Lang haltbare Nahrungsmittel

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 28.08.2016, 17:46

Thomasio
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fragnet hat geschrieben:Ich denke, dass dann alle Unternehmen ebenfalls pleite sind, wenn alles Giralgeld der Firmen futsch ist. Da wird nichts mehr produziert weil nichts mehr bezahlt werden kann, weder Löhne noch Rohstoffe oder Dienstleistungen. Ohne Banken keine funktionierende Wirtschaft und somit auch keine Überproduktion oder sogar Deflation.
OK, spielen wir den Gedanken mal durch, am Besten gleich aus ALLEN Blickwinkeln.

1) Du bist ein Manager der Firma Westfleisch und deine Bank hat dir gerade vor der Nase zu gemacht, was ist dein erster Gedanke?
Vielleicht: "Prima, muss ich dann auch meine Kredite dort nicht mehr bezahlen?"
Was ist dein zweiter Gedanke?
Kämst du auf so Ideen wie "wir machen einfach zu und schicken die Arbeiter nach Hause"?
Oder wärst du eher bei so Ideen wie "wir lassen die Produktion weiter laufen und bezahlen unsere Arbeiter genau wie unsere Zulieferer mit den Produkten die wir herstellen"?

2) Du bist ein Bauer, der Westfleisch mit Rindern und Schweinen beliefert und deine Bank hat dir gerade vor der Nase zu gemacht, was wäre deine Überlegung?
Vielleicht: "Wenn ich nu kein Futter für meine Tiere mehr kaufen kann, dann verhungern die alle."
Würdest du ohne zu überlegen deine Schweine und Rinder im Stall verhungern lassen, oder würdest du GERNE einen Deal mit Westfleisch machen, dass die dich statt mit Geld halt mit Viehfutter und nebenbei einem Teil der Lebensmitteln die aus deinen Tieren gemacht werden, für deinen eigenen Bedarf bezahlen sollen?

3) Du bist ein Arbeiter bei Westfleisch und deine Bank hat dir gerade vor der Nase zu gemacht, was wäre deine Überlegung?
Vielleicht: "Ich muss um alles in der Welt meinen Job behalten, denn der sichert meiner Familie den Zugang zu Lebensmitteln."
Würdest du also einfach daheim bleiben, weil dein Arbeitgeber keinen Lohn mehr zahlen kann, oder würdest du GERNE eine Bezahlung in Lebensmitteln akzeptieren?
Ich sage dir, du würdest versuchen mit deinem Arbeitgeber auszuhandeln, dass er dir mehr Lebensmittel gibt als du brauchst, damit du den Überschuss unter deinen Nachbarn verkaufen oder gegen andere Güter tauschen kannst und Westfleisch würde dir GERNE mehr geben, denn für die entfällt auf einen Schlag über 50% aller Kosten, nämlich Steuern und Sozialabgaben.

4) Du bist Innen- oder Wirtschaftsminister und alle Banken des Landes sind plötzlich geschlossen, was würdest du tun?
Vielleicht mit einer Notverordnung insbesondere die Lebensmittel- und Energieindustrie dazu zwingen weiter zu arbeiten?

Beitrag 28.08.2016, 18:07

fragnet
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Thomasio hat geschrieben:
fragnet hat geschrieben:Ich denke, dass dann alle Unternehmen ebenfalls pleite sind, wenn alles Giralgeld der Firmen futsch ist. Da wird nichts mehr produziert weil nichts mehr bezahlt werden kann, weder Löhne noch Rohstoffe oder Dienstleistungen. Ohne Banken keine funktionierende Wirtschaft und somit auch keine Überproduktion oder sogar Deflation.
OK, spielen wir den Gedanken mal durch, am Besten gleich aus ALLEN Blickwinkeln.

1) Du bist ein Manager der Firma Westfleisch und deine Bank hat dir gerade vor der Nase zu gemacht, was ist dein erster Gedanke?
Vielleicht: "Prima, muss ich dann auch meine Kredite dort nicht mehr bezahlen?"
Was ist dein zweiter Gedanke?
Kämst du auf so Ideen wie "wir machen einfach zu und schicken die Arbeiter nach Hause"?
Oder wärst du eher bei so Ideen wie "wir lassen die Produktion weiter laufen und bezahlen unsere Arbeiter genau wie unsere Zulieferer mit den Produkten die wir herstellen"??
Ich weiß nicht wie du dir das vorstellst?!
Wie willst du denn deine Zulieferer mit Waren bezahlen? Dann würde ja aus jeder Zulieferfirrma ein Gemischtwarenladen. Stell dir mal vor mit wievielen Fertigprodukten die dann von ihrem Kunden bezahlt würden und wie sollen die diese wieder loswerden? Sowas funktioniert in unsere extrem arbeitsteiligen und spezialisierten Industrie nicht!! Vielleicht geht das unter Privatleuten oder beim Bäcker. Die von dir vorrausgesagte Überproduktion mit anschließender Deflation der Preise wirst du so nicht hinbekommen.
4) Du bist Innen- oder Wirtschaftsminister und alle Banken des Landes sind plötzlich geschlossen, was würdest du tun?
Vielleicht mit einer Notverordnung insbesondere die Lebensmittel- und Energieindustrie dazu zwingen weiter zu arbeiten?
Das wäre allerdings möglich. Bis die Leute dann ihre Arbeit tun, wirst du ohne private Krisenvorsorge aber schlecht dran sein.

Beitrag 28.08.2016, 18:23

Thomasio
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Zum Einen übersiehst du, dass ALLE Beteiligten vor der Wahl stehen entweder ohne Geld, also mit
Warentausch, irgendwie weiter zu machen, oder schlicht daheim zu bleiben und zu verhungern.
Da wird das massive Interesse ALLER dafür sorgen, dass irgendwie irgendwas gemacht wird.
Zum Anderen stellst du dir anscheinend vor, dass das Ganze jahrelang anhält, aber dem ist ganz sicher NICHT so.
Wenn ALLE Banken schliessen, wird der Finanzminister mit Volldampf nicht die sprichwörtliche, sondern die echte Notenpresse anwerfen und so schnell nur irgend möglich echte Banknoten drucken, mit denen dann unter Anderem Rentner auf dem Postweg ihre Rente bekommen.
Klar ist es ziemlich unmöglich die Aberbillionen zu drucken, die heute in Giralgeld existieren, aber das ist ja auch gar nicht nötig, es reicht doch schon die paar Milliarden zu drucken, die im täglichen Umlauf die reale Wirtschaft in Schwung halten.
Ich vermute es wird weniger als 3 Monate dauern, bis unsere Regierung mit Notverordnungen und echten Banknoten die Wirtschaft ganz ohne Banken wieder am Laufen hat, zumindest so weit, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Energie, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung sicher gestellt ist.

Das ist halt der Unterschied zwischen Banken und Realwirtschaft.
Wenn eine Bank pleite macht, ist das Geld weg.
Wenn ein produzierendes Unternehmen kein Geld mehr bekommen kann, ist es immer noch da und kann weiter produzieren, wobei ALLE daran interessiert sind, dass es tatsächlich weiter produziert.

Beitrag 28.08.2016, 21:09

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gullaldr
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fragnet, lass es, Thomasio überzeugen zu wollen. Er soll ganz viele Euro im Kopfkissen sammeln und auf die Anlage von Vorräten verzichten. Vielleicht hat er ja recht und kann dann im Krisenfall für einen Euro jeden Tag argentinisches Angus-Steak zum Frühstück verzehren, das ihm vom Catering-Service Frei Haus geliefert wird.

Beitrag 28.08.2016, 23:37

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MaciejP
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fragnet hat geschrieben:Wie willst du denn deine Zulieferer mit Waren bezahlen? Dann würde ja aus jeder Zulieferfirrma ein Gemischtwarenladen. Stell dir mal vor mit wievielen Fertigprodukten die dann von ihrem Kunden bezahlt würden und wie sollen die diese wieder loswerden? Sowas funktioniert in unsere extrem arbeitsteiligen und spezialisierten Industrie nicht!!
Zumal fast 70% der arbeitenden Bevölkerung im Dienstleistungsbereich tätig ist. Was bieten die dann zum Tausch an? Bei Ärzten o.ä. mag das noch funktionieren, die tauschen dann Behandlung gegen Essen. Bei Handwerkern würde es schon schwieriger. Für den Notfalls lässt man sie vielleicht kommen, aber in einer Krise wird sich keiner ein neues Bad bauen lassen. Und ganz arm wären dann Programmierer, Mediengestalter etc. dran. Sollte es kein Internet oder gar keinen Strom geben, müssten die wohl verhungern. :P
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 29.08.2016, 04:28

Thomasio
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Wie logisch kann es sein?
Wenn 70% Dienstleister arbeitslos werden, wie viel weniger Lebensmittel werden dann produziert?
Wenn heute mehr produziert wird als wir verbrauchen, wie viel würde dann produziert wenn es kein Geld mehr gibt?
Vielleicht exakt genauso viel wie vorher?
Wenn ein Bauer kein Geld mehr hat, wächst sein Getreide dann langsamer, oder werden auf dem Hof weniger Rinder und Schweine geboren? Legen die Hühner dann weniger Eier?

Wenn sich also 99% allen Geldes in Luft auflöst und 70% der Bevölkerung arbeitslos wird, während nach wie vor mehr als genug von ALLEM existiert, glaubst du WIRKLICH, der Staat würde 70% der Menschen verhungern lassen und mit Polizeigewalt die Arbeitslosen am Zugang zu Lebensmitteln hindern?
FYI: In Deutschland ist Mundraub immer noch legal!
Oder wären selbst die 30% die noch Zugang zu Lebensmitteln haben so ganz eindeutig dafür die anderen 70% auch ohne Geld zu versorgen, dass der Staat innerhalb von 24 Stunden nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus eine Notverordnung der Bevölkerung auf die Beine stellen würde, weil sich jeder an 3 Fingern ausrechnen kann, dass 70% hungernde Bevölkerung das ganze Land innerhalb von ein paar Tagen in einen Schutthaufen verwandeln würden, in dem die, die noch Lebensmittel haben die wären, die zuerst umgebracht werden?

Was hat Helmut Schmid 1962 bei der Flutkatastrophe in Hamburg getan?
Er hat auf die Verfassung geschi**en und die Bundeswehr für Polizeiaufgaben eingesetzt, ganz ohne Parlamentsbeschluss, nicht erst nächste Woche, sondern von jetzt auf SOFORT.
Hat ihn hinterher irgendwer dafür belangt, dass er ganz klaren Verfassungsbruch begangen hat?
Nein, im Gegenteil, er ist bis heute, über seinen Tod hinaus, einer der beliebtesten deutschen Politiker aller Zeiten, genau WEIL er in einer Notsituation das Richtige getan hat, egal wie unkonventionell oder verfassungswidrig es war.

Beitrag 29.08.2016, 09:31

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iwbrar
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Ein kilo Reis bekommt man für 70 cent im Discounter. Der muss im Notfall nicht mal gekocht werden, sondern kann einfach eingeweicht werden. Ich sehe einfach das Problem nicht beim einkaufen ein kilo Reis, Nudeln und einen Kasten Wasser mehr zu kaufen. Das muss man nur ein mal machen und danach weiter wie bisher.
Es muss ja nichtmal ein Krieg sein. Die Oma im bayrischen Wald hat sich den Knöchel verstaucht und es hat nunmal bis zum Wochenende gedauert, bis einer von uns hinfahren konnte. War aber egal. Die Taxifahrt zum Arzt und zurück war kein Problem, aber frag mal den Taxifahrer ob er mit dir einkaufen geht. smilie_20 Lebensmittel hat die Oma (aus Erfahrung!!!) immer genug zuhause.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen.

Beitrag 29.08.2016, 12:13

Mehrgoldfüralle
Thomasio hat geschrieben:Wie logisch kann es sein?
Wenn 70% Dienstleister arbeitslos werden, wie viel weniger Lebensmittel werden dann produziert?
Wenn heute mehr produziert wird als wir verbrauchen, wie viel würde dann produziert wenn es kein Geld mehr gibt?
Vielleicht exakt genauso viel wie vorher?
Wenn ein Bauer kein Geld mehr hat, wächst sein Getreide dann langsamer, oder werden auf dem Hof weniger Rinder und Schweine geboren? Legen die Hühner dann weniger Eier?

Wenn sich also 99% allen Geldes in Luft auflöst und 70% der Bevölkerung arbeitslos wird, während nach wie vor mehr als genug von ALLEM existiert, glaubst du WIRKLICH, der Staat würde 70% der Menschen verhungern lassen und mit Polizeigewalt die Arbeitslosen am Zugang zu Lebensmitteln hindern?
FYI: In Deutschland ist Mundraub immer noch legal!
Oder wären selbst die 30% die noch Zugang zu Lebensmitteln haben so ganz eindeutig dafür die anderen 70% auch ohne Geld zu versorgen, dass der Staat innerhalb von 24 Stunden nach dem Zusammenbruch des Kapitalismus eine Notverordnung der Bevölkerung auf die Beine stellen würde, weil sich jeder an 3 Fingern ausrechnen kann, dass 70% hungernde Bevölkerung das ganze Land innerhalb von ein paar Tagen in einen Schutthaufen verwandeln würden, in dem die, die noch Lebensmittel haben die wären, die zuerst umgebracht werden?

Was hat Helmut Schmid 1962 bei der Flutkatastrophe in Hamburg getan?
Er hat auf die Verfassung geschi**en und die Bundeswehr für Polizeiaufgaben eingesetzt, ganz ohne Parlamentsbeschluss, nicht erst nächste Woche, sondern von jetzt auf SOFORT.
Hat ihn hinterher irgendwer dafür belangt, dass er ganz klaren Verfassungsbruch begangen hat?
Nein, im Gegenteil, er ist bis heute, über seinen Tod hinaus, einer der beliebtesten deutschen Politiker aller Zeiten, genau WEIL er in einer Notsituation das Richtige getan hat, egal wie unkonventionell oder verfassungswidrig es war.
Mundraub ist nicht legal, sondern wird lediglich nicht verfolgt.

Ansonsten denke ich, daß du das zu optimistisch siehst. So sind die Menschen halt mehrheitlich nicht, wenn es um Fremde geht. Beispiele, die mir grad einfallen, sind die Zustände in New Orleans nach dem Wirbelsturm und heute Venezuela. Ja, ich denke durchaus, daß die regierenden Puppen und die Puppenspieler 70 % der Menschen hungern lassen, weil das denen völlig egal ist. Und Helmut Schmidt ist tot.

Beitrag 29.08.2016, 13:13

Thomasio
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Ich denke das hat mit Optimismus wenig zu tun, eher mit der Tatsache, dass ALLE Beteiligten aus rein praktischen Gründen daran interessiert sind.

Was soll denn ein Bauer tun, der seit Jahren 200 Schweine pro Monat züchtet?
Soll der dann in dem Monat wo es kein Geld gibt einen neuen Stall für 200 weitere Schweine bauen, oder wird er die nach wie vor an den Schlachthof geben?
Was soll ein Schlachthof tun?
Sollen die alle Zulieferungen ablehnen und die Arbeiter nach Hause schicken, oder werden die zumindest für ein paar Wochen lieber weiter arbeiten, weils der einzige Weg ist, wie sie nach Neuordnung des Finanzsystems noch im Geschäft bleiben.
Was sollen die Arbeiter im Schlachthof tun?
Einfach daheim bleiben, weils keine Bezahlung in Geld mehr gibt, oder werden die weiter zur Arbeit gehen, weils der vorerst einzig sichere Zugang zu Lebensmitteln ist?
Was machen Supermärkte und deren Angestellte?

Die Einzigen die tatsächlich arbeitslos werden, sind Banker und Angestellte von Versicherungen und denen würde selbst ich keine Träne nachweinen.
Alle anderen werden zumindest für ein paar Wochen an dem festhalten, was sie seit Jahren tun, alle in der berechtigten Erwartung, dass der Staat irgendwas auf die Beine stellen wird.

Beitrag 29.08.2016, 13:46

Mehrgoldfüralle
Thomasio hat geschrieben:Ich denke das hat mit Optimismus wenig zu tun, eher mit der Tatsache, dass ALLE Beteiligten aus rein praktischen Gründen daran interessiert sind.

Was soll denn ein Bauer tun, der seit Jahren 200 Schweine pro Monat züchtet?
Soll der dann in dem Monat wo es kein Geld gibt einen neuen Stall für 200 weitere Schweine bauen, oder wird er die nach wie vor an den Schlachthof geben?
Was soll ein Schlachthof tun?
Sollen die alle Zulieferungen ablehnen und die Arbeiter nach Hause schicken, oder werden die zumindest für ein paar Wochen lieber weiter arbeiten, weils der einzige Weg ist, wie sie nach Neuordnung des Finanzsystems noch im Geschäft bleiben.
Was sollen die Arbeiter im Schlachthof tun?
Einfach daheim bleiben, weils keine Bezahlung in Geld mehr gibt, oder werden die weiter zur Arbeit gehen, weils der vorerst einzig sichere Zugang zu Lebensmitteln ist?
Was machen Supermärkte und deren Angestellte?

Die Einzigen die tatsächlich arbeitslos werden, sind Banker und Angestellte von Versicherungen und denen würde selbst ich keine Träne nachweinen.
Alle anderen werden zumindest für ein paar Wochen an dem festhalten, was sie seit Jahren tun, alle in der berechtigten Erwartung, dass der Staat irgendwas auf die Beine stellen wird.
Reden wir vom selben Staat? Der Staat, der jetzt gerade die Kosten der medizinischen Versorgung auf die Pflichtversicherten ablädt? Der selbe Staat, der tatenlos die größten Raubzüge der Geschichte geschehen läßt, sich gar daran beteiligt? Der die Enteignung der gesamten Mittelschicht fördert und die dadurch entstehenden Sozialkosten auf eben diese abwälzt? Nein, dieser Staat wird eher damit zu tun haben, selbst zu überleben. Er beweist doch jeden Tag, daß ihm die Mehrheit der in ihm lebenden Menschen, milde ausgedrückt, gleichgültig ist. Allenfalls vor Wahlterminen neigt der Staat bzw. seine Hauptakteure sein Ohr zum dummen Wahlvolk, um sofort nach der Wahl zu vergessen, was er gehört hat. Ich würde und werde mich auf diesen Staat nicht verlassen und wer das tut, ist verlassen.

Beitrag 29.08.2016, 15:51

fragnet
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Reden wir vom selben Staat? Allenfalls vor Wahlterminen neigt der Staat bzw. seine Hauptakteure sein Ohr zum dummen Wahlvolk, um sofort nach der Wahl zu vergessen, was er gehört hat. Ich würde und werde mich auf diesen Staat nicht verlassen und wer das tut, ist verlassen.
Gutes Plädoyer smilie_23
Mehr gibts dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.

Beitrag 29.08.2016, 16:07

Herebordus
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Ihr habt die Nachrichten nicht gelesen.


Regierung soll Bauernhöfe beschlagnahmen können
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09774.html

Beitrag 29.08.2016, 16:28

fragnet
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Herebordus hat geschrieben:Ihr habt die Nachrichten nicht gelesen.


Regierung soll Bauernhöfe beschlagnahmen können
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09774.html
Das erlernen von Fertigkeiten wie z.B. wie backe ich mein Brot selber oder wie pflanze ich Kartoffeln auf meinem Balkon an halte ich für sinnvoller!
https://www.mein-schoener-garten.de/gar ... rasse-6866
Zuletzt geändert von fragnet am 29.08.2016, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 29.08.2016, 16:57

Mehrgoldfüralle
Herebordus hat geschrieben:Ihr habt die Nachrichten nicht gelesen.


Regierung soll Bauernhöfe beschlagnahmen können
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09774.html
So eine Regierung ist was wunderbares! Hat sie auch die Bauern dazu?

Beitrag 29.08.2016, 17:22

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VfL Bochum 1848
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Gibts denn in Deutschland überhaupt noch Bauernhöfe, und wenn ja, wie lange noch smilie_16 ?
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 29.08.2016, 19:03

Thomasio
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Reden wir vom selben Staat?
Wir reden von einem Staat dessen Politiker derartig darauf versessen sind wiedergewählt zu werden, dass sie gar nicht bis zu den nächsten Wahlen warten, sondern schon bei sinkenden Umfragewerten zu drastischen Massnahmen greifen.

Bestes Beispiel: Fukushima.
3 Wochen vorher hat unsere (rechte) Regierung noch beschlossen die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern, weil die ja so super sicher sind.
3 TAGE nach Fukushima wurde der bedingungslose Atomausstieg beschlossen, inkl. SOFORTIGER Stillegung von einem halben Dutzend der ältesten Meiler.
Sch**ss auf Verträge, egal ob die uns verklagen, da wird stillgelegt und fertig.

Warum?
Einfach weil vor Fukushina die Mehrheit der Bebilderte-Presse-Leser in Umfragen gesagt hat: "Ich bin zwar nicht mit dem einverstanden was CDU und SPD machen, aber ich wähle sie trotzdem, weil sie "das kleinere Übel" sind."
Ergo gab es für das Merkel keinerlei Anlass dem Willen der Atomlobby nicht zu folgen.
In der allerersten Umfrage nach Fukushima hat aber eine Mehrheit der Befragten gesagt: "Wenn die an Atomkraft festhalten wähle ich die nicht mehr."
Und SCHWUPP gingen in den Atomkraftwerken die Lichter aus.

SO einfach ist das, war es immer und wird es auch immer sein.
Das Problem ist nicht, dass die Poilitik nicht macht was der Wähler will, das Problem ist vielmehr, dass die Wähler eine Politik mit der sie eigentlich nicht einverstanden sind trotzdem wählen.

Was also würde passieren, wenn 70% der Bevölkerung in einer Umfrage sagen würden: "Wenn CDU und SPD nicht die Steuern für Reiche erhöhen und dafür Sozialleistungen erhöhen, wähle ich die nicht mehr"?
Präzise dasselbe was passieren wird, wenn 70% der Bevölkerung ohne Zugang zu Lebensmitteln sind und vom Staat verlangen, dass er sie nicht verhungern lässt.
Da wird ÜBER NACHT, ohne jegliche Rücksicht auf egal was dem Willen der Wähler entsprochen, solange nur die Wähler ihren Willen in Form von "wenn nicht x und y, dann wähle ich die nicht mehr" ausdrücken.

Beitrag 29.08.2016, 19:26

Mehrgoldfüralle
Thomasio hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Reden wir vom selben Staat?
Wir reden von einem Staat dessen Politiker derartig darauf versessen sind wiedergewählt zu werden, dass sie gar nicht bis zu den nächsten Wahlen warten, sondern schon bei sinkenden Umfragewerten zu drastischen Massnahmen greifen.

Bestes Beispiel: Fukushima.
3 Wochen vorher hat unsere (rechte) Regierung noch beschlossen die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern, weil die ja so super sicher sind.
3 TAGE nach Fukushima wurde der bedingungslose Atomausstieg beschlossen, inkl. SOFORTIGER Stillegung von einem halben Dutzend der ältesten Meiler.
Sch**ss auf Verträge, egal ob die uns verklagen, da wird stillgelegt und fertig.

Warum?
Einfach weil vor Fukushina die Mehrheit der Bebilderte-Presse-Leser in Umfragen gesagt hat: "Ich bin zwar nicht mit dem einverstanden was CDU und SPD machen, aber ich wähle sie trotzdem, weil sie "das kleinere Übel" sind."
Ergo gab es für das Merkel keinerlei Anlass dem Willen der Atomlobby nicht zu folgen.
In der allerersten Umfrage nach Fukushima hat aber eine Mehrheit der Befragten gesagt: "Wenn die an Atomkraft festhalten wähle ich die nicht mehr."
Und SCHWUPP gingen in den Atomkraftwerken die Lichter aus.

SO einfach ist das, war es immer und wird es auch immer sein.
Das Problem ist nicht, dass die Poilitik nicht macht was der Wähler will, das Problem ist vielmehr, dass die Wähler eine Politik mit der sie eigentlich nicht einverstanden sind trotzdem wählen.

Was also würde passieren, wenn 70% der Bevölkerung in einer Umfrage sagen würden: "Wenn CDU und SPD nicht die Steuern für Reiche erhöhen und dafür Sozialleistungen erhöhen, wähle ich die nicht mehr"?
Präzise dasselbe was passieren wird, wenn 70% der Bevölkerung ohne Zugang zu Lebensmitteln sind und vom Staat verlangen, dass er sie nicht verhungern lässt.
Da wird ÜBER NACHT, ohne jegliche Rücksicht auf egal was dem Willen der Wähler entsprochen, solange nur die Wähler ihren Willen in Form von "wenn nicht x und y, dann wähle ich die nicht mehr" ausdrücken.
Thomasio, jetzt mach du nicht auch noch diesen Mist mit "das Merkel" mit. Selbst wenn sie alle Fehler, die ihr vorgeworfen werden gemacht hat, ist sie ein Mensch und sollte als solcher behandelt werden.
So, zu den Politikern. Die gehen wie Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands. Wie groß ist die Mehrheit gegen Ceta und TTIP. Und was machen sie? Wo ist der Druck am stärksten?

Beitrag 29.08.2016, 19:27

Herebordus
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Registriert: 12.02.2016, 13:38
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
Herebordus hat geschrieben:Ihr habt die Nachrichten nicht gelesen.


Regierung soll Bauernhöfe beschlagnahmen können
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09774.html
So eine Regierung ist was wunderbares! Hat sie auch die Bauern dazu?
Die Bauern werden da nicht mitmachen. Wahrscheinlich noch kostenlos für die Lebensmittelproduktion arbeiten? Ne so dumm sind Bauern nicht.

Beitrag 29.08.2016, 20:43

Thomasio
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Wohnort: Italien
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:So, zu den Politikern. Die gehen wie Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands. Wie groß ist die Mehrheit gegen Ceta und TTIP. Und was machen sie? Wo ist der Druck am stärksten?
Falsche Frage.
Die Frage muss lauten: Wie gross ist die Zahl derer, die gegen Ceta und TTIP sind und in Umfragen trotzdem angeben sie würden CDU oder SPD wählen?
Solange die Zahl derer, die eh für TTIP und Ceta sind PLUS die Zahl derer die entgegen ihrer eigenen Überzeugung und/oder Interessen wählen zusammen die Mehrheit ergibt, hat die Regierung keinen Grund etwas zu ändern und kann in der Gewissheit wiedergewählt zu werden die Geldköfferchen von den Lobbyisten auch noch mitnehmen.

Edit: Genau genommen müsste das nicht nur CDU und SPD heissen, sondern CDU,CSU, SPD, FDP, AfD und Grüne, denn die arbeiten ALLE nach genau dem Motto: Solange wir unsere Wiederwahl damit nicht gefährden, machen wir das, wofür es die meisten Geldköfferchen gibt.

Beitrag 07.09.2016, 17:49

Mehrgoldfüralle
Habe ich irgendwie aus den Augen verloren, den Faden, da stehen noch Antworten aus.

@ Thomasio

Wie lange, glaubst du, wird bei einem Ereignis, das die Banken außer Gefecht setzt, eine staatliche Autorität existieren? Erinnere dich mal an die Bilder von New Orleans nach dem Wirbelsturm, ich glaube Katarina. Das war nur eine Stadt, übertrage das mal auf ein ganzes Land oder Europa.Da ist die Tapete der Zivilisation bei vielen Menschen ganz schnell ab. Der Staat und seine Organe werden sehr schnell hilflos sein, von den Politikern ganz zu schweigen, die werden, so sie können, sich in Sicherheit bringen.

Natürlich wird es Tauschhandel geben, größere Firmen können sich aber an sowas nicht beteiligen aus den verschiedensten Gründen wie Lagermöglichkeiten, Logistik und Sachkenntnis. Der Bauer mit seinen 200 Schweinen wird sicher die wenigsten Probleme haben, die kann er leicht verkaufen gegen Wertgegenstände. Gerade auf dem Land gibt es noch genug Leute, die ein Schwein schlachten können, die Städter kommen ohnehin dahin, falls sie mobil genug sind.

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