Modern Monetary Theory

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 07.04.2019, 10:11

timisch
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Hallo,
da ich auch einige Münzen habe, lese ich hier mit, verstehe aber nicht viel.

Zinsen seien der Grund für allen Übels, konnte man früher lesen. Jetzt haben wir fasst keine Zinsen, aber besser ist es auch nicht. Sind wir jetzt auf dem Weg zur MMT?

"Das Fundament der Theorie ist, dass der Staat alle Ausgaben begleicht, indem er Geld über seine Notenbank schafft. Die Menge des Geldes ist von der potenziellen Wirtschaftskraft des Landes abhängig. Steuern wiederum würden nur dazu dienen, eine Inflation zu verhindern, indem der Staat das Geld wieder einsammelt und umverteilt."
https://www.focus.de/finanzen/boerse/vo ... 69658.html

Ich, als kleiner Mann, sammele jedenfalls weiter meine Münzen.

MfG

Beitrag 07.04.2019, 16:20

lifesgood
timisch hat geschrieben:
07.04.2019, 10:11

Ich, als kleiner Mann, sammele jedenfalls weiter meine Münzen.

MfG
Damit machst Du sicher nichts falsch, egal was passiert oder auch nicht.

lifesgood

Beitrag 08.04.2019, 13:54

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VfL Bochum 1848
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goldmoney hat geschrieben:
08.04.2019, 13:11
.... Also ist unser Geld bald nichts mehr Wert. :-).
Prinzipiell richtig, wobei ich den Begriff "bald" als äußerst dehnbar verstehen würde.
Aber wahrscheinlich wird es letztendlich irgendwann darauf hinauslaufen.
VfL Bochum? -Find ich gut!

Beitrag 08.04.2019, 16:57

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Ladon
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goldmoney hat geschrieben:
08.04.2019, 13:11
...
MMT haben wir schon seit 1913, in etwa. Spätestens seit 1971 in reinster Form. Doch führt sie immer in die Sackgasse. Nur was nichts Wert ist, kostet nichts. Also ist unser Geld bald nichts mehr Wert.
Naja.
Das ist jetzt schon etwas übertrieben. Geld kostet nach wie vor.


Manchmal - was jetzt nicht persönlich gemeint ist - habe ich das Gefühl, dass "die Gegner" des Geldsystems glauben, die "Herren des Geldes" seien Deppen und die Sache unterliege keiner Entwicklung.
Wenn dem so wäre, hätte der Zusammenbruch in den letzten 20 Jahren längst passieren müssen.
Aber das System ist flexibel und bedient sich immer wieder der neuesten "Techniken". Es ist langlebig - das neue System seit den 1970ern besteht als globales Geldsystem nun länger und verbreiteter als der "reine" Goldstandard des späten 19 Jahrhunderts.
Die Gegner aber argumentieren immer noch wie vor 100 (oder 50 - wie man's sieht) Jahren.
Das ist, als ob man versucht, mit Newtons Gleichungen (die ja nicht falsch sind!!!) quantenmechanische Effekte zu erklären. Geht nicht. Vorhersagen sind nicht möglich und die beobachtbaren Dinge bleiben völlig unerklärt und unerklärlich.

Aber das nur nebenbei.

Zinsen werden auch heute noch tüchtig gezahlt!
Die Geldschöpfung findet (ich weiß, manche widersprechen dem) zum großen Teil bei den Geschäftsbanken statt. Kredite sind aber weder privat, noch gewerblich ohne Zinsen zu haben.
Vielleicht sind sie niedrig, aber das Entscheidende ist die Differenz zum Zins, den die Geschäftsbanken an die Zentralbank zahlen!
So gesehen ist die "Zins-Marge" (ich nenne das jetzt mal so) gar nicht so großartig verändert.

Auch das legendäre "Helikoptergeld" war keine MMT-Maßnahme im eigentlichen Sinne, denn dann hätte der Staat SELBST hemmungslos zum Beispiel Arbeitsplätze schaffen müssen und nicht einfach der Wirtschaft Geld zur Verfügung gestellt.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 08.04.2019, 18:11

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Demosthenes
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Registriert: 21.01.2019, 17:22
Man muss nur nach Japan schauen. 240 % Staatsverschuldung, die BoJ mit Abstand größte Eigentümerin von Anleihen und Aktien. Und der YEN ist Fluchtwährung. Schon irgendwie verrückt.
Einfalt statt Vielfalt *
*Frisch geklaut von Wilfried Kahrs

Beitrag 08.04.2019, 19:17

HansBF
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Demosthenes hat geschrieben:
08.04.2019, 18:11
Man muss nur nach Japan schauen. 240 % Staatsverschuldung, die BoJ mit Abstand größte Eigentümerin von Anleihen und Aktien. Und der YEN ist Fluchtwährung. Schon irgendwie verrückt.
Könnte man der Japanischen Mentalität zu schreiben.
Die Japaner kaufen auch bei dieser Staatsverschuldung Japanische Staatsanleihen.

Beitrag 09.04.2019, 09:19

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Igolide
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Beiträge: 144
Registriert: 02.02.2019, 08:19
Genau: Das ist der Unterschied
JAPANER kaufen dort die meisten Staatsanleihen selber.
Japan ist bei eigenen Bürgern verschuldet.
Nich bei Großbanken.
Nur die Dummen zweifeln nicht an ihrem Weltbild

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