Europäische Staatspleiten vorprogrammiert

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 21.03.2013, 19:35

noses
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Erklärbär hat geschrieben:Warum nicht einfach ausschließlich Vermögen besteuern und (Arbeits-)Einkommen gar nicht?
Weil dann die Dummen belohnt werden. Wenn ich hingehe und für mich selber Verantwortung übernehmen will, indem ich Rücklagen für meine Zukunft (und die meiner Nachkommen) bilde, werde ich dafür bestraft, während der, der einfach alles verschwendet auch noch dafür belohnt wird.

"Wozu soll ich arbeiten, die Kohle kann ich auch beim Amt holen?"

Ich habe auch die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn nicht verstanden – meiner Meinung nach hätte ihm sein Bruder einen von Kain und Abel erzählen sollen.


noses.

Beitrag 21.03.2013, 19:38

Erklärbär
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@Bumerang: Sehr viel Weitblick und Fingerspitzengefühl in deinen Posts. Ich denke, es muss um eine Lösung gehen, die v.a. den sozialen Frieden sichert.
Obwohl die Diskussionskultur hier doch besser ist als in manch anderen Foren, merke ich in vielen Posts anderer Teilnehmer, dass oft nur die "Lösung" vorgeschlagen wird, die einem selbst "standesgemäß" am meisten weiterhilft.

Beitrag 21.03.2013, 19:43

Erklärbär
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noses hat geschrieben:
Erklärbär hat geschrieben:Warum nicht einfach ausschließlich Vermögen besteuern und (Arbeits-)Einkommen gar nicht?
Weil dann die Dummen belohnt werden. Wenn ich hingehe und für mich selber Verantwortung übernehmen will, indem ich Rücklagen für meine Zukunft (und die meiner Nachkommen) bilde, werde ich dafür bestraft, während der, der einfach alles verschwendet auch noch dafür belohnt wird.

"Wozu soll ich arbeiten, die Kohle kann ich auch beim Amt holen?"

Ich habe auch die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn nicht verstanden – meiner Meinung nach hätte ihm sein Bruder einen von Kain und Abel erzählen sollen.


noses.
Das würde sich über einen stark progressiven Vermögenssteuersatz lösen lasssen.
Die Vermögen, die dann sehr viel dazu beitragen müssten- sagen wir mal die Vermögen >1Mrd- sind wohl nicht allein durch (im Umkehrschlusss zu "die Dummen") Intelligenz bzw Fleiß entstanden, sondern großteils systembedingt (nämlich aufgrund der Tatsache, dass es leichter ist, Geld aus Zinsen zu lukrieren als Geld durch Arbeit)

Beitrag 22.03.2013, 02:56

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Ladon
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Möglicherweise ganz interessant in diesem Zusammenhang:

[img]https://forum.gold.de/userpix/402_image ... ojye_1.jpg[/img]

Während der Anteil von Einkommenssteuer und Vermögensabgabe (also die größten Posten auf private Einnahmen/Vermögen bezogener Steuern) an den gesamten vereinnahmten Steuern 1950 satte 16,8% ausmachten, waren es 2009 nur noch 5% (obwohl Spitzeneinkommen und Vermögen gerade in den letzten 10-20 Jahren steil angestiegen sind), während im gleichen Zeitraum der Anteil der Lohnsteuer von 8,6 auf 25,8% der Steuereinnahmen stieg.

Und die Einkommensteuer selbst? Hier mal von 1990 bis 2010:

Bild
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 22.03.2013, 07:19

lifesgood
Darin liegt ein Problem unseres Steuerrechts, das auch die Binnenwirtschaft lähmt.

Bei einem Spitzensteuersatz unter 50% ist die Motivation, das Geld zu reinvestieren äußerst gering.

Höhere Steuern in Verbindung mit steuerlichen Anreizen in die eigene Fa. (nicht in irgendwelche Abschreibungsmodelle wie Schiffsbeteiligungen usw.) wären wohl volkswirtschaftlich günstiger.

Ich habe selbst noch Spitzensteuersätze von 56% erlebt. Damals gab es bei uns im Bayer. Wald noch die Grenzland-Sonderabschreibungen, die es ermöglichten Investitionen über 5 Jahre nach eigenem Wunsch verteilt abzuschreiben.

Damals wurde bei uns investiert wie blöd, heute ist ein Baukran im Ort eine absolut Seltenheit.

Dass das Steueraufkommen damals dennoch höher war, als heute zeigt Ladons Tabelle recht eindrucksvoll.

lifesgood

Beitrag 22.03.2013, 11:30

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noses hat geschrieben:[quote="Erklärbär"

Weil dann die Dummen belohnt werden. Wenn ich hingehe und für mich selber Verantwortung übernehmen will, indem ich Rücklagen für meine Zukunft (und die meiner Nachkommen) bilde, werde ich dafür bestraft, während der, der einfach alles verschwendet auch noch dafür belohnt wird.

"Wozu soll ich arbeiten, die Kohle kann ich auch beim Amt holen?"

Ich habe auch die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn nicht verstanden – meiner Meinung nach hätte ihm sein Bruder einen von Kain und Abel erzählen sollen.


noses.
Das ist völliger Unsinn! Ich habe das mit Zahlenbeispiele belegt. Deine Argumente sind leider nur auf Stammtischniveau. smilie_13

Ich gehe trotzdem darauf ein.

Meinst Du mit Dummen, die die heute hart arbeiten, und viel ESt zahlen, oder die die nix tun aber auf riesigen Vermögen sitzen? Erstere sind tatsächlich heute die Dummen. Sie würden entlastet werden.

Rücklagen kann und soll jeder bilden. Wie ich schon sagte, würde Kapital mit mindestens 3% verzinst werden müssen. Also z.B. 4% von der Bank, 3% an den Staat und 1% darf man behalten, und gut ist. Dafür bleibt das gesamte Einkommen STEUERFREI! Wer das nicht will, hat um ein vielfaches höhere Vermögen als Einkommen. Und ja, nochmal, genau die sollen mehr, eigentlich überhaupt, zahlen!


Wer mit seinem Kapital nichts macht, verliert es allmählich. Das ist auch sinnvoll! Warum sollte für Geld nicht das Gleiche gelten wie für Baugrundstücke und Ackerland z.B. ? Die Gemeinde lässt auch nicht zu, dass Unkraut auf einem unbebauten Grundstück, oder um ein heruntergekommenes Haus jahrelang wächst!

Er sollte es bei der Bank anlegen, oder direkt investieren, es damit dem Wirtschaftskreislauf zurückführen, und mindestens 3% verdienen. Das ist, wie ich bereits erklärt haben mehr als möglich. Mal abgesehen von der heutigen unnatürlichen Situation(0-Zins), die gerade durch die übermäßige Besteuerung von ARBEIT, als AN oder Selbständiger (direkt als EST und den Rest zusätzlich indirekt durch die MwSt) herbeigeführt wurde!Dadurch sinkt die Inlandsnachfrage generell. Durch horten von Kapital zusätzlich. Die Wirtschaft wird abgewürgt, der Staat in die Schulden falle geschickt.

Wenn "Wachstum" durch Exporte nicht mehr möglich ist, weil die Währung aufwertet, bzw die anderen abwerten, oder wie in der €-Zone die PIIGS pleite gehen, bekommen sie Kredite um die Auslandsnachfrage aufrecht zu erhalten! Das nennt man Schizophrenie.

Wer soll denn diese Kredite zurückzahlen? Der Steuerzahler. Wer ist der Steuerzahler? Nicht die Vermögenden, sondern die die Vermögen durch Arbeit (Selbtändiger+AN) schaffen!

Wenn das nicht mehr geht, wie in GR oder Zypern, dann klaut man den Menschen das Geld vom Konto. Zunächst nur dort, später auch hier!

Die Schlauen habe Sachwerte. Also werden die die Arbeiten noch einmal bestraft!
Das Alles weil Vermögen heilig sind, während Arbeit stark besteuert wird. Das nennt man aber Leistungsgesellschaft!

Nun zu denen die die Hand aufhalten. Die gibt es auch heute. Sie werden heute nicht von den Vermögenden unterhalten, sondern, bedingt durch das Steuer- und Abgabensystem (ESt, MWSt, SV) durch die, die Arbeiten!

Warum halten sie die Hand auf? (Wenn wir die notorisch Faulen mal weg lassen, die es immer gab, und immer geben wird, aber nur eine absolute Minderheit ist)

Weil durch die fehlende Inlandsnachfrage(Einkommen aus Arbeit ist immer stärker versteuert, kalte Progressioin etc) weniger produziert werden muss.
Weil viel Geld für Verwaltung von Arbeitslosen ausgegeben wird, anstatt eine Negativsteuer als BGE einzuführen.
Weil durch das falsche System die Arbeitsaufnahme künstlich nur ab einem Einkommen lohnt, das teilweise nicht mehr erzielbar ist.
Weil heute ein Arbeitsloser oder Geringverdiener der sich Selbständig macht, sofort aus allen Sicherungsnetzen raus fällt! Er müsste eventuell ESt, "doppelte" Beiträge an die RV und KV zahlen, obwohl er jetzt produziert, und nicht das anderer Leute Geld konsumiert! Warum muss ein gering verdienender Selbständiger so behandelt werden wie Siemens?

Es ist Fakt, dass die heutige Steuer- und Abgabenpolitik Arbeit bestraft und dadurch verhindert!

Daher ist der Vergleich mit Kain und Abel falsch!
Gruß

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Beitrag 22.03.2013, 11:44

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lifesgood hat geschrieben:Darin liegt ein Problem unseres Steuerrechts, das auch die Binnenwirtschaft lähmt.

Bei einem Spitzensteuersatz unter 50% ist die Motivation, das Geld zu reinvestieren äußerst gering.

Höhere Steuern in Verbindung mit steuerlichen Anreizen in die eigene Fa. (nicht in irgendwelche Abschreibungsmodelle wie Schiffsbeteiligungen usw.) wären wohl volkswirtschaftlich günstiger.

Ich habe selbst noch Spitzensteuersätze von 56% erlebt. Damals gab es bei uns im Bayer. Wald noch die Grenzland-Sonderabschreibungen, die es ermöglichten Investitionen über 5 Jahre nach eigenem Wunsch verteilt abzuschreiben.

Damals wurde bei uns investiert wie blöd, heute ist ein Baukran im Ort eine absolut Seltenheit.

Dass das Steueraufkommen damals dennoch höher war, als heute zeigt Ladons Tabelle recht eindrucksvoll.

lifesgood
Willst Du also höhere Spitzensteuersätze für die ESt ? 60%? :lol:

Ladons Tabelle zeigt, dass das Einkommen aus Arbeit, Lohnsteuer, immer stärker besteuert wurde!
Wie kommst Du darauf, dass das Steueraufkommen größer war?
Gruß

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Beitrag 22.03.2013, 11:52

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edit falscher Faden
Gruß

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Beitrag 23.03.2013, 14:31

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Ladon
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Eigentlich geht es hier ja darum, ob "Europäische Staatspleiten vorprogrammiert" sind.

Damit wir nicht nur (in einem Teilbereich gehört das selbstredend schon zum Thema) über Steuern reden, streue ich mal eine Behauptung ein:

Staatspleiten sind seit Jahrtausenden (also wenigstens seit zwei) integraler Bestandteil des im Grunde römischen Rechts- und Bankenwesens. Sie sind eingeplant als Ereignisse IN DEREN VORFELD geradezu märchenhafte Gewinne zu realisieren sind und deren "Quittung" stets den Völkern aufgebrummt werden kann: Fremden Völkern durch Beutekrieg und Kolonialherrschaft (klassisch oder wie heute betrieben), dem eigenen durch Steuern, Abgaben, Leibeigenschaftsverhältnisse oder (in den letzten 100 Jahren immer beliebter) Währungscrashs.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 24.03.2013, 13:45

noses
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Bumerang hat geschrieben:Das ist völliger Unsinn!
Von Dir ist das ein echtes Kompliment – wenn jemand, der soviel davon verzapft, etwas für unsinnig hält, kann es ja nur richtig sein.


noses.

Beitrag 24.03.2013, 14:51

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Sapnovela
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Zuletzt geändert von Sapnovela am 12.05.2013, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 25.03.2013, 00:33

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prowler
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Ladon hat geschrieben:Staatspleiten sind seit Jahrtausenden (also wenigstens seit zwei) integraler Bestandteil des im Grunde römischen Rechts- und Bankenwesens. Sie sind eingeplant als Ereignisse IN DEREN VORFELD geradezu märchenhafte Gewinne zu realisieren sind und deren "Quittung" stets den Völkern aufgebrummt werden kann: Fremden Völkern durch Beutekrieg und Kolonialherrschaft (klassisch oder wie heute betrieben), dem eigenen durch Steuern, Abgaben, Leibeigenschaftsverhältnisse oder (in den letzten 100 Jahren immer beliebter) Währungscrashs.
Quelle: Wikipedia

OK, nicht wirklich. Könnte man aber prima so dort einreichen, finde ich.
"1984" wasn´t supposed to be an instruction manual

Beitrag 27.03.2013, 10:27

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Sapnovela hat geschrieben:
Ladon hat geschrieben:Eigentlich geht es hier ja darum, ob "Europäische Staatspleiten vorprogrammiert" sind.

Damit wir nicht nur (in einem Teilbereich gehört das selbstredend schon zum Thema) über Steuern reden, streue ich mal eine Behauptung ein:

Staatspleiten sind seit Jahrtausenden (also wenigstens seit zwei) integraler Bestandteil des im Grunde römischen Rechts- und Bankenwesens. Sie sind eingeplant als Ereignisse IN DEREN VORFELD geradezu märchenhafte Gewinne zu realisieren sind und deren "Quittung" stets den Völkern aufgebrummt werden kann: Fremden Völkern durch Beutekrieg und Kolonialherrschaft (klassisch oder wie heute betrieben), dem eigenen durch Steuern, Abgaben, Leibeigenschaftsverhältnisse oder (in den letzten 100 Jahren immer beliebter) Währungscrashs.
So habe ich das noch nie gesehen! Die Staatspleite als geplantes Vehikel die Karten neu zu mischen...

Die wissende Finanzelite legt ihr Geld außerhalb des Geldsystems in Immobilien, systemrelevanten Unternehmen, Wald, EM, Kunstwerken und gut getarnt im Ausland an, die staatstragende Mittelschicht vertraut auf bares und neuerdings auf den Sozialstaat... auf ihre Riester-Renten und Lebensversicherungen... und sind die geplanten (?!) Opfer des Resets.
Bingo! Diese Diskussion wurde hier mehrmals geführt, nicht nur von mir angestoßen.

Erstaunlicherweise waren(sind?)Ladon, aber auch ein Paar andere, wie man in anderen Posts nachlesen kann, der Meinung, dass das Fiatgeldsystem ok ist. Weil es sich, wie er so schön sagt, durch die normative Kraft des Faktischen durchgesetzt hat. Auch spricht er die Geld-Eigenschaft des Goldes (und des Silbers) ab, weil ja auch in der zu Zeiten von Gold- und Silbergeld, inkl. der gedeckten Banknoten, auch verschiedene Kreditformen gab, die er mit dem heutigen Fiatgeld gleich setzt.

Diese "Durchsetzung" basiert jedoch auf Täuschung und Betrug, die im Zeitalter der Kommunikation gut entlarvt werden können. Stattdessen wird hier vielen die sich mit der Materie nicht auskennen geraten, auch in Fiatgeldanlagen zu "streuen"!


Das passt mit der Erkenntnis aus den beiden Posts hier von Ladon und insb. Sapnovela, aber nicht zusammen!

Vermögen kann nur aus realen Gütern bestehen. Fiatgeld ist kein Vermögen, sondern ein Versprechen, dass am Ende des Spiels offensichtlich nicht gehalten wird. In der Zwischenzeit sammeln die Systemkenner- und Lenker immer größere Vermögen.

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... 12OONseDyw
Gruß

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Beitrag 27.03.2013, 11:00

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Titan
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Bumerang hat geschrieben: Bingo! Diese Diskussion wurde hier mehrmals geführt, nicht nur von mir angestoßen.
Erstaunlicherweise waren(sind?)Ladon, aber auch ein Paar andere, wie man in anderen Posts nachlesen kann, der Meinung, dass das Fiatgeldsystem ok ist. Weil es sich, wie er so schön sagt, durch die normative Kraft des Faktischen durchgesetzt hat. Auch spricht er die Geld-Eigenschaft des Goldes (und des Silbers) ab, weil ja auch in der zu Zeiten von Gold- und Silbergeld, inkl. der gedeckten Banknoten, auch verschiedene Kreditformen gab, die er mit dem heutigen Fiatgeld gleich setzt.Diese "Durchsetzung" basiert jedoch auf Täuschung und Betrug, die im Zeitalter der Kommunikation gut entlarvt werden können. Stattdessen wird hier vielen die sich mit der Materie nicht auskennen geraten, auch in Fiatgeldanlagen zu "streuen"!
Das passt mit der Erkenntnis aus den beiden Posts hier von Ladon und insb. Sapnovela, aber nicht zusammen!
Vermögen kann nur aus realen Gütern bestehen. Fiatgeld ist kein Vermögen, sondern ein Versprechen, dass am Ende des Spiels offensichtlich nicht gehalten wird. In der Zwischenzeit sammeln die Systemkenner- und Lenker immer größere Vermögen.
Ich habe dieselbe Grundhaltung wie SAP,das ändert aber nix an der Aussage "Kraft des Faktischen".
Die Historie läßt sich ja nicht 1 zu 1 auf die Gegenwart übertragen.
Die roten Sätze sind hier beispielgebend für jahrtausende Geldgeschichte,Kredite und
andere Arten von Forderungen gab es sogar ohne Geld....und das bis heute.
Geändert haben sich die Verhältnisse der gesellsch. Entwicklung und damit,logisch,die Verhältnisse,
wie mit Geld umgegangen wird
Die Interpretation von Dir (blau) stimmt so nicht.
Die gesetzlichen Regularien in unserer Zeit sind ja von gewählten Vertretern der Politik --also die
Kraft des Faktischen---in Gesetzen festgezurrt.
Und gewählt wurden diese durch entsprechende angewendete Regularien....
Das Wichtigste:
Das Ziel JEGLICHEN GELDWESENS ist die Verteilung von ARBEIT nach REICH.
Ladon hat das sehr oft die "dinglichen Werte" genannt.
da sind wir beim Begriff Vermögen---und der Interpretation sind Tür und Tor geöffnet.
Meine Interpretation ist ebenfalls : geschaffene Werte durch Arbeit und der Besitz(Eigentum)
an Stücken von Mutter Natur sind Vermögen.Für die Diskussion hilft das aber nicht weiter...
Durch die Jahrtausende hatte Geld IMMER Vor-und auch Nachteile,bis heute.
Viel wichtiger sind aber die Regularien des Umganges mit Geld als ein Äquivalent zum Tausch
von was auch immer....
....und wer macht die Regularien??
Schwupps sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer sehr ehrlichen Diskussion smilie_01
angekommen.
Jede Münze hat zwei Seiten....der tägliche Wahnsinn ebenfalls...welche Veränderungen können wir denn
selbst umsetzen.....WAS bei der nächsten WAHL ?(ja,ist das überhaupt eine smilie_08 )
T.

Beitrag 27.03.2013, 12:02

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enderlin5
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Bumerang hat geschrieben:Erstaunlicherweise waren(sind?)Ladon, aber auch ein Paar andere, wie man in anderen Posts nachlesen kann, der Meinung, dass ...

Das passt mit der Erkenntnis aus den beiden Posts hier von Ladon und insb. Sapnovela, aber nicht zusammen!
Jeder hat seine Repräsentation der Welt, wobei es für ihn zwingend scheint, dass bestimmte Zusammenhänge, die er kennt und bestimmte Ergebisse, zu denen er kommt, zusammengehören. Kommen dann andere Menschen zu anderen Ergebnissen, so denkt man sofort ausschließen zu können, dass diese Menschen die als zugehörig festgestellten Zusammenhänge kennen. Tatsächlich ist aber niemand in der Lage, dass komplette Informationsgefüge eines anderen Menschen zu erfassen und zusätzlich sein eigenes. Mit der Existenz zusätzlicher Zusammenhänge, über die man selbst nicht verfügt, können Aussagen, die nach dem eigenen Denkmuster nicht gleichzeitig wahr sein können dann durchaus gleichzeitig wahr sein. Ich selbst möchte nur in Ausnahmefällen Andere öffentlich in eine Rubrik meines Horizontes einordnen, um sie innerhalb dieses Horizontes dann an ihren eigenen Aussagen zu widerlegen, sofern es denkbar bleibt, dass mein Horizont nur zu begrenzt war, die Stimmigkeit der fremden Position zu erfassen.
[OfftopicMode=Off]

Beitrag 27.03.2013, 12:56

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Ladon
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Was der Bumerang in anderer Aussagen hinein interpretiert ist schon bemerkenswert.
Wieso eine Richtigstellung hinsichtlich historischer Entwicklung, sowie eine Entlarvung seiner privaten Geld-Definitionen als eben solche (privat und daher wenig hilfreich) mit "findet okay" gleichzusetzen ist, wird, wie so vieles, sein Geheimnis bleiben. Man könnte aber, etwas weniger wohlwollend, mutmaßen, dass er damit der sachlichen Diskussion aus dem Weg gehen möchte.

Die Feststellung dass eine Handfeuerwaffe für IHRE ZWECKE ein brauchbares Instrument ist, bedeutet dann auch, dass man ihren Einsatz zu Raub und Mordgut heißt, oder wie? Also bitte, Bummi, jwtzt wirds echt albern.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 27.03.2013, 14:11

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gullaldr
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Bumerang hat geschrieben:Wer mit seinem Kapital nichts macht, verliert es allmählich. Das ist auch sinnvoll! Warum sollte für Geld nicht das Gleiche gelten wie für Baugrundstücke und Ackerland z.B. ? Die Gemeinde lässt auch nicht zu, dass Unkraut auf einem unbebauten Grundstück, oder um ein heruntergekommenes Haus jahrelang wächst!
Dieser Aussage möchte ich widersprechen. Nicht nur in den Zeitungen liest man häufig davon, dass Behörden wenig gegen derartiges Brachliegen unternehmen. Ich kenne auch viele Beispiele, direkt vor Ort. Z.B. Brachgrundstücke, auf denen über viele Jahre hinweg nur Unkraut wächst. Seit Jahrzehnten leerstehende Häuser, gegen deren Verfall die Gemeinde kaum Handhabe hat, obwohl sie sogar unter Denkmalschutz stehen. Der Besitzer führt dann vielleicht ein paar minimale Sicherungsmaßnahmen durch, damit keine Gefahr von dem Haus ausgeht (Sperrholzplatten in die Fenster), und weiter geht es mit dem Verfall und Spekulationsobjekt. Irgendwann ist das Haus unrettbar, eine Sanierung gilt als nicht mehr zumutbar, dann verkauft er das Grundstück vielleicht einem Investor, der darauf Reihenhäuser plant.

Beitrag 27.03.2013, 16:01

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Bumerang
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Titan hat geschrieben:
Ich habe dieselbe Grundhaltung wie SAP,das ändert aber nix an der Aussage "Kraft des Faktischen".
Die Historie läßt sich ja nicht 1 zu 1 auf die Gegenwart übertragen.
Die roten Sätze sind hier beispielgebend für jahrtausende Geldgeschichte,Kredite und
andere Arten von Forderungen gab es sogar ohne Geld....und das bis heute.
Geändert haben sich die Verhältnisse der gesellsch. Entwicklung und damit,logisch,die Verhältnisse,
wie mit Geld umgegangen wird
Die Interpretation von Dir (blau) stimmt so nicht.
Die gesetzlichen Regularien in unserer Zeit sind ja von gewählten Vertretern der Politik --also die
Kraft des Faktischen---in Gesetzen festgezurrt.
Und gewählt wurden diese durch entsprechende angewendete Regularien....
Das Wichtigste:
Das Ziel JEGLICHEN GELDWESENS ist die Verteilung von ARBEIT nach REICH.
Ladon hat das sehr oft die "dinglichen Werte" genannt.
da sind wir beim Begriff Vermögen---und der Interpretation sind Tür und Tor geöffnet.
Meine Interpretation ist ebenfalls : geschaffene Werte durch Arbeit und der Besitz(Eigentum)
an Stücken von Mutter Natur sind Vermögen.Für die Diskussion hilft das aber nicht weiter...
Durch die Jahrtausende hatte Geld IMMER Vor-und auch Nachteile,bis heute.
Viel wichtiger sind aber die Regularien des Umganges mit Geld als ein Äquivalent zum Tausch
von was auch immer....
....und wer macht die Regularien??
Schwupps sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer sehr ehrlichen Diskussion smilie_01
angekommen.
Jede Münze hat zwei Seiten....der tägliche Wahnsinn ebenfalls...welche Veränderungen können wir denn
selbst umsetzen.....WAS bei der nächsten WAHL ?(ja,ist das überhaupt eine smilie_08 )
T.
Mit der Historie habe ich nichts!
Ich leugne ja nicht das Fiatgeldsystem, sondern seine vermeintlichen Vorteile oder die angebliche Durchsetzungskraft.
Gold und Silber mussten nicht per Gesetz als Währung aufgezwungen werden. Insofern fehlt in meiner "blauen" Aussage noch die Gewalt. Ob nun durch gewählte Vertreter oder nicht, spiel keine Rolle, denn da beginnen bereits die Täuschung und der Betrug.

Ich rate wirklich das Video zu sehen!

Mit Goldgeld kann man Arbeit nicht auf Reich verteilen, weil die Arbeit mit realen Werten entlohnt wird.
Für reale Vermögen braucht man keine Regularien bezgl. des Wertes. Er ist intrinsisch enthalten.

Nur für etwas das keinen inneren Wert hat, braucht man Regularien. Besser wäre es, es gebe dieses regulierte Geld nicht! Dadurch wäre auch die Täuschung durch die, die die Regularien machen, nicht mehr möglich.

Gerade heute, ist diese Erkenntnis immer mehr Menschen zugänglich. Warum also über Goldgeld schlecht reden, es mit Fiat vergleichen, oder gar als nie wieder einsetzbar erklären?
Gruß

Bumerang
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Beitrag 27.03.2013, 16:22

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enderlin5 hat geschrieben:[OfftopicMode=ON]
Bumerang hat geschrieben:Erstaunlicherweise waren(sind?)Ladon, aber auch ein Paar andere, wie man in anderen Posts nachlesen kann, der Meinung, dass ...

Das passt mit der Erkenntnis aus den beiden Posts hier von Ladon und insb. Sapnovela, aber nicht zusammen!
Jeder hat seine Repräsentation der Welt, wobei es für ihn zwingend scheint, dass bestimmte Zusammenhänge, die er kennt und bestimmte Ergebisse, zu denen er kommt, zusammengehören. Kommen dann andere Menschen zu anderen Ergebnissen, so denkt man sofort ausschließen zu können, dass diese Menschen die als zugehörig festgestellten Zusammenhänge kennen. Tatsächlich ist aber niemand in der Lage, dass komplette Informationsgefüge eines anderen Menschen zu erfassen und zusätzlich sein eigenes. Mit der Existenz zusätzlicher Zusammenhänge, über die man selbst nicht verfügt, können Aussagen, die nach dem eigenen Denkmuster nicht gleichzeitig wahr sein können dann durchaus gleichzeitig wahr sein. Ich selbst möchte nur in Ausnahmefällen Andere öffentlich in eine Rubrik meines Horizontes einordnen, um sie innerhalb dieses Horizontes dann an ihren eigenen Aussagen zu widerlegen, sofern es denkbar bleibt, dass mein Horizont nur zu begrenzt war, die Stimmigkeit der fremden Position zu erfassen.
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Niemand kann das komplette Informationsgefüge eines Menschen erfassen. Deshalb bewertet man die Aussagen eine Menschen. Immer aus der eigene Perspektive, und mit dem eigenen Wissen. Deshalb kann der Wahrheitsgehalt aus der Perspektive unterschiedlichen Menschen, unterschiedlich bewertet werden.

Doch sollten sich Aussagen eben nicht widersprechen! Solche Widersprüche können nicht mit dem fehlenden Wissens eines Zuhörers aufgelöst werden. Sie bleiben widersprüchlich.

Wenn man Alles relativiert, kann man keine sinnvolle Diskussion mehr führen. So könnte jeder der widersprüchlich Aussagen macht, sie mit dem fehlenden Verständnis der Anderen, erklären!
Gruß

Bumerang
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Beitrag 27.03.2013, 16:35

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thEMa
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Bumerang hat geschrieben:Mit Goldgeld kann man Arbeit nicht auf Reich verteilen, weil die Arbeit mit realen Werten entlohnt wird.
Für reale Vermögen braucht man keine Regularien bezgl. des Wertes. Er ist intrinsisch enthalten.
Das bezweifle ich.
Vielmehr ließ sich doch beobachten, dass mit der Entstehung von Geld* unter anderem auch zwei Dinge möglich wurden:

Arbeitsteilung und Reichtum

Meine These: Der Reichtum beruhte nicht immer nur auf Fleiss allein.


* ,das anfangs immer einen intrinsischen Wert hatte, was immer das auch letztendlich bedeuten mag
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

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