Eurozone: Bankrun ab Montag?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 19.03.2013, 11:06

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Ken.Guru
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glaubt denn hier wirklich noch jemand daran dass das gesetz des stärkeren nicht allumfassend wirkt ? ich verstehe nicht wie man über das für und wieder, oder über die modalitäten von raub oder diebstahl fabulieren kann. das leben ist nun mal so, entweder fressen oder gefressen werden. sich darauf zu verlassen nicht gefressen zu werden nur weil irgendwelche alten leute in der politik behaupten alles ist gut. ist es dann auch gut ?
beklaut werden wir tag für tag, bis vor 15-20 jahren konnte man sich noch dagegen wehren. heute gibt es nur noch schadensbegrenzung oder mann/frau ist einfach schneller.
die zypriotische lösung wird früher oder später die universallösung, da bin ich mir sicher.

Beitrag 19.03.2013, 11:36

capazo
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Das Prinzip von Imperialismus ist einfach,wie in alten Zeiten wurden ganze Völker, Kontinente erobert,die Ureinwohner enteignet,bestohlen,ermordet,versklavt....Die Methoden haben sich zwar etwas geändert,aber das Verhalten von Menschen in Machtposition ist geblieben und das sollte etwas zum nachdenken geben.

Beitrag 19.03.2013, 11:40

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eisendieter
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ich finde es verwunderlich, dass der Goldpreis bei der Nachrichtenlage nur einen popeligen Prozentpunkt vorangekommen ist.

Beitrag 19.03.2013, 11:44

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Ken.Guru
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das problem ist eher, das viele einfach zu domestiziert denken und sich auch so verhalten. "ausbeutung" fing mit der erschaffung des mehrwertes an. ein paar findige köpfe sagten sich " warum soll ich arbeiten wenn es andere für mich tun ?". und genauso ist es heute immer noch. halt aufgrund moderner technologien wie msm nur einfacher.
ladon sagte sinngemäß " wenn du in einem haifischbecken lebst und du gefahr läufst gefressen zu werden musst du dir was einfallen lassen ". wer das nicht mehr kann .............
die opferrolle rauskehren nützt überhaupt nichts.

Beitrag 19.03.2013, 12:04

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Sparer-Beteiligung
Politiker sind von allen guten Geistern verlassen

Die Sparer an der Rettung Zyperns zu beteiligen ist ein tragischer Irrtum. Die Aktionäre müssen in die Pflicht genommen werden, um den Teufelskreis zwischen Schulden und Bankenkrisen zu durchbrechen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... assen.html

Beitrag 19.03.2013, 14:37

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Goldmärker
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"um vom eigenen Versagen abzulenken, könnte man in Brüssel auf die glorreiche Idee gekommen sein, einen „Bankrun“ in den Südländern Europas zu inszenieren. Eine Bankenpanik, die dem Euro das Genick bricht.

Die „Schuld“ am Scheitern der Gemeinschaftswährung könnte man dann den verängstigten Bürgern in die Schuhe schieben..."

http://www.godmode-trader.de/nachricht/,a3052675.html

Beitrag 19.03.2013, 17:23

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prowler
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Danke für die links Leute smilie_01
"1984" wasn´t supposed to be an instruction manual

Beitrag 19.03.2013, 20:01

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Vor-Ort-Bericht aus Nikosia
Ruhe vor dem Sturm: „Der Bank-Run wird kommen“

Schwierige Zeiten stehen für die einfachen Menschen in Zypern an. Sie leben zwischen Wut, Hoffnungslosigkeit und Fatalismus. Und sie machen Deutschland für ihre Misere verantwortlich. Ein Deutscher in Nikosia beschreibt, wie er die Lage erlebt.

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 43539.html

Beitrag 19.03.2013, 20:55

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Plutos
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goldjunge01 hat geschrieben:Sind die Ersparnisse der Deutschen jetzt noch sicher?
Aber ja doch, Fr. Hosenanzug hat es doch gesagt!!!

oder glaubt ihr etwa nicht daran smilie_08

Beitrag 19.03.2013, 20:57

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Zypern
In letzter Minute: Zypern-Politiker plünderten ihre Bank-Konten

In der Woche vor der Entscheidung der EU für eine Zwangsabgabe in Zypern, sollen fast 4,5 Milliarden Euro das Land verlassen haben. Vor allem von Regierungsmitgliedern und Personen aus dem Umfeld der Regierung ist die Rede.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... nk-konten/

Beitrag 19.03.2013, 21:00

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Titan
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Plutos hat geschrieben:
goldjunge01 hat geschrieben:Sind die Ersparnisse der Deutschen jetzt noch sicher?
Aber ja doch, Fr. Hosenanzug hat es doch gesagt!!! oder glaubt ihr etwa nicht daran
Was sind ERSPARNISSE smilie_08 ...
...haste keine-ja,hurra,dann sind die auch sicher...sogar vorm Finanz-und anderen Politikern smilie_02
Hosenanzug hat also richtisch jesacht smilie_16
T.
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und Du veränderst Dein Leben"
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Beitrag 19.03.2013, 21:02

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Plutos
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Datenreisender hat geschrieben:Zypern
In letzter Minute: Zypern-Politiker plünderten ihre Bank-Konten

In der Woche vor der Entscheidung der EU für eine Zwangsabgabe in Zypern, sollen fast 4,5 Milliarden Euro das Land verlassen haben. Vor allem von Regierungsmitgliedern und Personen aus dem Umfeld der Regierung ist die Rede.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... nk-konten/

Die wären ja blöd wenn sie das nicht machen würden. smilie_01

Die wissen doch am genauesten was , wo , wie, wann läuft.

Beitrag 19.03.2013, 22:16

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Goldmärker
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das zyprische parlament soll das ding abgelehnt haben! was jetzt? zahlt die EU jetzt doch die vollen 17 mille ohne auflagen? es bleibt spannend!

was ist in griechenland, spanien usw? da hatten doch die banken geöffnet. geht dort die panik um? holen die leute ihr geld vom konto? man hört nichts aus diesen ländern, obwohl denen da tierisch der stift gehen müßte!

Beitrag 19.03.2013, 22:22

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Titan
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Goldmärker hat geschrieben:das zyprische parlament soll das ding abgelehnt haben! was jetzt? zahlt die EU jetzt doch die vollen 17 mille ohne auflagen? es bleibt spannend!
was ist in griechenland, spanien usw? da hatten doch die banken geöffnet. geht dort die panik um? holen die leute ihr geld vom konto? man hört nichts aus diesen ländern, obwohl denen da tierisch der stift gehen müßte!
Da liegste wohl falsch:
Die lachen sich kaputt über die "Zypri-Idioten" und sind genauso
die dumme Schafherde smilie_24
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Beitrag 20.03.2013, 06:32

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Goldmärker hat geschrieben:das zyprische parlament soll das ding abgelehnt haben! was jetzt? zahlt die EU jetzt doch die vollen 17 mille ohne auflagen? es bleibt spannend!
Endspiel
Schäuble zweifelt, ob Banken in Zypern jemals wieder öffnen können
Finanzminister Schäuble hält es für möglich, dass die zypriotischen Banken für immer geschlossen bleiben. Die zwei größten seien insolvent und können ohne EZB-Geld nicht überleben. Die EZB werde aber nur Geld geben, wenn es eine Zwangs-Abgabe gibt.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... n-koennen/
Goldmärker hat geschrieben:was ist in griechenland, spanien usw? da hatten doch die banken geöffnet. geht dort die panik um? holen die leute ihr geld vom konto? man hört nichts aus diesen ländern, obwohl denen da tierisch der stift gehen müßte!
Euro-Krise
Spanien hyper-nervös: „Bankguthaben unter 100.000 Euro sind heilig“
In Spanien gibt es offenbar ernsthafte Anzeichen für einen Bank-Run. Mit dramatischen Worten garantierte der spanische Wirtschafts-Minister Bank-Guthaben unter 100.000 Euro. Das macht ein Minister nur, wenn die Lage sehr kritisch ist.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... nd-heilig/

Beitrag 20.03.2013, 07:53

Goldmade
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Ich habe Schäuble gestern in den Tagesthemen gesehen. Der Mann ist völlig fertig. Grauenhafter Zahnzustand, hohlwangig und sich ständig versprechend. Kein Satz ohne Stottern, ständiges Verwechseln von Zypern und Griechenland...So einem Wrack würde ich nicht mal die Büro-Kaffeekasse anvertrauen.

Und dann denkt doch mal logisch, Leute. Läppische achtzehn Milliarden braucht das Land Zypern. Gut, das entspricht der vollen Wirtschaftsleistung eines Jahres, aber was solls. In Griechenland wurden bereits 200 Mrd versenkt, Spaniens Banken bekamen einen fetten Happen, Irland, Portugal...Die EZB könnte locker noch 20Mrd herstellen und das mit irgendwelchen schleimigen Begründungen, für die die da sicher eine eigene Abteilung haben, jedenfalls würde ich langsam mal eine einrichten...

Wie auch immer, am Geld liegts nicht. Wenn ich Stotter-Schäuble gestern richtig verstanden habe, ging es darum, ein Exempel zu statuieren und Zypern stellvertretend für alle Regierungen die Daumenschrauben anzulegen mit der Forderung: Entweder, ihr seht endlich zu, dass ihr zu Potte, sprich, zu Reformen kommt und macht endlich Tacheles, oder wir drehen euch den Hahn ab. Der Interviewer sagte ganz explizit, offenbar hätte ja die zyprische Regierung auf der Beteiligung der Sparer bestanden und Schäuble bestätigte das.

Das kann nur bedeuten, dass die EZB es abgelehnt hat, Zypern durch die Hintertür zu finanzieren, wie die sich das wohl vorgestellt haben. Zehn Mrd kamen zusammen, weiß jetzt nicht mehr genau, von wem alles, EZB, IWF, sonstwer, ist ja auch egal, wie die alle heißen. Sie vergeben Kredite, die ja, zumindest offiziell, zurückgezahlt werden müssen und demzufolge in irgend einer Bilanz auch auftauchen. Den Sparern kann man´s dagegen einfach wegnehmen und ich vermute, in der Kürze der Verhandlungszeit ist den zyprischen Gesandten, die wohl so knallharte Töne nicht gewohnt sind, schlicht nichts anderes eingefallen. Dass sie das jetzt abstreiten und alle Schuld auf die Deutschen schieben, ist ja klar. Die Deutschen sind weit weg und sie selber würden ihre schönen faulen Posten verlieren. Und an ihrem unregulierten Finanzsystem und den billigen Steuern, die all das schöne Schwarzgeld anziehen, wollen die zyprischen Regierenden ja nichts ändern. Davon leben die doch. Ich schätze, kein einziger Politiker mit Einfluss muss dort allein von seinem Gehalt leben.

Zypern hat also läppische Bank- und Steuergesetze und deshalb einen überblähten Finanzsektor, der allerdings nur mit Fremdkapital funktioniert. Dieses macht jetzt die Flocke. Das ist genau so gewollt. Der Bankensektor soll auf Normalmaß, sprich, der Wirtschaft entsprechend schrumpfen, gleichzeitig Zypern als abschreckendes Beispiel wirken und zum Dritten hat man ein Experimentierfeld, welche Auswirkungen so ein, zwei Wochen Bankensperre auf Bevölkerungen haben. Was da so alles an Kitzligkeiten zusammenkommt und woran man alles nicht gedacht hat, kann man beispielsweise sehr schön in britischen Zeitungen nachlesen. Gestern haben die Briten eine Million Euro in bar eingeflogen, um ihre Militärangehörigen zu versorgen. Geldautomaten in Zypern spucken immerhin fünfhundert Euro am Tag aus und die Kreditkarten funktionieren. So lange das hält, gibts keinen Krach auf den Straßen.

Aber letztlich zeigt sich, dass der Plan Erfolg hat. Die Menschen haben immer noch keine Ahnung, wie ihr Finanzsystem funktioniert und wie sie geflöht werden. Die hocken in ihren Cafés herum, meckern auf die Deutschen und wollen bei der nächsten Wahl jemand anders wählen. Mehr ist nicht.

Ehrlich, je länger ich mich damit beschäftige, desto mehr Lust verspüre ich, auf die Seite der Schafscherer zu wechseln. Vielleicht als Kredithai oder Pfandleiher. Guckt mal nach Argentinien, dass ja ein wenig aus dem Fokus gekommen ist. Dort hat die Regierung Kirchner den privaten Golderwerb gewaltig erschwert und der Preis geht durch die Decke. Offizielle Inflation 26%. Lachhaft. Jetzt wachen dort die Leute auf, jetzt!

Wenn nicht schon überall Krise wäre, ich würde jetzt eine kriegen.


Knurrigen Gruß

Goldmade

Beitrag 20.03.2013, 08:13

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goldjunge01
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Nigel Farage: „Holt euer Geld von der Bank, so lange ihr noch könnt!“

Nigel Farage sieht in der EU-Zwangsabgabe eine unmissverständliche Botschaft an Italien, Spanien und Portugal: Sie sollen ihre Guthaben von den Banken abziehen, solange das noch möglich ist. Die Briten sollten damit anfangen, weil man in einem undemokratischen, rechtlosen Europa nicht mehr investieren könne.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ch-koennt/

Beitrag 20.03.2013, 08:15

Goldmade
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Und was die Berichterstattung in den Medien angeht, dieser Zustand ist auch unhaltbar. Gestern machte Handelsblatt-online bis weit in den Mittag hinein mit einer Geschichte über deutsche Dienstwagen auf. Ist das zu fassen? Zypern, Finanzsystem, Banken, südeuropäische Peripherie, entweder gar nichts davon oder alte Tickermeldungen auf Seite drei.

Beitrag 20.03.2013, 08:23

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goldjunge01
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Wie sicher sind Ihre Einlagen?

In Zypern droht eine Enteignung der Sparer. Das sorgt auch in Deutschland für Ängste. Wie sicher die Konten hierzulande sind und warum auch in Deutschland Vermögende bald zum Schuldenabbau herangezogen werden.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 51822.html


Also sind unsere Einlagen (in den Schuhen?) sicher ! Punkt !

smilie_20

Beitrag 20.03.2013, 08:23

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Donki
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goldjunge01 hat geschrieben: Nigel Farage: „Holt euer Geld von der Bank, so lange ihr noch könnt!“

Nigel Farage sieht in der EU-Zwangsabgabe eine unmissverständliche Botschaft an Italien, Spanien und Portugal: Sie sollen ihre Guthaben von den Banken abziehen, solange das noch möglich ist. Die Briten sollten damit anfangen, weil man in einem undemokratischen, rechtlosen Europa nicht mehr investieren könne.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ch-koennt/
Wenn alle ihr Geld abholen, dann sind die Banken sofort pleite. Es müssen ncoh nicht einmal alle ihr Geld abholen, es reicht, wenn 2% der Bevölkerung ihre gesamten Einlagen abziehen oder die gesamte Bevölkerung 2% ihrer Einlagen abzieht. Schon dann ist eine Bank pleite.
Davon hat aber auch niemand etwas, auch die nicht, die ihre Euros bar unter dem Bett bunkern.

Eine gute Alternative zum haircut haben die Nachenkseiten auf Lager:

Schaut man sich die Bilanz des zypriotischen Bankensystems jedoch genau an, entdeckt man eine ganz andere mögliche Finanzquelle. Hinter den Kundeneinlagen rangieren die Verbindlichkeiten beim Zentralbanksystem bei zypriotischen Banken mit rund 30% der Bilanzsumme an zweiter Stelle. Was spräche dagegen, diese Forderungen in einen Sonderfonds auszulagern, der – zu vertraglich festgelegten Konditionen – in Zukunft vom zypriotischen Staat bedient wird? Die Forderungen der zypriotischen Zentralbank gegen das Bankensystem wären dann aus der Bilanz der Banken verschwunden, eine Rekapitalisierung wäre nicht mehr nötig, die Banken könnten bereits morgen wieder Kredite vergeben und man könnte sich die Sondersteuer sparen.

Stattdessen hätte die zypriotische Zentralbank dann Forderungen gegen den Sonderfonds. Diese Forderungen könnte die Republik Zypern beispielsweise mit ihren künftig zu erwartenden Konzessionen aus der Erdgasförderung ab 2020 komplett bedienen. Ein vergleichbares Modell konnte erst vor wenigen Wochen die Republik Irland durchsetzen. Auch im Falle Irlands wurden zunächst schlimme Fehler gemacht, aus denen man jedoch offenbar gelernt hat. Leider überträgt man die Lehren aus der gescheiterten Irland-„Rettung“ jedoch nicht auf das aktuelle Fallbeispiel Zypern. Der Schaden, den man damit anrichtet, könnte verheerend sein.

Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=16567

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