Inflation & Deflation - Stammfaden

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 04.01.2019, 12:22

Herebordus
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Notlage in Venezuela : 1,3 Millionen Prozent Inflation

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 68018.html


Venezuela als sozialistisches Vorzeigeland. Die haben Tourismus, Landwirtschaft, Bodenschätze wie Gold und Diamenten und natürlich reichlich Öl. Doch der Staat ging pleite.

Beitrag 04.01.2019, 14:48

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Ladon
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Herebordus hat geschrieben:
04.01.2019, 12:22
Notlage in Venezuela : 1,3 Millionen Prozent Inflation

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 68018.html


Venezuela als sozialistisches Vorzeigeland. Die haben Tourismus, Landwirtschaft, Bodenschätze wie Gold und Diamenten und natürlich reichlich Öl. Doch der Staat ging pleite.
Vor allem haben Sie einen äußerst mächtigen "Nachbarn", denen sie ein Dorn im Auge sind.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 04.01.2019, 19:38

Herebordus
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@goldmoney

Einige Beispiele von der Inflation in Venezuela.


https://elpais.com/elpais/2018/07/05/al ... foto_gal_6

Beitrag 06.01.2019, 15:09

Herebordus
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Wegen hoher Inflation : Iran will vier Nullen von seiner Währung streichen



https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 74945.html

Beitrag 16.01.2019, 11:58

Herebordus
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Inflation in Argentinien bei fast 50 Prozent

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 91148.html

Beitrag 31.01.2019, 09:19

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VfL Bochum 1848
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Inflation in Deutschland erreicht tiefsten Stand seit fast einem Jahr

Die Verbraucherpreise stiegen im Januar nur noch um 1,4 Prozent. So gering war die Steigerung seit fast einem Jahr nicht mehr. Das lag auch am niedrigen Ölpreis:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 50794.html
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Beitrag 31.01.2019, 12:30

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Kilimutu
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In vino veritas ?
Denkt Ihr. Ich sage aber:

in birra veritas

In der Region mit der höchsten Brauerreidichte der Welt - in Oberfranken - herrscht wahrlich Konkurrenz, somit keine Monopolgefahr.

Fassbier pro Liter im Jahr 2000 (vor dem Euro): DM 1,25
Fassbier pro Liter zu Sylvester 2018/2019: EUR 1,25 (bei einer günstigen Brauerei)

Macht pro Jahr eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,61 %
Letzte Woche war die Atomkraft so sicher wie das Amen in der Kirche - heute ist sie so sicher wie die Renten (Sven Lorig im ARD Morgenmagazin, nach Fukushima)

Beitrag 01.03.2019, 11:06

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VfL Bochum 1848
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Jammern zwecklos, denn:



Tariflöhne steigen stärker als die Inflation

http://www.manager-magazin.de/politik/k ... 55722.html
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Beitrag 17.03.2019, 12:28

Robin Good
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Laut Dr. Krall kommen im Jahr 2020 Inflation & Stagflation zu gleich weil die Banken laut seinen Prognose Berechnungen dann mehrheitlich in der Verlustzone angekommen sein werden. Grund: Fehlendes Geschäftsmodell der Banken auf Grund 0 Zinspolitik. Krall sieht für 2020 eine groß angelegte Verstaatlichung der Bankenlandschaft ( Stagflation ) Hand in Hand mit noch mehr Helikopter Money ( Inflation ) kommen. Übrigens ein interessanter und lehrreicher Vortrag von Dr. Krall: https://www.youtube.com/watch?v=AWCyL3gcOzw
Schönen Sonntag!

Beitrag 18.03.2019, 09:22

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Robin Good hat geschrieben:
17.03.2019, 12:28
Laut Dr. Krall kommen im Jahr 2020 Inflation & Stagflation zu gleich weil die Banken laut seinen Prognose Berechnungen dann mehrheitlich in der Verlustzone angekommen sein werden. Grund: Fehlendes Geschäftsmodell der Banken auf Grund 0 Zinspolitik....
Grundsätzlich halte ich das Modell von Dr. Krall für einigermassen schlüssig, ob er aber solch detaillierten Einblick in die interne Bankenstruktur hat, dass er berechnen kann, dass obiges Szenario 1. definitiv eintritt und 2. im Jahr 2020 eintreten wird halte ich wiederum für fragwürdig.
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Beitrag 18.03.2019, 09:27

lifesgood
… aber das weiss ja nicht nur der Krall.

Was meinst Du weshalb der Draghi das TLTRO III verkündet hat?

Die versuchen alles, um das Spielchen in die Länge zu ziehen. Daher gehe ich nicht davon aus, dass die zeitliche Prognose aufgehen wird, dass es irgendwann kommen wird, ist wiederum höchstwahrscheinlich.

lifesgood

Beitrag 18.03.2019, 10:17

Robin Good
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Dr Krall war schon 1990 im Vorstand der Allianz. Er war Senior Partner bei Mc Kinsey und Roland Berger. Der mischt also schon seit Jahrzehnten bei der Beratung von Banken ganz oben mit und weiß genau wovon er spricht. http://de.wikimannia.org/Markus_Krall

Dr Krall beschreibt in dem Vortrag sehr präzise die 3 Zinsmargen von denen eine Geschäftsbank lebt. Bei 0 % Zins fehlen diese Margen eben.Natürlich ist er als Lobbyist für die Branche tätig. Aber er nennt zumindest als einer der ganz Wenigen das Problem beim Namen : Das Problem sind die 0 % Zinsen und nicht fehlende Liquidität.

Genau das erkennt Draghi eben mit seinen Euro Rettungsprogramme wie TLTRO I bis III nicht. Er drückt den Zinssatz mit dieser Flutung weiter nach unten.

Beitrag 18.03.2019, 10:31

lifesgood
... das ist ja alles soweit klar.

Aber auch ein Dr. Krall kann es nicht terminieren, wann es genau passiert, weil auch er nicht weiß mit welchen weiteren Maßnahmen die Politik und die EZB gegensteuern wird, oder ob gar ein Schwarzer Schwan auftaucht und das Ganze vielleicht sogar früher passiert.

Das und nichts Anderes habe ich geschrieben.

Und mal ganz ehrlich, um zu erkennen, dass das niedrige Zinsniveau ein Problem für die Banken darstellt, muss man nicht Vorstand der Allianz gewesen sein. Bei einem Leitzins von 4 - 5 % läßt sich einfach leichter eine zusätzliche Marge von 0,25 oder 0,5% unterbringen, als bei einem Leitzins von 0%.

lifesgood

Beitrag 18.03.2019, 17:50

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MaciejP
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Was nun das eigentliche Problem an der aktuellen Situation ist, sollte doch vor allem denen am bekanntesten sein, die es betrifft, nämlich den Banken. Die werden mit hoher Sicherheit auch Rücksprache mit den Entscheidungsträgern in der EZB halten, d.h. es sollte auch innerhalb der EZB bekannt sein, wo das drängendste Problem liegt.

Wenn der EZB das wahre Problem also bekannt ist, warum sollte sie dennoch gezielt falsche Maßnahmen ergreifen? Absicht? Dummheit? Oder vielleicht hat die EZB doch mehr/bessere Informationen, um auf die Lage so gut es geht reagieren zu können?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 18.03.2019, 18:27

Robin Good
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MaciejP hat geschrieben:
18.03.2019, 17:50
Wenn der EZB das wahre Problem also bekannt ist, warum sollte sie dennoch gezielt falsche Maßnahmen ergreifen?
Es geht der EZB wie es der Bank of Japan schon lange ergeht. Sie ist in die 0 Zins Deflationsfalle getappt. Wenn Sie nämlich das Grundübel der 0 Zinspolitik beenden würde so käme es bei den überschuldeten Haushalten, Staaten und Unternehmen zu einer noch nie dagewesenen Insolvenz Welle. Die Haushalte würden nicht mehr konsumieren. Die Staaten würden Sozialleistungen aller Art kürzen ( müssen ). Und die Unternehmen müssten Massen Kündigungen aussprechen. Der einzige Trost bei dem Ganzen ist für Deutschland und die Deutsche Bevölkerung, dass es lange nicht so überschuldet ist wie allen voran Japan, USA, China und Europa. Das eigentliche Problem Deutschlands ist dass es in den bevorstehenden Abwärtsstrudel mitgerissen werden wird.
lifesgood hat geschrieben:
18.03.2019, 10:31

Aber auch ein Dr. Krall kann es nicht terminieren, wann es genau passiert, weil auch er nicht weiß mit welchen weiteren Maßnahmen die Politik und die EZB gegensteuern wird, oder ob gar ein Schwarzer Schwan auftaucht und das Ganze vielleicht sogar früher passiert.
Das macht Dr. Krall auch nicht. Er rechnet aber vor wann die Bankbilanzen auf Grund der 0 Zinspolitik konkret in ein Defizit geraten. Was denken Sie, warum der SPD Finanzminister so auf die Fusion Deutschlands größter Banken und die damit einhergehende Massenentlassungen drängt ? Gewiss nicht weil er für Entlassungen plädiert sondern weil das Finanz Ministerium von Experten wie Dr. Krall beraten wird. Es wurde in internen Kreisen sogar schon darüber beraten, ob man nicht ein Sonderkündigungsrecht für Banker einführt, um den drohenden Systemzusammenbruch zu verhindern.
lifesgood hat geschrieben:
18.03.2019, 10:31
Und mal ganz ehrlich, um zu erkennen, dass das niedrige Zinsniveau ein Problem für die Banken darstellt, muss man nicht Vorstand der Allianz gewesen sein. Bei einem Leitzins von 4 - 5 % läßt sich einfach leichter eine zusätzliche Marge von 0,25 oder 0,5% unterbringen, als bei einem Leitzins von 0%.
Es geht nicht um eine "zusätzliche" Marge. Es geht darum, dass die Banken bei 0 % Zins kein Geschäftsmodell haben.

Beitrag 18.03.2019, 19:15

lifesgood
Ähm, worum geht es denn dann bei einem Geschäftsmodell? Es geht doch darum, Geld zu verdienen und dazu braucht man die Marge.

Aber da mir der Diskussions-Habitus doch sehr bekannt vorkommt, ziehe ich es vor, mich aus der Diskussion zurückzuziehen.

lifesgood

Beitrag 18.03.2019, 20:07

Chinese
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Letztlich wird das ganze in einem Fiasko enden. Am meisten trifft es Deutschland. Dank Merkel und Co haftet man für alles und hat immer noch die Spendierhosen an.

Hochmut kommt vor dem Fall.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 18.03.2019, 20:14

Robin Good
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lifesgood hat geschrieben:
18.03.2019, 19:15
Ähm, worum geht es denn dann bei einem Geschäftsmodell?
Davon abgesehen, dass die Geschäftsbanken per Gesetz zur sogenannten Geldschöpfung ermächtigt sind geht es bei dem Geschäftsmodell der Banken ganz einfach darum Fremdgeld ( Einlagen der Sparer ) aufzunehmen und an Kreditnehmer zu vergeben.

Vereinfacht ausgedrückt: Die Zinsdifferenz zwischen dem Einlagen Zins und dem Kreditzins ist die Marge der Bank. Buchhalterisch der Gewinn vor Kosten und Steuern. Diese Marge liegt bei einem Leitzins von 0 % nun eben so niedrig, dass Löhne und Gehälter nicht mehr gedeckt werden können. Wie gesagt Dr. Krall belegt das in seinem 1 stündigem Vortrag sehr konkret. https://www.youtube.com/watch?v=AWCyL3gcOzw Es geht nicht um eine von Ihnen imaginär an den Haren herbei gezogene "zusätzliche Marge von "0,25 % oder 0,5 %" :

lifesgood hat geschrieben:
18.03.2019, 10:31
Und mal ganz ehrlich, um zu erkennen, dass das niedrige Zinsniveau ein Problem für die Banken darstellt, muss man nicht Vorstand der Allianz gewesen sein. Bei einem Leitzins von 4 - 5 % läßt sich einfach leichter eine zusätzliche Marge von 0,25 oder 0,5% unterbringen, als bei einem Leitzins von 0%.
lifesgood
Einfacher gesagt: Sie sind bekanntlich Angestellter in einer Wohnungsverwaltung. Könnte Ihr Chef Sie am Monatsende entlohnen, wenn Sie nur 0,25 % bis 0.5 % des von der Genossenschaft eingesetzten Kapitals als Jahresmiete kassieren? Wohl kaum. Jetzt erklären Sie mir bitte womit die Deutsche und die Commerz Bank die mehr als 100.000 Angestellten bezahlen sollen. Mit 0 % wohl kaum. Schließlich ist 0 eben nichts. Da hilft es nicht weiter, wenn Sie mir polemisierend das Wort im Munde umzudrehen versuchen.

Horst Lüning bespricht Dr. Kralls Buch dort: https://www.youtube.com/watch?v=lQkBvlJHv9E
Zuletzt geändert von Robin Good am 18.03.2019, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 18.03.2019, 20:28

lifesgood
Er ist wieder da ... und auf ignore

Den Unterschied zwischen Marge und und Kapitalrendite zu erklären spare ich mir. Denn offensichtlich hast Du davon genauso wenig Ahnung wie von meiner beruflichen Situation smilie_20

lifesgood

Beitrag 19.03.2019, 21:29

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MaciejP
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Robin Good hat geschrieben:
18.03.2019, 18:27
Es geht der EZB wie es der Bank of Japan schon lange ergeht. Sie ist in die 0 Zins Deflationsfalle getappt. Wenn Sie nämlich das Grundübel der 0 Zinspolitik beenden würde so käme es bei den überschuldeten Haushalten, Staaten und Unternehmen zu einer noch nie dagewesenen Insolvenz Welle.
Das erklärt aber noch nicht unbedingt, wieso sie die Zinsen nicht unabhängig davon erhöhen könnte. Es gibt zwar gewisse Abhängigkeiten zwischen Leitzins und Anleiherenditen, die Renditen hängen aber nicht unmittelbar vom Leitzins ab (zumindest nicht am langen Ende). Notfalls könnte die EZB auch ihre Anleihekäufe noch aggressiver gestalten, wie es die BoJ bspw. bereits tut.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

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