Inflationswalze?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 31.01.2011, 14:08

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Datenreisender
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2,4 Prozent im Januar
Inflation in der Euro-Zone beschleunigt sich

Es ist die höchste Inflationsrate seit mehr als zwei Jahren: Die Geldentwertung in der Euro-Zone stieg im Januar auf 2,4 Prozent. Damit wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank, die Zinsen anzuheben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 26,00.html

Beitrag 31.01.2011, 14:26

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Ladon
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HerrHansen hat geschrieben:...
Schick mal Brötchen von Deinem Bäcker - unter 33 Ct. läuft hier gar nichts
(und der Geschmack hat sich auch verflüchtigt...)
Also ich back fast jeden Sonntag selber Brötchen. Total einfach, total preiswert, total lecker smilie_24
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Beitrag 04.02.2011, 14:21

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Willi Tell
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alibaba hat geschrieben:smilie_02 die Walze erkennt man am einfachsten ,an der Tankstelle
1,40 DM der Liter Benzin = 1,40 Euro der Liter Heute :25 Pfennig das Brötschen zu DMzeiten = Heute 25 Cent .

also müsste sich das Einkommen verdoppelt haben , bei gleichen Lebensstandart .

Gruss
alibaba (grins)
das kann gar nicht sein Alibaba, wir haben schon seit 30 Jahren oder so ungefähr 1,876423828 % Inflation smilie_10 ich verlasse mich darauf smilie_03

Naja, letztlich wird halt an der Gewichtung des Warenkorbes rumgepfuscht. Z.B. ist die Gewichtung von Nahrungsmittel von 1995 bis 2005 von 13.1 auf 10.4 Prozent zurück genommen worden und schon macht es der Rechnung fast nix mehr, wenn Lebensmittel teurer werden.
uǝɥɔnɐɹqǝƃ ʇnƃ ɥɔnɐ s’uuɐʞ 'ɹɥǝs ɥɔı qǝıl ɹǝqlıs pun ploƃ

Beitrag 04.02.2011, 14:57

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LunaFuture
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Willi Tell hat geschrieben:das kann gar nicht sein Alibaba, wir haben schon seit 30 Jahren oder so ungefähr 1,876423828 % Inflation smilie_10 ich verlasse mich darauf smilie_03

Naja, letztlich wird halt an der Gewichtung des Warenkorbes rumgepfuscht. Z.B. ist die Gewichtung von Nahrungsmittel von 1995 bis 2005 von 13.1 auf 10.4 Prozent zurück genommen worden und schon macht es der Rechnung fast nix mehr, wenn Lebensmittel teurer werden.

Tja, wenn man sich darauf verläßt dann ist man wirklich verlassen. Und man kann auch noch am gesunden Menschenverstand zweifeln. Klar ist Warenkorb und die Gewichtung des selben rumgepfuscht wurden. Genauso wie wir ja nur 3 Mio Arbeitslose haben, aber für fast 6 Mio zahlen wir (Ich weiß einige sind da noch pessemistischer als wie ich es bin, da ist die Rede sogar von 9 Mio). Und dann gehen unsere Repräsentanten noch hin und machen aus 3 Mio Arbeitslosen ein Werbekampagne die dem Steuerzahler auch noch mal ein paar Mio kostet. Ich meine folgende Kampagne:http://www.bmas.de/portal/48888/2010__1 ... lakat.html. Gut Werbung beruhte ja noch nie auf Wahrheit, aber ich fühle mich an das Ministerium für Wahrheit erinnert (1984). Ihr Propaganda Ministerium empfielt heute: Weniger als 3 Mio Arbeitslose (Wollen wir nicht feiern sonder in Arbeit bringen). Heute heißt das auch nicht mehr Propaganda, sondern dafür gibt es Neusprech da heißt Propaganda: Reformkommunikation!!!


In diesem Sinne




Gruß LunaFuture smilie_24
"Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst Du nur das Zauberwort."
(Joseph Freiherr von Eichendorff)

Beitrag 04.02.2011, 15:35

Alteisen
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Ich kann mich erinnern (ich gehör halt zum alten Eisen ;-):
vor 25 Jahren kostete die Bäcker-Semmel 10 Pfennig (höchstens),
jetzt sind es 30 cent (mindestens), also eine Ver-6-fachung,
das sind umgerechnet 7,4% pro Jahr.
Oder der 1kg-Laib Brot vom Bäcker:
vor 25 Jahren 1,10 DM, heute 3,95 EUR (6,7%).
Oder die Kugel Eis:
10 Pfennig vor 30 Jahren, jetzt 70 cent (9,1% p.a.).
Oder Grundstücke im Umland:
vor 40 Jahren 3000m² für 1000 DM, jetzt 210'000 EUR (22% p.a.).
Oder so ein Super-Bahnhof wie Stuttgart21:
vor25 Jahren ca. 10 Mio. DM, heute 10 Mrd. EUR (35% p.a.)
Merkt Ihr was?
Glaube nicht alles was Du denkst!

Beitrag 04.02.2011, 20:25

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MBsilber
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alles schön und gut, jedoch weiß scheinbar keiner DIE Lösung für sämtliche Baustellen-Probleme unserer Gesellschaft.

Dass mit den Wahlen nicht wirklich was erreicht wird wissen wir ja alle.

Nur was tun?

Kann man überhaupt etwas tun?

Natürlich kann man sich und seine Lieben versuchen zu schützen, vor dem was kommen kann und kommen wird aber wirklich sorgenfrei Leben ist ja eigentlich nicht möglich.

Beitrag 04.02.2011, 20:55

Stylish0086
Also erst einmal, warum bringen wahlen nichts?
Weil wir keiner Partei so richtig eine Chance geben, wir haben immer mindestens 2 die sich dann die Köpfe einschlagen.

So lange wir in Deutschland keine einigkeit in der Politik haben müssen wir raus aus der Eu :D

Beitrag 05.02.2011, 14:12

laguna7
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Andreas Popp gibt in seinen Buch der Währungscountdown die beste Erklärung ab wie die Inflation in das Geldsystem der BRD eingeschleust wird:
1. durch Exportüberschüsse die meist durch wertlose US Dollar erwirtschaftten werden.
2. in dem die Notenbanken Geld aus dem Nichts emitieren und unter das Volk bringen für das überhaupt keine Deckung vorhanden ist.
So steigt die Geldmenge viel schnellen als die Waren .

Das 2te könnten man als legales Falschgeld bezeichnen, nur das es leider aus aussieht wie das echte Geld.

Beitrag 05.02.2011, 15:01

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Ladon
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laguna7 hat geschrieben:Andreas Popp gibt in seinen Buch der Währungscountdown die beste Erklärung ab wie die Inflation in das Geldsystem der BRD eingeschleust wird:
1. durch Exportüberschüsse die meist durch wertlose US Dollar erwirtschaftten werden.
2. in dem die Notenbanken Geld aus dem Nichts emitieren und unter das Volk bringen für das überhaupt keine Deckung vorhanden ist.
So steigt die Geldmenge viel schnellen als die Waren .

Das 2te könnten man als legales Falschgeld bezeichnen, nur das es leider aus aussieht wie das echte Geld.
Das erscheint mir aber jetzt ein wenig arg vereinfacht.
ad 1
Das war die direkte Folge des Bretton-Woods Systems, das ist richtig ... aber schon eine Weile her. Heute stellen sich die Dinge, denke ich, etwas komplizierter dar. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Bundesbank "dank" dieses Systems auch ihre Goldreserve aufgebaut hat. Die Zahlungsbilanzüberschüsse haben also durchaus nicht nur "wertlose Dollar" eingebracht.
ad 2
Hm ... mit der Geldschöpfung auf Schuldbasis (oder eben "aus dem Nichts") wird ja nichts in irgendein System eingeschleust - das IST das System. Da kann man die Kontroverse ob Geld zur Erfüllung seiner volkswirtschaftlichen Funktionen nun einer [physischen] "Deckung" bedarf oder nicht eigentlich außer Acht lassen. Mit "Falschgeld" hat das nichts zu tun. Oder jedenfalls führt es zu einer leidigen "Was ist eigentlich Geld" Diskussion, bei der man von 5 Leuten 7 verschiedene Antworten bekommt
smilie_11
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Beitrag 05.02.2011, 15:34

laguna7
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Warum kompliziert, wenn es in Wirklichkeit sehr einfach ist.
Das schreckt viele Menschen ab sich mit dem Thema Geld genau zu beschäftigen.

Geld zu drucken ohne realen Gegenwert ist und bleibt Betrug !

Beitrag 05.02.2011, 15:57

Rubini
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laguna7 hat geschrieben: Geld zu drucken ohne realen Gegenwert ist und bleibt Betrug !
Der reale Gegenwert sind sämtliche Waren, Güter, Ländereien, Immobilien, Produktionsstätten usw. im zu betrachtenden Wirtschafts- und Währungsraum. Auch wenn Du meinst, Du bist aufgrund irgendeines Papiers (Besitzurkunde) Eigentümer von irgendwas, so bist Du letztendlich doch nur der momentane Verwalter desselben. Enteignungen von Staats wegen waren immer eine der leichtesten Übungen; auch das kannst Du Betrug nennen, ändert aber nichts an der Tatsache.

Beitrag 05.02.2011, 16:15

nameschonweg
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Wo wir gerade so schön beim Thema Geld sind ... was würde es eigentlich bedeuten, wenn bei steigender Bevölkerungszahl die Papiergeldmenge gleich bleiben würde? Bekämen wir dann Inflation oder Deflation oder ganz was anderes? Oder passiert schlicht gar nix?

Beitrag 05.02.2011, 17:06

Stylish0086
laguna7 hat recht

aber wenn man kein Geld drucken kann, kann man nicht Spekulieren und es gäbe die Börse nicht.

Alle Preise wärn einmal eingeführt und würden sich niemals ändern.

Alle wären gleich reich, ne danke, dann hätte ich gar keinen Job.

Ich finde das gut, jeder zusammenbruch ist wie ein neustart wo auch Arme ärmer werden wenn Sie keine Ahnung haben, wie z.B. Paris "ins gehirn geschischxxx" Hilton oder Britney "glatze" Spears.

Ich finde das gut so.

Beitrag 05.02.2011, 17:51

MapleHF
nameschonweg hat geschrieben:Wo wir gerade so schön beim Thema Geld sind ... was würde es eigentlich bedeuten, wenn bei steigender Bevölkerungszahl die Papiergeldmenge gleich bleiben würde? Bekämen wir dann Inflation oder Deflation oder ganz was anderes? Oder passiert schlicht gar nix?
Die Papiergeldmenge steht im Verhältnis zur Warenmenge aber nicht im Verhältnis zur Bevölkerungszahl.

Mal ein Beispiel mit fiktiven Zahlen: Einer Tonne Weizen stehen 1000 € gegenüber, dann kostet das kg 1 €. Wenn nun die Geldmenge steigt und der Tonne Weizen 1.500 € gegenüberstehen, dann kostet das kg 1,50 €.

Dabei spielt es erstmal keine Rolle ob diese 1000 oder 1500 € von 100, 1000 oder 10.000 Leuten aufgebracht werden, die von dieser Tonne Weizen dann satt werden müssen.

Deshalb finden viele hier (wie auch ich) die Spekulation mit Lebensmittel so verwerflich. Denn je mehr Geld in diesen Markt gepumpt wird, umso teurer werden die Lebensmittel. In letzter Konsequenz werden sie für die Ärmsten zu teuer und diese müssen elendig verhungern, nur damit ein paar Spekulanten ihren Gewinn optimieren können.

MapleHF

Beitrag 05.02.2011, 18:12

nameschonweg
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Hi Maple,

danke Dir für die Ausführungen. Meine Überlegung ging ein wenig in diese Richtung:

Geld wird benötigt, um die lebensmotwendigen Dinge zu beschaffen, bspw. wie in Deinem Beispiel Weizen. D.h. neben der Beziehung "Warenmenge - Geldmenge" muss es auch eine Beziehung "Geldmenge - Menschenmenge" geben, da ja Geld zum Überleben benötigt wird, aber immer mehr Menschen um eine gleichbleibende Menge Geldes konkurrieren würden. Ausweichmöglichkeiten wären keine vorhanden, da nur über dieses Geld der Lebensunterhalt bestritten werden kann.

Welche Auswirkungen hätte das auf den "Wert" des Geldes? Die Frage kam mir nur in den Sinn, als ich in einem Posting hier den Vergleich bzgl. der Bevölkerungsentwicklung über die Jahrhunderte gelesen hatte.

Wenn wir behaupten, eine steigende Menge Geldes würde eine gleichbleibende Menge an Ware verteuern - gilt dann auch, dass eine steigende Menge Menschen Geld quasi ebenfalls "verteuert"?

Sprich: wenn Geld über den Faktor "Arbeit" (den Zinserwerb der oberen 10.000 mal aussen vor gelassen) erworben wird - müssten die Menschen dann mehr arbeiten, um die gleiche Menge Geld zu erwirtschaften, wenn Geldmenge und Warenmenge gleich bleiben würden?

Oder andersherum - mehr Menschen erzeugen mehr Nachfrage für eine gleichbleibende Anzahl von Waren - theoretisch müsste dann der Preis steigen - Geld somit trotz gleichbleibender Menge im Wert fallen.

Die Frage dahinter ist - welche Auswirkungen hat eine steigende Weltbevölkerung auf den Wert der Weltleitwährung? Ist bei steigender Bevölkerung eine gewisse Inflation nicht erforderlich? Und absorbiert eine steigende Bevölkerung in gewissem Maße eine Ausweitung der Geldmenge? Oder steigert sie nicht viel eher Inflationstendenzen, weil die Waren zusätzlich verknappt werden?

Ich hab darauf echt keine befriedigende Antwort gefunden ...

Beitrag 05.02.2011, 18:17

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Ladon
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laguna7 hat geschrieben:Warum kompliziert, wenn es in Wirklichkeit sehr einfach ist.
Das schreckt viele Menschen ab sich mit dem Thema Geld genau zu beschäftigen.

Geld zu drucken ohne realen Gegenwert ist und bleibt Betrug !
Wenn die Vereinfachung aber zum Schlagwort führt, bringt das auch nicht weiter.
Geld dient einer Volkswirtschaft (oder international) als
- Wertemaßstab
- universelles Tauschmittel
- und zum Werterhalt
Keine dieser Funktionen benötigt a priori eine physische Deckung.

Und dann mal Butter bei die Fische. Wie soll es denn aussehen, das wahre Geld? Bloß eine Goldkerndeckung kann ja wohl kaum erstrebenswert sein. Die hat in der Geschichte schon zu oft versagt. Reines EM-Geld birgt u.a. die Gefahr der Hortung - in komplexen, hoch arbeitsteiligen Gesellschaften wird das rasch zu unkontrollierbaren Schieflagen führen. Ganz abgesehen davon, dass es keine Mechanismen gäbe die Nachfrage (nämlich die Menge des "flüssigen Geldes") an das Angebot der betreffenden Volkswirtschaft (Waren, Arbeitskräfte, Maschinen, Dienstleistungen usw.) anzupassen. Auch das kann man schon an historischen Geschehen erahnen (nur mal die römische Inflation im späteren Kaisserreich als Beispiel erwähnt).

Ich habe es oben schon geschrieben: Wenn Du so rigoros "argumentierst", dann müssten wir uns eigentlich erst darüber einig werden, WAS Geld eigentlich ist.
... und ob Gold, diese schöne Ware mit 1a werterhaltender Funktion, wirklich zwingend als "Geld" gesehen werden muss.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 05.02.2011, 18:46

Fin
Ladon hat geschrieben:
laguna7 hat geschrieben:Andreas Popp gibt in seinen Buch der Währungscountdown die beste Erklärung ab wie die Inflation in das Geldsystem der BRD eingeschleust wird:
1. durch Exportüberschüsse die meist durch wertlose US Dollar erwirtschaftten werden.
2. in dem die Notenbanken Geld aus dem Nichts emitieren und unter das Volk bringen für das überhaupt keine Deckung vorhanden ist.
So steigt die Geldmenge viel schnellen als die Waren .

Das 2te könnten man als legales Falschgeld bezeichnen, nur das es leider aus aussieht wie das echte Geld.
Das erscheint mir aber jetzt ein wenig arg vereinfacht.
Tja ist das nicht was? Mir erscheint das sogar falsch!
ad 1
wie die Inflation in das Geldsystem der BRD eingeschleust wird:
1. durch Exportüberschüsse die meist durch wertlose US Dollar erwirtschaftten werden
.
a) Exportüberschüsse werden nicht durch wertlose USD erwirtschaftet sondern durch starke Exportgüter.
b) Wenn ein Land exportstark ist, steigt dessen Währung und das ist alles andere als inflationär.

ad 2
2. in dem die Notenbanken Geld aus dem Nichts emitieren und unter das Volk bringen für das überhaupt keine Deckung vorhanden ist. So steigt die Geldmenge viel schnellen als die Waren .
a) Das tun Notenbanker immer und sowieso. Man könnte dies als ihre Aufgabe bezeichnen. ZB bei Währungskäufen/Stützungsmaßnahmen.
b) Sollte die Geldmenge mit der Warenmenge steigen müssen? Warum denn bloß? Ich gebe zu, hier muß ich etwas nachdenken - aber ich vermute fast, daß ich das nicht unterschreiben möchte. @alle: Warum sollte das so sein müssen?

Beitrag 05.02.2011, 19:08

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Ladon
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Fin hat geschrieben:... Sollte die Geldmenge mit der Warenmenge steigen müssen? Warum denn bloß? ...
Das erklärt sich schon aus den von den Volkswirtschaftlern verwendeten Begriffen:
Das Geld stellt die "Nachfrage" dar. Ist da weniger Nachfrage als Angebot (grob: Waren und Dienstleistungen) kommt der Konsum zum Erliegen. Wenn Du davon ausgehen kannst, dass morgen alles billiger ist (der gleich gebliebenen Geld=Nachfrage Menge steht ja ein größer werdendes Angebot gegenüber), werden alle möglichst erst morgen kaufen.
Man nennt die Krise, die daraus erwachsen kann "Deflation". Auch das ja nichts neues.

Es gibt übrigens Modelle, die eine "Indexierung" der Geldmenge vorsehen - also die Geldmengensteuerung durch tatsächliche volkswirtschaftliche Eckdaten.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 05.02.2011, 19:22

MapleHF
nameschonweg hat geschrieben:
Sprich: wenn Geld über den Faktor "Arbeit" (den Zinserwerb der oberen 10.000 mal aussen vor gelassen) erworben wird - müssten die Menschen dann mehr arbeiten, um die gleiche Menge Geld zu erwirtschaften, wenn Geldmenge und Warenmenge gleich bleiben würden?
... nun, wenn mehr Menschen über den Faktor Arbeit mehr Geld erwerben, haben sie ja durch diese Arbeit auch wieder Waren/Dienstleistungen geschaffen, so dass ohne weitere Einflüsse der Geldwert wohl stabil bliebe.

Nachdem die Bevölkerungsexplosion ja aber nicht in den Industrienationen stattfindet, bleibt die Frage offen, ob dieses Mehr an Menschen überhaupt die Möglichkeit hat, durch Arbeit Geld zu erwerben.

MapleHF

Beitrag 06.02.2011, 07:19

Fin
Ladon hat geschrieben:
Fin hat geschrieben:... Sollte die Geldmenge mit der Warenmenge steigen müssen? Warum denn bloß? ...
Das erklärt sich schon aus den von den Volkswirtschaftlern verwendeten Begriffen:
Das Geld stellt die "Nachfrage" dar. Ist da weniger Nachfrage als Angebot (grob: Waren und Dienstleistungen) kommt der Konsum zum Erliegen. Wenn Du davon ausgehen kannst, dass morgen alles billiger ist (der gleich gebliebenen Geld=Nachfrage Menge steht ja ein größer werdendes Angebot gegenüber), werden alle möglichst erst morgen kaufen.
Man nennt die Krise, die daraus erwachsen kann "Deflation". Auch das ja nichts neues.

Es gibt übrigens Modelle, die eine "Indexierung" der Geldmenge vorsehen - also die Geldmengensteuerung durch tatsächliche volkswirtschaftliche Eckdaten.
Mir fehlte gestern die Ruhe für die Frage. Danke Ladon.
Ich glaube mein Problem an dieser Stelle ist die Sicht. Ich unterscheide gern den BWLer vom VWLer. Stelle ich mir einen Betrieb vor, der nun mehr herstellt, also ein Mehr an Waren produziert - dann steigt auch die Geldmenge? In seiner Bilanz wird er diese zusätzlichen Produkte mir einem Geldwert ansetzen, so gesehen wäre dies korrekt. Da ist was mehr und in einer Bilanz auf beiden Seiten - die andere muß Eigenkapital sein (also Geld).
Aber:
Es muß auch ein Absatz der Produkte da sein und zwar zu dem normalen Preis. Würde dieser aufgrund einer Überproduktion fallen, wäre nicht wirklich mehr Geld geschaffen worden sondern eine höhere Konsummöglichkeit zum selben Preis.
Der Betrieb müßte seinen Bestand wertberichtigen. Dann würde rückblickend nicht mehr Geld entstanden sein.
Richtig, das wäre im engsten Sinne deflationär.

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