Literatur zu Inflationsentwicklung gesucht

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 24.11.2010, 14:44

Yinx
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Hallo Zusammen,

ich suche Literatur zur Weltwirtschafts- und speziell zur Inflationsentwicklung. Das Meiste was ich bisher gefunden habe sind Quellen aus dem Lager der Gold-Befürworter um nicht zu sagen Gold-Anbeter ;-)

Gibt es denn keine Interpretation von etwas "neutralerer" Seite, die ohne die so oft üblichen Floskeln und plakativen Verschwörungstheorien auskommt. Ev. auch eine, die nicht direkt in einer Kaufempfehlung für Gold oder Silber mündet?

Ich weiß, ich bin hier in einem Goldforum... und selbst dem Edelmetall ja auch nicht abgeneigt... aber allein die Sprache mancher "Experten" auf manchen "Goldseiten" (Extrembeispiel: hartgeld.com...) lässt mich manchmal zusammenzucken.

Viele Grüße
Yinx

Beitrag 24.11.2010, 14:52

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Es ist zwar nicht spezifisch nur zum Thema Inflation, aber sehr lesenswert:

Bernd Senf
Der Nebel um das Geld
http://www.amazon.de/Nebel-Geld-Zinspro ... 593&sr=8-2

Prof. Senf ist weder Verschwörungstheoretiker noch Goldverkäufer, sondern Volkswirt und Geldsystemerklärer.

Beitrag 24.11.2010, 15:20

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Ladon
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Datenreisender hat geschrieben:...
Prof. Senf ist weder Verschwörungstheoretiker noch Goldverkäufer, sondern Volkswirt und Geldsystemerklärer.
Ein wenig kurios ist er aber auch ... smilie_02

Im Ernst: Der Herr Senf ist sehr fundiert was die systemimmanenten Fehler des Geldsystems auf der Basis von Kredit und Zins angeht. Unbedingt lesen!

Bei vielen anderen muss man trotz manchmal guter Recherche erst die ganzen ideologisch eingefärbten Passagen "lektorieren". Paradebeispiel für mich: Griffin; Die Kreatur von Jekyll Island. Ein fundiertes Buch über die Entstehung des FED und dessen Machenschaften.
Allerdings darf man eigentlich nur die wirklichen Fakten heranziehen. Der Mann ist derart "neoliberal", dass er, etwas überspitzt gesagt, im Laufe des Buches manchmal sogar die "Feindbilder" wechselt. Je nachdem, wie es in sein Weltbild passt. Erst erklärt er, wie praktisch 100 Jahre lang um eine (Noten-)"Bank of Amerika" gerungen wird und wie sich einige Präsidenten dagegen gewehrt haben. Später ist der Staat dann aber an allem Schuld. Naja, solche Sachen eben.
Trotzdem: Die nachprüfbaren, harten Fakten sind beeindruckend und lohnend.

In diesem Themenbereich geht es einem oft so: Alles hinterfragen, alles überprüfen - und eine eigene Meinung bilden!
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Beitrag 24.11.2010, 18:45

Fin
Ich schließe mich Ladon an.
Herr Senf mag den Zins nicht. Der böse Zins ist an allem Schuld. Das mag so sein, nur ohne Ertrag (Zinsen) würde in meiner Welt keiner etwas verleihen. Das scheint mir zu unrealistisch. Deswegen würde ich ihn nicht empfehlen.

Ich hatte dasselbe Problem und googlete mir mein Bild zusammen. Also aus hunderten von Artikeln Infos zusammenziehen.
Besonders gut fand ich das Buch von Marc Faber „Zukunftsmarkt Asien“ (Tomorrows Gold von 2003). Ich erinnere mich, daß ich bei amazon eine Rezension las, bei der kritisiert wurde, daß so wenig Tipps drin ständen und nur über die Geschichte geschwafelt würde. Ich fand aber genau das sehr gut. Er beschreibt die Booms und Busts anhand verschiedener Beispiele in verschiedenen Jahrhunderten.
Doch Warnung: Auf der letzten Seite wird er Dir Gold empfehlen. :D

Ich versuchte mehr über die „Österreichische Schule“ zu lernen. Vielleicht DER Vertreter der Ö.S. in diesen Tagen ist Thorsten Polleit und er hat ein aktuelles Buch: „Geldreform: Vom schlechten Staatsgeld zum guten Marktgeld“
Was drin steht, weiß ich aber (noch) nicht - lebe zu weit weg.

Ich weiß nicht, ob diese Bücher Deinen Punkt treffen. Das Problem ist doch, daß wir früher Gold in der Münze hatten, dann in einer Zentralbank und nun keine Golddeckung mehr. Alle "Goldanbeter" leiten ihre Meinung aus den Erfahrungen der Vergangenheit ab. Sie wollen zurück zu Mamma - dem Gold eben. Gold hat eine natürliche Inflationsbremse. Goldbefürworter greifen auf Bewährtes zurück, wollen keine Experimente.

Aber andere wollen ein ganz neues anderes System. Wie bspw. Herr Senf.
Wenn Du "Entwicklung" sagst, schaust Du aus der Vergangenheit in die Zukunft. Die Vergangenheit lief aber mehrheitlich MIT Gold ab.

Beitrag 24.11.2010, 19:24

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Fin hat geschrieben:Ich schließe mich Ladon an.
Herr Senf mag den Zins nicht. Der böse Zins ist an allem Schuld. ... Die Vergangenheit lief aber mehrheitlich MIT Gold ab.
Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der alte Zausel Bernd Senf ist super! Sowohl seine Bücher, wie auch seine Vorträge sind absolute Empfehlungen. Und es IST so: Zins ist das Grundübel.

Wer sagt denn, dass Du keine Gebühren verlangen dürftest, wenn Du was verleihst. Wenn die Banken nur als Vermittler zwischen Deponierern und Leihern auftreten würden, würden die Dinge ja nicht so laufen, wie sie laufen. Aber durch Kredite ENTSTEHT das Geld! Du bekommst ja nicht von einem andren Bankkunden Geld, wenn DU einen Kredit aufnimmst, es ist einfach auf Deinem Konto, ohne dass es irgendwo "abgebucht" würde.
Darum geht es jedoch gar nicht. Es geht darum, dass der "fällige" Zins nicht geschöpft wird. Das setzt (vereinfacht) die Spirale in Gang.

Und ja, Du hast ganz recht: In der Vergangenheit gibt es viele Beispiele für EM-gedeckte Währungen.
Aber!
1. Inflationen gab es da durchaus auch.
2. Es gibt eben auch Beispiel, wo "ungedecktes" Geld gut funktioniert hat (im 20. Jahrhundert Wörgl, im Mittelalter die sogenannten Brakteaten ... nur als Beispiel)

Wer glaubt, Golddeckung würde alle Probleme beseitigen irrt gewaltig!
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Beitrag 24.11.2010, 19:48

MapleHF
Fin hat geschrieben:Ich schließe mich Ladon an.
Herr Senf mag den Zins nicht. Der böse Zins ist an allem Schuld. Das mag so sein, nur ohne Ertrag (Zinsen) würde in meiner Welt keiner etwas verleihen. Das scheint mir zu unrealistisch. Deswegen würde ich ihn nicht empfehlen.
Setz Dich mal mit der Theorie des "fliessenden Geldes" auseinander. Wenn Geld, das brach herumliegt, einem Abschlag unterliegt, würde man es schon verleihen, wenn dadurch der Abschlag entfällt.

Irgendeinen Vorteil muss es für den Verleiher haben, wenn er Geld verleiht, sonst würde er es nicht machen, da hast Du vollkommen Recht.

Und es würde ein gravierendes Manko unseres derzeitigen Finanzsystems beseitigt, nämlich die Diskrepanz zwischen Finanzwirtschaft und Realwirtschaft.

Das ist doch mit ein Grund für die mannigfaltigen Blasen, dass den Billionen in der Finanzwirtschaft keine realwirtschaftlichen Werte mehr gegenüberstehen.

Am Perversesten finde ich ja nach wie vor, dass die Banken bei der EZB billiges Geld leihen können, dieses teuer an PIIGS-Länder verleihen und wenn was schiefgeht, zahlt die Staatengemeinschaft. Wie blöd sind wir eigentlich.

Wer höhere Zinsen kassiert, weiss dass er dafür ein höheres Risiko geht, dann soll er gefälligst auch dafür geradestehen, wenn etwas schiefgeht.

MapleHF

Beitrag 24.11.2010, 20:06

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smilie_09
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Beitrag 24.11.2010, 21:44

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MapleHF hat geschrieben:Irgendeinen Vorteil muss es für den Verleiher haben, wenn er Geld verleiht, sonst würde er es nicht machen, da hast Du vollkommen Recht.
Moderate Zinsen sind noch nicht einmal das Problem.
Zinsen auf Zinsen sind pervers und treiben das System exponentiell in den Kollaps.
MapleHF hat geschrieben:Wer höhere Zinsen kassiert, weiss dass er dafür ein höheres Risiko geht, dann soll er gefälligst auch dafür geradestehen, wenn etwas schiefgeht.
Erklär das mal dem Joe Ackermann.
Unter 25 % Rendite macht der's nicht.
Und die Gewinne werden privatisiert, die Zock-Verluste sozialisiert.

Beitrag 25.11.2010, 13:33

Spongebob
Und wenn Herr Ackermann sein Renditeziel nicht schafft, werden eben ein paar Arbeitsplätze abgebaut und schwupps passen die Zahlen wieder. smilie_10

Beitrag 25.11.2010, 13:37

Suedwester
Die 25% sind Eigenkapitalrendite, und da Banken nur ueber wenig Eigenkapital verfuegen, ist die Rendite, wenn es gut laeuft, entsprechend hoch - ebenso wie das Risiko.

Wir sind natuerlich alle Teil des Systems, das wir kritisieren. Wir freuen uns ueber die Zinsen, die die Banken uns zahlen, oder ueber die spekulativen Gewinne aus unseren Aktienanlagen. Ueber die Verluste sprechen wir nicht so gern, da waren dann meist andere schuld.

Ich arbeite selber in einer Bank. Unlaengst klagte einer unserer Kunden bitterlich ueber die Amerikaner, ihr Wirtschaftssystem, und die Art und Weise, wie westliche Banken Zinsen verlangen und ungerechtfertigte Profite machen. Ob wir nicht islamische Finanzierung anbieten koennten, da waeren Banken und ihre Kunden doch gleichwertige Partner, und da gaebe es nicht diese boesen Zinsen? Leider konnte ich ihm da nicht weiterhelfen (und ob man Zinsen nun als "Gebuehren" verniedlicht oder nicht, aendert wenig an der Sache). Vielleicht sollte ich dazusagen, dass der Kunde, der glaeubiger Muslim ist, mehrere Spielhoellen betreibt, in denen er seine Kundschaft abzockt. Neben jeder Spielhoelle befinden sich eine Kneipe und ein Buero, das zu Wucherzinsen Geld verleiht. Sein Partner, ebenfalls glaeubiger Muslim, allerdings mit unehelichem Kind, erklaerte uns genuesslich, wie er jeden Monat Steuern hinterzieht, und wie er dank korrupter Beamte viel Geld mit Immobilienspekulationen verdienen will. Das sind doch mal Leute mit hohen moralischen Anspruechen, gell? (Wobei wirklich "boese" in ihren Augen nur die Zinsen und Steuern sind, die sie selbst bezahlen muessen. Alles andere ist legitim).

Um das System zu aendern, muessten wir uns vielleicht erst einmal selber aendern. Wollen wir das, solange es uns nicht wirklich schlecht geht? "Zinsen abschaffen" klingt so wie "Inflation verbieten" (das haben die Zimbabwer mal vor 2 Jahren ohne Erfolg versucht, als sie Preiskontrollen einfuehrten, und unerwarteterweise die Laeden ploetzlich voellig leer waren).

Beitrag 25.11.2010, 13:45

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Suedwester hat geschrieben:... Wir sind natuerlich alle Teil des Systems, das wir kritisieren. Wir freuen uns ueber die Zinsen, die die Banken uns zahlen, oder ueber die spekulativen Gewinne aus unseren Aktienanlagen ...
Also ich bekomme keine Zinsen von der Bank, weil ich dort praktisch kein Geld liegen habe - außer auf dem Geschäftskonto (ich habe noch keinen Drucker gefunden, den ich direkt in Gold bezahlen könnte), aber da gibt es auch keine Zinsen. Aktien habe ich auch nicht.

Von mir aus könnte sich das System also ändern! smilie_24
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Beitrag 25.11.2010, 14:15

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Suedwester hat geschrieben:Um das System zu aendern, muessten wir uns vielleicht erst einmal selber aendern.
Ich lebe nicht auf Pump, sondern erwirtschafte meinen Lebensunterhalt und meine Sparquote mit meiner Arbeitskraft. Deshalb darf ich stänkern, wenn andere auf Pump leben und ich das am Ende (mit) bezahlen soll.

Laut EU-Kommission haben Europas Banken aktuell faule Kredite im Umfang von 18.200 Milliarden (18,2 Billionen) Euro in ihren Büchern stehen. Und dafür soll so wie es sich abzeichnet am Ende wohl Deutschland mit einem BIP von 2,5 Billionen aufkommen. Wie soll das gehen?

Prof. Hankel hat mal in einem Interview gesagt, als er Volkswirtschaft studiert hat, war die größte von Ökonomen verwendete Zahl die Milliarde. Die Zahlen, mit denen wir heute hantieren, wären damals nur in der Astronomie vorgekommen.

Beitrag 25.11.2010, 16:33

Coroner
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Datenreisender hat geschrieben:Die Zahlen, mit denen wir heute hantieren, wären damals nur in der Astronomie vorgekommen.
...daran hat sich sogar der Server verschluckt... smilie_11

Beitrag 25.11.2010, 16:54

Suedwester
Oh, es bestreitet ja keiner, dass das "System" ein Problem hat. Wenn aber nach wie vor 95% der Bundesbuerger eine der etablierten Blockparteien waehlen (oder desinteressiert die Stimmabgabe verweigern), dann wird sich nichts aendern. Deutschland wird weiter zahlen, die Steuern im Land werden weiter steigen, die Leistungen sinken. Aus der letzten Krise ist nichts gelernt worden.

Ob weitere Dominosteine fallen werden? Und als letzter Dominostein in einigen Jahren die BRD? Vielleicht. Ob der Euro auseinander bricht? Moeglich.

Tatsache aber ist, dass sich die Leute im jetzigen Wirtschaftssystem eingerichtet haben. Die Angst vor einem "anderen System", oder vor Experimenten, ist immer noch so gross, dass weiterhin die etablierten Parteien bevorzugt werden, die mit ihrer altbekannten Politik weitermachen. In Zeiten der Unsicherheit, scheint es, bleibt man bei dem, was bekannt ist, auch wenn es nicht unbedingt gut ist und immer schlechter wird.

In den Banken hat man einen wunderbaren Schuldigen gefunden. Man vergisst aber dabei, dass Banken einer Aufsicht unterliegen und sich an Gesetze halten muessen. Wenn die Aufsicht schlaeft, und die Politik die Banken mit Samthandschuhen anfasst, dann sollte man nicht auf die Banken schimpfen (sofern sie nicht illegal gehandelt haben), sondern versuchen, politische Veraenderungen herbeizufuehren, dass sich das aendert. Suedafrika, Namibia und viele andere Staaten der zweiten und dritten Welt waren von der Bankenkrise nicht betroffen. Warum? Weil die Banken hier eben nicht alles duerfen, sondern vernuenftige Gesetze gewisse Dinge eben nicht erlauben. Wenn eine Bank hier zockt und verliert, steht sie alleine da, der Staat wird sich nicht einmischen. Andere Banken werden den frei gewordenen Raum schnell besetzen und die Geschaefte weiterfuehren.

Sofern ein System nicht irgendwann einmal von selbst zusammenbricht, muss eine Mehrheit der Buerger fuer eine Veraenderung eintreten. Ansonsten wird es sich nicht aendern. Das ist aber nicht gegeben, wenn weiterhin 95% die "etablierte" Politik stuetzen.

Beitrag 25.11.2010, 19:01

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Einspruch!
Vielleicht mag das oberflächlich so wirken. Man kann ja in solchen Foren wie hier auch nicht immer alles im Detail ausdiskutieren.
Aber "die Banken" sind natürlich nicht "die Schuldigen" (ebensowenig wie "die Türken", "die Iren", "die Politiker", "die 68er" oder welches Feindbild auch immer gepflegt werden soll). In den Geschäftsbanken sitzen bestimmt eine ganze Menge verantwortungsbewusster Leute und selbst in den Zentral- und Notenbanken (sozusagen den Brutstätten des FIAT-Money) werden die (meisten) Manager nicht irgendwelchen Weltherrschaftsvisionen hinterherjagen.

Es wäre also unlauter "die Banken" als Schuldigen auszumachen. Und ich werde genauso gegen diese Vereinfachung, die mir persönlich eigentlich ganz gut "schmeckt", polemisieren, wie gegen die unseriös vereinfachenden Schuldzuweisungen an "die Sozialschmarotzer", "die Ausländer" usw.
Zuletzt geändert von Ladon am 26.11.2010, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag 26.11.2010, 06:08

Suedwester
Na, dann sind wir ja einer Meinung.

Beitrag 26.11.2010, 08:06

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Suedwester hat geschrieben:Na, dann sind wir ja einer Meinung.
Mist! Über was diskutieren wir dann jetzt weiter? smilie_08
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Beitrag 26.11.2010, 09:23

Querulant
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Ladon hat geschrieben:
Suedwester hat geschrieben:Na, dann sind wir ja einer Meinung.
Mist! Über was diskutieren wir dann jetzt weiter? smilie_08
dann greifen wir doch ganz einfach das noch mal auf :wink:
Ladon hat geschrieben:... Es geht darum, dass der "fällige" Zins nicht geschöpft wird. Das setzt (vereinfacht) die Spirale in Gang....
Meinst Du nur den blanken Zins? Wenn ja, dann habe ich den Einwand, dass dies nicht nur auf den Zins, sondern auch auf die Tilgungssumme genauso zutrifft, die wurde ja auch vom Schuldner nicht geschöpft, aber von der Bank wurde sie vorher geschöpft.
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Zuletzt geändert von Querulant am 26.11.2010, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 26.11.2010, 09:24

Yinx
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über Bücher zum Thema? ;-)

Beitrag 26.11.2010, 09:30

Querulant
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Querulant hat geschrieben:
Ladon hat geschrieben:... Es geht darum, dass der "fällige" Zins nicht geschöpft wird. Das setzt (vereinfacht) die Spirale in Gang....
Meinst Du nur den blanken Zins? Wenn ja, dann habe ich den Einwand, dass dies nicht nur auf den Zins, sondern auch auf die Tilgungssumme genauso zutrifft, die wurde ja auch vom Schuldner nicht geschöpft, aber von der Bank wurde sie vorher geschöpft.
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Was ich damit sagen will: es sind doch demnach gar nicht so sehr die Zinsen (dazu könnte man auch "Gebühren" sagen) an dieser Spirale schuld, sondern eigentlich mehr die Geldschöpfung an sich, oder habe ich hier einen Gedankenfehler?
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