.2016, 20:58

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Goldhamster79
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Vollkommen richtig, ich denke aber, es geht nicht mehr lange. Die haben langsam Panik. Nicht mal mehr der Negativzins der BoJ hat geholfen, sieh dir den NIKKEI an. Also werden sie jetzt alle Schleusen öffnen und Geld erzeugen und oben reinpumpen wie die letzten Jahre, nur mehr. Das hilft auch nicht, dann kommt eine kurze Deflation. Dann wird das Geld unten reingepumpt, dann Hyperinflation und bumm. Das ist mein Szenario. Ich denke, man kann jetzt in Wochen und Monaten rechnen, je länger es verzögert wird, umso schlimmer wird es.
Beim letzten Halbsatz bin ich bei Dir.

Dass es nur noch Wochen oder Monate geht, das haben wie alle 2008 auch schon gedacht :wink:
und wir haben die unsäglichen Währungen immer noch.

Ich freue mich jedenfalls immer noch auf Konsumschecks für die Bürger, um die Wirtschaft und Inflation endlich anzukurbeln, denn das würde helfen, Geld in den Händen des Volkes, nicht die Geldmengenausweitungsprofite in der Hochfinanz, die konsumieren das nicht & kurbeln Inflation und Wirtschaft zu wenig an, wie wir ja seit Jahren sehen.

Ohne schwarze Schwäne läuft das ganze leider wohl noch länger, hier weichen wir ab in der Einschätzung.

Goldhamster
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Beitrag 08.02.2016, 22:49

Mehrgoldfüralle
Konsumschecks, Helikoptergeld, Steuersonderrückerstattung, ja, so wirds kommen. 2008 war es noch mühsam beherrschbar, auf Kosten der Steuerzahler. Inzwischen haben sich die Schulden schon wieder verdoppelt, in etwa. Und die Wahnsinnigen erfinden immer neue "Finanzprodukte", alles muss gehebelt werden, und die Umverteilung nach oben geht immer schneller. Nein, ich bin nicht so optimistisch. Schwarze Schwäne wirds schon zuhauf geben, wenn wir das wüssten, wärens ja keine. Lassen wir uns überraschen und sorgen wir vor. Ich hatte ein bisschen Glück und habe die digitalen Nullen und Einsen auf meinen Konten im Dezember und Januar bei den Tiefpunkten in schwere Währung umtauschen können. Falls es eng wird und es geht noch lange weiter, kann ich wieder zurück tauschen. Fünfstellige Kredite an Banken in Form von Sichteinlagen gibt's aber definitiv nicht mehr.

Beitrag 09.02.2016, 06:45

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MaciejP
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Goldhamster79 hat geschrieben:Jede ungedeckte Kreditgeld-Währung steht immer und ausschliesslich vor einer Währungsreform - es ist alles nur eine Frage der Zeit.
Mal etwas quer gedacht: So wie ich das verstanden habe, muss jedes Schuldgeldsystem irgendwann kollabieren, weil das Verhältnis von Zinseszins zu eigentlicher Schuldensumme untragbar wird. Je mehr Schulden aufgenommen werden, desto schneller steigt der Zineszins. Irgendwann ist es dann nicht mehr möglich, allein die Zinsen durch Arbeit zu erwirtschaften. In der Folge bricht das System zusammen.

Angenommen wir würden jetzt eine Abschaffung des Bargelds und eine Umstellung auf rein elektronisches Geld bekommen, und angenommen es würde zudem gelingen, auf beiter Front für Kredite negative Zinsen durchzusetzen. Müsste sich dieses Verhältnis dann nicht irgendwann wieder umkehren? Je mehr neue Schulden dann (mit negativer Verzinsung) aufgenommen werden, desto mehr würde sich der Zinsberg in Relation zum Schuldenberg abbauen. Theoretisch müsste die Schuldenquote so irgendwann wieder zu einem erträglichen Niveau zurückfinden, so dass der Kollaps u.U. ausbleiben würde. Wäre das nicht eine Lösung des Problems?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 09.02.2016, 07:18

lifesgood
Genau das ist der Punkt.

Es gibt ja auch schon Berechnungen, dass sich bei einem Negativzins von 2 - 3 % bei gleichzeitiger Inflation von 2 - 3 % das Spiel noch ewig spielen läßt.

Mal ein Rechenspielchen mit 2% Negatvizins und 2 % Inflation am Beispiel Deutschland:

Die Staatsschulden Deutschlands liegen bei rund 2,15 Billionen Euro. Ein Negativzins von 2% würde also 43 Milliarden in die Staatskassen spülen. Gleichzeitig würde der Schuldenstand durch die Inflation entwertet.

Will man nun nur den wertmäßigen Schuldenstand stabil halten, so könnten die 2% Inflation an neuen Schulden aufgenommen werden und es stünden in Summe 86 Milliarden zusätzliches Geld zur Verfügung.

Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn man die Bargeldnutzung drastisch einschränkt und/oder Barauszahlungen und -einzahlungen mit Gebühren belegt.

lifesgod

Beitrag 09.02.2016, 08:32

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VfL Bochum 1848
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lifesgood hat geschrieben: ...
Die Staatsschulden Deutschlands liegen bei rund 2,15 Billionen Euro...
Die Rechnung ist doch noch einfacher. Das Privatvermögen der Deutschen liegt derzeit in etwa bei 8 Billionen Euro, da ist es doch am Ende völlig klar wer den Deckel bezahlt.

Quelle:

http://www.arm-und-reich.de/verteilung/vermoegen.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 09.02.2016, 09:00

ChrisJ11
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben: ...
Die Staatsschulden Deutschlands liegen bei rund 2,15 Billionen Euro...
Die Rechnung ist doch noch einfacher. Das Privatvermögen der Deutschen liegt derzeit in etwa bei 8 Billionen Euro, da ist es doch am Ende völlig klar wer den Deckel bezahlt.

Quelle:

http://www.arm-und-reich.de/verteilung/vermoegen.html
Und den Deckel aller anderen EU Staaten ebenfalls. Wenn das Geld dann alle ist, dann wird Draghi sagen...so Leute Zeit für eine Währungsreform wir können us das nicht lönger mit ansehen.

Beitrag 09.02.2016, 09:11

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AuCluster
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben: ...
Die Staatsschulden Deutschlands liegen bei rund 2,15 Billionen Euro...
Die Rechnung ist doch noch einfacher. Das Privatvermögen der Deutschen liegt derzeit in etwa bei 8 Billionen Euro, da ist es doch am Ende völlig klar wer den Deckel bezahlt.

Quelle:

http://www.arm-und-reich.de/verteilung/vermoegen.html
Die Reichen, die die Staatsschulden besitzen, wollen das Geld nicht wieder haben. Was sollen sie damit auch anfangen? smilie_08
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 09.02.2016, 12:29

Mehrgoldfüralle
AuCluster hat geschrieben:
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben: ...
Die Staatsschulden Deutschlands liegen bei rund 2,15 Billionen Euro...
Die Rechnung ist doch noch einfacher. Das Privatvermögen der Deutschen liegt derzeit in etwa bei 8 Billionen Euro, da ist es doch am Ende völlig klar wer den Deckel bezahlt.

Quelle:

http://www.arm-und-reich.de/verteilung/vermoegen.html
Die Reichen, die die Staatsschulden besitzen, wollen das Geld nicht wieder haben. Was sollen sie damit auch anfangen? smilie_08
Ironiebutton vergessen? Die sind reich, weil sie Geld haben wollten. Die wollen alles wieder, mit Zinsen.

Beitrag 09.02.2016, 12:32

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Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Ironiebutton vergessen? Die sind reich, weil sie Geld haben wollten. Die wollen alles wieder, mit Zinsen.
Genau, die wollen sich dann nämlich Gold mit dem Zinseszinsgeld kaufen smilie_16 .
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Beitrag 09.02.2016, 12:35

Mehrgoldfüralle
@liefesgood
@MaciejP

Ich glaube, ihr macht einen Denkfehler, meine Herren. Zins ist der Preis dafür, dass jemand auf seine eigene Liqidität verzichtet. Das ist nahezu denkunmöglich, sich einen Negativzins dafür vorzustellen. Das mag für eine kurze Zeit gehen, als Modell für eine langfristige Aufrechterhaltung des Systems kann ich mir das nicht vorstellen.

Beitrag 09.02.2016, 12:38

Mehrgoldfüralle
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Ironiebutton vergessen? Die sind reich, weil sie Geld haben wollten. Die wollen alles wieder, mit Zinsen.
Genau, die wollen sich dann nämlich Gold mit dem Zinseszinsgeld kaufen smilie_16 .
Meins kriegen sie nicht!!!!! Andererseits, das bisschen kann von denen keiner brauchen, fällt gar nicht auf, bei dem, was sie schon haben.

Beitrag 09.02.2016, 14:44

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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Zins ist der Preis dafür, dass jemand auf seine eigene Liqidität verzichtet. Das ist nahezu denkunmöglich, sich einen Negativzins dafür vorzustellen. Das mag für eine kurze Zeit gehen, als Modell für eine langfristige Aufrechterhaltung des Systems kann ich mir das nicht vorstellen.
Vollkommen richtig, dazu gibts auch einen guten Artikel von Torsten Polleit, zwar sehr theoretisch, aber lesenswert wenn man sich mit Geldtheorie beschäftigt:

Der „Urzins“ ist stets positiv, er kann niemals negativ sein
http://www.misesde.org/?p=10274

smilie_24
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Beitrag 10.02.2016, 03:00

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MaciejP
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@liefesgood
@MaciejP

Ich glaube, ihr macht einen Denkfehler, meine Herren. Zins ist der Preis dafür, dass jemand auf seine eigene Liqidität verzichtet. Das ist nahezu denkunmöglich, sich einen Negativzins dafür vorzustellen. Das mag für eine kurze Zeit gehen, als Modell für eine langfristige Aufrechterhaltung des Systems kann ich mir das nicht vorstellen.
Wo genau ist der Denkfehler? Die Leute würden in solch einem Szenario ja dann dazu genötigt, auf einen Teil ihrer Liquidität zu verzichten. Es gäbe quasi keine Fluchtmöglichkeit mehr, bzw. wenn Geld z.B. durch Edelmetallkäufe aus dem System hinauskommt, wäre es sehr schwer möglich es wieder reinzubekommen. Logisch ist ein negativer Zins freilich nicht, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich so manche wirtschaftlich unlogischen Dinge länger halten können, als man sich das hat vorstellen können/wollen.
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Beitrag 10.02.2016, 07:14

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Ladon
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"Negativ-Zins" ist im Grunde nichts anderes als eine Umlaufsicherung so wie es "Schwundgeld" macht:
Läuft das Zahlungsmittel nicht um sondern wird "gehortet", ist das mit "Strafe" belegt. Das [s]Spice[/s] Geld muss fließen.

Insofern ist das überhaupt nicht unlogisch!

Es geht aber von einem anderen Wertbegriff des Zahlungsmittels aus! Oder genauer: so etwas ist ein zumindest theoretisch gut durchdachtes Konzept für "FIAT-Money" Systeme, denn dabei wird ja davon ausgegangen, dass das Geld an sich keinen Wert hat.
Wir leben in und mit einem solchen System - seit langer, langer Zeit - und dieses System hat sehr beweglich auf alle Veränderungen reagiert. Selten und nie nachhaltig zum Besseren, was "Geld" angeht.

Ansonsten schließe ich mich dem MaciejP an: wenn das alles immer logisch und rational funktionieren würde, wäre es das Paradies. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde den Volkswirten (in der Breite) bewusst, wie groß der "weiche", psychologische Faktor ist. Viel größer als rationale Marktkräfte oder logisch eigentlich bessere Möglichkeiten (also für uns besser - für die Entscheider nicht, was die Durchsetzung schwierig macht).
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 10.02.2016, 09:52

Mehrgoldfüralle
MaciejP hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@liefesgood
@MaciejP

Ich glaube, ihr macht einen Denkfehler, meine Herren. Zins ist der Preis dafür, dass jemand auf seine eigene Liqidität verzichtet. Das ist nahezu denkunmöglich, sich einen Negativzins dafür vorzustellen. Das mag für eine kurze Zeit gehen, als Modell für eine langfristige Aufrechterhaltung des Systems kann ich mir das nicht vorstellen.
Wo genau ist der Denkfehler? Die Leute würden in solch einem Szenario ja dann dazu genötigt, auf einen Teil ihrer Liquidität zu verzichten. Es gäbe quasi keine Fluchtmöglichkeit mehr, bzw. wenn Geld z.B. durch Edelmetallkäufe aus dem System hinauskommt, wäre es sehr schwer möglich es wieder reinzubekommen. Logisch ist ein negativer Zins freilich nicht, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich so manche wirtschaftlich unlogischen Dinge länger halten können, als man sich das hat vorstellen können/wollen.
Die Leute werden nicht dauerhaft auf einen Ausgleich der Nachteile durch das sparen verzichten wollen. Was es für Renten-und Pensionskassen bedeuten würde, kann sich jeder selbst vorstellen. Darüber hinaus wäre es ein weiterer Schwund der Kaufkraft, was sich in unteren und mittleren Einkommensschichten wieder am stärksten auswirkt, also auch nicht gerade förderlich für die Realwirtschaft.

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