Gold und Goldanleger sind an der Krise schuld !!!

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 20.07.2011, 07:13

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Circle
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http://www.sueddeutsche.de/geld/anleger ... -1.1122147

Politiker machen das Richtige, nur einige Anleger misstrauen grundlos. Und sie flüchten in Gold. Der Goldpreis entwickelt sich dadurch zur Blase.
Und wenn tatsächlich was passiert ist es die Schuld dieser Anleger: "Weltuntergangsstimmung kann ansteckend sein - und dann ist sie gefährlich. Politik wird irgendwann machtlos, wenn sich zum Beispiel der Glaube festsetzt, Europa sei in Sachen Griechenland hoffnungslos paralysiert, oder der Kongress in Washington werde nur noch von inkompetenten Zynikern beherrscht."

Also seid gute Bürger und Untertanen, verkauft Euer EM und investiert Euren Gewinn in zB griechische Papiere. Wenns nicht so gut läuft verliert Ihr nur den Goldblasengewinn und das wäre ein gerechter Beitrag zur Europäischen Wirtschaft.

smilie_10

Die Umkehrung von Ursache und Wirkung in diesem Artikel ist schon dreist! smilie_20
Nein, eine Kristallkugel habe ich nicht -
aber eine eigene Meinung ;-)

Beitrag 20.07.2011, 07:28

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Ladon
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Dieser eine Satz aus dem verlinkten Artikel sagt alles:
... Heute gibt es keine Inflation, allenfalls die vage Angst davor ...
Wahnwitz. Der bekommt Geld für seine Texte, das muss man sich mal vorstellen.
Das sagt der über ein System, in dem 2% Inflation von offizieller Seite als "Stabilität" bezeichnet werden. Von der Dynamik die ein Zinseszinssystem (oder eben "jährliche Inflation, die Rechnung ist die gleiche: jährliche, kumulative Steigerung) habe ich hier
https://forum.gold.de/wir-wollen-unser- ... t2459.html
vorhin schon berichtet.
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Beitrag 20.07.2011, 07:57

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Oscar
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Da sollen wir doch bloß als Täter und Buhmänner(frauen) hingestellt werden, ala: "...wenn DIE nicht sooooviel gekauft hätten..." Der gute Autor wird´s schon besser wissen und hat bestimmt auch einen Teil seines Vermögens (oder Unvermögen smilie_08 ) in EM angelegt. Der "kleine dumme Bürger" soll doch abgehalten werden, über das System nachzudenken und kritische Fragen zu stellen. Da ist es leichter, ihm einen Verantwortlichen zu präsentieren, der an allem Schuld ist.
Fülle die Jahre mit Leben und nicht das Leben mit Jahren!

Beitrag 20.07.2011, 08:08

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Pinguin
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Ich rechne eigentlich schon länger mit Propaganda (und nichts anderes ist dieses Geschmiere) gegen Gold und Goldanleger.
Gold ist der natürliche Feind von FIAT.
Und deshalb ist Gold schuldig und EM-Bugs gleich mit.
Am besten in den gleichen Sack mit denen, in den schon die Rating-Agenturen stecken!

An der letzten "Krise" anno 2008 waren ja auch die bösen Spekulanten schuld und die Manager mit den bösen Bonis.
Die hat man ja nun gesetzlich geregelt.

Und das wird man auch mit den Goldbugs tun.
Die Einführung der 1.000 Euro-Grenze ist ein erster Schritt in die Richtung. Bald kommt vielleicht noch die MwSt-Pflicht, mit der Verpflichtung zur Nachversteuerung der letzten beiden Jahre dazu. Trifft ja keine Armen, sondern die bösen Goldspekulanten mit den Spekulationsgewinnen.
Die breite Masse wird zurfrieden sein.

Ping

Beitrag 20.07.2011, 08:12

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Circle
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Ladon hat geschrieben:Dieser eine Satz aus dem verlinkten Artikel sagt alles:
... Heute gibt es keine Inflation, allenfalls die vage Angst davor ...
Wahnwitz. Der bekommt Geld für seine Texte, das muss man sich mal vorstellen.....
Aber auch nicht mehr so viel wie früher und es ist auch nicht mehr soviel wert... komisch dass das ein Wirtschaftsredakteur nicht merkt. Aber vielleicht ist er gar nicht von der Wirtschaftsredaktion, oder Praktikant, oder... :twisted:

Aber eigentlich passt der Artikel gut in die Linie derer die ein Goldverbot fürchten. Es wird zumindest die richtige Stimmung, der passende Sündenbock vorbereitet!
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Beitrag 20.07.2011, 08:13

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Ladon
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@ Oscar

Ne ne - da interpretierst Du zuviel hinein. Da sind keine sinistren Mächte am Werk - das ist einfach dem seine Sicht der Dinge. Und wenn es "gegen Gold" geht, dann haben solche Leute meist schlicht einen falschen Ausgangspunkt:

"Hier" gibt es viele (wenn nicht die meisten) denen der "Wert" ihres Goldes gemessen an Dollar oder Euro wurscht ist. "Wir" wollen höchst mögliche Werterhaltungssicherheit. Oder anders herum: Mein Geld verdiene ich mit meiner Arbeit und meiner Firma. Da "generiere" ich Mehrwert. Aber dieser - und damit stelle ich mich bewusst außerhalb des Systems auf - Mehrwert muss für mich nicht auch noch aus sich heraus weiteren Wert generieren (also Zinsen abwerfen), denn mir ist klar, dass diese "Rendite" von irgendjemandem erarbeitet werden müsste, dessen erarbeiteten Wert ich abschöpfen würde.
Betrachte ich aber - wie dieser Schreiberling - Gold als möglichen "Renditebringer", dann muss ich "spekulieren" ... und das birgt TATSÄCHLICH Gefahren.
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Beitrag 20.07.2011, 10:05

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thEMa
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Ladon hat geschrieben:Mein Geld verdiene ich mit meiner Arbeit und meiner Firma. Da "generiere" ich Mehrwert. Aber dieser - und damit stelle ich mich bewusst außerhalb des Systems auf - Mehrwert muss für mich nicht auch noch aus sich heraus weiteren Wert generieren (also Zinsen abwerfen), denn mir ist klar, dass diese "Rendite" von irgendjemandem erarbeitet werden müsste, dessen erarbeiteten Wert ich abschöpfen würde.
Oh, Du Guter! smilie_16

Nein, mal im Ernst. Hier gehe ich völlig mit Dir konform. Es ist halt nur manchmal schwierig, die persönliche Ballance zwischen "Handeln gemäß eigener Erkenntnis,aber entgegen der gesellschaftlich völlig anerkannten Spielregeln " und "Depp vom Dienst" zu finden.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 20.07.2011, 10:12

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Hatte Ladon nicht mal in einem anderen Zusammenhang gesagt, Gold zu kaufen sei subversiv? smilie_37

Beitrag 20.07.2011, 10:16

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Ladon
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Mit "gut" hat das wenig zu tun - mit "möglichst fair und über den eigenen Tellerrand blickend" vielleicht schon ... jedenfalls ist das meine Intention. Dabei bin ich mir schon bewusst, dass auch ich ein Rädchen im Gesamtgetriebe bin und solange ich mich nicht einsiedlerisch und selbstversorgend völlig ausklinke, dann trage auch ich meinen Teil zur Misere bei.
Ich stecke das Kindergeld für meine Nachkömmlinge ein und lasse mir den Arztbesuch von der KV bezahlen. Ich schimpfe auf die Lehrer, aber bin froh, dass der Staat sie bezahlt, weil es für 4 Kinder ziemlich teuer wäre auf die Dauer und ich selbst habe sogar umsonst studiert. So gesehen bin ich ein echter Systemgewinnler. Hm.

... Mann, irgendwie bin ich jetzt deprimiert ... aber ganz vergessen sollte man bei allem berechtigten Schimpfen übers System sowas auch nicht.
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Beitrag 20.07.2011, 10:22

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Ladon hat geschrieben:ich selbst habe sogar umsonst studiert.
Das will ich aber nicht hoffen. Oder meintest Du kostenlos?

Beitrag 20.07.2011, 10:22

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Das System ist auch nicht schlecht. Die Schulden die ein System macht schon. Waren sie ürsprünglich nur als kurzfristig geplant, haben sich alle daran gewöhnt immer mehr auszugeben als man hat. Und das auch noch mit dem Wort Deficit spending wirtschaftstheoretisch untermauert.

Stellt Euch mal vor unser Land hätte keine Schulden! Wobei dann das Geld auch schon nicht mehr reichen würde....
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Beitrag 20.07.2011, 10:24

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Funakoshi
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Ladon hat geschrieben:...........Ich stecke das Kindergeld für meine Nachkömmlinge ein und lasse mir den Arztbesuch von der KV bezahlen. Ich schimpfe auf die Lehrer, aber bin froh, dass der Staat sie bezahlt, weil es für 4 Kinder ziemlich teuer wäre auf die Dauer und ich selbst habe sogar umsonst studiert. So gesehen bin ich ein echter Systemgewinnler. Hm.

... Mann, irgendwie bin ich jetzt deprimiert ... aber ganz vergessen sollte man bei allem berechtigten Schimpfen übers System sowas auch nicht.


Völlig d' accord, was dein Statement zu Kindergeld, Gesundheitswesen und Bildungswesen angeht.

Ich hatte jedoch das Privileg "kostenlos" zu studieren smilie_10

Beitrag 20.07.2011, 10:27

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Ladon
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Datenreisender hat geschrieben:
Ladon hat geschrieben:ich selbst habe sogar umsonst studiert.
Das will ich aber nicht hoffen. Oder meintest Du kostenlos?
smilie_01

Naja, in gewisser Weise schon, da ich mit dem akademischen Betrieb und seinen "Gesetzen" nie klargekommen bin, habe ich dort auch keine Karriere gemacht ... aber das erworbene "Handwerkszeug" zu "wissenschaftlicher Arbeit" war für mein berufliches Leben dann schon enorm wichtig und bestimmt nicht "umsonst".

Also: Ja, damals gab es keine Studiengebühren, das meinte ich.
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Beitrag 20.07.2011, 10:32

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Ladon
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Circle hat geschrieben:...
Stellt Euch mal vor unser Land hätte keine Schulden! ...
Das ist ziemlich schwer vorstellbar, weil ALLES Geld durch (zinsbelastete) Schuldversprechen geschöpft wurde
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Beitrag 20.07.2011, 10:37

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Ladon hat geschrieben:
Circle hat geschrieben:...
Stellt Euch mal vor unser Land hätte keine Schulden! ...
Das ist ziemlich schwer vorstellbar, weil ALLES Geld durch (zinsbelastete) Schuldversprechen geschöpft wurde
Dann ist es also asozial, wenn ich Schulden tilge?
Schließlich vernichte ich damit Geld ...

Beitrag 20.07.2011, 10:38

MapleHF
... ja, wir sind asoziales Pack smilie_10

MapleHF

Beitrag 20.07.2011, 10:53

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Datenreisender hat geschrieben:...
Dann ist es also asozial, wenn ich Schulden tilge?
Schließlich vernichte ich damit Geld ...
Also gut, spinnen wir das mal weiter ...

Nein, wenn DU Schulden tilgst, ändert das erstmal nix. Erst wenn das Geld die Schwelle zur Notenbank überschreitet (im Falle von Bargeld gilt dies sogar wörtlich!), verliert es seine Geldeigenschaft und löst sich in Nichts auf (Wir kommen aus dem Nichts und gehen ins Nichts - was verlieren wir also? Nichts! smilie_16 ), bzw. wird Bargeld formal zu Papier ohne jeden "Anspruch".

Anders sieht es aus, wenn der Staat Schulden tilgt. DAS senkt in der Tat letzten Endes die Geldmenge - man sollte sagen die "nachfragewirksame Geldmenge" - und das hat natürlich Auswirkungen auf die Volkswirtschaft! Seit 1930 fürchten alle Volkswirtschaftler die rapide Abnahme der Geldmenge wie der Teufel das Weihwasser.
(Wobei es bei uns ja etwas komplizierter ist als die ursprüngliche, reine Lehre, weil die Staaten ja ihre Anleihen auf dem Finanzmarkt platzieren, wo sie von Marktteilnehmern und (wenigsten eigentlich) nicht von den Notenbanken erworben werden (sollten) und diese wiederum von den Notenbanken dann auf der Basis dieser "Sicherheiten" Geld bekommen ... aber man darf, denke ich da schon modellhaft vereinfachen, wenn man mal den Zusammenhang zwischen Staatsschulden, Geldmengen usw. beleuchten will)
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