Immer mehr Falschgeld im Umlauf

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 11.07.2016, 12:03

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VfL Bochum 1848
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Klecks hat geschrieben: ....
Genaauuuuuu! Das 19. Jh. war die friedlichste Epoche der Menschheitsgeschichte, geprägt von dezentralisierter Demokratie in Reinkultur und frei von jeder bürokratischen Gängelung. Zentral-absolutistische Herrscher wie Ludwig XIV. mitsamt ihrer Allmacht über das Geldwesen (und dessen Missbrauch) sind eine pöse Erfindung des FIAT-Zeitalters. smilie_10
....
Ludwig XIV. nix 19. Jh. smilie_47 .
Ist er geboren 1638 und gestorben 1715= 17. bis Anfang 18. Jh.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 11.07.2016, 12:22

Klecks
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:
Klecks hat geschrieben: ....
Genaauuuuuu! Das 19. Jh. war die friedlichste Epoche der Menschheitsgeschichte, geprägt von dezentralisierter Demokratie in Reinkultur und frei von jeder bürokratischen Gängelung. Zentral-absolutistische Herrscher wie Ludwig XIV. mitsamt ihrer Allmacht über das Geldwesen (und dessen Missbrauch) sind eine pöse Erfindung des FIAT-Zeitalters.
....
Ludwig XIV. nix 19. Jh. smilie_47 .
Ist er geboren 1638 und gestorben 1715= 17. bis Anfang 18. Jh.
OK, OK, hast ja Recht smilie_50
Dann nehm ich eben Ludwig XVIII.
Und Franz I. (nein, nicht der Fußballkaiser smilie_16 )
Und Friedrich Wilhelm III.
...Napoleon
....Pius VII.
.....Maximilian I.
......Alexander I.
.......Karl VI.
........ect.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 11.07.2016, 12:33

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Goldhamster79
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Klecks hat geschrieben: 100-jähriger Krieg, 30-jähriger Krieg, Franzosenkriege, Krim-Kriege, um nur mal die großen zu nennen. Alle finanziert in einer Zeit nicht nur des Goldstandards sondern echtem Gold- und Silbergeldes!
Gerettet hat damals das ach so kriegsverhindernde EM-Geldsystem niemanden.
(...)

Der 1. WK begann noch zu Zeiten des Goldstandards. Ausreichend Gelmittel waren ganz sicher kein Problem, dazu musste lediglich die Deckungsquote verwässert werden. Unsummen an Krediten wurden einzig und allein mit der zur erwartenden Kriegsbeute "besichert" (den Trick hatten schon die alten Griechen drauf). Das reichte um die Entwicklung und Serienproduktion neuer Waffen mit bis dato ungeahntem Vernichtungspotential (U-Boote, Kampfflugzeuge, Feldpanzer, automatische Waffen) zu bezahlen - mit Papier. Alles zu Zeiten des Golstandards.

Man muss schon jede Menge Fakten ignórieren um ernsthaft zu glauben, unter dem Goldstandard wäre die Welt friedlicher oder auch nur ein wenig besser gewesen.
Man beachte beispielsweise, dass nach Berechnung von Zbigniew Brzeziński, ehemaliger Sicherheitsberater des früheren US-amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter, die Anzahl der getöteten Kriegsopfer für das 20. Jahrhundert sich auf 185 Millionen belaufe.

(Quelle: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Eric Hobsbawm [britischer Historiker], erschienen 1994)

Ich habe starke Zweifel, dass diese Opferzahlen in früheren Kriegen zu Zeiten besser oder schlechterer Golddeckung jemals erreicht wurden, das Ausmaß ist entscheidend, nicht rhetorische schwarz-weiß-Malerei mit der man behaupten will, dass die Existenz früherer Kriege einen kausalen Zusammenhang nicht rechtfertigen können.

Die angeführten Beispiele des 30-jährigen Krieges zeigen deutlich, dass diese eben nicht mit einem Gldstandard finanzierbat waren, sondern ebenfalls vornehmlich durch Münzverschlechterung, der sog. Kipper-und-Wipperzeit, also mit keinen anderen Maßnahmen, als wie mit der Verwässerung und Abschaffung des Goldstandards vor dem 1. WK.
Weiters wurde der Krieg durch Raub in den eroberten Gebieten finanziert, aber eben nicht durch vermeintlich vorhandenes Geld, das ist Kokolores.
Die vermeintliche Lösung beschrieb die Parole „Der Krieg ernährt den Krieg“. Die Heere trieben in den von ihnen durchstreiften Gebieten Abgaben und Kontributionen in Form von Geld und Naturalleistungen ein. Das heißt: Das Land, in dem gerade gekämpft oder das besetzt wurde, musste für die Kriegskosten aufkommen. Dabei achteten die Feldherren darauf, möglichst die Gebiete gegnerischer Parteien zu belasten. Je länger der Krieg dauerte, desto mehr wuchs sich diese Praxis zu willkürlicher Plünderung mit allen Begleiterscheinungen von Raub und Mord aus. Wallenstein wird die Äußerung zugeschrieben, dass sich ein großes Heer leichter finanzieren lasse als ein kleines, da es auf die Zivilbevölkerung stärker Druck ausüben könne.
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9 ... es_Krieges

Der von Historikern erst später so benannte Hundertjährige Krieg, war eben auch kein "Dauerbetrieb", sondern bestand aus mehreren Phasen und einzelnen Schlachten, durchaus auch unterbrochen von längeren Friedensphasen wie bspw zwischen 1386-1415.
Bei der Finanzierung des permanenten Krieges, an Stelle einzelner Feldzüge, stieß jede Partei schnell an ihre Grenzen. Deshalb war es einfacher in England Truppen auszuheben und sie dann weitgehend sich selbst zu überlassen, als viel Geld für fremde Söldner vorzustrecken. Oft warben die großen Magnaten auch auf eigene Kosten und erhielten Land in Frankreich dafür.
(...)
Frankreich hatte nach den vielen schweren Niederlagen und dem Verlust eines Großteils seines Territoriums noch weitaus größere Probleme als England den Krieg zu finanzieren. Sold wurde meistens nur am Anfang bezahlt und später bestenfalls sporadisch. Ein Hauptmann glich deshalb mehr einem Kaperkapitän, der seine Truppe durch einen Freibrief zum Raub selbst bei der Stange halten musste. Wie die "Routiers" der Freien Kompanien führten sie den Krieg mehr auf eigene Rechnung. jetzt bezeichnete man sie aber als "Écorcheur" (Schinder), da sie das Land noch gründlicher ausplünderten.
aus http://www.kriegsreisende.de/renaissanc ... -krieg.htm

Auch hier zeigt sich historisch, dass auch diise Kämpfen quasi nicht einfach finanzierbar waren, wie es erst ein vollkommen ungedecktes und beliebig vermehrbares Geldsystem ermöglicht hat.

Friedlich war es zu keiner Zeit, aber frühere gedeckte Geldsysteme waren ein limitierender Faktor für die Kriege gestörter Despoten ihrer Zeit.

Dies zu verleugnen verleugnet die Auswirkungen vollständigt ungedeckten Geldes.

Goldhamster

Beitrag 11.07.2016, 13:12

Klecks
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1. Glaubst du ernsthaft, die absoluten Opferzahlen früherer Kriege wären niedriger als im 20. Jh., wenn damals bereits vergleichbare Massenvernichtungswaffen verfügbar und die Bevölkerungsdichte vergleichbar hoch gewesen wären?

2. Was ist die Münzverschlechterung anders als das ungehemmte Gelddrucken unserer Tage (wobei letzteres bereits im Goldstandard stattgefunden hat)?

3. Geldmangel war noch nie ein Kriegshindernis sondern im Gegenteil oft genug Kriegsgrund. Auch damals schon wurde nicht zwangsläufig mit barer Münze gezahlt. Kriegsfinanzierung lief oftmals mittels Kreditbriefen und Beuteversprechen - also mittels Papier.

4. Es macht für die leidtragende Bevölkerung auch keinen Unterschied, ob ein Krieg durch die Druckerpresse oder mittels Kriegsbeute finanziert wird. Ein totes Kind ist ein totes Kind und ein abgebrannter Hof ist ein abgebrannter Hof, egal wie die Söldner bezahlt werden.

5. Unterbrechungen im 100-jährigen Krieg hin oder her, die Behauptung "wäre nach wenigen Tagen das Geld ausgegangen" ist jedenfalls historischer Unsinn. Sowohl im 100-jährigen (trotz Unterbrechungen) als auch in vielen darauf folgenden oder vorhergehenden Kriegen mussten stehende Heere über Jahre hinweg finanziert werden - und es ging. Wie und durch was spielt dabei überhaupt keine Rolle. Fakt ist einzig und allein: Es ging OHNE Fiat-Geldsystem, was die These, ein großer Krieg wäre in einem goldgebundenem Geldsystem nur wenige Tage finanzierbar, klar widerlegt.
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 11.07.2016, 14:37

Cepasaccus
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Ich hab mich jetzt hier mal angemeldet, weil ich zu ein paar Faeden meinem Sempft abgeben wollte.

Auf einer Konferenz zum Thema Sicherheitsdruck habe ich einen Bericht ueber die Falschgeldlage angehoert. Einer der wichtigste Punkte bei diesem Vortrag war fuer mich, dass Falschgeld hauptsaechlich in Verbrecherkreisen kursiert. Da stelle ich mir die Frage, wie weit die Zunahme von Falschgeld tatsaechlich die Nicht-Drogendealer und Nicht-Waffenschieber unter uns betrifft.

Cepasaccus

Beitrag 11.07.2016, 14:40

kribelboble
Um die wirklich interessante Diskussion Geld~Krieg wieder zum eigentlichen Thema zu führen folgendende Anektote:
.
Die größten Geldfälscher in der Geschichte ware übrigens die Deutschen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Bernhard

Beitrag 11.07.2016, 15:05

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Goldhamster79
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Klecks hat geschrieben:1. Glaubst du ernsthaft, die absoluten Opferzahlen früherer Kriege wären niedriger als im 20. Jh., wenn damals bereits vergleichbare Massenvernichtungswaffen verfügbar und die Bevölkerungsdichte vergleichbar hoch gewesen wären?
Die Zahlen sollten nur unterstreichen, dass die Opfer wesentlich mehr waren, die Gründe sind multikausal und nicht eindimensional, das Geldsystem ist ein Faktor, mehr nicht aber sicher auch nicht irrelevant, denn es ermöglicht ein größeres Ausmaß der Kriegsführung.
Klecks hat geschrieben:2. Was ist die Münzverschlechterung anders als das ungehemmte Gelddrucken unserer Tage (wobei letzteres bereits im Goldstandard stattgefunden hat)?
Die Münzverschlechterung erfolgte aus einer Währung mit innerem EM-Wert heraus,
das Gelddrucken (aka Kreditvergabe) hingegen ist elementares und intrinsischer Bestandteil eines ungedeckten Schuldgeldsystems und vollkommen unlimitiert möglich,
sollte eigentlich zumindest hierzuforum bekannt sein.
Klecks hat geschrieben:3. Geldmangel war noch nie ein Kriegshindernis sondern im Gegenteil oft genug Kriegsgrund. Auch damals schon wurde nicht zwangsläufig mit barer Münze gezahlt. Kriegsfinanzierung lief oftmals mittels Kreditbriefen und Beuteversprechen - also mittels Papier.
Beutefeldzüge waren i.d.R. kein Primärgrund, i.d.R. ging es um geographische Vorherrschaft oder Machtansprüche.
Klecks hat geschrieben:4. Es macht für die leidtragende Bevölkerung auch keinen Unterschied, ob ein Krieg durch die Druckerpresse oder mittels Kriegsbeute finanziert wird. Ein totes Kind ist ein totes Kind und ein abgebrannter Hof ist ein abgebrannter Hof, egal wie die Söldner bezahlt werden.
Trivialargument, das zwar richtig ist aber in der Diskussion keinerlei Erkenntisgewinn liefert.
Klecks hat geschrieben:5. Unterbrechungen im 100-jährigen Krieg hin oder her, die Behauptung "wäre nach wenigen Tagen das Geld ausgegangen" ist jedenfalls historischer Unsinn. Sowohl im 100-jährigen (trotz Unterbrechungen) als auch in vielen darauf folgenden oder vorhergehenden Kriegen mussten stehende Heere über Jahre hinweg finanziert werden - und es ging. Wie und durch was spielt dabei überhaupt keine Rolle. Fakt ist einzig und allein: Es ging OHNE Fiat-Geldsystem, was die These, ein großer Krieg wäre in einem goldgebundenem Geldsystem nur wenige Tage finanzierbar, klar widerlegt.
Die Behauptung bezog sich auf die Kriege des 20. Jahrhunderts, deren Rüstungskosten nicht vergleichbar waren mit den Kosten von Kriegen vor Jahrhunderten, was nicht zu widerlegen ist.

Kosten der Kriegsführung der USA von 2005-2015 findet man beispielsweise unter
http://de.statista.com/statistik/daten/ ... ghanistan/

Was bedeuten diese nakten Zahlen?
Laut neuesten Bericht des Congressional Research Service, oder Forschungsdienstes des Kongress, eine parteiunabhängige staatliche Einrichtung, haben die Vereinigten Staaten in den 13 Jahren seit 9/11, weltweit für den "Krieg gegen den Terror" insgesamt 1,6 Billionen Dollar ausgegeben. Ja richtig, 1'600 Milliarden Dollar. Aufgeteilt auf diese Zeit sind das sagenhafte 14 Millionen Dollar pro Stunde!!! 95 Prozent dieses Geldes wurde für die Kriege in Irak und Afghanistan ausgegeben.
(Quelle: http://alles-schallundrauch.blogspot.de ... tunde.html)

macht damit 335 kg Gold pro Stunde, gesamt bemessen reden wir von etwa 38 300 Tonnen Gold.
(gerechnet einfach mal mit runden USD 1300 / OZ, weil höhere Genauigkeit irrelevant ist).

Zur Relation: 2015 beliefen sich die offiziellen Goldreserven der USA auf 8.133,5 Tonnen.
Allein die Kriegsführung der USA innerhalb von 10 Jahren kostete also etwa das 4,7-fache der ausgewiesenen Goldreserven des Landes.

Weiter:
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde in den kriegführenden Staaten die Noteneinlösungspflicht in Gold aufgehoben. Dies hatte verschiedene Gründe. Um die Kriegskosten ohne Steuererhöhungen und ausschließliche Nutzung von Kriegsanleihen finanzieren zu können, brachte die Reichsregierung in hohem Maße durch Gold nicht ausreichend gedecktes Papiergeld aus.
aus https://de.wikipedia.org/wiki/Goldstand ... _Weltkrieg

Fazit: Ungedecktes Papiergeld erleichtert die Finanzierung von Kriegen ungemein und hat nicht nur ein größeres Ausmaß zur Folge, sondern erhöht auch die Häufigkeit von Kriegshandlungen.

Goldhamster

Beitrag 11.07.2016, 16:24

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AuCluster
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Goldhamster79 hat geschrieben:
Fazit: Ungedecktes Papiergeld erleichtert die Finanzierung von Kriegen ungemein und hat nicht nur ein größeres Ausmaß zur Folge, sondern erhöht auch die Häufigkeit von Kriegshandlungen.

Goldhamster
Wir ja niemand ernsthaft bezweifeln wollen. Die Goldhorterei beendet jeden großen Krieg bevor er begonnen hat. Allerdings gilt das auch für eine Friedenswirtschaft. Das ist dann der Nachteil eine Goldwährung.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 11.07.2016, 21:20

Mehrgoldfüralle
Doch. Ich. Solange die Leute glauben, dass ihre Währung was wert ist, kann man sie damit bezahlen. Es spielt keine Rolle in dem Zusammenhang, ob die Währung durch Gold oder das fliegende Spagettigmonster gedeckt ist. Solange sie mit dem Papier das echte Zeug kaufen können, ist alles in Ordnung. Wenn es für den Krieg nicht langt, inflationiert man halt. Darf ich die Herrschaften mal an der Vietnamkrieg erinnern?

Beitrag 12.07.2016, 05:53

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KROESUS
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Papiergeld ist doch per se Falschgeld

ob es jetzt von einem sich neu verschuldenden Mitglied der EU oder einem Mafiosi in Napoli gedruckt wird ist nur ein gradueller Unterschied

Papier bringt beim Händler circa 80€/Tonne

derzeit beim Grosshändler in netsprechender Sortierung sogar mehr:

http://www.foex.fi/de/

alles was darüberhinausgeht ist Vertrauen dass mehr dafür bezahlt wird

:D

Fazit: immer im Hinterkopf behalten Bankguthaben und Bargeld irgendwann in etwas Wertbeständigeres umzuwandeln

klassischerweise nach der alten babylonischen Dreispeichenregel in:

Land oder Handelswaren oder Metall zu je einem Drittel

Beitrag 14.07.2016, 06:36

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Ladon
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Doch. Ich. Solange die Leute glauben, dass ihre Währung was wert ist, kann man sie damit bezahlen. Es spielt keine Rolle in dem Zusammenhang, ob die Währung durch Gold oder das fliegende Spagettigmonster gedeckt ist. Solange sie mit dem Papier das echte Zeug kaufen können, ist alles in Ordnung. Wenn es für den Krieg nicht langt, inflationiert man halt. Darf ich die Herrschaften mal an der Vietnamkrieg erinnern?
Das ist es doch, was die beiden sagen: Sobald die Geldmenge ungedeckelt erhöht werden kann, besteht (eine Zeit lang) die "Chance" für überproportionalen Gewinn bevor das System kollabiert. Kriegshandlungen sind das lukrativste ("legale") Geschäft überhaupt. Zusammen ergibt das schon eine ziemliche Affinität zwischen (ungedecktem) Papiergeld und der Wahrscheinlichkeit von Kriegen. Es ist schlicht und einfach das Geld zum Bezahlen da. Und so lange die jeweilige Währung nicht kollabiert, kann der Gewinn in "wahre Werte" umgewandelt werden.
Was man anmerken muss: Kriege werden natürlich nicht (nur) aufgrund von Lobby-Arbeit der Rüstungskonzerne geführt. Der Kriegsgrund ist oft ein ganz anderer, politischer, oft banaler, ein Bündnisfall, ein territorialer Streit etc.
Das sind Dinge, die durch das Geldsystem nicht beeinflusst sind.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 14.07.2016, 08:00

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KROESUS
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Kriege gibt es nur solange es Idioten gibt die da mitmachen

wenn das Gerücht stimmt hatte der Oberbefehlshaber der NATO 1999 im Jugoslawienkrieg befohlen die russichen Truppen vom Flughafen Pristina zu vertreiben

Glücklicherweise hatten sich die untergeordneten Generäle dem Befehl widersetzt und es wurde nichts daraus mit der offenen militärischen Auseinandersetzung mit Russland was sogar in einem 3. Weltkrieg hätte enden können

https://www.wsws.org/de/articles/1999/08/Clar-a10.html

der Oberbefehlshaber der NATO wurde dann frühpensioniert

dies ist ein Beispiel dass es oft besser ist unsinnigen lebensfeindlichen Befehlen nicht Folge zu leisten

Der Kadavergehorsam hatte auch Deutschland ins Verderben gestürzt

Wenn die deutschen Offiziere sich im 2. weltkrieg den Befehlen aus Berlin widersetzt hätten wäre es nicht zu so vielen Toten gekommen

Beitrag 14.07.2016, 09:25

Mehrgoldfüralle
Ladon hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Doch. Ich. Solange die Leute glauben, dass ihre Währung was wert ist, kann man sie damit bezahlen. Es spielt keine Rolle in dem Zusammenhang, ob die Währung durch Gold oder das fliegende Spagettigmonster gedeckt ist. Solange sie mit dem Papier das echte Zeug kaufen können, ist alles in Ordnung. Wenn es für den Krieg nicht langt, inflationiert man halt. Darf ich die Herrschaften mal an der Vietnamkrieg erinnern?
Das ist es doch, was die beiden sagen: Sobald die Geldmenge ungedeckelt erhöht werden kann, besteht (eine Zeit lang) die "Chance" für überproportionalen Gewinn bevor das System kollabiert. Kriegshandlungen sind das lukrativste ("legale") Geschäft überhaupt. Zusammen ergibt das schon eine ziemliche Affinität zwischen (ungedecktem) Papiergeld und der Wahrscheinlichkeit von Kriegen. Es ist schlicht und einfach das Geld zum Bezahlen da. Und so lange die jeweilige Währung nicht kollabiert, kann der Gewinn in "wahre Werte" umgewandelt werden.
Was man anmerken muss: Kriege werden natürlich nicht (nur) aufgrund von Lobby-Arbeit der Rüstungskonzerne geführt. Der Kriegsgrund ist oft ein ganz anderer, politischer, oft banaler, ein Bündnisfall, ein territorialer Streit etc.
Das sind Dinge, die durch das Geldsystem nicht beeinflusst sind.
Als die Amis in Indochina von den Franzosen übernahmen, um die Welt vor dem Kommunismus zu retten, hatten sie die Golddeckung noch. Meiner Meinung nach muß zwischen GRÜNDEN und ANLÄSSEN für Kriege unterschieden werden. Die Gründe sind immer die gleichen, ein Anlaß ist schnell gefunden. Ich möchte hier nochmals auf Christopher Clarks Schlafwandler hinweisen. Wer will, kann es von mir als pdf ausleihen, wenn es dagegen keine rechtlichen Bedenken gibt.

Beitrag 14.07.2016, 09:30

Mehrgoldfüralle
KROESUS hat geschrieben:Kriege gibt es nur solange es Idioten gibt die da mitmachen

wenn das Gerücht stimmt hatte der Oberbefehlshaber der NATO 1999 im Jugoslawienkrieg befohlen die russichen Truppen vom Flughafen Pristina zu vertreiben

Glücklicherweise hatten sich die untergeordneten Generäle dem Befehl widersetzt und es wurde nichts daraus mit der offenen militärischen Auseinandersetzung mit Russland was sogar in einem 3. Weltkrieg hätte enden können

https://www.wsws.org/de/articles/1999/08/Clar-a10.html

der Oberbefehlshaber der NATO wurde dann frühpensioniert

dies ist ein Beispiel dass es oft besser ist unsinnigen lebensfeindlichen Befehlen nicht Folge zu leisten



Der Kadavergehorsam hatte auch Deutschland ins Verderben gestürzt

Wenn die deutschen Offiziere sich im 2. weltkrieg den Befehlen aus Berlin widersetzt hätten wäre es nicht zu so vielen Toten gekommen
Ja, es gibt ein bisschen Hoffnung, daß die individualistische und narzisstische Jugend sich verweigert. Nach dem Motto: Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin. Sollen doch die Kriegstreiber selber kämpfen.

Beitrag 14.07.2016, 10:52

noname
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Ja, es gibt ein bisschen Hoffnung, da� die individualistische und narzisstische Jugend sich verweigert. Nach dem Motto: Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin. Sollen doch die Kriegstreiber selber k�mpfen.
Auch dann gibt es noch Möglichkeiten: EU-Ausländer rein in die Bundeswehr (Siehe neues "Weißbuch")
... Und wenn das nicht reicht, werden alle Europäer mitmachen dürfen, dann sind nach dem Brexit auch wieder Briten mit im Boot.

Beitrag 14.07.2016, 13:45

Mehrgoldfüralle
@ noname

Oh, das ist ein weltweites Phänomen in entwickelten Ländern. Selbst die Russen haben Nachwuchssorgen, die können die Leute auch nicht mehr einfach erschiessen.

Beitrag 14.07.2016, 14:21

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KROESUS
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genau nur solange es Hungrige oder Verblendete gibt wird es Soldaten für Auslandseinsätze geben

für die Landesverteidigung fnden sich genug aber für Eroberungsfeldzüge ob die jetzt Friedensmissionen oder wie auch immer genannt werden wird es immer schwieriger Soldaten zu finden

Die USA versprechen Afrikanern die US Aufenthaltserlaubnis wenn sie 7 Jahre in der Army dienen

sonst bekommen sie nicht genug Menschenmaterial für ihre Kriege

wenn wir es auf der welt schaffen den Hunger zu besiegen wird es auch weniger Kriege geben hoffe ich mal

da hilft übrigens auch Vegetarismus, einerseits weil dann weniger getötet wird (karmische Gründe) und zweitens weil der Welt dann mehr Nahrung zur Verfügung steht

Beitrag 14.07.2016, 14:49

Mehrgoldfüralle
@ Krösus

Nee nee mein Lieber, lass mir meine Steaks und Schnitzel Der Mensch an sich ist ein Allesfresser, da will ich nicht abweichen......

Beitrag 14.07.2016, 14:56

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VfL Bochum 1848
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KROESUS hat geschrieben: .....da hilft übrigens auch Vegetarismus, einerseits weil dann weniger getötet wird (karmische Gründe) und zweitens weil der Welt dann mehr Nahrung zur Verfügung steht
Dann tötest Du die Tiere zwar nicht, isst denen aber das ganze Futter weg, kommt also aufs gleiche raus smilie_02 .
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Beitrag 26.07.2019, 11:28

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Wie Experten Falschgeld enttarnen

Falsche Euro-Banknoten lassen sich innerhalb von Sekunden von echten Scheinen unterscheiden. Dennoch gelingt es Kriminellen immer wieder, Falschgeld unters Volk zu bringen:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-Expe ... 70039.html
VfL Bochum? -Find ich gut!

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