Finanzsystem ein Betrugsmodell?
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Ist das Finanzsystem ein systemisches Betrugsmodell? „Die heutige Krise geht von den Banken aus. Banken erfinden im Kreditprozess Geld. Wenn man aber Geld aus Luft erfindet und das, was vorher noch nicht existiert hat, verzinst weiter gibt und dinglich absichern lässt, dann ist das, wenn das Geschäftsmodell schief geht, in Wahrheit ein Enteignungsmodell."
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... rugsmodell
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"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"
Bei allem Geschrei,wie fortschrittlich wir doch sind---zivilisierte Menschheit...hm...nameschonweg hat geschrieben:Wenn nach Clausewitz der Krieg die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln ist, ist unser Zinseszins-basiertes Geldsystem die Fortführung der Leibeigenschaft mit anderen Mitteln. Nur die Kette ist länger geworden
...und im Amazonasgebiet existieren noch "Ureinwohner"---die leben nach grünsprech sogar mit
ihrer Umwelt in Nachhaltigleit---
---wir sind dann immer noch historisch betrachtet im Mttelalter-nur nicht mehr ganz so finster,
wo ist unsere Verantwortung,diese selbstzerstörerische Entwicklung zu erkennen--
--VERÄNDERN ?...
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Andererseits: Es ist ja nun nicht so, dass die Dinge seit dem frühen Mittelalter (oder der Steinzeit) immer schlechter wurden
Ich verkneife mir jetzt mal, dass ich die mmnews schrecklich in Duktus und Tonfall finde (überdies oft nur die ihnen in den Kram passenden Teile der Wahrheit betonend). Es bleibt doch, dass die "Mächtigen" auch vor der "Erfindung" des FIAT-Money sich genommen haben was immer sie "enteignen" konnten.
Mir ist das also zu dogmatisch. Wie gut FIAT Geld unter Umständen funktionieren kann haben wir in Deutschland im 20. Jahrhundert 2x erlebt. Vor allem die DM in den 50ern (die Rentenmark ist ziemlich speziell, aber im Grunde natürlich auch aus "Luft" gebaut) war ein präzise auf die Situation abgestimmtes Konstrukt, das sehr wohl für Wohlstand BEI VIELEN gesorgt hat! Und so, wie eine dingliche Sicherung (z.B. eine Golddeckung oder "Vollgeld") die Eskalation der Geldmenge verhindern könnte, die wir momentan beobachten, so hat das doch wiederum andere massive Problematiken, die auch hier schon häufig angesprochen wurden und die man nicht verschweigen darf.
Alle nennswerten bisherigen Geldsysteme sind auf Dauer gesehen in der Realität gescheitert. Und eigentlich alle an der "Gier" von Menschen - auf die eine oder andere Weise. Menschen ("Spieler" sollte man in diesem Zusammenhang vielleicht sagen?) neigen dazu, die Spielregeln zu ihrem persönlichen Vorteil auszulegen oder zu verbiegen: WÄREN alle Stabilitätsversprechen eingehalten worden, HÄTTE die Politik (zu Lasten des "Wachstumsgötzen") ihre Sparversprechen und ihre Gelöbnisse zu konsolidierten, ausgeglichen Haushalten je eingehalten ... dann HÄTTE auch das Euro-Experiment klappen können. HÄTTEN die Römer nicht einen ungeheuren Goldabfluss in den Nahen und Fernen Osten durch ihre Luxusimporte gehabt, dann HÄTTE die berühmte römische Inflation vermieden werden können. HÄTTEN England, Deutschland, Frankreich, Rußland zu Beginn des 20. Jahrhunderts und dann im 1. WK ihre Golddeckungen nicht "aufgegeben" WÄRE der Krieg schneller zu Ende gewesen (allerdings hätte halt auch der verloren, der das zuerst gemacht hätte ...) usw.
Es ist nicht unbedingt das Spiel das schlecht ist ... es sind die Spieler. Und schlecht formulierte Spielregeln! Letzteres ist der Kern des Euro(pa) Problems heute: Wie ich es nenne, die "handwerklichen" (pardon an alle echten Handwerker hier) Fehler bei der Konstruktion, die Baumängel, die fehlende Formulierung von Sanktionen.
Ja, so kann man es auch sagen.Suedwester hat geschrieben:Man könnte auch sagen, ein perfektes System gibt es nicht. Und nichts ist für immer.
Briesel hat geschrieben:Ein perfektes System gäbe es denke ich schon, bloß weiß keiner so Recht wie es funktioniert...
Eine etwas kryptische Aussage. Wenn es etwas gibt von dem aber keiner weiß wie es aussieht oder sogar was es eigentlich ist ... gibt es das dann? Es wäre ja dann nicht nur etwas "noch Unbekanntes", sondern etwas "Ungreifbares".
DAS ist Philosophie auf aristoteleischem Niveau!
Bislang hat sich - meines Wissens - in praktisch allen Wissenschaften, sei es Physik, Biologie, Psychologie, Evolution, VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE ..., gezeigt, dass komplexe System "chaotisch" sind. Und von daher weit entfernt davon "perfekt" zu sein. Das "perfekte" Wirtschafts-/Geldsystem klingt mir persönlich ein bisschen zu sehr nach (wahlweise) "real existierendem Sozialismus" oder "der wundersamen Kraft völlig zügelloser Märkte, die am Ende alles zum Guten wenden".
Du musst Dich schon entscheiden: Reden wir jetzt von "Unbekanntem" oder immer noch wie oben vom "Perfekten"?Briesel hat geschrieben:Denke es gibt viele Dinge von denen wir im Moment noch nicht einmal was gehört haben, geschweige daran gedacht haben. Und ich bin davon überzeugt, dass es so etwas auch in der Wirtschaft gibt, aber bis dato keiner davon gehört noch daran gedacht hat
Klar, es gibt immer "Neues" - aber warum sollte es "perfekt" sein? Meine Frage ist eher grundsätzlicher Natur, denn ich bezweifele die Existenz von irgendetwas "Perfektem" in dieser Welt an sich. Du sprichst hingegen vom "Paradies" (mal salopp ausgedrückt).
... aber das wird jetzt schon sehr "weltanschaulich"
http://www.onvista.de/news/alle-news/ar ... euen-schub
T.
PS:DAS ist ein Grund,wie die Marktlage manipuliert wird...
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462.739.000.000,00 = 5.784,24 Euro pro Kopf (ganz ohne Bundestag und Demokratie)Suedwester hat geschrieben:Aha, wie man sieht, Politiker und Notenbanker haben die Lösung all unsrer Probleme gefunden: "Geld drucken!"
http://eurodemostuttgart.wordpress.com/ ... emokratie/
Target2 – Rekord im August
http://www.querschuesse.de/target2-rekord-im-august/
Woran siehst Du das,bittschönSuedwester hat geschrieben:Aha, wie man sieht, Politiker und Notenbanker haben die Lösung all unsrer Probleme gefunden: "Geld drucken!"
Ich hab KEINEN einzigen GELD-Schein (Schein??) zusätzlich in die Hand bekommen
T.
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Du meinst die Lösung ihrer Probleme, wehe wenn du und ich anfangen Geld zu drucken...
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Meine "One Hundred Trillion Dollars"-Banknote (siehe mein Avatar) verfügt allerdings über Wasserzeichen.Suedwester hat geschrieben:Naja, ich hab´ vor ein paar Jahren bei Ebay mal Zimbabwe Dollar Banknoten angeboten (Millionen, Milliarden, Billionen usw). Da kamen dann jede Menge Anfragen, ob das auch "echtes" Geld sei. Vor allem, weil die Scheine auf chinesischem Papier ohne Wasserzeichen oder Metallstreifen gedruckt waren. War aber echtes Geld. Konnte man gut als Klopapier verwenden (Klopapier gab´s zu der Zeit nicht mehr in Zim).