MEHR OPTIMISMUS BITTE

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Beitrag 28.01.2011, 23:25

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Silverhook
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MapleHF hat geschrieben:
Silverhook hat geschrieben: denn erfolgreiche Menschen sind Optimisten.
... das mag schon sein, nur ist nicht zwangsläufig jeder Optimist erfolgreich. Man sieht eben nur die wenigen, die es geschafft haben und nicht die vielen, die gescheitert sind.

Nur wenn der Optimist sein Ziel erreicht hat, legt er Wert darauf, das Erreichte zu sichern.

Ist ja auch ganz logisch - der Bergsteiger der am Gipfel steht, muss sich sichern, damit er nicht abstürzt.

Derjenige der erst in die Wand einsteigt, braucht das nicht. Er kann sich beim Absturz höchsten ein paar blaue Flecken am Hintern holen.

Nun hat jeder seinen persönlichen Berg, den er im Leben erklimmen will. Wenn man am Ziel ist, gibt es nur noch zu bewahren und nichter mehr zu erschaffen.

MapleHF
Das kann alles sein, ich habe aber auch noch niemanden gesehen, der ständig nur rumjammert und was auf die Beine stellt. Wer ständig nur alles Negative in den Vordergrund stellt, sieht garkeinen Sinn darin sich für seine Familie, seine Gesellschaft und für sich einzusetzen. Denn alles geht ja schlecht, ist schwierig, alles geht unter.

70% der Foris hier sind so. 70% der Fäden die aufgemacht werden verkünden schlechte Nachrichten und Ausreden um nicht erfolgreich zu sein.

Beitrag 28.01.2011, 23:34

silverlion
Jeder hier macht sich zumindest Gedanken um seine Ersparnisse und seine (+Familie)
Zukunft. Viele handeln auch. Nicht unbedingt die Sache von Jammerlappen
und Unterm-Tisch-Verkriecher. Etwas Unsicherheit darf manchmal auch sein.
Wer sowieso über alle Zweifel erhaben ist, ist hier im Forum natürlich schlecht
aufgehoben.

Beitrag 28.01.2011, 23:49

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goldammer
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Silverhook hat geschrieben: 70% der Fäden die aufgemacht werden verkünden schlechte Nachrichten ...........
Hallo,

ist das nicht eine sehr einseitige, selektive Wahrnehmung der REALITÄT??

Sehr schade um die vielen gleichgeschalteten Gedanken, die nach Anerkennung heischen und in Erfüllung
des Erwarteten tendenziös geäußert werden.

MfG
.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir Revolution - und zwar schon morgen früh. Henry Ford, 1863-1947

Beitrag 29.01.2011, 02:11

MapleHF
... ich wiederhole mich zwar ungern, aber darauf bist Du mir die Antwort schuldig geblieben ...

Gib mir ein paar realistische, nachvollziehbare Fakten, die einen nachhaltigen Optimismus rechtfertigen!!! Zeige mir auf, was sich in unserer Gesellschaft, in unserer Wirtschaft und in unserem Finanzsystem seit 2008 zum Besseren gewandelt hat!!!

Einstweilen singen wir eben < Alles wird gut >

MapleHF

Beitrag 29.01.2011, 06:21

Fin
ist die Zukunft wirklich so grau? Oder schreiben wir extra so viel, weil wir schon kein Licht mehr sehen (wollen)?
Es gibt auch andere Stimmen. Um ein bißchen andere Farbe und Optimismus hereinzubringen in die Dikussion hier ein neuer Auftritt des weiß Gott die Schulden- und Wirtschaftpolitik mit sehr kritischen Beiträgen begleitende Prof. Otte.
Guten Morgen liebe Goldammer, laß Dir sagen: ich finde Deine Grundidee schön. Etwas andere Farbe und Optimismus ist genau da, was unser Land braucht. Und der Otte ist bei längerem Überlegen auch kein schlechter Aufhänger dafür - Der Crash kommt... und er kauft bestimmte Daxwerte.

goldammer hat geschrieben: ich fühle mich manchmal hier wie auf einer Einbahnstraße, alle fahren im Konvoi, niemand darf anhalten, aussteigen oder abbiegen, die Seitenstraßen sind alle gesperrt. Aber ist da vorne vielleicht eine Kaimauer??
Nein, Geldanlage ist keine Einbahnstraße, kein Schlafwagen. Auch beim Gold sitzen wir mit den Big-Playern an einem Tisch. Wach und darauf vorbereitet zu sein ist eine Herausforderung und die Chancen in anderen Märkten zu suchen die andere. Das Leben sagt uns:

Das EINE tun und das ANDERE nicht sein lassen!!
color]
Man mag sich wie auf einer Einbahnstraße fühlen, daß liegt an der Überschrift "gold.de".
Und Du durftest Dein taktisches Gold auch verkaufen. Das war eine gute Idee. Ich fand Deinen Faden "Profit taking" wirklich gut.
ABER (und das ist ein MÄCHTIGES ABER), im Gegensatz zu Dir fällt mir in diesen Tagen kaum eine Alternative ein. Deine Aussagen sind oft zu verwaschen, als daß ein anderer Dir folgen wollte. Du schreibst gern "da gibt es ja noch so viel mehr" oder "andere Spielfelder" - welche, wo, wie...
Ich darf von mir behaupten, daß ich erkläre. Du bist eher ein Hinweiser.

Auch ich suchte in der Einbahnstraße nach Alternativen und erkläre sie. Zuletzt kam daraufhin vom Krösus ein selten dummer Text und oben drauf ein Moderator der ihm Beifall klatschte. Das sind sicher keine schönen Momente, besonders wenn sie von Seiten kommen, die Du eigentlich dachtest wertschätzen zu können - aber da muß man durch.
Als ich die Bücherfrage stellte, bekam ich nur und ausschließlich von Maple eine Antwort. Zwei seiner Tipps habe ich gekauft und werde sie lesen. Kein anderer, kein Moderator (alle unbelesen?), keine Goldammer gab sich hin mir einen Buchtipp zu geben.
Warum nicht?
Wegen der Einbahnstraße?
Viele haben Angst sich hier etwas zu vergeben. Wer sich offenbart, macht sich verwundbar. Hier gibt es alle Sorten von Menschen und Hintergründen, wie ich aus PNs weiß.
Es ist eben viel einfacher mit dem Mainstream zu gehen.
Und wer davon abweicht, wird nicht zuletzt von Goldammern gepickt - dabei sind weder des zerhackte Ahornblatt noch ich Goldbugs im eigentlichen Sinn. Das sollte Dir doch gefallen müssen. Tut es aber nicht, denn an den klaren Kanten die ein Maple Dir liefert, wetzt Du schon Dein Schnäbelchen seit ich hier meinen ersten Auftritt hatte.

Beitrag 29.01.2011, 07:16

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Fin hat geschrieben:Als ich die Bücherfrage stellte, bekam ich nur und ausschließlich von Maple eine Antwort. Zwei seiner Tipps habe ich gekauft und werde sie lesen. Kein anderer, kein Moderator (alle unbelesen?), keine Goldammer gab sich hin mir einen Buchtipp zu geben.
Warum nicht?
Deine "Bedingungen" hatten mich von einer Antwort abgehalten, daraufhin hatte ich Angst vor "Zurückweisung":
Fin hat geschrieben:Bedingungen:
1. Keine Edelausgaben, weil Rucksack und Strand.
2. Thematisch am Thema Geldanlage oder Historie derselben (aus der ich etwas lernen kann).
3. Bitte nichts mit Inhalt, den wir bereits alle kennen (zB Otte oder Mr Dax).
4. Das Buch muß nicht neu sein, muß aber zumindest in der Bucht ersteigert werden können.
Es ist nun einmal so, dass viele Sach- und Fachbücher eben nicht unbedingt für den Rucksack und den Strand geeignet sind, weil es meistens keine billigen Paperback-Ausgaben sind und in vielen Fällen auch noch ziemlich dick. Zu gebrauchten Büchern aus der Bucht hätte ich Dir auch nicht geraten, da auch viele bereits ältere "Klassiker" in ihren aktuellen Auflagen aktualisierte Kapital enthalten, die die aktuelle Situation mit einbeziehen.

Beitrag 29.01.2011, 07:54

MapleHF
Fin hat geschrieben: Man mag sich wie auf einer Einbahnstraße fühlen, daß liegt an der Überschrift "gold.de".
Und Du durftest Dein taktisches Gold auch verkaufen. Das war eine gute Idee. Ich fand Deinen Faden "Profit taking" wirklich gut.
Wer von dem, was er selbst macht, absolut überzeugt ist, kann auch andere das machen lassen, wovon sie überzeugt sind. Wer zwanghaft versucht, andere von seiner eigenen Meinung zu überzeugen, hegt vielleicht unterbewußt doch Zweifel. DEN richtigen Weg gibt es nicht, weil jeder eine andere Ausgangsposition und ein anderes Ziel hat.
Fin hat geschrieben: ABER (und das ist ein MÄCHTIGES ABER), im Gegensatz zu Dir fällt mir in diesen Tagen kaum eine Alternative ein. Deine Aussagen sind oft zu verwaschen, als daß ein anderer Dir folgen wollte. Du schreibst gern "da gibt es ja noch so viel mehr" oder "andere Spielfelder" - welche, wo, wie...
Ich darf von mir behaupten, daß ich erkläre. Du bist eher ein Hinweiser.
Richtig, es fehlen konkrete Hinweise. Und ich persönlich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass ich nur dort erfolgreich bin, wo ich Ahnung habe. Daher lasse ich die Finger von Sachen, wo ich keine Ahnung oder gar Zweifel habe. Zudem lesen sich die Hinweise von Goldammer häufig so, als von Börsenbüchern abgeschrieben.
Fin hat geschrieben: Auch ich suchte in der Einbahnstraße nach Alternativen und erkläre sie. Zuletzt kam daraufhin vom Krösus ein selten dummer Text und oben drauf ein Moderator der ihm Beifall klatschte. Das sind sicher keine schönen Momente, besonders wenn sie von Seiten kommen, die Du eigentlich dachtest wertschätzen zu können - aber da muß man durch.
Ich kann mich an den konkreten Fall jetzt nich erinnern, aber wir sind ja nicht in erster Linie hier, um uns gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, sondern um Meinungen auszutauschen. Solange auch verschiedene Meinungen auf eine respektvolle Art und Weise diskutiert werden, ist das in Ordnung. Wenn mal einer übers Ziel hinausschießt, sollte man es auch nicht persönlich nehmen ;)
Fin hat geschrieben: Als ich die Bücherfrage stellte, bekam ich nur und ausschließlich von Maple eine Antwort. Zwei seiner Tipps habe ich gekauft und werde sie lesen. Kein anderer, kein Moderator (alle unbelesen?), keine Goldammer gab sich hin mir einen Buchtipp zu geben.
Warum nicht?
Wegen der Einbahnstraße?
Viele haben Angst sich hier etwas zu vergeben. Wer sich offenbart, macht sich verwundbar. Hier gibt es alle Sorten von Menschen und Hintergründen, wie ich aus PNs weiß.
Auch deshalb hatte ich Dir die Tipps als PN geschrieben. Denn es gibt zu viele "Schlaumeier(innen)", die zwar selbst keine Vorschläge bringen, aber dann die Vorschläge von anderen zerreissen und dazu hatte ich keine Lust. Das lag aber nicht zuletzt an der Mitglieder-Inflation Anfang Januar, früher sind hier Bücher durchaus ernsthaft diskutiert worden. Es sind auch im Januar neue Mitglieder hierhergekommen, die hochinteressante Beiträge liefern, aber es gibt seitdem hier auch Mitglieder, die irgendwie dem Zwang unterliegen, in jedem Beitrag antworten zu müssen, nur um der Antwort willen. Ich muss gestehen, bei manchen Beiträgen kann ich trotz überlegens nicht erkennen, was sie eigentlich sagen möchten, oder wo der Bezug zum eigentlichen Diskussionsthema ist. Na ja, Hauptsache der Postingzähler ist eins weitergesprungen.
Fin hat geschrieben:Es ist eben viel einfacher mit dem Mainstream zu gehen.
Und wer davon abweicht, wird nicht zuletzt von Goldammern gepickt - dabei sind weder des zerhackte Ahornblatt noch ich Goldbugs im eigentlichen Sinn. Das sollte Dir doch gefallen müssen. Tut es aber nicht, denn an den klaren Kanten die ein Maple Dir liefert, wetzt Du schon Dein Schnäbelchen seit ich hier meinen ersten Auftritt hatte.
Wobei der Mainstream ja nicht das ist was hier diskutiert wird. Wir Edelmetallanleger sind ja immer noch ein prozentual kleiner Anteil der Bevölkerung. Letztendlich haben wir uns ja auf dieser Plattform zusammengefunden, weil wir es sind, die gegen den Strom schwimmen und unser Geld dem System entziehen.

Und nun kommt die Forderung, dass wir uns gefälligst der Optimismus-Propaganda anschließen sollen.

Wer Optimismus lesen will, braucht doch nur die Mainstream-Medien lesen:
- Da wird von Aufschwung XXL gesprochen, obwohl wir noch nicht mal das Vorkrisenniveau erreicht haben
- Da wird Deutschland als so stabil und reich dargestellt, obwohl es selbst heute mit einer Verschuldungsquote von deutlich über 60% des BIP die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen würde.
- Da freut man sich über getürkte, sinkende Arbeitslosenzahlen, obwohl die Arbeit als ganzes kaum zugenommen hat, weil der Anstieg der Beschäftigung hauptsächlich auf Teilzeit-Jobs beruht.
- Da wird uns mit geschönten Warenkörben, die zudem hedonisch berechnet werden, eine niedrige Inflation vorgegaukelt usw. usw.

Ich habe letzte Woche einige Nebenkostenabrechnungen für Mieter gemacht. Da steigen die Energiekosten, das steigen Grundsteuern, da steigen Kosten für Wasser und Abwasser. Schwups sind 200 - 300 € Nachzahlung beisammen. Zudem werden die Vorauszahlungen um 25 - 30 €/Monat erhöht.

Wenn man dann noch hinzuaddiert, was der Einzelne (hier in unserer Gegend mit fast nicht vorhandenem öffentlichem Nahverkehr) zusätzlich an der Tankstelle ausgeben muss, dann fehlen schnell 50 € monatlich. Dazu kommen dann noch höhere Krankenkassenbeiträge usw. usw.. Das sind alles Dinge die den Leuten voll beim Konsum fehlen. Hier kann ich keine positiven Aspekte für die Wirtschaft erkennen, die mich veranlassen würden, in Aktien zu gehen oder in Optimismus zu schwelgen. Fakt ist doch, dass die Einkommen des Mittelstandes bei weitem nicht in dem Maß steigen wie die Fixkosten. Somit wird der Betrag, der zu freien Verfügung wie Konsum oder Sparen, steht kleiner. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass auch die Sparquote steigt (Angstsparen?) dann steht für Konsum deutlich weniger Geld zur Verfügung als früher.

Ich wäre gerne optimistischer, nicht zuletzt weil ich Kinder habe. Aber die Antwort auf meine Frage, was den konkret besser geworden ist und den Optimismus rechtfertigt, ist mir Goldammer leider schuldig geblieben :(

MapleHF
Zuletzt geändert von MapleHF am 29.01.2011, 08:33, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 29.01.2011, 08:03

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Ladon
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goldammer hat geschrieben:... sie sollten es sein, die Vielschreiber (>1000 Beiträge), die Moderatoren, die Älteren und die "Gurus", die den jungen Menschen die Vielseitigkeit der Vermögensbildung vor Augen führen, ...
Nein. Das hier ist kein Beratungsangebot für Vermögensbildung und -aufbau, sondern das gold.de Forum, wo sich Leute, die aus den verschiedensten Gründen physisch Edelmetalle kaufen, genau darüber austauschen "sollen".

Darüber hinausgehende Themen werden gerne - so lange der Rahmen gewahrt bleibt - gesehen. Irgendeinen Missionierungsgedanken gibt es aber nicht.
Zuletzt geändert von Ladon am 29.01.2011, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 29.01.2011, 08:07

MapleHF
Diese Frage hatte ja schon der gute alte Henry Ford beantwortet: Reich wird man nicht durch das Geld das man verdient, sondern durch das Geld, das man nicht ausgiebt ;)

MapleHF

Beitrag 29.01.2011, 08:16

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MapleHF hat geschrieben:Auch deshalb hatte ich Dir die Tipps als PN geschrieben. Denn es gibt zu viele "Schlaumeier(innen)", die zwar selbst keine Vorschläge bringen, aber dann die Vorschläge von anderen zerreissen und dazu hatte ich keine Lust
Ich hoffe, Du meinst jetzt nicht mich und meine Kritik an dem Buch von Dirk Müller? :wink:
Ansonsten würde ich mich über Deine Bücherliste auch sehr freuen (auch per PN).

Beitrag 29.01.2011, 08:37

MapleHF
... nö, Du warst nicht gemeint ;)

Hab letzte Woche meine PN-Ordner gelöscht, daher ist die Liste nicht mehr da.

MapleHF

Beitrag 29.01.2011, 09:38

Fin
Vielleicht einmal etwas alten Hintergrund mit einem aktuellem Bezug zum Thema „Optimismus“.

Ich habe ein altes Buch („Erinnerungen“, 1978) von Ludwig von Mises (1881-1973). Er bewundert darin den Prof. Carl Menger (1840-1921), welcher noch nicht vierzigjährig (also vor Mises’ Geburt!) gesagt haben soll:
„Die Politik, die die europäischen Mächte verfolgen, wird zu einem fürchterlichen Krieg führen, der mit grauenhaften Revolutionen, mit völliger Vernichtung der europäischen Kultur und mit Zerstörung des Wohlstandes aller Völker enden wird. In Vorraussicht dieser unabwendbaren Ereignisse kann man nur die Anlage in gehortetem Gold und etwa noch die in Effekten der beiden skandinavischen Länder empfehlen.“ In der Tat hatte Menger seine Ersparnisse in schwedischen Wertpapieren angelegt.
Wie viele Jahre mußte der Menger sich wohl verspotten lassen? (Marc Faber läßt derzeit sehr ähnliche Texte ab, wohlwissend, daß sein Interviewer geschockt sein muß.)
Wenn ich sage, mir fiele kaum etwas anderes als EM ein, geht es mir wie diesem Altvorderen.
Ich habe EM und Geld in Asien, daß ich als „heutiges“ Schweden verstehe.

Diese ganze Aktieneuphorie ist zu viel billigen Geld geschuldet. Aber dieses Aktienspiel, das derzeit läuft, erinnert mich an die Reise nach Jerusalem. Ich verneine nicht, daß es besser gewesen wäre im Börsentief Aktien gekauft zu haben und vielleicht erst jetzt (zurück) in EM zu switschen. Ich gebe zu, daß ich mir dieses UNBÄNDIGE Gelddrucken niemals hätte vorstellen können. Ich hätte mir niemals träumen lassen, daß diese US-Fondsleute recht bekommen könnten. Aber das haben sie – soweit. Aber das bedeutet eben auch, daß ich nun Ben B. für den Adolf H. der Finanzmärkte halte und als solcher wird er in die Geschichtsbücher gehen.

Gestern schaute ich bloomberg. Um 12.04 Uhr CMT blendete man dort eine Liste ein:
Debt Nations - 2010 Est. Debt to GDB Ratio (also: 2010 geschätzte Schuldenquote zum Bruttosozialprodukt eines Landes):
Japan – 200%
Greece – 144%
Italy – 118%
Irland – 99%
U.S. – 59%
Nein, kein Tippfehler! Na dann ist ja alles gut, oder?

Ich stehe ohne Zweifel in meinen Ansichten für die der Österreichischen Schule. Das bringt mich zu den Ansichten Mengers oder von Mises’. Das ist eine steinalte Lehre, an die ich glaube – so schwer das manchmal fällt.
Andere hier haben andere Hintergründe für ihr EM Investment. Der böse Zins bzw. der Josefpfennig bspw. ist ein völlig anderer Grundgedanke. Diese Idee muß eigentlich dazu führen, daß Anhänger sich dem Bankensystem immer so weit wie geht fern halten. Es ist ein grundsätzliches Mißtrauen.

Doch egal zu welcher Art Überzeugungstäter man gehört – ob nur auf Zeit oder dauerhaft – in diesen Tagen warten die Überzeugten auf die Erfüllung ihrer Theorien. Das heißt ein Wechseln aus ihren EM-Anlagen ist eigentlich unmöglich. Die offiziellen Nachrichten (wie Maple anmerkt) sind rosarot – recht hat er! Die USA haben 59% debt to GDP. Also mir bleibt da schon die Spucke weg. Denn dies scheint mir schlimmer als:
"Eine Regierung sieht sich immer dann genötigt, zu inflationistischen Maßnahmen zu greifen, wenn sie den Weg der Anleihebegebung nicht zu betreten vermag und den der Besteuerung nicht zu betreten wagt, weil sie fürchten muss, die Zustimmung zu dem von ihr befolgten System zu verlieren, wenn sich seine finanziellen und allgemein wirtschaftlichen Folgen allzu schnell klar enthüllen. So wird die Inflation zu dem wichtigsten psychologischen Hilfsmittel einer Wirtschaftspolitik, die ihre Folgen zu verschleiern sucht. Man kann sie in diesem Sinne als ein Werkzeug antidemokratischer Politik bezeichnen, da sie durch Irreführung der öffentlichen Meinung einem Regierungssystem, das bei offener Darlegung der Dinge keine Aussicht auf die Billigung durch das Volk hätte, den Fortbestand ermöglicht." - Ludwig von Mises
Wenn der alte Mises schon Inflation als antidemokratisch verstand – wie würde er wohl die heutigen Nachrichten beurteilen?
Ich wäre so gern optimistischer. Ich hasse es ein Goldbug zu sein. Aber man muß sich entscheiden entsprechend seiner persönlichen Wahrnehmung. Und da die USA nur 59% debt to GDP haben, muß ich nun mein Gold verkaufen oder an eine dreiste Lüge glauben. Nun denn…

Beitrag 29.01.2011, 10:19

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Goldhaehnchen
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MapleHF hat geschrieben:Es sind auch im Januar neue Mitglieder hierhergekommen, die hochinteressante Beiträge liefern, aber es gibt seitdem hier auch Mitglieder, die irgendwie dem Zwang unterliegen, in jedem Beitrag antworten zu müssen, nur um der Antwort willen. Ich muss gestehen, bei manchen Beiträgen kann ich trotz überlegens nicht erkennen, was sie eigentlich sagen möchten, oder wo der Bezug zum eigentlichen Diskussionsthema ist. Na ja, Hauptsache der Postingzähler ist eins weitergesprungen.MapleHF
Da ich mich hier mit angesprochen fühle, bezogen auf den Punkt "Mitglied seit Januar", stelle ich mir natürlich die Frage, ab wann ein Posting sinnvoll und informativ ist :?:

Wahrscheinlich ist dieses schon nicht informativ - allerdings bin ich ganz ehrlich und fühle mich als unerfahrener und nicht Börsen Crack und Chartanalyst etwas in die Devensive gedrängt. Denn wann es es wert zu antworten oder eine Frage zustellen smilie_08

Davon ab, finde ich diesen Thread wesentlich sinnvoller, als z.B. die Diskussion "Wird Hartz IV abgeschafft", wenn sicherlich auch ein interessantes Thema - aber für diese Forum eher nur am Rande relevant.
Abschließend möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass dieser Kommentar ausschließlich dazu dient, meinen Postingzähler zu pushen smilie_10 nein wirklich meine Zeit investiere ich sicherlich nicht immer sinnvoll, aber gewiss nicht um des Schreibenswillen irgend einen Blödsinn von mir zugeben.

Ich hoffe meine "Sorge" respektive mein Gedanke wurde einigermaßen verständlich transportiert.
Ihr Rat gefällt mir nicht! Haben Sie vielleicht einen anderen für mich?

Beitrag 29.01.2011, 10:36

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Fin hat geschrieben:Gestern schaute ich bloomberg. Um 12.04 Uhr CMT blendete man dort eine Liste ein:
Debt Nations - 2010 Est. Debt to GDB Ratio (also: 2010 geschätzte Schuldenquote zum Bruttosozialprodukt eines Landes):
Japan – 200%
Greece – 144%
Italy – 118%
Irland – 99%
U.S. – 59%
Nein, kein Tippfehler! Na dann ist ja alles gut, oder?
Wobei die US-amerikanischen Zahlen im Verdacht stehen, gefälscht/manipuliert zu sein (BIP mindestens 30 % zu hoch).

Beitrag 29.01.2011, 10:49

MapleHF
... dafür sind die Schulden mindestens 30% zu niedrig angesetzt, dann gleicht sich das wieder aus smilie_20

Beitrag 29.01.2011, 10:51

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Donki
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"Der Crash-Professor rät zum Aktienkauf" ist doch nichts weiter als ein reißerischer Artikel, damit die Leute die Zeitschrift kaufen. Was hat denn Max Otte wirklich gesagt? Da mir 3,- Euro für diese Zeitschrift zu viel sind, habe ich den Artikel nicht gelesen. Ich denke, Max Otte wird eher gesagt haben, dass man zur Zeit nicht jede x-beliebige Aktie kaufen kann und viele Aktien zu teuer sind und verkauft werden sollten. Das Geld kann man dann in Aktien stecken, die die Rally der letzten Monate nicht mitgemacht haben: z.B. Versorger und Pharmatitel.
In einem Interview im Internet hat er auch die Meinung vertreten, man solle jetzt nicht mehr auf Indices (z.B. in Form von ETFs) setzen, sondern sich eben auf einzelne Aktien konzentrieren. Klingt doch ganz vernünftig.

Beitrag 29.01.2011, 10:54

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Donki
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"Der Crash-Professor rät zum Aktienkauf" ist doch nichts weiter als ein reißerischer Artikel, damit die Leute die Zeitschrift kaufen. Was hat denn Max Otte wirklich gesagt? Da mir 3,- Euro für diese Zeitschrift zu viel sind, habe ich den Artikel nicht gelesen. Ich denke, Max Otte wird eher gesagt haben, dass man zur Zeit nicht jede x-beliebige Aktie kaufen kann und viele Aktien zu teuer sind und verkauft werden sollten. Das Geld kann man dann in Aktien stecken, die die Rally der letzten Monate nicht mitgemacht haben: z.B. Versorger und Pharmatitel.
In einem Interview im Internet hat er auch die Meinung vertreten, man solle jetzt nicht mehr auf Indices (z.B. in Form von ETFs) setzen, sondern sich eben auf einzelne Aktien konzentrieren. Klingt doch ganz vernünftig.

Beitrag 29.01.2011, 10:59

MapleHF
Goldhaehnchen hat geschrieben:
MapleHF hat geschrieben:Es sind auch im Januar neue Mitglieder hierhergekommen, die hochinteressante Beiträge liefern, aber es gibt seitdem hier auch Mitglieder, die irgendwie dem Zwang unterliegen, in jedem Beitrag antworten zu müssen, nur um der Antwort willen. Ich muss gestehen, bei manchen Beiträgen kann ich trotz überlegens nicht erkennen, was sie eigentlich sagen möchten, oder wo der Bezug zum eigentlichen Diskussionsthema ist. Na ja, Hauptsache der Postingzähler ist eins weitergesprungen.MapleHF
Da ich mich hier mit angesprochen fühle, bezogen auf den Punkt "Mitglied seit Januar", stelle ich mir natürlich die Frage, ab wann ein Posting sinnvoll und informativ ist :?:

Wahrscheinlich ist dieses schon nicht informativ - allerdings bin ich ganz ehrlich und fühle mich als unerfahrener und nicht Börsen Crack und Chartanalyst etwas in die Devensive gedrängt. Denn wann es es wert zu antworten oder eine Frage zustellen

Davon ab, finde ich diesen Thread wesentlich sinnvoller, als z.B. die Diskussion "Wird Hartz IV abgeschafft", wenn sicherlich auch ein interessantes Thema - aber für diese Forum eher nur am Rande relevant.
Abschließend möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass dieser Kommentar ausschließlich dazu dient, meinen Postingzähler zu pushen smilie_10 nein wirklich meine Zeit investiere ich sicherlich nicht immer sinnvoll, aber gewiss nicht um des Schreibenswillen irgend einen Blödsinn von mir zugeben.

Ich hoffe meine "Sorge" respektive mein Gedanke wurde einigermaßen verständlich transportiert.
Liebes Goldhähnchen,

hier ziehst Du Dir einen Schuh an, der Dir nicht paßt. Sofern Du Dich angesprochen gefühlt hast, tut mir das leid.

Ich schrieb bewußt von Leuten, die meinen in jedem Thema was schreiben zu müssen. Das bist Du ja nicht.

Ganz ehrlich dieser Beitrag hier ist der erste von Dir, der mir auffällt.

Ich will es präzisieren, sieh Dir mal die Postings der Leute an und dann schau in deren Profil, wie hoch die Zahl der durchschnittlichen Postings pro Tag ist. Wenn Du dort Werte mit deutlich über 10 Beiträge pro Tag findest, dann hast Du die gefunden, die ich meine. Du stehst bei 0,75 ;)

Das liegt ganz einfach daran, dass man über einen sinnhaften Beitrag ein wenig nachdenken muss. Da wir ja auch noch arbeiten müssen, kann keiner mehr als 10 sinnvolle Beiträge am Tag leisten.

Da wird meist etwas "hingerotzt" Hauptsache man hat was geschrieben und der Postingzähler ist weitergesprungen.

Zusätzlich gab es einige Leute, die möglichst schnell ihre 5 Postings zusammenbringen wollten, um etwas bei den Kleinanzeigen anbieten zu könne. Auch das trifft für Dich nicht zu.

Daher: DU WARST UND BIST ABSOLUT NICHT GEMEINT!!!

Das Hartz-IV-Thema wäre ein sehr interessantes gewesen, auch in diesem Umfeld. Jedoch hatten die Umgangsformen in dem Faden derart gelitten, dass eine sachliche Diskussion nicht mehr möglich war. Man kann auch unterschiedlicher Meinung sein, ohne sich an die Gurgel gehen zu müssen.

MapleHF

Beitrag 29.01.2011, 11:08

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Wohnort: Im Herzen Deutschlands
@Fin, Maple

ein öffentliches Nachdenken, bei dem der Schreiber am Anfang nicht weiß wie er enden wird, liegt mir nicht so sehr.
Ich mag es strukturierter mit Theorie, Überlegungen, Ergebnissen und nachfolgendem Handeln.

Die Theorie der östereichischen Schule z.B. mit der Idee CUB (crack-up-boom) halte ich für einen schlüssigen
Handlungsansatz.

Als Beispiel für eine realistische, optimistische und flexible Herangehensweise sehe ich neben dem
Prof. Otte, Dr. J. Erhard u.v.a.

Als Benchmark der Wirtschaftsentwicklung kann man die dreißig besten Standardwere der deutschen
Industrie (100% Zuwachs in zwei Jahren) genauso nehmen wie einen (EM)-Aktienindex
(700% Zuwachs in drei Jahren).

MfG
.
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Beitrag 29.01.2011, 11:54

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Wohnort: Rheinland
Bei der Diskussion hier habe ich den Eindruck, manche hören sich selbst gern reden.
Um das Ganze mal auf einen Punkt zu bringen:
Entweder man kennt die relevanten Zahlen und Fakten und bereitet sich durch EM-Kauf auf die Zukunft vor oder man will seinen Gewinn optimieren und spielt an der Börse rum.
Das sind 2 Paar Schuhe, die nicht zusammen passen.
Zukunftvorbereitung halte ich für seriös und wichtig, die Börse ist ein Spielplatz für Leute, die zuviel Geld haben.

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