Gewalt und Umweltschäden durch illegale Minen

[VfL Bochum 1848]

Die schmutzige Seite der Anlageklasse Gold

In Südamerika verdienen immer mehr kriminelle Banden ihr Geld mit dem illegalen Abbau von Gold. Die Erlöse übersteigen teilweise die Gewinne aus dem Drogenhandel:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/dev ... 51197.html

[BOB]

Ja, leider ist das so.
In Südafrika habe ich selbst gesehen, wie einige Gestalten im Umkreis von kleineren Minen herumlagerten, um bei Gelegenheit einzubrechen und auf eigene Faust zu schürfen. Dort sind es wohl eher arme Menschen, die sich so über Wasser halten wollen. Wenn aber in Südamerika das Ganze auch noch organisiert betrieben wird, kann das durch die Medien dem Image von Gold gerade bei uns weiter schaden: Es ist dann nicht nur ein Fremdkörper im Weltfinanzsystem und umwelt- und gesundheitsschädlich in der Gewinnung, sondern verstärkt auch wieder Ware für Kriminelle. Nicht von ungefähr sieht man in den alten B-Movies der USA die Mafiabosse nicht Rauschgift sondern entweder Alkohol oder eben Goldbarren schmuggeln.

[Ken.Guru]

"Nicht von ungefähr sieht man in den alten B-Movies der USA die Mafiabosse nicht Rauschgift sondern entweder Alkohol oder eben Goldbarren schmuggeln."

irgendwie hängt das mit dem organisierten verbrechen aber nicht mit dem schmuggel von gold etc. zusammen sondern mit der vollidiotischen prohibition welche ja erst das organisierte er-und-verbrechen zeitigte.
diese betroffenheitsfreds sind irgendwie langweilig.

[BOB]

@Ken.Guru:
Behaupte ich etwas anderes? -
So blöd wie die Prohibition war, so blöd war das Goldverbot. Noch blöder fände ich es aber, wenn sich dieses wiederholen würde. Und deshalb achte ich auch auf die Resonanz des Themas Gold in den Medien und der Bevölkerung. Und wenn die sich mit grünen Öko- und Fair-Trade-Labeln besser fühlen, notfalls auch das. Ich hätte jedenfalls keine Lust, meine Unzen irgendwann nur noch bei Nacht und Nebel im Industriegebiet dealen zu können. Nur insofern fühle ich mich "betroffen".

[Ken.Guru]

OK BOB.
da unsere regierung leider nur ein weiterso kennt, rechne ich eigentlich mit allem. ich rechne auch damit das es vorher aufhört weils nich mehr geht.

[Ladon]

Ja, okay - Betroffenheits-Thread hin oder her. Um die Regierung geht es jetzt ja mal nicht.

Ich finde schon, dass es nochmal eine andere Qualität hat, ob in armen Ländern arme Menschen armselige Arbeitsverhältnisse haben, oder ob sich organisiertes Verbrechen (ich meine jetzt nicht das Zentralbankkartell) darum "kümmern" dass es so ist und bleibt.
Dass die Lebensverhältnisse in Drittweltstaaten (und um das Schürfen dort geht es ja) generell eher mies sind im Vergleich zu Westeuropa, ist ja nun kein Geheimnis. Aber das steht, wie gesagt, erst einmal auf einem anderen Blatt.

Ist es einem egal, wenn kriminelle NGOs auch noch mitspielen? In einem Markt, der sowieso schon extrem anfällig für Manipulationen ist?

Außerdem: ich esse auch gerne "sauberes" Gemüse - und da ist es mir so was von schnurz, ob das "Grüne" oder die "NPD" eingefordert haben. Jedenfalls ist es albern etwas pauschal abzulehnen, nur weil es aus einem Mund kommt, der einem nicht passt.

[Titan]

Ja, okay - Betroffenheits-Thread hin oder her. Um die Regierung geht es jetzt ja mal nicht....

Dieses Geschreibsel in der FAZ ist doch auch nur Demagogie der schlimmsten Art

Wieviel Umwelt-Schäden durch LEGALE Rohstoff-Förderung auf der einen Seite
und eigenes,privates,veantwortungsloses Handeln andererseits werden
regelmäßig ausgeblendet( die "Komfortzone" nicht hinterfragen...)??

Beispiel: Im Bier ist IMMER NOCH ZU WENIG GLYPHOSAT,
deswegen trinke Icke dieses geschmacklose Etwas nicht mehr...

T.

[Ladon]

Jetzt komm' doch mal runter, lieber Titan.

Du kannst AUF ALLES damit kommen, dass etwas anderes doch auch ...

Mach' doch bitte eigene Threads auf: einen zu den Schäden durch legale EM-Förderung, einen zu verantwortungslosem Handeln im Alltag, einen zu Schadstoffen in der Nahrung (da bin ich ganz bei Dir: das wird zu oft bagatellisiert, bloß weil es "von den Grünen" kommt).
Wenn wir in jedem Thread jede Sau durchs Forum treiben wollen, die auch nur am Rande mit dem Thema zu tun hat ...


HIER GEHT ES DARUM, DASS SICH MAFIA UND DROGENKARTELLE EINEN DICKEN BROCKEN VOM EM-KUCHEN ABSCHNEIDEN WOLLEN!

Und das kann - nach allen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts v.a. in den USA - nur weitere (!) negative Folgen haben: für die Leute dort, für die Umwelt ... und am Ende auch für den Goldkäufer, der nicht nur von den "gewohnten" Manipulatoren gegängelt werden wird, sondern auch noch vom Medellin-Kartell.

[VfL Bochum 1848]

......
HIER GEHT ES DARUM, DASS SICH MAFIA UND DROGENKARTELLE EINEN DICKEN BROCKEN VOM EM-KUCHEN ABSCHNEIDEN WOLLEN!

Und das kann - nach allen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts v.a. in den USA - nur weitere (!) negative Folgen haben: für die Leute dort, für die Umwelt ... und am Ende auch für den Goldkäufer, der nicht nur von den "gewohnten" Manipulatoren gegängelt werden wird, sondern auch noch vom Medellin-Kartell.

Und zusätzlich noch schlecht für das Gold-Image.
Allerdings wird man meiner Meinung nach die Einmischung von kriminellen Organisationen in Bereiche, wo das große Geld lockt, nicht mal kurz unterbinden können, ist in vielen lohnenswerten "Geschäftsfeldern" eben so. Die Mafia & Co. KG hat wahrscheinlich bereits eine derartige Machtfülle und diverse politische und wirtschaftliche Bereiche teilweise unterwandert und somit in Teilbereichen unter Kontrolle, da macht sich unsereins sicher kein Bild von.

[BOB]

Trotz der Ermahnung, sich hier auf das Thema Goldgewinnung zu konzentrieren, sehe ich dieses schon in einem allgemeineren Zusammenhang.
Generell sollten die Probleme nicht beim Endkunden sondern vor Ort gelöst werden, notfalls muss man helfen oder sogar nachhelfen. Gerade in Deutschland bürdet man solche Kontrollaufgaben jedoch immer mehr dem Verbraucher auf: Er soll am besten bei jeder Ware hinterfragen, was sie enthält, woher sie kommt, wie sie produziert wurde, wieviel die Arbeiter verdient haben und anderes mehr. Das ist weltfremd, wenn ich nach einem Arbeitstag noch kurz in den Supermarkt springe, weil der Kühlschrank leer ist.
Wenn ein Lebensmittel tatsächlich Gift in schädlicher Dosis enthält, ist es sofort vom Markt zu nehmen; wenn in einem Land menschenunwürdig produziert wird, ist ein Importverbot durchzusetzen. Gewiss nicht überall, aber gerade hier sind Experten und dann der Staat gefragt und nicht etwa der "eigenverantwortliche" Kunde, der sein Viertelwissen aus irgendeiner Illustrierten im Wartezimmer bezogen hat. Unwürdig ist es, Dreck für billig zu verscherbeln - er gehört aus den Regalen heraus.
Und wenn es bei einem gängigen Händler Gold zu kaufen gibt, ist es nicht meine - sowieso kaum lösbare - Aufgabe zu hinterfragen, woher das Material stammt. Selbst diejenigen, die möchten, dass kein neues Gold mehr gewonnen, sondern nur Altgold recyclet wird, wissen nicht, ob ihres einmal von einem enteigneten oder gar getöteten Juden stammt.

[Sapnovela]

Trotz der Ermahnung, sich hier auf das Thema Goldgewinnung zu konzentrieren, sehe ich dieses schon in einem allgemeineren Zusammenhang.
Generell sollten die Probleme nicht beim Endkunden sondern vor Ort gelöst werden, notfalls muss man helfen oder sogar nachhelfen. Gerade in Deutschland bürdet man solche Kontrollaufgaben jedoch immer mehr dem Verbraucher auf: Er soll am besten bei jeder Ware hinterfragen, was sie enthält, woher sie kommt, wie sie produziert wurde, wieviel die Arbeiter verdient haben und anderes mehr. Das ist weltfremd, wenn ich nach einem Arbeitstag noch kurz in den Supermarkt springe, weil der Kühlschrank leer ist.
Wenn ein Lebensmittel tatsächlich Gift in schädlicher Dosis enthält, ist es sofort vom Markt zu nehmen; wenn in einem Land menschenunwürdig produziert wird, ist ein Importverbot durchzusetzen. Gewiss nicht überall, aber gerade hier sind Experten und dann der Staat gefragt und nicht etwa der "eigenverantwortliche" Kunde, der sein Viertelwissen aus irgendeiner Illustrierten im Wartezimmer bezogen hat. Unwürdig ist es, Dreck für billig zu verscherbeln - er gehört aus den Regalen heraus.

Aha... also wenn in Bangladesch die KiK-Zulieferer Kinder asusbeuten muß ein Importverbot gegen Bangladesch umgesetzt und alle Famlien aus Bangladesch zu Wirtschaftsflüchtligen gemacht werden? Da muss man doch wohl etwas granularer rangehen... und für die Durchsetzung von Importverboten gegen einzelnen Firmen fehlt schlicht die Rechtsgrundlage.

Greenpeace hat 1985 bei der Brent Spar Entsorgung gezeigt, wie mächtig ein Nachfragestopp ist und den Multi Shell in die Knie gezwungen (mal ganz unabhänig von Sinn / Unsinn). Ganz klar liegt die Macht beim letztendlichen Abnehmer der Ware, bei Kunden. Drogenhandel, Kinderprostitution etc. wären sofort gelöst, wenn es keine Nachfrage mehr geben würde.

Und wenn es bei einem gängigen Händler Gold zu kaufen gibt, ist es nicht meine - sowieso kaum lösbare - Aufgabe zu hinterfragen, woher das Material stammt. Selbst diejenigen, die möchten, dass kein neues Gold mehr gewonnen, sondern nur Altgold recyclet wird, wissen nicht, ob ihres einmal von einem enteigneten oder gar getöteten Juden stammt.

Bei allen Metallen def. schwierig. Sofern das Nazi-Gold-Thema umschifft werde soll, könnten es z.B. alte Umlaufmünzen aus der Zeit von 1933 sein. Sovereign, LMU, Reichsmarkt und Co. Wie viel geraubtes Aztekengold dann darin ist, weiß man nicht.

[BOB]

@Sapnovela:
Ja, es gibt einzelne Beispiele eines erfolgreichen Boykotts durch Verbraucher. Aber nicht jeder Bürger ist NGO-Aktivist und hat Zeit und Lust, bei jeder Ware zu recherchieren. Grundsätzlich muss gelten: Was im Regal eines Supermarkts liegt, darf weder besondere Schadstoffe enthalten (ich spreche jetzt nicht über das Thema Zucker, Fette usw.) und muss legal hergestellt und gehandelt worden sein. Wenn sich hier unsere Ansprüche (zurecht) erhöhen, müssen wir die Randbedingungen des Handels verschärfen - auch mit der Konsequenz, dass Billigstware verschwindet.
Du nennst KiK, aber vermutlich wird man gerade im Textilbereich bei jedem fündig, wenn man intensiv genug recherchiert. Und das auch nicht nur im Ramschladen - sind nicht auch z.B. die Waren von Abercrombie & Fitch "giftige Sklavenprodukte"? Und sind die iPhones und iPads von Apple nicht wegen der Arbeitsbedingungen in der Dritten oder wievielten Welt zu boykottieren?
Wenn wegen meines argentinischen Steaks tatsächlich der Regenwald abgeholzt wird und ich Mitschuld an allen Wetterkatastrophen der nächsten Jahrzehnte trage, sollte es von der Speisekarte verschwinden oder zur Abschreckung das 10-fache kosten.
Durch die Information allein ändern die meisten Menschen selten ihr Tun, sondern verdrängen es oder tun es mit schlechtem Gewissen und weniger Genuss.
Wenn etwas "objektiv", damit meine ich hier: nach allgemeinem Empfinden, klar außerhalb der Toleranz liegt, gehört es systematisch verboten und nicht nur boykottiert.
Deine Beispiele Drogenhandel und Kinderprostitution zeigen m.M. genau das Utopische des "wenn es keine Nachfrage mehr geben würde". Es ist umgekehrt: Mit dem Angebot kommt oder verstärkt sich die Nachfrage. Deshalb genügt es ja gerade nicht, vor Drogen nur zu warnen, ohne ihren Handel unter Strafe zu stellen und aktiv zu verfolgen.

[MaciejP]

Ghana geht am Gold kaputt

Gold ist weltweit begehrt. Doch der Preis, den die Menschen für das Edelmetall zahlen, ist nicht nur an der Börse hoch. Jetzt greift Accra zu verzweifelten Maßnahmen.

In einer noch nie dagewesenen Aktion hat die Regierung Ghanas am Montag, dem 30. September, einen Lockdown über das gesamte Land verhängt. Dabei ging es allerdings nicht um einen neuartigen Virus, sondern darum, den illegalen Bergbau zu bekämpfen.

[Deichgraf]

Armut machts möglich.
Vor vlt. 15 Jahren stolperte ich über ein didaktisch gut gemachtes Video.
Habs nochmal gesucht und gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=l6tSqGCfoCI

[VfL Bochum 1848]

So schürfen Goldsucher massenhaft illegal im Amazonas

https://www.wiwo.de/technologie/wirtsch ... 06786.html

[Deichgraf]

Es gibt anscheinend Schlimmeres:
https://www.youtube.com/shorts/vKAp9Bv-zn8