Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro
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Meine Erfahrung: Was man Kindern nicht erklären kann, ist fast immer auch unwahr, unnormal oder unverständlich.
Unser Finanzsystem gehört dazu.
Sagen die Währungshüter.
Oder dass den traumhaften Zinsen früherer Jahre auch alptraumhafte Inflationsraten (Kaufkraftverluste) gegenüber standen? So dass der (Negativ-) Ertrag heute besser ist, als in den späten 70ern.
Sagen die Ökonomen.
Dass der Kaufkraftverlust von Gold durch einen nahezu gleich bleibenden Preis über mehr als 20 Jahre auch einen richtig langen Atem verlangt hat?
Sagen die Finanzexperten.
Ach ja, P.S.
So weh es mir tut, aber auch das Horten von Gold kostet was. Das Schließfach, den Safe, Zeit (um es zu verstecken).
So gesehen gibt es da auch "Negativzinsen".
P.P.S.
Ich habe, nach allem was man hier so mitbekommt, in meinem "Portfolio" einen vergleichsweise hohen Anteil von Gold. Manchmal glaube ich, dass ich trotz meines wie oben formulierten Misstrauens, letzten Endes dann doch größeres Vertrauen in das Edelmetall habe, als so manch'
anderer, der gern den "Goldbug" gibt.
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Man sollte aber nicht vergessen, dass die Bank Dein Geld nicht nur kostenlos auf Sparkonten verwaltet, sondern noch minimal verzinst. Ich möchte große Summen Bargeld nicht zu Hause liegen haben.BOB hat geschrieben:Meine Kinder haben die Meldungen von den Negativzinsen gehört und mich gefragt: "Wie kann es sein, dass man Geld auf die Bank bringt und nicht mehr sondern weniger Geld zurückbekommt?" Nächste Frage: "Warum bringt man es denn dann überhaupt noch dahin und behält es nicht einfach?" Und schließlich: "Gold ist davon doch nicht betroffen, oder?"
Meine Erfahrung: Was man Kindern nicht erklären kann, ist fast immer auch unwahr, unnormal oder unverständlich.
Unser Finanzsystem gehört dazu.
Noch ein Tipp: Ich weiß nicht wie alt Deine Kinder sind, aber ich würde meinen Goldbesitz kleinen Kindern nicht unbedingt ausführlich erklären, wegen rumerzählen. Auch wenn Du denen das wirklich ans Herz legst darüber zu schweigen fällt das kleinen Kindern meines Erachtens schwer.
Kannst es mal mit der Erklärung versuchen: "Osteuropäische Innenarchitekten könnten unser zu Hause aufbewahrtes Vermögen auf Null inflationieren".BOB hat geschrieben:Meine Kinder haben die Meldungen von den Negativzinsen gehört und mich gefragt: "Wie kann es sein, dass man Geld auf die Bank bringt und nicht mehr sondern weniger Geld zurückbekommt?" Nächste Frage: "Warum bringt man es denn dann überhaupt noch dahin und behält es nicht einfach?" Und schließlich: "Gold ist davon doch nicht betroffen, oder?"
Meine Erfahrung: Was man Kindern nicht erklären kann, ist fast immer auch unwahr, unnormal oder unverständlich.
Unser Finanzsystem gehört dazu.
Von mir aus könnten sie mein Geld auch mit 5% belasten, wenn wir damit in absehbarer Zeit unsere Staatsschulden abbauen würden. Nur dummerweise fallen dem Staat immer neue Möglichkeiten ein die Mehreinnahmen anderweitig auszugeben.
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Den kannte ich noch gar nicht .Goldinho hat geschrieben: .....
Kannst es mal mit der Erklärung versuchen: "Osteuropäische Innenarchitekten könnten unser zu Hause aufbewahrtes Vermögen auf Null inflationieren".
.....
Mir geht es um die "Lehre" für junge Menschen, die sich früher gefreut haben, dass der Inhalt des Sparschweins sich auf ihrem Konto (trotz Inflation) etwas vermehrte.
In jedem Schulbuch steht, warum es Zinsen gibt, wenn man Geld z.B. über die Bank oder an den Staat verleiht, also vorübergehender Liquiditätsverzicht, Rückzahlrisiko usw., und warum man Zinsen zahlen muss, wenn man sich etwas leiht.
Aber es ist schon interessant, wie sich die Stimmung angepasst hat.
Inzwischen soll ein Geldbesitzer froh sein, wenn er nach Jahren knapp den Einsatz wiederbekommt. Die Bank als Tresor, der Staat als Garant.
Die Gründe kenne ich selbstverständlich. Aber ich bleibe dabei: Eine sehr seltsame Zeit.
Wie wäre es mit folgender Erklärung:BOB hat geschrieben:Ich sage doch nicht, dass ich mein Geld bündelweise unter dem Kopfkissen lagern und mein Gold im Keller stapeln würde.
Mir geht es um die "Lehre" für junge Menschen, die sich früher gefreut haben, dass der Inhalt des Sparschweins sich auf ihrem Konto (trotz Inflation) etwas vermehrte.
In jedem Schulbuch steht, warum es Zinsen gibt, wenn man Geld z.B. über die Bank oder an den Staat verleiht, also vorübergehender Liquiditätsverzicht, Rückzahlrisiko usw., und warum man Zinsen zahlen muss, wenn man sich etwas leiht.
Aber es ist schon interessant, wie sich die Stimmung angepasst hat.
Inzwischen soll ein Geldbesitzer froh sein, wenn er nach Jahren knapp den Einsatz wiederbekommt. Die Bank als Tresor, der Staat als Garant.
Die Gründe kenne ich selbstverständlich. Aber ich bleibe dabei: Eine sehr seltsame Zeit.
Geld bringt keine Zinsen, weil es zu viele Leute (gerade in D) gibt, die Sparen zu wenige, die Geld haben wollen, um zu investieren. Wenn die Privathaushalte, die Unternehmen (siehe z.B. http://www.welt.de/finanzen/article1535 ... raghi.html) und der Staat (schwarze Null) alle sparen... wer ist dann bereit Zinsen für Kredite in nennenswerter Höhe zu zahlen? Griechenland? Ukraine? Na Prost...
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Die Aussage ist ziemlicher BlödsinnSapnovela hat geschrieben: Wie wäre es mit folgender Erklärung:
Geld bringt keine Zinsen, weil es zu viele Leute (gerade in D) gibt, die Sparen zu wenige, die Geld haben wollen, um zu investieren. Wenn die Privathaushalte, die Unternehmen (siehe z.B. http://www.welt.de/finanzen/article1535 ... raghi.html) und der Staat (schwarze Null) alle sparen... wer ist dann bereit Zinsen für Kredite in nennenswerter Höhe zu zahlen? Griechenland? Ukraine? Na Prost...
Zu sagen die Zinsen sind niedrig,weil alle sparen ist gelinde gesagt ein riesiger Witz
Leute,Firmen müssen sich IMMER Geld leihen. Das ist so sicher wie dass Amen in der Kirche.
Je größer der Zinssatz,den man fürs sparen bekommt, um so eher spart man natürlich.
Je weniger Geld man fürs sparen bekommt, um so eher gibt man es aus. Das ist ja der Sinn von Gold Man Sachs Draghis Niedrigzinspolitik. Die Leute sollen das Geld ausgeben, die Firmen investieren,weil sparen sich nicht lohnt.
Funktioniert nur nicht so einfach,weil das ganze natürlich deutlich komplexer ist als einfach nur Zinsen runter = Geld ausgeben , Zinsen rauf = alle Sparen.
So oder so haben aber primär Reiche was von Draghis Geldpolitik und wir kleinen Deppen sind die gearschten.
Viele werden in Jahren froh sein können,wenn ihre Altersvorsorge noch soviel Geld einbringt,wie sie eingezahlt haben.Die garantierte Mindestzins ist jetzt ja mittlerweile auf "lachhaft" gesenkt worden.
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Die Sparmotive der Deutschen erinnern an die Finanzkrise: Der „Notgroschen“ ist gefragt wie nie. Unter der Nullzinspolitik der EZB leiden besonders Menschen mit geringem Einkommen:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/gel ... 23867.html
HenryMorgan hat geschrieben:Die Aussage ist ziemlicher Blödsinn ...Sapnovela hat geschrieben: ... Wenn die Privathaushalte, die Unternehmen (...) und der Staat (schwarze Null) alle sparen... wer ist dann bereit Zinsen für Kredite in nennenswerter Höhe zu zahlen? Griechenland? Ukraine? Na Prost...
Zu sagen die Zinsen sind niedrig,weil alle sparen ist gelinde gesagt ein riesiger Witz ...
Leute,Firmen müssen sich IMMER Geld leihen.
...
Nein, es ist kein Blödsinn. Wenn jemand seine Ausführung mit "Wie wäre es mit folgender Erklärung" beginnt, ist es Blödsinn ihn so anzugehen! Denn es ist nicht mal eine Aussage, sondern eine Frage gewesen.
"Sap" spricht von Krediten in "nennenswerter Höhe". Ich gehe bei dieser Formulierung davon aus, dass er NICHT von Privatkrediten spricht oder den 100.000, die der Schreiner für eine neue Maschine braucht. "Sparen" von Staat, Firmen und Privathaushalten hat selbstredend einen gehörigen Einfluss auf das Zinsniveau. Was sollte daran "blödsinnig" sein?
Kann natürlich auch bloße Koinzidenz sein, dass die Zinsen im "sparenden Umfeld" herunter gegangen sind.
Solange Super-Mario am Drücker ist, stimmt das. Sollte Jens Weidmann sein Nachfolger werden, steigen die Nominalzinsen und die Effektivzinsen sinken weiter.HenryMorgan hat geschrieben:
Viele werden in Jahren froh sein können,wenn ihre Altersvorsorge noch soviel Geld einbringt,wie sie eingezahlt haben.Die garantierte Mindestzins ist jetzt ja mittlerweile auf "lachhaft" gesenkt worden.
Hallo Ladon,Ladon hat geschrieben:HenryMorgan hat geschrieben:Die Aussage ist ziemlicher Blödsinn ...Sapnovela hat geschrieben: ... Wenn die Privathaushalte, die Unternehmen (...) und der Staat (schwarze Null) alle sparen... wer ist dann bereit Zinsen für Kredite in nennenswerter Höhe zu zahlen? Griechenland? Ukraine? Na Prost...
Zu sagen die Zinsen sind niedrig,weil alle sparen ist gelinde gesagt ein riesiger Witz ...
Leute,Firmen müssen sich IMMER Geld leihen.
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Nein, es ist kein Blödsinn. Wenn jemand seine Ausführung mit "Wie wäre es mit folgender Erklärung" beginnt, ist es Blödsinn ihn so anzugehen! Denn es ist nicht mal eine Aussage, sondern eine Frage gewesen.
"Sap" spricht von Krediten in "nennenswerter Höhe". Ich gehe bei dieser Formulierung davon aus, dass er NICHT von Privatkrediten spricht oder den 100.000, die der Schreiner für eine neue Maschine braucht. "Sparen" von Staat, Firmen und Privathaushalten hat selbstredend einen gehörigen Einfluss auf das Zinsniveau. Was sollte daran "blödsinnig" sein?
Kann natürlich auch bloße Koinzidenz sein, dass die Zinsen im "sparenden Umfeld" herunter gegangen sind.
natürlich geht es um makroökonomische Vorgänge, bei denen ein einzelner 100.000 Euro Kredit keine Rolle spielt. Es geht darum, dass Schulden und Sparen in einer FIAT-Währung 1:1 verbunden sind, denn die Guthaben des einen müssen die Schulden des anderen sein. Wenn nun aber die Privathaushalte, die Unternehmen und der Staat sparen (@HenryMorgan: Nein auch die Unternehmen machen keine neuen Schulden, sondern horten cash seit Rot-Grün die Unternehmenssteuern gesenkt hat), wer nimmt dann die Schulden? Und wie viel ist er bereit zu zahlen, wenn überall Leute auf cash sitzen und ihr Geld nicht angelegt bekommen?
Jeder Schuldenkrise steht auch eine Guthabenkrise entgehen. Das ist schlicht Mathe. Denn es muss immer Schulden + Guthaben = 0 gelten. Die ganzen Vermögenswerte in der Realwirtschaft (EM, Immobilien, Unternehmensanteile, etc.) sind eine andere Sache. Wenn also die Welt mit 60 (?) Billlionen Dollar verschuldet ist... muss es auf der Welt auch Gläubiger geben, die 60 Billionen Dollar in Anleihen, cash und Co haben (kenne zumindest keine Alien-Bank, die Kredite vergibt).
Fragen sind dann doch
- wem gehört das ganze Geld?
- ist es überhaupt möglich auf diese Summen reale Zinsen zu verlangen (irgendwer muss das ja in der Realwirtschaft erst mal erwirtschaften)?
VG
/Sap
Die deregulierten "Finanzmärkte" sind wie ein wucherndes Krebsgeschwür am Leib der Wirtschaft. Es ist ja bezeichend, dass mittlerweile die Wirtschaft als "Realwirtschaft" bezeichnet wird, ganz so, als könnte es auch eine andere geben. Die "Finanzmärkte" sind heute etwa zehnmal größer als die "Realwirtschaft". An den Finanzmärkten wird so getan, als ob Geld Geld verdienen könnte. Das ist aber nicht so, das müsste selbst der dümmste Ökonomidiot begreifen. Also kommt das Geld, das dort verdient wird, entweder
frisch gedruckt von den Notenbanken
von einem Anderen, der es dort verloren hat
oder aus der "Realwirtschaft",
denn nur dort kann Mehrwert geschaffen werden.
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http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anl ... 74927.html
Die Aussage des Fadens wird deswegen aber nicht besserHerebordus hat geschrieben:Amerikanische Notenbank hebt ...
Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro...
ja,vielleicht sogar noch mehr.
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Das ist ja nur die Überschrift des Fadens, die "nicht besser" werden kann.Titan hat geschrieben:...
Die Aussage des Fadens wird deswegen aber nicht besser
...
Im Faden selbst, sind es die User, die das Niveau festlegen.
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Noch eine Anmerkung zum Thema "selbst betroffen sein". Vor ca. sieben Jahren brachten mir Festgelder und Anleihen rund 6k pro Jahr ein. Heute sind es - obwohl mein Vermögen weiterhin zugenommen hat - keine 1k mehr Mein persönlicher Verlust beträgt damit 5 - und nicht 1,4 k. Aber ich weiß, ich bin ja noch einer von den Kleinen...
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Sinkende Zinsen nehmen die meisten Sparer schulterzuckend hin. Doch bei Negativzinsen hört der Gleichmut auf. Deshalb wird bislang auch nur bei kleinen Banken die Reaktion der Kunden getestet:
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/gel ... 72888.html
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- 500 g Barren Mitglied
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"Betroffen sind Privat- und Unternehmenskunden, die mehr als 500.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto haben. "Herebordus hat geschrieben:Hamburger Volksbank führt Negativzinsen ein
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/ham ... 07650.html
Muss ich wohl mal mein Taschengeld umschichten...
Mal im Ernst: Es is doch vernünftig, wenn die Bank "Großanlegern" die Negativzinsen in Rechnung stellt, wenn sonst müssen die Kosten für alle "normalen" Anleger erhöht werden.