Menschenrecht auf Rendite?

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 20.01.2012, 21:58

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AuCluster
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Aber hat nicht RWE auch geklagt, nachdem die Bundesregierung beschlossen hatte, einen Atomausstieg durchzuführen.

http://www.stern.de/wirtschaft/news/gef ... 97085.html

Hier ging es doch letztlich auch um Rendite. Wenn ich mich recht erinnere, musste der Vorstand die Rechte der Aktionäre wahrnehmen. OK, stimmt natürlich, dass bei RWE nicht um Zinsrendite ging, sondern dass ihre schönen Investitionen den Bach heruntergehen.

Beitrag 21.01.2012, 08:39

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Ladon
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AuCluster hat geschrieben:..., dass bei RWE nicht um Zinsrendite ging, sondern dass ihre schönen Investitionen den Bach heruntergehen.
In diesem Fall ging es wohl eher um die "Rechtfertigung" für noch dreistere Strompreiserhöhungen. Ihre Investitionen sind doch längst abgeschrieben.
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Beitrag 21.01.2012, 11:43

Jupp
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Die Strompreiserhöhungen in letzter Zeit wurden aber zum großen Teil duch Subventionen verursacht und die hat nicht RWE etc. zu verantworten. Auch im Mainsteam geht man wohl langsam auf den Irrsin ein, der hier so getrieben wird:

http://www.welt.de/dieweltbewegen/artic ... zeugt.html

Beitrag 21.01.2012, 12:16

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Ladon
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Jupp hat geschrieben:Die Strompreiserhöhungen in letzter Zeit wurden aber zum großen Teil duch Subventionen verursacht und die hat nicht RWE etc. zu verantworten. Auch im Mainsteam geht man wohl langsam auf den Irrsin ein, der hier so getrieben wird:

http://www.welt.de/dieweltbewegen/artic ... zeugt.html
Nix für ungut, aber genau diesen "Glauben" wollen die Konzerne erreichen!

Nur dass diese "Subvenitionen" nur zu einem kleinen Teil aus dem EEG zu begründen sind! Dass darin die Kostensteigerung begründet ist, ist ein Mythos, der meiner Meinung nach momentan ganz gezielt von den Konzernen geschürt wird, weil eine große (ich meine wirklich große) Anzahl von Mini-Anlagen ...
1. ... von kleinen Privatleuten finanzierbar sind (im Gegensatz zu großen Projekten, die nur von Konzernen realisiert werden können und deren Monopolerhalt dienen).
2. ... diese kleinen Privatleute zu Selbstversorgern macht (= KEINE Belastung der Netze je kleiner die Anlage und je besser die Speichermedien).
3. ... damit "kleine" Kunden wegfallen, die mit ihren hohen Abnahmepreisen die Sonderkonditionen der Industrie subventionieren!
4. ... möglichst die Einspeisevergütung weiter gesenkt wird = 20 Jahre garantierte Abnahmepreise für die Stromversorger! Heute erscheint die hoch ... aber wann wird das für die zu einem lukrativen Geschäft? Lange dauert's nicht mehr.

10 Millionen Mini-PV-Anlagen, die ihren Strom mit einem heute schon verfügbaren Batteriesatz zu 100% als Eigenverbrauch produzieren, kosten jeweils gerade mal so viel wie ein besserer Kleinwagen, bringen aber insgesamt die Leistung von ca. 2 AKWs. Und dabei fließt kein Elektron durch's öffentliche Netz! Und für diesen Strom muss nicht der hohe Kleinverbrauchertarif bezahlt werden, der in der Mischkalkulation die Großverbraucher mitbezahlt. Und die "Wichtigkeit" der Großkonzerne würde signifkant sinken.
So sieht's aus.

Und nun fragen wir uns mal, wem das gar nicht in den Kram passt ...
Und wem Großanlagen (AKWs, Offshore-Anlagen, riesige Windparks ... alles für Privatleute unbezahlbar, alles braucht Netzausbau etc.p.p.) viel lieber sind ...
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Beitrag 21.01.2012, 12:21

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RCM
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@ Ladon

warst schneller... :D
wie immer fundiert, so siehts aus, man sieht eine Gefahr fürs eigene Geschäft...

Grüße
RCM
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!
Kurt Tucholsky

Beitrag 21.01.2012, 12:31

Jupp
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Die Windparks, Solarfelder, Biogasanlagen und das ganze Zeug dienen aber nun mal keinem einzigen Menschen zur Energie Selbstversorgung, die dienen ausschiesslich dem Abgreifen der Subventionen, die natürlich insgesamt den Strompreis verteuern. Sieht man ja im Vergleich mit Stromkosten anderer Länder, wo man so etwas unterlässt. Sieht man demnächst auch hier wenn diese Subventionen wegfallen. Die Leute hauen sich Solarpanels aufs Dach und haben nicht mal die notwendigen Wechselrichter und Schaltmassnahmen, um den produzierten Strom im Notfall selber nutzen zu können, lach. Interessanterweise rechnen die Solarpanel Hersteller die Subventionen gleich in den Verkaufspreis der Dinger mit ein, wird eine interessante Erfahrung wenn die Subventionen nicht mehr möglich sind.

Nicht falsch verstehen, ich will hier nicht für RWE etc. reden, aber der geballte Irrsin der hier getrieben wird hat genauso wenig Zweck, das sind sinnlos vergeudete Resourcen. Wenn mal jemand eine funktionsfähige und wirtschaftlich zu betreibende Anlage für den Normalbürger anbieten würde, dann sähe das schon ganz anders aus.

Beitrag 21.01.2012, 13:46

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Ladon
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Sorry, Jupp, bitte sei mir nicht bös', aber Du bist ein Beispiel dafür, wie man auf Propaganda reinfallen kann.
Jupp hat geschrieben:Die Windparks, Solarfelder, Biogasanlagen und das ganze Zeug dienen aber nun mal keinem einzigen Menschen zur Energie Selbstversorgung, die dienen ausschiesslich dem Abgreifen der Subventionen, die natürlich insgesamt den Strompreis verteuern. ...
Genau das habe ich geschrieben. Die großen Anlagen dienen einzig den Konzernen - wie herkömmliche Kraftwerke auch - und in fast so perversem Ausmaß wie AKWs über Jahrzehnte subventioniert wurden (Wirf mal einen Blick in den Haushalt und suche den gut versteckten Posten "Kosten für Atomenergie" ...) Und GENAU DESWEGEN versuchen die Großkonzerne den Leuten zu erzählen, dass es "wirtschaftliche" Großanlagen sein müssen, die wir brauchen!
Jupp hat geschrieben: ... Leute hauen sich Solarpanels aufs Dach und haben nicht mal die notwendigen Wechselrichter und Schaltmassnahmen, um den produzierten Strom im Notfall selber nutzen zu können,
Äh, nun ja. Ohne Wechselrichter geht das schon mal prinzipiell nicht.
Richtig ist, dass die wenigsten wissen, dass sich ihre Anlage (als Teil des Gesamtnetzes sozusagen) bei Stromausfall abschaltet. Dann frag' Dich mal, wer hinter solchen Regelungen steckt!
Mittlerweile zieht die Technik für Pufferlösungen enorm an. Das ist (so munkelt die Branche) DER Markt der nächsten Jahre - denn es geht dabei nicht um den "Desasterfall", dass alles zusammenbricht, sondern UM DIE SIGNIFIKANTE ERHÖHUNG DES EIGENVERBRAUCHS, wenn Du zwischenspeichern kannst. Und wieder: Frag Dich mal, wer dahinter steckt, dass das bislang wenig propagiert wurde!
Jupp hat geschrieben: ... Nicht falsch verstehen, ich will hier nicht für RWE etc. reden, aber der geballte Irrsin der hier getrieben wird hat genauso wenig Zweck, das sind sinnlos vergeudete Resourcen. Wenn mal jemand eine funktionsfähige und wirtschaftlich zu betreibende Anlage für den Normalbürger anbieten würde, dann sähe das schon ganz anders aus.
Tust Du aber - Du fällst auf die Propagandamaschinerie der Strommonopolisten herein. Ich habe oben aufgeschrieben warum.
Was für Ressourcen werden da vergeudet?
Eine Beispielrechnung zum Thema Wirtschaftlichkeit:
Du stellst Dir für ca. 12.000,- (netto) eine Anlage auf Dein Dach, die Dir 2.000 kWh im Jahr liefert (lso eine gaaaanz unwirtschaftliche Minianlage). In diesem Preis ist ein Zwischenspeicher auch mit drin.
Diese 2.000 kWh kannst Du (mit Zwischenspeicher) praktisch zu 100% selbst nutzen (Einfamilienhaus). D.h. Du sparst ungefähr 400,- Stromkosten. Etwa 200,- wirst Du dafür bekommen dass Du das Netz nicht belastest.
Das ist die "Belohnung" für den Eigenverbrauch - was daran "böse Subvention" sein soll verstehe nicht. Denn einerseits heißt es, die Netze müssten ausgebaut werden - wenn man aber was dafür tut, dass genau das nicht geschehen muss, und einen Teil der ersparten Kosten dafür bekommt, sind es "böse" Kosten für die Allgemeinheit! Also bitte.

Ach ja! Es ist eben in Ordnung, wenn die Großkonzerne die Kohle bekommen, aber es ist schlecht, wenn die kleinen es kriegen. DAS steckt dahinter!

Zurück zur Rechnung: Über den Daumen 600,- "Rendite" Deiner "völlig funktionsuntüchtigen, unwirtschaftlichen" Mini-Anlage. Macht mal ca. 5% "Rendite" für das angelegte Geld.
HEUTE! Jeder Cent Strompreissteigerung erhöht (durch die Ersparnis, NICHT weil Dir das jemand zahlen muss, sondern weil Du es nicht einem Energieriesen in den Rachen schmeißen musst) Deine Rendite. In etwa 13 Jahren (bei 5% Steigerung; was eher vorsichtig geschätzt ist) wird sich der Strompreis verdoppelt haben ... in 20 Jahren auf das 2,65fache des heutigen Preises. Und dann laufen Deine Module immer noch.
Und jetzt erzähl mir nochmal dass das nicht "wirtschaftlich" wäre. Dass so eine Anlage "funktioniert" muss ja man wohl nicht diskutieren - wenn sie das nicht täten, wäre das bestimmt schon mal irgendeinem der Besitzer aufgefallen.
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Beitrag 21.01.2012, 14:16

Jupp
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In der wirtschaftlichen Betrachtung fehlen aber so ein paar reale Faktoren. Ob die Panels 20 Jahre funktionieren werden ist so eine Sache, vor allem wenn die von einem der Hersteller kommen, die gerade reihenweise pleite gehen. Für deren ausgefallenen Panels gibt es schon mal keinen Ersatz mehr. Und wie üblich werden die Rückbauskosten vernachlässigt, die Panele darf man nicht einfach in die Mülltonne hauen. Irgendwelche Augleichszahlungen sind Spekulation, auf 20 Jahre durchgängiger Politik kann man eher nicht vertrauen, die denken höchstens bis zur nächsten Wahl und heutzutage nichtmal mehr das. Nach 20 Jahren Betrieb hat es da leicht eine negativ Rendite die sich gewaschen hat.

Schade das es noch nicht wirtschaftlich ist, sich eine saubere Brennstoffzelle in den Keller zu stellen, aber die Technik wird zur Zeit heftig verbessert und ein paar hundert Kilo Batterien im Keller brauchen die auch nicht.

Beitrag 21.01.2012, 14:52

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Jupp hat geschrieben:In der wirtschaftlichen Betrachtung fehlen aber so ein paar reale Faktoren. Ob die Panels 20 Jahre funktionieren werden ist so eine Sache, vor allem wenn die von einem der Hersteller kommen, die gerade reihenweise pleite gehen. Für deren ausgefallenen Panels gibt es schon mal keinen Ersatz mehr. Und wie üblich werden die Rückbauskosten vernachlässigt, die Panele darf man nicht einfach in die Mülltonne hauen. Irgendwelche Augleichszahlungen sind Spekulation, auf 20 Jahre durchgängiger Politik kann man eher nicht vertrauen, die denken höchstens bis zur nächsten Wahl und heutzutage nichtmal mehr das. Nach 20 Jahren Betrieb hat es da leicht eine negativ Rendite die sich gewaschen hat.

Schade das es noch nicht wirtschaftlich ist, sich eine saubere Brennstoffzelle in den Keller zu stellen, aber die Technik wird zur Zeit heftig verbessert und ein paar hundert Kilo Batterien im Keller brauchen die auch nicht.
smilie_01

Und frag' mal die Feuerwehr, was die im Falle eines Brandes machen? Genau, gar nichts!

http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... ennen.html

Beitrag 21.01.2012, 17:06

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Ladon
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AuCluster hat geschrieben: Und frag' mal die Feuerwehr, was die im Falle eines Brandes machen? Genau gar nichts!
Sonst glaubt ihr doch auch nicht alles, was in den Mainstream Medien steht? Komisch. Ich habe bei meiner örtlichen Feuerwehr angerufen - der hat mich ausgelacht und das Wort "Märchen" benutzt.

Beim Frauenhofer Institut stehen Module, die laufen ununterbrochen seit über 20 Jahren.

Wo steht, dass man nicht Module unterschiedlicher Hersteller mischen könnte.

Die "realen Wirtschaftsfaktoren" waren auch nicht gerade überzeugend - eigentlich waren sie gar keine.


Sorry Leute, Ihr macht genau das, was ich oben kritisiert habe: die Konzernpropaganda "nachplappern". Es geht nur darum, die Macht der Stromversorger zu erhalten. Die Art der Stromerzeugung ist denen sowieso egal - es geht nur darum kleine, private Stromerzeugung zu verhindern. Und wenn es praktikable Brennstoffzellen gibt, wird die Konzernmafia ganz ähnliche "Argumente" gegen autarke Kleinstanlagen in die Welt setzen, wetten?
Es geht nämlich ausschließlich um deren Profit. Das liegt doch - eigentlich - auf der Hand. Die Diskussion um Tarifstruktur und die Gefahr des Wegfalls der Teuerstrombezieher (Privathaushalte) wird aber immer schön umschifft.
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Beitrag 21.01.2012, 17:27

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thEMa
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Dieser "assymmetrische Informationszustand" ist aber auch kein Wunder, wenn man mal die Größenordnungen der Mittel vergleicht, die den großen Stromkonzerne und der gesamten vereinten Solarbranche in Deutschland für Lobbyismus und Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung stehen. Ich weiß es jetzt nicht mehr ganz genau, aber bei den großen Energieversorgern hängen da jedenfalls 2 Nullen mehr dran.
Ceterum censeo anatocismum esse delendum

Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

Beitrag 21.01.2012, 17:34

Jupp
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Lass dir mal ein Angebot erstellen zum ordnungsgemassen Abbau und Entsorgung der 12000 Euronen PV Anlage, dann hat sich deine Rendite schon erledigt. Ich möchte lieber nicht wissen wieviele davon im nächsten Dorfweiher verklappt oder bei Nacht und Nebel im Wald vergraben werden müssen. Das der Hersteller die Förderungen schon in den Verkaufspreis mit einrechnet sollte extrem bedenklich stimmen. Das ist ja fast so gut wie ein Fonds Schafsprodukt, wo völlig unabhängig vom Erfolg schon mal eine Bezahlung im Vorraus zu erbringen ist, die VIELLEICHT und nur mit Glück über die Laufzeit wieder reinkommt, in solchen Fällen aber eher nicht. Deswegen besser im Vorraus abzocken ;-)

Immerhin sind uns in diesem Winter bisher Meldungen erspart geblieben von Bekloppten die vom Dach gefallen sind beim Schneeräumen an den Panelen. Ist ja schon schlimm genug das sowas jemand versucht, auch wenn aus physikalischen Gründen belanglos ist, ob zu der Jahreszeit Schnee drauf liegt oder nicht.

Beitrag 21.01.2012, 17:54

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Ladon
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Nochmal ein paar Fakten:
Jupp hat geschrieben:... Ob die Panels 20 Jahre funktionieren werden ist so eine Sache, vor allem wenn die von einem der Hersteller kommen, die gerade reihenweise pleite gehen. Für deren ausgefallenen Panels gibt es schon mal keinen Ersatz mehr. ...
Natürlich kann man im Fall der Fälle andere Panele mit verbauen - baust Du "bessere" in einen bestehenden Generator ein, bringen die natürlich innerhalb dieses Generators nur die Leistung, die das "schlechteste" Panel liefert. Einfach mal einen Techniker fragen, der sich mit Gleichstrom auskennt.
Jupp hat geschrieben:...
Und wie üblich werden die Rückbauskosten vernachlässigt, die Panele darf man nicht einfach in die Mülltonne hauen ...
Wie bei jedem (Kleinst-)Unternehmer, der eine Produktionsanlage kauft, werden die Maschinen abgeschrieben und müssen gegebenenfalls "entsorgt" werden. Das trifft auf den Drucker oder den Bäcker genauso zu wie auf den "Strombauer". DAS sind "reale Wirtschaftsfaktoren", denn JEDER Unternehmer rechnet so.
Und nochmal: Deine "Produktionsstätte" schaltet nach 20 Jahren nicht ab ...
Jupp hat geschrieben:... Irgendwelche Augleichszahlungen sind Spekulation, auf 20 Jahre durchgängiger Politik kann man eher nicht vertrauen, die denken höchstens bis zur nächsten Wahl und heutzutage nichtmal mehr das ...
???
Du bist als Stromerzeuger "Unternehmer" und hast einen zivilrechtlichen Vertrag mit einem Versorgungsunternehmen. Mit Politik hat das nichts mehr zu tun - die Politik sorgt nur dafür, dass das Versorgungsunternehmen momentan einen Vertrag mit Dir schließen muss. Was sollen "Ausgleichszahlungen" in diesem Zusammenhang sein? Ich habe die Stromkosten hochgerechnet - und 5% Strompreiserhöhung p.a. ist wirklich sehr vorsichtig ... sieh Dir mal Deine Stromabrechnungen aus den letzten zehn Jahren an.
Natürlich kann ALLES schief gehen ... wenn man so denkt, sollte man in der Tat kein Gewerbe eröffnen, das ist klar.
Jupp hat geschrieben:...
Nach 20 Jahren Betrieb hat es da leicht eine negativ Rendite die sich gewaschen hat ...
Jeder Unternehmer - und der kleinste Stromerzeuger ist einer - hat seinen Betrieb natürlich versichert. Gegen Ausfall, gegen Schäden an der Produktionsanlage - Standardversicherungen sichern Dir sogar einen Mindestertrag ab. Das würden Versicherungen wohl kaum machen, wenn davon auszugehen wäre, dass PV-Generatoren nicht langfristig funktionieren würden, wenn sie reihenweise ungelöscht abbrennen würden, die Module nach 5 Jahren kaputt gingen, der Wirkungsgrad über den angegebenen Werten absinken würde usw.
Versicherungen neigen ja nicht gerade dazu ihren Kunden Geschenke zu machen. Und wir reden hier (wenn wir von Miniaturanlagen ausgehen) von ungefähr 5,- im Monat für so eine Versicherung. Da kann man erahnen, wie die Schadenswahrscheinlichkeit von Versicherungen eingeschätzt wird.
Jupp hat geschrieben:...
Schade das es noch nicht wirtschaftlich ist, sich eine saubere Brennstoffzelle in den Keller zu stellen, aber die Technik wird zur Zeit heftig verbessert und ein paar hundert Kilo Batterien im Keller brauchen die auch nicht.
Siehe oben ... wenn es so weit ist, werden "die großen vier" schon dafür sorgen, dass es tausendundeinen "guten Grund" dafür gibt, warum Du sowas nicht im Keller haben solltest und warum Großanlagen vieeel besser sind.

Das ist der "asymmetrische Informationszustand", den thEMa meint.
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Beitrag 21.01.2012, 18:12

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Ladon
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Jupp hat geschrieben:Lass dir mal ein Angebot erstellen zum ordnungsgemassen Abbau und Entsorgung der 12000 Euronen PV Anlage, dann hat sich deine Rendite schon erledigt. ...
..., auch wenn aus physikalischen Gründen belanglos ist, ob zu der Jahreszeit Schnee drauf liegt oder nicht.
Nix für ungut, Jupp - aber das ist echter Kokolores.

Wie gerade geschrieben: Das ist eine Produktionsanlage eines Gewerbes. Niemand, der sowas auf dem Dach hat, hat vor diese Produktionsstätte in 20 Jahren abzubauen. Warum auch? Normalerweise werden in einer Produktionsstätte veraltete Teile ausgetauscht. Und jeder Kaufmann berechnet die Kosten, wenn er eine abgeschriebene Maschine tatsächlich entsorgen muss. Mit der gleichen Argumentation kannst Du einem Drucker davon abraten eine neue Druckmaschine zu kaufen, weil der Abbau und der Abtransport so viel kostet.
Wenn der Unternehmer natürlich keine Rücklagen für Erneuerung seines Maschinenparks bildet, ist das unklug. Aber das ist eine Frage des unternehmerischen Handelns - nicht der PV-Anlage. Und mit 20 Jahren garantierten Einnahmen kann man schon ganz gut kalkulieren.

Mit der anderen Aussage offenbarst Du allerdings derart profundes Unwissen, dass ich die Diskussion fast beenden möchte.
Natürlich ist es Unsinn die Module abzufegen - etwa so wie wie in eine Kaffeemühle zu greifen ... einfach gefährlich.
Aber Licht ist Licht - ob Sommer oder Winter. Kälte sorgt sogar für geringere Leitungswiderstände. Im Winter gibt es wenig Ertrag, weil es weniger lang hell ist. Der andere ausschlaggebende Faktor ist der Einfallswinkel. Der kann bei Dächern mit relativ geringer Neigung im Winter sogar günstiger sein als im Sommer, so dass ein klarer Wintertag pro Stunde mehr bringt als ein klarer Sommertag (moderne Module sind nicht mehr so abhängig vom Einfallswinkel, aber bei älteren gibt es solche Fälle tatsächlich).
Die Generatoren laufen prinzipiell im Winter natürlich genauso wie im Sommer.

Und nach wie vor:
Es geht um das Strommonopol! Um viel Geld FÜR DIE KONZERNE. Und UM MACHT.
Wenn die ganzen Schafe, die man jetzt zugunsten der bevorteilten Großkunden rasieren kann wenigstens einen Teil ihres Verbrauchs selber machen würden, wäre das FÜR DIE KONZERNE eine Katastrophe. Bei dem PV-Kleinstanlagen-Bashing geht es ausschließlich darum! Lasst Euch nicht von denen instrumentalisieren!
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Beitrag 21.01.2012, 18:14

Jupp
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Da ich mich mit soetwas auskenne habe ich diverseste Anlagen in diversen Kellern stehen, vom Schiffsdiesel über ne Tonne Batterien bis zur Brenstoffzelle. Alles nur für den Notbetrieb, das RWE und deren Kumpels liefern deutlich billiger. Ich bin auf die ersten bösen Mini Nuklearanlagen von Mitsubishi und so gespannt.

Übrigens kommt keine Stom Gestapo von den Vieren, wenn man seinen Strom selber erzeugt, weder jetzt noch sonst irgendwann.

Beitrag 21.01.2012, 18:20

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Naja. So kann man eine Diskussion auch beenden. Dann halt keine inhaltliche Auseinandersetzung mehr.
War ja sowieso "off-topic"
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Beitrag 21.01.2012, 18:30

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Deichgraf
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@Jupp, die Lebensdauer der Zellen ist schon ein Argument. Firmen geben durchaus Garantie auf 20Jahre bei 85% Output. eine Garantie ist aber immer nur so gut/schlecht wie der Garantiegeber.
Andererseits macht die Solartechnik (nicht nur Photovoltaik) auch Fortschritte.
Es gibt mittlerweile ein Patent für eine besondere Art der Multijunction-technik. Sehr hoher Output, Fertigung nicht teurer als bisher. Leider mangelt es an Geld, um diese Erfindung umsetzen zu können. Einige Prototypen wurden bereits erfolgreich hergestellt. (Hierbei werden nicht Zellen für verschiedene Wellenlängen geschichtet, sondern eine einzelne Zelle "breitbandiger" gemacht. Hoher Wirkungsgrad, weniger Rekombinationen und Eigenerwärmung.)
Es fehlen -je nach Größe und Ausrüstung der Produktionsstätte- so 25-50 Mio. $.
Desweiteren etablieren sich Anlagen mit Stirling-Motor als Stand-Alone-Lösungen. Geheizt wird mit Sonne oder Pellets.
Es gibt auch noch ein Patent (ist zu verkaufen) für eine ultraleichte Vergussmasse der Zellen.
Ein von vielen Insidern berichtetes Problem ist nämlich, dass viele landwirtschaftliche (Neben-) Gebäude einfach nicht so stabile Dächer haben, dass man sie reichlich mit Photozellen bestücken könnte. Die High-Output-Zelle + leichte Vergussmasse würden diese Dachbestückungen (auch unvollständig) rentabel machen.
Trotz der etwas unsicheren Garantieversprechen geht man in Fachkreisen von einer Lebensdauer von über 20 bis sogar über 30 Jahren aus, bei einem Output von über 80 oder 85%. Begutachtungen von Uraltanlagen haben gezeigt, dass die Zellen recht langlebig sind, auch, wenn die Einbettungsmasse Fehler/Beschädigungen/Eintrübungen aufweist.
Angesichts dessen, was noch "im Topf" liegt, hätte ich persönlich ein Problem, heute noch die alte -und teure, da wirkungsgradschwache- Technik zu kaufen.
Auslaufmodelle, denen bessere und billiger Techniken folgen.

Beitrag 21.01.2012, 18:33

Jupp
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Du kannst dich ja hiermit inhaltlich auseinander setzen ;-)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 68,00.html

Ich sagte ja ich habe nichts gegen lokal erzeugte Energie, allerdings sind Windmühlen und Solar Panels nicht unbedingt die Lösung. Es wird andere geben, aber das dauert noch etwas.

Beitrag 21.01.2012, 18:38

Jupp
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@ Deichgraf

Ich weiss das die Firmen 20 Jahre Garantie geben und auch die Zellen anstandlos wechseln. Das hat sich dann aber erledigt wenn der Hersteller insolvent ist, die Zellen sind dann eben Totalverlust. Vielleicht findet man bauähnliche Zellen von anderen die man einbauen kann, vielleicht nicht.
Die ganze Technik muss noch um einiges verbessert werden und es gibt ja eine Menge Ansätze dazu. Die momentane Technik würde ich jedenfalls nicht auf meine eigenen Kosten einsetzen.

Beitrag 21.01.2012, 19:14

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Ladon
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Das sind doch alles technische Fragen, die wir (wahrscheinlich) gar nicht klären können.

Es geht doch darum, dass die systematische "Verteufelung" von PV-Kleinstanlagen offensichtlich (und nur das habe ich mit Beispielrechnungen belegt) in allererster Linie dazu dient eine real bestehende Monopolstellung weniger großer Konzerne abzusichern! Da ist gehörige Skepsis angesagt - so wie man sie in anderen Wirtschaftsfragen gerade hier im Forum (zurecht) ja auch hat.

Ob da jetzt die Technik noch weiterentwickelt werden kann, spielt doch überhaupt keine Rolle. Auffällig ist, dass es einer ganz bestimmten "Gruppe" außerordentlich nutzt, wenn eben nicht zu viele Kleinstanlagen gebaut werden. Wie das im Individualfall des Kleinstunternehmers zu bewerten ist, ist ... eben eine individuelle Frage. Schaue ich mir das "große Ganze" an, werde ich sehr misstrauisch was so manche "Argumente" angeht. Die gute alte "cui bono" Frage ...


P.S.
Der "Wirkungsgrad" spielt - im Gegensatz zu Maschinen die mit Brennstoffen laufen, welche man kaufen muss (wo es also auf das Verhältnis Kosten der hineingesteckten Energie / Ertrag der erzielten Energie ankommt) - wirtschaftlich gesehen eine untergeordnete Rolle! Der "Sprit" kost' nüscht ... es spielt also kaum eine Rolle ob der Wirkungsgrad 90 oder 80% beträgt. Bei einem mit Kohle oder Gas betriebenen Generator ist das hingegen eine wichtige Frage!
Auch das ein Punkt, der m.E. also bewusst hochgespielt wird.
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