Immobilien oder Gold

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 11.04.2014, 09:54

Geldsammler
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Hallo Marek: Die Banken haben das Thema auch schon für sich entdeckt. Es läuft einfach wie ein umgedrehtes Hypothekendarlehen. Und die Bank gewinnt natürlich immer. Aber für diejenigen, die ihr Haus nicht verkaufen wollen und an einer immer niedrigeren Rente knapsen, muss das nicht falsch sein.

Es ist in den meisten Fällen unvorteilhaft, aber nicht unseriös.

Das Prinzip ist schon lange im deutschen Rechtssystem verankert. Allerdings wurde es bisher nicht kommerziell genutzt. Aber mit steigender Altersarmut auch unter Immobilieneigentümern wird das nun eben zum Thema. Wollte auch nur aufzeigen, dass es durchaus flexible finanzielle Gestaltungsformen bei der ansonsten immobilen Immobilie gibt.
Wen das Thema interessiert, der möge unter "Immobilienrente" oder "Umkehrhypothek" googeln.
smilie_24

Beitrag 11.04.2014, 09:59

Geldsammler
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Hallo Marek, sorry, hatte Deinen Kommentar erst beim zweiten Lesen richtig verstanden.
Ja, mir ist auch schleierhaft woher die hohe Rendite herkommen soll.
Was aber Fakt ist: Du bekommst monatlich Rente für Deine Butze, kannst weiter drin wohnen und - jetzt kommt's - die Rente ist nur über das Haus abgesichert. Wenn Du die Rente jetzt in Gold anlegst (unabhängig von diesem einen Anbieter) und Gold steigt exorbitant, die Immobilienpreise gehen aber in den Keller, dann hat die Bank bei Deinem Tod ein Problem, aber Du hast vorher und für Deine Erben Gold, das keiner sieht und an das keiner ran kann.

Beitrag 11.04.2014, 09:59

herakles
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Mabus hat geschrieben:Ich versteh worauf du hinaus willst.
Aber was macht der Rentner, der seine Miete nicht mehr zahlen könnte, in einem abbezahlten Haus, dass er analog nicht instandhalten kann?
Ob dann der Gewinn an Lebensqualität so hoch ist?
Dann beziehe ich lieber ne technisch einwandfreie Wohnung vom Amt als in meinem Haus mit undichtem Dach zu hausen.
So rein hypothetisch das ganze, aber zeigt, worauf ich hinaus will.
Ja rein hypothetisch verstehe ich worauf die hinaus willst, teile Deine Meinung aber nicht.

Du gehst davon aus, dass du vom Amt die tolle Bude kriegst und das noch für Umme. Das ist leider falsch, egal wie oft das an den Stammtischen "festgestellt" wird. Hast du eine normale (kleine) Rente, bekommst Du vom Amt max eine Sozialwohnung die Du ordentlich bezahlen musst, heutzutage gar nicht mehr so günstig. Ob diese Sozialwohnungen in 20 Jahren noch da sein werden, wird sich zeigen. In den Großstädten werden sie reihenweise abgerissen.

Ergo, wenn Du eine kleine Rente hast wirst Du nur eine (teure)Bruchbude mieten können. Sie könnte schlechter sein, als Dein Haus, dass du hoffentlich bis zur Rente einigermaßen in Schuss gehalten und große Reparaturen (Dach, Leitungen) falls notwendig durchgeführt hast. Wenn danach der Putz an der Fassade risse bekommt, oder die Tapete vergilbt, könntest damit leben. Aus der gesparten Miete sollte aber die eine oder andere Kleinigkeit bezahlt werden können.

Der Sozialstaat wird gerade abgebaut. Wer das nicht sehen will, wird im Alter ein großes Problem haben. Hier Rente mit 67, in UK mit 70. Die Sozialhilfe reicht m.E. nicht mehr um in Würde zu leben. Wer sich darauf verlässt, ist verlassen. Private Bruchbuden wie in den Staaten werden auch hier zur Normalität.

@Lifesgood - Ich versteh Deine Berechnung, die hinkt aber. Wer 1800 Brutto hat, bekommt als lediger ca 1250 in die Hand nicht 1000. Ein lediger in dieser Gehaltsklasse kann sich sowieso keine Immo leisten, daher ist der Vergleich schlecht.

Der Vermieter hat Risiken die der Eigentümer nicht hat. Wenn Du schon verschieden Einkunftsarten mischt, dann berücksichtige auch die Steuer auf den Gewinn aus V&V (der Mieter zahlt keine Steuern auf den Vermögensaufbau durch Mietersparnis) und auch die Steuerprogression durch die Einnahmen aus V&V die sich auf die anderen Einkunftsarten des Vermieters auswirken. Deine Differenz wird sich schnell relativieren.
Lebenslanges Mieten einer Immobilie wird nie günstiger als der Kauf der GLEICHEN Immobilie. Sonst wäre Vermieter Samariter wie alexm1003 schon sagte.

@Klecks and All
Wenn Immos eine so schlechte Investition sind, warum sind sie für die Meisten "eben nicht so einfach" zu erwerben, also zu teuer? Ich denke schlechte Invests sind billig gute teuer. Da ist ein Widerspruch drin.
Warum bricht Du nicht die "Tradition" Deiner Vorfahren und legst den Grundstein der Klecksdynastie, die vielleicht in der 5-ten Generation es in die Ausbeuterelite schafft? Zwar hast Du nicht direkt was davon, aber dein Portrait wird sicher über dem Kamin hängen smilie_02


Mit den Lebensumständen kann man jeden objektiven Vergleich totschlagen. Wird gern auch vom Kundenberater bei der Bank um die Ecke genutzt. Deshalb muss ein Vergleich gleiche Referenzwerte haben. Also der Angestellte in der mittleren Stadt sollte nicht mit dem Meister der ständig auf Montage ist und der ledige Kleinverdiener nicht mit der Doppelverdiener Fammile aus der Mittelschicht verglichen werden.

Der Dumme Eigentümer wird immer schlechter fahren als der schlaue Mieter und umgekehrt, aber das taugt auch nicht für einen Vergleich.

Und zum Schluss. Es ist mir ein Rätsel, warum vielen werten Mitstreitern, die Akkumulation von Vermögen durch die Eliten mittels Fiatgeld anprangern, selber doch keine vermögen akkumulieren wollen?? smilie_08

Mein Fazit, wer kann wird es i.d.R. tun. Ich hielt Mieten auch für besser als ich mir ein Haus nicht leisten konnte. Damals wohl eine subjektive Haltung. Heute, bin ich überzeugt, dass Immos nach Möglichkeit (Einkommen) ins Portfolio gehören, weil ich das Fiatsystem verstanden habe. Werden 90% es verstehen, wird kein Mensch mehr eine Immo in und um Ballungszentren kaufen können. Das sollte Euch klar sein.

Beitrag 11.04.2014, 10:05

lifesgood
Geldsammler hat geschrieben:Tja, das mit dem Erwerben, Vererben und Erhalten ist so eine Sache.
Manche land- und forstwirtschaftliche Familienbetriebe zeigen, dass es über Generationen geht.
Bei anderen landet es im Konsum, was aber auch grundsätzlich in Ordnung ist und ein privates Problem sein sollte.
Das heißt aber nicht, dass die Land- und Forstwirte einen besseren Charakter haben. Vielmehr liegen die Gründe in der Steuergesetzgebung. ;)

Erbschaftssteuerlich kostet nach der derzeitigen Rechtslage land- und forstwirtschaftlicher Besitz fast gar nichts, weil er zur Erbschaftssteuer extrem niedrig bewertet wird.

Verkauft man diesen Besitz jedoch, ist es steuerlich betrachtet eine Betriebsauflösung und der Ertrag muss mit dem regulären Einkommensteuersatz versteuert werden. Es gibt zwar gewisse Sonderregelungen (z.B. wenn der Verkäufer ein gewisses Alter hat), unter denen eine Halbierung des Steuersatzes möglich ist.

Verkauft ein junger Mensch land- und forstwirtschaftliches Vermögen ist man je nach Größenordnung schnell bei 30 - 40% Steuerlast.

Erbt jemand ein Haus, wird die Erbschaftssteuer nach Ertragswert berechnet und ist mit dem Erbfall zu bezahlen. Verkauft der Erbe fällt bei nicht gewerblichen Immobilien keine weitere Steuer beim Verkauf an.

Ganz klar, dass bei land- und forstwirtschaftlichem Besitz die Hemmschwelle zum Verkauf deutlich größer ist. Zudem ist es auch deutlich leichter den Besitz zu behalten, weil die Erbschaftssteuerlast nicht groß ist.

Mancher Erbe eines Hauses, das womöglich noch sanierungsbedürftig ist, muss womöglich verkaufen, weil er sonst die Erbschaftssteuer (je nach Verwandschaftsgrad zum Erblasser) nicht bezahlen kann.

lifesgood

EDIT: @herakles: Wir hatten uns ja darauf geeinigt, dass ich Deine Postings nicht mehr kommentiere. Daran habe ich mich bis Du mich direkt angesprochen hast, auch gehalten.
Zum konkreten Fall. Ich hatte nicht von 1800 € brutto Monatseinkommen gesprochen, sondern wieviel man verdienen muss, damit 1.000 € netto übrig bleiben. Da man wohl mindestens 3.000 - 3.500 € brutto im Monat haben sollte, bevor man an sowas herangeht, erscheinen mir die 1800 € brutto für 1000 € netto durchaus realistsich. Auf den Rest erspare ich mir einen Kommentar. Also bitte nicht Aussagen verdrehen, damit man dagegen anstänkern kann.

Lass mich in Zukunft bitte einfach in Ruhe, dann werde ich das auch so beibehalten. Ich möchte nicht mit DIR diskutieren. smilie_14

Beitrag 11.04.2014, 10:35

herakles
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Geldsammler hat geschrieben:Hallo Marek, sorry, hatte Deinen Kommentar erst beim zweiten Lesen richtig verstanden.
Ja, mir ist auch schleierhaft woher die hohe Rendite herkommen soll.
Was aber Fakt ist: Du bekommst monatlich Rente für Deine Butze, kannst weiter drin wohnen und - jetzt kommt's - die Rente ist nur über das Haus abgesichert. Wenn Du die Rente jetzt in Gold anlegst (unabhängig von diesem einen Anbieter) und Gold steigt exorbitant, die Immobilienpreise gehen aber in den Keller, dann hat die Bank bei Deinem Tod ein Problem, aber Du hast vorher und für Deine Erben Gold, das keiner sieht und an das keiner ran kann.

Wer garantiert mir die 7,5 %? Was wenn die pleite gehen? Oder Gold bei 1300 $ bleibt? Dann ist mein Gewinn, mind 3% max 100% des Kapital (also Haus) wech. Man schließt immer zwei Verträge ab. Die Bank schert sich nicht über die Anlage die Rendite bringen soll.

Wenn man schon das machen will, dann in Eigenregie. Kredit aufnehmen und Gold kaufen und bunkern. Mann muss aber die 3% Zinsen zahlen und hoffen, dass in 5 bis 10 Jahren das Gold 5 mal so viel wert ist. Oder auch nicht.

Vom Traum "ich bekomme Geld und mein Kapital bleibt und ich muss mich nicht kümmer" kann ich nur abraten.

Oder, Moment mal... Ich biete 10% Garantieverzinsung! Gebt mir das Geld. smilie_16

Beitrag 11.04.2014, 10:53

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Ladon
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herakles hat geschrieben:... weil ich das Fiatsystem verstanden habe.
...
Hört! Hört!
Das nenne ich mal eine ambitionierte Ansage. smilie_12
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Beitrag 11.04.2014, 12:01

herakles
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Ladon hat geschrieben:
herakles hat geschrieben:... weil ich das Fiatsystem verstanden habe.
...
Hört! Hört!
Das nenne ich mal eine ambitionierte Ansage. smilie_12

Freitag ab Eins...

Beitrag 11.04.2014, 12:14

Geldsammler
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lifesgood: An der Steuergesetzgebung kann es auch nicht liegen, weil viele Adlige oder auch stolze Bauern z.B. in Oberbayern bereits seit 300 Jahren und länger ihre Höfe und Liegenschaften halten. Sicher, hier liegt eine besondere Form der Immobilie vor. Aber eben auch eine besondere Sichtweise und Art zu handeln. Mit Charakter hat das erst einmal gar nichts zu tun. "Schönheit vergeht, der Hektar besteht" beschreibt dies ja selbst bei der auf Grundbesitzmehrung angelegten Heiratspolitik. Es ist eine Art zu denken, die Menschen, die niemals Grundbesitz (und damit meine ich nicht das Vorstadt-Einfamilienhaus oder die Eigentumswohnung) hatten, kaum verstehen. Und es war (?) zumindest historisch immer mit einem Wunsch nach Unabhängigkeit verbunden.

Beitrag 11.04.2014, 12:18

Geldsammler
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herakles: Ich garantiere Dir alles, was Du willst. smilie_10

Oder willst Du eine Staatsgarantie? Eine Bankgarantie?

Garantiert ist nur der eigene Tod. smilie_13

Ich finde das Konstrukt, das der Herr Goldhändler da auffährt auch sehr gewagt. Aber es hat ein paar interessante Ansätze. Mehr wollte ich nicht aussagen. Möge jeder selbst rausfinden, wo der Haken ist bzw. ob so etwas oder ähnliches für ihn in Frage kommt.

Beitrag 11.04.2014, 14:28

lifesgood
Geldsammler hat geschrieben:lifesgood: An der Steuergesetzgebung kann es auch nicht liegen, weil viele Adlige oder auch stolze Bauern z.B. in Oberbayern bereits seit 300 Jahren und länger ihre Höfe und Liegenschaften halten. Sicher, hier liegt eine besondere Form der Immobilie vor. Aber eben auch eine besondere Sichtweise und Art zu handeln. Mit Charakter hat das erst einmal gar nichts zu tun. "Schönheit vergeht, der Hektar besteht" beschreibt dies ja selbst bei der auf Grundbesitzmehrung angelegten Heiratspolitik. Es ist eine Art zu denken, die Menschen, die niemals Grundbesitz (und damit meine ich nicht das Vorstadt-Einfamilienhaus oder die Eigentumswohnung) hatten, kaum verstehen. Und es war (?) zumindest historisch immer mit einem Wunsch nach Unabhängigkeit verbunden.
Nun vor 300 Jahren haben die auch keine Steuern bezahlt ;) Und damals war das auch noch lukrativer mit Land- und Forstwirtschaft. Man hatte Knechte und Mägde, die fast nichts verdient haben, usw. Aktuell sieht es so aus, dass obwohl der Holzpreis die letzten Jahre gut zugelegt hat, er momentan erst wieder auf dem Niveau von 1990 (vor Orkan Wiebke). Und ab Mai soll er, weil durch den milden Winter viel Holz in den Sägewerken ist, wieder ein wenig sinken.

Zum Rest habe ich Dir eine PN geschickt.

lifesgood

Beitrag 11.04.2014, 15:08

Klecks
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herakles hat geschrieben: @Klecks and All
Wenn Immos eine so schlechte Investition sind, warum sind sie für die Meisten "eben nicht so einfach" zu erwerben, also zu teuer? Ich denke schlechte Invests sind billig gute teuer. Da ist ein Widerspruch drin.
Warum bricht Du nicht die "Tradition" Deiner Vorfahren und legst den Grundstein der Klecksdynastie, die vielleicht in der 5-ten Generation es in die Ausbeuterelite schafft? Zwar hast Du nicht direkt was davon, aber dein Portrait wird sicher über dem Kamin hängen
Ich weiß ja nicht, warum du jetzt ausgerechnet mich rausgegriffen hast... Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, irgendetwas von schlechter Investition geschrieben zu haben!? smilie_08

Aber nachdem du nunmal schon so persönlich geworden bist:
1. Habe ich selbst ein Haus. Dazu habe ich lediglich geschrieben, dass es nicht unbedingt günstiger als mieten ist (aktuell liegt bei uns in der Gegend der erzielbare Mietzins unter dem Zinssatz einer soliden Finanzierung). Immobilienbesitz muss aber auch nicht unbedingt einen direkten(!) finanziellen Gewinn abwerfen, um eine lohnende Investition zu sein.
2. Im Moment sind in vielen Ballungszentren die Immo-Preise derart himmelweit überzogen, dass sie eine extrem schlechte Investition sind, gerade weil sie zu teuer (im sinne von überteuert) sind. Soviel zur Faustformel "schlechtes Invest=billig, gutes Invest=teuer".
3. hängt es ganz individuell von einer ganzen Reihe an Faktoren ab, ob sich ein Immo-Kauf lohnt. Einer dieser Faktoren ist eben auch die persönliche Lebenssituation. Pauschal zu behaupten, eine Immobilie lohne sich für jeden, der sie sich leisten kann, ist deshalb schlicht falsch. Das gleiche gilt für die Gewinn- oder Verlusterwartung aus Immo-Besitz.

Was die Klecks-Dynastie betrifft: knapp 680 Jahre urkundlich zurückverfolgbare Adelsgeschichte, das sind geringfügig mehr als nur 5 Generation Ausbeuterelite smilie_02
Dummerweise blieb davon als einziges Erbe eben jene zurückverfolgbare Adelsgeschichte. Ich sag ja, einer meiner Vorfahren hat wohl was falsch gemacht... :roll:
Das Leben ist zu kurz, um alle Fehler selber zu machen.

Beitrag 11.04.2014, 21:32

donnyflame
Es geht doch auch hier immer um ein Risiko.

Das Risiko kann man nicht wegdiskutieren oder kleinreden.

Allein die letzten Jahre haben doch gezeigt das Immobilien alles andere als eine super und einfache Investition sind, so viele Immobilienblasen konnten wir platzen sehen.

Alles kann zu teuer sein, selbst Gold in den extremen Übertreibungsphasen.

Wenn man einen Immobilie zu teuer kauft oder sich die äußeren Umstände verändern ( Bestes Beispiel die ehemalige Super-Auto-Stadt Detroid), dann kann der Schuss gewaltig nach hinten los gehen. Wer hätte den vor 30 Jahren gedacht das Detroid mal pleite geht ?

Arbeitsplätze weg, Immobilienwert sinkt.


Das sind einfach Risiken die man immer anführen muss. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit das New York oder London unattraktiv werden gering, aber wenn es um Langzeitinvestments geht, was Immobilien zweifelsohne sind, kann man diese Risiken nicht auf 0% reduzieren.

Geerbte Immobilien stehen wenn man pech hat in Landschaften, aus denen die Leute auswandern. Eine Immobilie dort schafft dann mehr Probleme und Kosten, als das sie irgendeine Rendite erwirtschaftet.

Die Welt ist so schnelllebig geworden und die Arbeitsplätze und Produktionstätten wechseln immer schneller den Ort.

Sowas muss man immer im Hinterkopf haben.

Grüße
DF

Beitrag 11.04.2014, 22:15

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Geldsammler hat geschrieben:Hallo Marek, sorry, hatte Deinen Kommentar erst beim zweiten Lesen richtig verstanden.
Ja, mir ist auch schleierhaft woher die hohe Rendite herkommen soll.
Was aber Fakt ist: Du bekommst monatlich Rente für Deine Butze, kannst weiter drin wohnen und - jetzt kommt's - die Rente ist nur über das Haus abgesichert. Wenn Du die Rente jetzt in Gold anlegst (unabhängig von diesem einen Anbieter) und Gold steigt exorbitant, die Immobilienpreise gehen aber in den Keller, dann hat die Bank bei Deinem Tod ein Problem, aber Du hast vorher und für Deine Erben Gold, das keiner sieht und an das keiner ran kann.
Reverse Mortgages Spike 20% in 2013 as Baby Boomers Scramble for Cash

According to Inside Mortgage Finance, reverse mortgage originations were up 20% in 2013, hitting $15.3 billion.
So when you see that older guy working the cashier at Wal-Mart and wonder to yourself how he is surviving, the answer may increasingly be a reverse mortgage.
Oh, and since the FHA is originating many of these loans, you the taxpayer will be on the hook!

http://www.silverdoctors.com/reverse-mo ... -for-cash/

Beitrag 12.04.2014, 07:28

Geldsammler
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Das Thema Immobilienverrentung/Reverse Mortgage wird in Zukunft sehr an Bedeutung gewinnen. Spätestens, wenn die doppelt geschröpfte Sandwich-Generation das Eigenheim braucht, um im Alter was zu beißen zu haben. Außerdem entlastet diese Lösung den Wohnimmobilienmarkt um ein paar Jahre in die Zukunft. Dann kommen die Schnäppchen durch Notverkäufe und Versteigerungen. Bei gleichzeitig sinkenden Mieten, weil sich keiner mehr teuren Wohnraum leisten kann.
Zumindest ist das Thema ein guter Indikator, wie weit die Volkswirtschaft und die Mittelschichtsgesellschaft (wichtig für die Demokratie!) bereits den Bach runter ist. Die Wahl von Protestparteien zeigt an, dass die Ängste bereits keimen.

Beitrag 12.04.2014, 08:18

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Ladon
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Wenn man sich das mal so überlegt ...

Sagen wir mal, ich hätte echt viel Geld zur Verfügung. Muss mir nicht gehören, ich bin ... eine Bank. Was mach' ich nun damit? Eine gute Idee wäre es, mit dem Geld (von dem ich weiß, dass sein "Wert" schwuppdiwupp auch schon mal Null sein kann) tüchtig reale Güter in meinen Besitz (oder besser noch, weil risikoärmer: in meine Verfügungsgewalt) zu bringen (oder in den, der mit mir, der Bank, verbandelten): Boden (Acker, Wald), Immobilien, Produktionsanlagen, Rohstoffe, Energieerzeugung, Gold natürlich usw.

Picken wir mal die hier angesprochene "Eigennutzen-Immo" heraus:
So etwas zu bauen ist natürlich aufwändig.
Kann man aber andere machen lassen. Die schuften ihr Leben lang dafür und zahlen, sagen wir mal, das Doppelte der eigentlichen "Gestehungskosten".
Etwas später stellt der Häuslebauer (oder sein Erbe) fest, dass er sich doch übernommen hat. Und siehe da! Ich (also die kundenorientierte Bank) hab' doch da eine super Idee! Reverse Mortgage! Und das Haus gehört am Ende mir.
Ich hab's nicht gebaut, ich habe kein Risiko getragen (denn wenn der Häuslebauer "unterwegs" pleite geht, bekomme ich das Haus ja auch) - um den Wert zu erschaffen hat jemand gearbeitet, aber nicht ich. Ich habe den Bauherrn nur mit Geld gefüttert, das mir aus den Zahlungen anderer Bauherren zugeflossen ist. Und dann nehme ich wiederum Geld in die Hand und "immobilienverrente" den ehemaligen Bauherrn. D.h. er bekommt einfach einen Teil (Oder auch alles, ja ggf. sogar mehr, das spielt doch keine Rolle für mich als Bank!) "Geld" zurück und den "realen Wert" ist er los.

Die zynische Tatsache ist die:
"Geld" fließt (ob werthaltig oder nicht spielt überhaupt keine Rolle - NICHT werthaltig (nennen wir es FIAT-Money) ist natürlich reizvoller, weil es für mich das Risiko minimiert) nur hin und her.
Jemand schuftet und "erarbeitet" einen "realen Wert".
Am Ende gehört der Bank (oder den verbandelten Profiteuren; Banken sind evt. ja auch nur Instrumente) der Wert.

Prost smilie_15
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Beitrag 12.04.2014, 08:45

Geldsammler
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Das Lustigste aber ist: Die Banken wollen gar keine Sachwerte. Für die ist das nur Mittel zum Zweck, um bei den Zentralbanken oder durch die Verwertung wieder Geld locker zu machen!

Reverse Mortgage (Mords-Gage?) geht natürlich auch auf privater oder genossenschaftlicher Ebene. Bei Einzelfall ist allerdings das Risiko aufgrund der fehlenden statistischen Fallzahl für denjenigen, der die Rente zahlt und das Haus in Haftung nimmt, nicht berechenbar. So was gleicht sich nur über eine größere Menge aus (Sterbetafel...) oder eine Rückversicherung federt das Risiko des späten Ablebens ab. Man könnte aber eine Art genossenschaftlich umgedrehte Bausparkasse draus machen. Dann hätte das Charme und alle Genossen würden dran verdienen statt einer fiesen Großbank.

Beitrag 12.04.2014, 11:01

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Ladon hat geschrieben: Die schuften ihr Leben lang dafür und zahlen, sagen wir mal, das Doppelte der eigentlichen "Gestehungskosten".
Verstehe ich nicht. Leute, die sich gerade für die nächsten 25 Jahre einen Kredit aufgehalst haben, scheinen glückliche Menschen zu sein. Siehe: https://www.google.de/search?q=hausbau& ... f&tbm=isch

Oder meinst Du etwa, die Werbung täuscht uns etwas vor? Kann doch gar nicht! smilie_02
Geldsammler hat geschrieben:Das Lustigste aber ist: Die Banken wollen gar keine Sachwerte. Für die ist das nur Mittel zum Zweck, um bei den Zentralbanken oder durch die Verwertung wieder Geld locker zu machen!
Die von der Bank erworbenen Immos wollen die Eigentümer der Bank sicher nicht. Sondern sie werden weiterverkauft (am besten per Kredit). Dann werden die Gewinne an die Eigentümer ausgeschüttet.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 12.04.2014, 11:24

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Die von der Bank erworbenen Immos wollen die Eigentümer der Bank sicher nicht. Sondern sie werden weiterverkauft (am besten per Kredit). Dann werden die Gewinne an die Eigentümer ausgeschüttet.
Da muss ich Dich leider korrigieren, AU-Cluster: Außer bei guten Gelegenheiten wie Grundstücken aus Insolvenzen (selbst erlebt, vor allem, wenn die Bank selbst aktiv Projektentwickler ist) oder für die eigene Zentrale erwirbt die Bank überhaupt keine Immobilien. Da sie nur das Pfand in Form einer eingetragenen Grundschuld haben, muss es zu einer Versteigerung kommen, aus der die Bank dann ihre Kosten und offenen Darlehen deckt. Natürlich wurden vorher die Zinsen maßlos hochgeschraubt und auch die Gebühren sind nicht zu knapp.

Am liebsten ist der Bank aber die Schulden werden komplett zurück gezahlt. An der eignen Verwertung der Immobilie ist die Bank nicht interessiert, sondern nur an der Hypothek. Die kann sie nämlich als Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegen und bekommt ein Vielfaches der hinterlegten Sicherheit an Geld zugewiesen, das sie dann wieder als Darlehen vergeben kann. Liegt der Versteigerungserlös unter den Kosten und Darlehensschulden, dann verkauft die Bank die Forderung für einen Bruchteil weiter und schreibt den Rest ab. Aber durch die minimale Hinterlegung von Sicherheiten bei der Bundesbank für einen Haufen Geld ist das Risiko selbst bei falsch eingeschätzten Immobilienmarktwerten vergleichsweise gering.

Beitrag 12.04.2014, 11:31

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@Ladon: Natürlich ist es pervers, ein sich 30 Jahre und mehr zu knechten, um eine Immobilie zu finanzieren und damit in Summe nahezu den doppelten Preis zu zahlen, nur um dann die Bank nochmal über eine Verrentung reicher zu machen. Aber gerade die Generation, die jetzt bald in Rente geht, hat vielfach Häuschen geerbt. Das heißt, die mussten nur umbauen oder renovieren. Der eigentliche "Wert" ist einfach so mitgewachsen. Diese Generation muss aber Eltern (Pflege), Kinder (Studium) und sich selbst versorgen (private Altersvorsorge). Dass es da zu Engpässen kommen muss, ist absehbar. Und geht das kumulierte Sachvermögen der vorangegangen Generation mit dem Ender der darauf nachfolgenden wieder verloren. Ganz ohne Vermögenssteuer nur wegen fehlender Rentenreform bzw. Plünderung der Rentenkasse durch sachfremde Verwendung. Aber das ist ein anderes Thema.

Beitrag 13.04.2014, 05:32

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Ladon
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Ihr habt schon recht.
Mein "Beispiel" hat selbstverständlich nur grob eine Idee illustriert.
Zum einen hatte ich angedeutet, dass "Banken" selbst durchaus ebenfalls "Instrumente" sein könnten. Oder so: Sie sind die Instrumente, mit denen das Konzert gespielt wird.
Zum anderen gibt es natürlich "realiter" viele weitere Faktoren. Das ist schon klar.

Allerdings: Elternpflege, Kinderausbildung und eigene Altersvorsorge ist nun wirklich kein neues Phänomen einer bestimmten Generation!
Man kann darüber debattieren, inwieweit diese Aufgaben in modernen, komplexen (Und großen! Jedenfalls im Verhältnis zur Gruppengröße, die uns Menschen "evolutionär" geprägt hat.) Gesellschaften von der Gemeinschaft abgesichert oder übernommen werden sollten.
Sich selbst darum nicht (materiell) kümmern zu müssen, war höchstens für zwei, vielleicht drei Generationen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in West- oder Nordeuropa, allgemein selbstverständlich.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

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