Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 23.03.2018, 11:14

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Indiana Jones
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lifesgood hat geschrieben:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Also nicht "So isses", sondern allenfalls Unkenntnis der Zusammenhänge, oder -schlimmer- ein Mangel an Empathie für Menschen, die arm und dumm genug sind, um arbeiten zu müssen.
Hast Du diesen Satz von MGfA nicht gelesen?

Empathie

Eine breite Mehrheit der Menschen ist doch immer noch der Meinung, dass alles gut ist. Ja selbst in den EM-Foren gibt es ja Leute, die der Meinung sind, dass es bis zum St. Nimmerleinstag so weitergeht, weil der Crash noch nicht gekommen ist (ich nenne bewußt keine Usernamen).

lifesgood
Mehrgoldfüralle geht in seiner wirren Theorie davon aus, dass die Mehrheit der Finanzmarkt Teilnehmer nicht "weis, was Geld ist und wo es her" kommt. Er behauptet, dass man für diese Mehrheit aus "Empathie" von Staats wegen Sorge tragen müsse.

Es wundert doch sehr, dass gerade du lieber Lifesgood, als gestandener Geschäftsmann und Geschäftsführer einer mittelständischen GmbH auf derlei Augenwischerei herein zu fallen drohst.

Fakt ist, dass die Finanzmärkte keine Empathie kennen.

Empathie kann sich kaum die Sozialhilfebehörde leisten, da diese das Geld der Steuerzahler an die Bedürftigen umverteilt, damit die weniger Priveligierten in unserer Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben führen können.

Wir reden hier aber nicht über Hilfsbedürftige sonder über den Finanzmarkt.

In dem Casino lautet die Regel Nr. 1, dass die finanzkräftigen Marktteilnehmer ihre Jetons auf gewisse Assets wie Immobilien, Gold, Aktien, Staats - und Unternehmensanleihen setzen können. Von mir aus gerne auch stille Beteiligungen an deiner GmbH oder Wetten auf Kryptowährungen. Egal auf was gesetzt wird. Die Gewinner sind stets diejenigen, die ihre Jetons auf das Feld gesetzt haben, auf dem am Ende des Tages die meisten Jetons liegen geblieben sind. Das nennt man in der Börsenfachsprache dann "Marktkapitalisierung". Diese ist z. B. bei den großen gut gelaufenen Aktienunternehmen wie Google und Apple eben genau aus diesem Grund aktuell besonders hoch.

Wenn mir jetzt einer wie mehrgoldfüralles erklärt, dass ich als Aktionär von Apple Empathie mit den Loosern der Aktonäre der Deutschen Bank haben muss und deshalb die Hälfte meiner Gewinne diesen Spenden soll, dann ist das gelinde gesagt Unsinn. Bei Aktiengewinnen fällt aus gutem Grund Kapitalertragssteuer an. Ebenso bei anderen Spekulationen. Diese Steuer wird jedoch nicht aus "Empathie" sonder auf Grund gesetzlicher Vorgaben erhoben.

Falls du einmal in einem Casino gewinnen solltest, lieber Lifesgood, bleibt es dir unbenommen, wenigstens die Hälfte deiner steuerfreien Gewinne z. B. an einen gemeinnützigen Verein zu spenden oder unter den anderen Spielern am Tisch aufzuteilen. Für letzteres plädierte offensichtlich dein Vorredner "mehrgoldfüralle".
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 23.03.2018, 11:25, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag 23.03.2018, 11:15

Mehrgoldfüralle
@Lifesgood
Manche haben am Monatsende nicht mal so viel über, um ein wenig mit Silber gegenzusteuern.
So isses, und es werden mehr. Das angeblich reichste Land in Europa hat den höchsten Anteil an Geringverdienern. Man stelle sich vor, einer dieser fast Armen bezieht seit Januar einen "werbefreien Börsenbrief". Er hat seine Spargroschen in Aktien angelegt. Herzlichen Glückwunsch.

Beitrag 23.03.2018, 11:32

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Indiana Jones
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:@Lifesgood
Manche haben am Monatsende nicht mal so viel über, um ein wenig mit Silber gegenzusteuern.
So isses, und es werden mehr. Das angeblich reichste Land in Europa hat den höchsten Anteil an Geringverdienern. Man stelle sich vor, einer dieser fast Armen bezieht seit Januar einen "werbefreien Börsenbrief". Er hat seine Spargroschen in Aktien angelegt. Herzlichen Glückwunsch.
Oder noch schlimmer. Man stelle sich vor, einer dieser fast Armen bezieht schon seit Januar 2014 einen "werbefreien Börsenbrief" und kann als Schulschwänzer, der vormittags immer in der Innenstadt Zigaretten und Lederjacken abziehen war, nicht lesen. 2015 hat unser Förderschulabbrecher dann sein Sozialhilfe Schonvermögen samt seinen Erlösen aus den Raubzügen nicht in die Aktien aus dem Börsenbrief sondern in Bitcoin investiert. Nur gut, dass er Dank unseres Sozialstaates, der sich nicht zu schade ist jährlich über 300 Millionen Euro Kindergeld in das Ausland zu überweisen, in jedem Fall und sei es im Knast weiter auf staatliche Unterstützung setzen kann ? smilie_10 aus.

@Lifesgood
@mehrgoldfüralle

ihr seid hier nicht im Faden "Rettet den Sozialstaat" sondern in einem Thread mit dem Titel

"Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro"


Dass sozial Hilfsbedürftige durch die 0 Zinspolitik weniger geschädigt werden als Arbeitnehmer und Sparer, die ihr Vermögen z. B. über Jahrzehnte in Kapital ansparende Lebensversicherungen investiert haben sollte schon klar sein. Auch wenn Jemand auf Hartz IV oder Sozialhilfe angewiesen ist steht ihm ein Schonvermögen zu, welches mit den Lebensjahren steigt. Ich denke jedoch nicht, dass solche Leute sich über die Nullzinspolitik echauffieren. Ganz im Gegenteil. Gerade diese 0 Zinspolitik ermöglicht es dem Staat weiter kostenfrei Schulden aufzunehmen und es an solche Hilfsbedürftige "umzuverteilen".

Es findet eine vertikale Umverteilung von der Mittelschicht zur Unterschicht und eine horizontale Umverteilung von den angeblich reichen Nordländern zu den überschuldeten Südländern statt. An die Oberschicht wird nicht "umverteilt", da diese sich das Geld sowieso per Banklizenz selbst druckt bzw. bei der EZB kostenlos abholt. Dass das selbst Jemand, der keine Steuern bezahlt (Foristen Namen bleiben unbenannt) ungerecht findet, da er keine Gelddruckmaschine im Keller hat kann ich mir denken. Dabei sollten solche Leute froh sein, dass es in Deutschland noch so viele "ehrliche" Steuerzahler gibt. Betonung liegt auf "noch". Das wird sich nämlich mit der Ab und Auswanderung der qualifizierten Bevölkerungsgruppen aus Deutschland bald heftig ändern.
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 23.03.2018, 11:51, insgesamt 3-mal geändert.

Beitrag 23.03.2018, 11:45

lifesgood
Indiana Jones hat geschrieben: Mehrgoldfüralle geht in seiner wirren Theorie davon aus, dass die Mehrheit der Finanzmarkt Teilnehmer nicht "weis, was Geld ist und wo es her" kommt. Er behauptet, dass man für diese Mehrheit aus "Empathie" von Staats wegen Sorge tragen müsse.

Es wundert doch sehr, dass gerade du lieber Lifesgood, als gestandener Geschäftsmann und Geschäftsführer einer mittelständischen GmbH auf derlei Augenwischerei herein zu fallen drohst.

Fakt ist, dass die Finanzmärkte keine Empathie kennen.
Ich bin ja "nur" Prokurist und das ist auch gut so ;)

Klar kennen die Finanzmärkte keine Empathie. Aber diejenigen, die für die Rechnung aufkommen müssen, agieren auch gar nicht auf den Finanzmärkten.

Fakt ist, dass die leistungslosen Gewinne der Finanzwirtschaft in der Realwirtschaft erwirtschaftet werden müssen. Für diejenigen, die diese Wertschöpfung generieren bleibt davon herzlich wenig.

Ich bin nach wie vor ein Anhänger der "Leistungsgerechtigkeit", wer mehr leistet soll auch mehr verdienen, also weit entfernt von Sozialträumerei.

Aber wenn man sich mal so auf der Welt umsieht, dann klappt das auch mit der Leistungsgerechtigkeit nicht mehr. Da werden Milliarden ohne Leistung verdient, aber auch Managergehälter in zwei bis dreistelligen Millionenbereich sind mit Leistungsgerechtigkeit nicht mehr zu rechtfertigen.

Die Umverteilung von unten nach oben ist in vollem Gange und auch im Mittelstand angekommen.

Es geht hier nicht um den Sozialstaat, sondern darum, dass die sogenannten Eliten die darunter liegenden Schichten aussaugen.

Auch wenn man kurzfristig wie z.B. der Apple-Aktionär, davon profitiert, sollte man sich dennoch den Blick für die Realität bewahren.

lifesgood

Beitrag 23.03.2018, 11:53

Mehrgoldfüralle
@Lifesgood

smilie_01

Beitrag 23.03.2018, 11:59

lifesgood
Indiana Jones hat geschrieben: ihr seid hier nicht im Faden "Rettet den Sozialstaat" sondern in einem Thread mit dem Titel

"Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro"
Das tut sie eben nicht, "jeden" Deutschen 1400 € kosten.

Durchschnittswerte sind als Diskussionsgrundlage nicht geeignet.

Wenn die Nullszinspolitik Hundert Leute nur 14 € Jährlich kostet, einen weiteren aber 140.000 €, so ergibt sich immer noch der Durchschnittswert von 1.400 €.

Der Unterschied liegt darin, dass dies für den Einen mit den 140.000 € zwar ärgerlich ist, aber die anderen 100 von Altersarmut bedroht sind.

lifesgood

Beitrag 23.03.2018, 12:05

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lifesgood hat geschrieben:...Wenn die Nullszinspolitik Hundert Leute nur 14 € Jährlich kostet, einen weiteren aber 140.000 €, so ergibt sich immer noch der Durchschnittswert von 1.400 €.

Der Unterschied liegt darin, dass dies für den Einen mit den 140.000 € zwar ärgerlich ist, aber die anderen 100 von Altersarmut bedroht sind.

lifesgood
Na ja, -14 € jährlich treiben einen ja nicht direkt in die Altersarmut.
Mich kostet der Zinsverlust erheblich mehr, aber dass ich den nun unbedingt als Altersarmutsgrund fürchten würde ist nicht der Fall. Die Inflationsraten sind ja auch entsprechend niedriger als in den 3%-Zinszeiten.

Sollte die Inflation jedoch anziehen und die Zinsen so mager bleiben sieht das ganze wieder anders aus.
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Beitrag 23.03.2018, 12:36

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Indiana Jones
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lifesgood hat geschrieben:
Indiana Jones hat geschrieben: ihr seid hier nicht im Faden "Rettet den Sozialstaat" sondern in einem Thread mit dem Titel

"Nullzinspolitik kostet jeden Deutschen 1400 Euro"
Das tut sie eben nicht, "jeden" Deutschen 1400 € kosten.

Durchschnittswerte sind als Diskussionsgrundlage nicht geeignet.

lifesgood
So ist es.

Durchschnitt war schon immer nur Mittelmaß und Maß ist jetzt eben Außenminister.

lifesgood hat geschrieben:
Wenn die Nullszinspolitik Hundert Leute nur 14 € Jährlich kostet, einen weiteren aber 140.000 €, so ergibt sich immer noch der Durchschnittswert von 1.400 €.
Ich denke, dass der durchschnittliche Geldsparer so 60.000 Euro auf der hohen Kante liegen hat. Man munkelt ja, dass es in Deutschland bei 80 Millionen Einwohnern fast doppelt so viele Lebensversicherungen gibt. Diese sind natürlich auf Grund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet das Angesparte, in niedrig verzinsten Staatspapieren anzulegen. Nehmen wir also an, dass es 60.000 Euro sind, welche aktuell bei 1 % Zins angelegt sind, so könnte man mit dem Geld bei einem „Normalzins“ in Höhe von 5 % im Jahr 3.000 Euro Rendite einfahren. Abzüglich 1 % macht summa summarum 2.400 Euro Verlust. Aber wie gesagt. Der Durchschnitt soll hier nicht unser Ding sein.

Uns geht es um die Gerechtigkeit.
lifesgood hat geschrieben:
Der Unterschied liegt darin, dass dies für den Einen mit den 140.000 € zwar ärgerlich ist, aber die anderen 100 von Altersarmut bedroht sind.

lifesgood
Verstehe ich nicht. Die Rente ist doch sicher. Außerdem gibt es ja noch die zweite und die dritte Säule. Riester, Rürup und wie sie alle heißen, die der Finanzindustrie in die Taschen gespielt haben. Die Lösung wäre vielleicht ein staatlich angeordneter Zinssatz von 5 % für die Sparer und weiter günstige Immobiliendarlehen für die Häuslebauer bei einer 20 Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Leute träumt weiter. Früher oder später müsst ihr eben die Nebenwirkungen der 0 Zinspolitik, die da wären Finanzblasen und Altersarmut am eigenen Leib zu spüren bekommen. Da könnt ihr wählen was und wen ihr wollt. Die Gesetze des Kapitalmarktes konnten weder Mao noch Stalin ausschalten. Ihr werdet es genauso wenig schaffen.

Beitrag 23.03.2018, 12:45

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Wenn der Jäger einmal rechts und einmal links vorbeischießt ist der Hase im Durchschnitt tot smilie_02 .

Was für mich auch eine spannende Frage ist: Werden sich eigentlich irgendwann, sollte die Schere zwischen "Arm und Reich" weiter aufgehen, die Armen "ihren Anteil" wieder zurückholen, mit Gewalt?
Noch scheint die Mehrheit dieser "relativ satt und bequem" sein, sollte das aus welchen Gründen auch immer mal nicht mehr so sein, fürchte ich könnte sich auf die Frage relativ schnell eine unbequeme Antwort ergeben.
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Beitrag 23.03.2018, 13:02

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Indiana Jones
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:Wenn der Jäger einmal rechts und einmal links vorbeischießt ist der Hase im Durchschnitt tot smilie_02 .

Was für mich auch eine spannende Frage ist: Werden sich eigentlich irgendwann, sollte die Schere zwischen "Arm und Reich" weiter aufgehen, die Armen "ihren Anteil" wieder zurückholen, mit Gewalt?
Die Staaten werden in naher Zukunft zu " Nachtwächterstaaten " umgebaut. D. h. , dass private Sicherheitsdienste und abgeschlossene Wohnviertel wie in Südafrika ganz normal sein werden. Auf bestimmte Kapitalverbrechen werden drakonische Strafen wie die Todesstrafe drohen.

Die Verlierer werden diejenigen sein, welche auf die Politik vertraut haben und zu den Gewinnern zählen ganz einfach diejenigen, die ihren Verstand eingeschaltet haben und sich eben nicht auf Geschwätz von Politik und Finanzwirtschaft verlassen haben.

Anders gesagt: Unlängst hat einer aus der "gehobenen Mittelschicht" , also mit 2 Spitzengehältern hier im Forum gefragt, ob es genügt, sich 5 Goldmünzen im Jahr auf die Seite zu legen. Damit wird er sich keine gepanzerte Limousine und einen Bodyguard leisten können, um seine Kinder auf dem Schulweg vor einer Entführung zu schützen. Ganz egal ob mit Diesel oder Elektroantrieb.

Beitrag 23.03.2018, 13:10

lifesgood
Indiana Jones hat geschrieben: Ich denke, dass der durchschnittliche Geldsparer so 60.000 Euro auf der hohen Kante liegen hat. Man munkelt ja, dass es in Deutschland bei 80 Millionen Einwohnern fast doppelt so viele Lebensversicherungen gibt. Diese sind natürlich auf Grund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet das Angesparte, in niedrig verzinsten Staatspapieren anzulegen. Nehmen wir also an, dass es 60.000 Euro sind, welche aktuell bei 1 % Zins angelegt sind, so könnte man mit dem Geld bei einem „Normalzins“ in Höhe von 5 % im Jahr 3.000 Euro Rendite einfahren. Abzüglich 1 % macht summa summarum 2.400 Euro Verlust. Aber wie gesagt. Der Durchschnitt soll hier nicht unser Ding sein.
Deinen Rechenfehler hast Du ja noch korrigiert, ich hatte extra gewartet mit der Antwort ;)

Dennoch hast Du bei der Betrachtung einen entscheidenden Denkfehler.

Denn Du betrachtest nur die entgangenen Zinserträge bei Guthaben, läßt aber die ersparten Zinsaufwändungen bei Krediten vollkommen unberücksichtigt.

Das Kreditvolumen in Deutschland (Kredite an Unternehmen und Privatpersonen) liegt bei knapp 2,6 Billionen €. Wenn man auch hier die von Dir angeführte Zinsdifferenz von 4% ansetzt, ergibt das Einsparungen von 104 Milliarden €, was dann pro Einwohner rund 1.250 € Zinsersparnis ausmacht, die gegengerechnet werden müßte.

Wobei natürlich auch hier der Durchschnitt Quatsch ist, weil z.B. der Häuslebauer mit mehreren Hunderttausend Euro Immobilienkredit oder das Unternehmen mit hohem Fremdkapitalanteil deutlich mehr profitiert als der Durchschnitt.

lifesgood

Beitrag 23.03.2018, 13:15

lifesgood
Indiana Jones hat geschrieben:
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:Wenn der Jäger einmal rechts und einmal links vorbeischießt ist der Hase im Durchschnitt tot smilie_02 .

Was für mich auch eine spannende Frage ist: Werden sich eigentlich irgendwann, sollte die Schere zwischen "Arm und Reich" weiter aufgehen, die Armen "ihren Anteil" wieder zurückholen, mit Gewalt?
Die Staaten werden in naher Zukunft zu " Nachtwächterstaaten " umgebaut. D. h. , dass private Sicherheitsdienste und abgeschlossene Wohnviertel wie in Südafrika ganz normal sein werden. Auf bestimmte Kapitalverbrechen werden drakonische Strafen wie die Todesstrafe drohen.

Die Verlierer werden diejenigen sein, welche auf die Politik vertraut haben und zu den Gewinnern zählen ganz einfach diejenigen, die ihren Verstand eingeschaltet haben und sich eben nicht auf Geschwätz von Politik und Finanzwirtschaft verlassen haben.

Anders gesagt: Unlängst hat einer aus der "gehobenen Mittelschicht" , also mit 2 Spitzengehältern hier im Forum gefragt, ob es genügt, sich 5 Goldmünzen im Jahr auf die Seite zu legen. Damit wird er sich keine gepanzerte Limousine und einen Bodyguard leisten können, um seine Kinder auf dem Schulweg vor einer Entführung zu schützen. Ganz egal ob mit Diesel oder Elektroantrieb.
Ein schauriger Gedanke!!!

Ein Grund mehr, die Schere nicht weiter auseinandergehen zu lassen.

Denn letztendlich ist es egal, ob man das Geld dafür ausgibt, dass die Schere nicht weiter auseinandergeht, oder ob man sich dafür sein eigenes Gefängnis baut.

Von der gesunkenen Lebensqualität, wenn man sich nicht mehr frei bewegen kann, ganz zu schweigen.

lifesgood

Beitrag 23.03.2018, 13:34

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Indiana Jones
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Also ich habe auf dem Giro Konto meistens zwischen 1.000 bis 2.000 Euro.

Dort gab es noch nie Zinsen, also halten sich meine Verluste wie bei VfL Bochum`s Hasen, der zwischen den 2 Kugeln des Jägers hoppelt, noch in Grenzen.

Freilich wird immer mal wieder die ein oder andere sozialistische Sau durchs Dorf getrieben. Zum Beispiel das "bedingungslose Grundeinkommen" oder noch besser die "Mietpreisbremse".

Da aber Sozialisten nicht zu geistigen Höhenflügen neigen wurde die Bremse zum "Mieterhöhung Beschleunigungsgesetz". Jeder Vermieter sieht sich seit Einführung der Bremse gezwungen, in regelmäßigen Abständen die Miete zu erhöhen, da er sich andernfalls selbst enteignet. Schließlich ist es ein Unding, den Vermietern bei Neuvermietung vorzuschreiben, dass sie den Vertrag mit dem Nachmieter in Anlehnung an die ursprüngliche Miete abschließen müssen.

Das wäre ungefähr dasselbe, wie wenn man einen wegen Suff unfähig gesoffenen DAX Vorstand nur noch als Toiletten Reinigung Fachkraft gebrauchen könnte und ihn in der Firma als solche bei altem Spitzengehalt weiter beschäftigen müsste. Für derlei Fälle gibt es eben den goldenen Handschlag und ein wohlwollendes Arbeitszeugnis.

Lange Rede kurzer Sinn.

Die 0 Zinspolitik treibt sämtliche Sachwerte in die Höhe.

Diesbezüglich stehen wir noch nicht einmal am Anfang einer Blase.

Falls die Immobilienpreise bzw. Edelmetalle im Jahr mehr als 30 % steigen mache ich mir über Alternativen Gedanken. Aber selbst bei 100 % Kurssteigerung in einem Jahr muss man nicht verkaufen, wenn es dann nämlich noch immer keine vernünftige Anlage - Alternative geben sollte.

Beitrag 23.03.2018, 14:13

Mehrgoldfüralle
Die Gesetze des Kapitalmarktes konnten weder Mao noch Stalin ausschalten.
Auch das wieder gnadenlos, na sagen wir mal, simpel. Im Gegensatz zu den Naturgesetzen werden die "Gesetze des Kapitalmarktes" von Menschen gemacht. Heute praktisch ausschliesslich von denjenigen, die am meisten davon profitieren. Wenn dann demnächst in den USA die letzten Regulierungen gefallen sind, sind das die Gesetze des Dschungels. Für Leute mit dem großen Durchblick natürlich absolut wünschenswert... smilie_20

Beitrag 23.03.2018, 15:42

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Indiana Jones
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Mehrgoldfüralle hat geschrieben:
Die Gesetze des Kapitalmarktes konnten weder Mao noch Stalin ausschalten.
Auch das wieder gnadenlos, na sagen wir mal, simpel. Im Gegensatz zu den Naturgesetzen werden die "Gesetze des Kapitalmarktes" von Menschen gemacht.
Richtig. Das Casino "Kapitalismus" ist von Menschenhand gemacht.

Der Teufel scheißt eben immer auf den größten Haufen.

Das habe ich dir heute schon mal wie folgt zu erklären versucht
Indiana Jones hat geschrieben:
In dem Casino lautet die Regel Nr. 1, dass die finanzkräftigen Marktteilnehmer ihre Jetons auf gewisse Assets wie Immobilien, Gold, Aktien, Staats - und Unternehmensanleihen setzen können. Von mir aus gerne auch stille Beteiligungen an deiner GmbH oder Wetten auf Kryptowährungen. Egal auf was gesetzt wird. Die Gewinner sind stets diejenigen, die ihre Jetons auf das Feld gesetzt haben, auf dem am Ende des Tages die meisten Jetons liegen geblieben sind. Das nennt man in der Börsenfachsprache dann "Marktkapitalisierung". Diese ist z. B. bei den großen gut gelaufenen Aktienunternehmen wie Google und Apple eben genau aus diesem Grund aktuell besonders hoch.
Freilich werden Spieler mit einem glücklichen Händchen mehr Jetons in der Tasche haben als andere. Im großen und ganzen geht es aber fair und gerecht zu. Jeder hat die Wahl, auf was er setzen möchte. Sei es das Häuschen auf dem Lande, ein restaurierter Oldtimer mit mächtig PS unter der Haube, Gemälde von Da Vinci, schöner Schmuck für die Auserwählte, Aktien, Schnaps und Whiskey, "Wertpapiere " oder goldene Lunare der COMSCO und/oder der Perth Mint.

Jeder hat die gleichen Chance.

Bis es an Tagen wie heute heißt:

Rien ne va plus

Ab jetzt kostet eine Unze Gold Schwan über 1.260 Euro .

Alle wissen, dass den letzten die Hunde beißen und Bitcoin nahe bei 20.000 Dollar nachzukaufen ein gewagtes Spiel war. Nun hat sich gezeigt, dass in dem Kryptocoin Casino der letzte die Lichter aus machen wird. Na und ? Soll ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Gewiss nicht. Ich habe vor derlei Exzessen unermüdlich gewarnt. Dennoch haben viele auch zu diesen Höchstständen noch nachgekauft. Das hat aber nichts mit einer Art Ausbeutung minder Schlauer zu tun, sondern ganz einfach etwas mit "Gier"und die ist eben "menschlich ".

Beitrag 23.03.2018, 16:12

Mehrgoldfüralle
Ach je, menschlich. Freilich ist Gier menschlich, darum bedarf das menschliche zusammenleben Regeln. Es gibt für alles mögliche Gesetze und Regeln, sollen "Märkte" geregelt werden, ist das ein Eingriff in die "Freiheit". Was wirklich menschlich ist: Alle Menschen verhalten sich in ihrem näheren Umfeld (Familie, Freunde, nahe Bekannte) elementar kommunistisch. Beispiel: Ich ziehe um und Freunde helfen. Manche sind stärker und tragen die Waschmaschine, essen und trinken dafür aber mehr. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen. So verhalten sich Menschen auch.

Wer weiß, von wem der Gedanke kommt, kriegt einen Applaus.

Beitrag 23.03.2018, 16:29

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Mein lieber Herr Gesangsverein !

Wenn du es dir damit mal nicht zu einfach machst

Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Ach je, menschlich. Freilich ist Gier menschlich, darum bedarf das menschliche zusammenleben Regeln...

...Was wirklich menschlich ist: Alle Menschen verhalten sich in ihrem näheren Umfeld (Familie, Freunde, nahe Bekannte) elementar kommunistisch. Beispiel: Ich ziehe um und Freunde helfen. Manche sind stärker und tragen die Waschmaschine, essen und trinken dafür aber mehr...
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) spricht von mindestens 500.000 vernichteten Arbeitsplätze durch Schwarzarbeit. Ob Schwarzarbeit vorliegt soll nach Ansicht einer Sprecherin des Zollamtes, nach dem Kriterium beurteilt werden, ob die Hilfsbereitschaft im Vordergrund steht oder das Geld. Die Beamtin führt hierzu das folgende Beispiel an:

Wenn der Nachbarsjunge einmalig den Rasen mäht und dafür etwas Geld zugesteckt bekommt, sei das völlig in Ordnung. Wenn er aber alle paar Wochen zum Babysitten komme, sei das schon mehr als reine Nachbarschaftshilfe.“ Dort so gefunden: https://www.berlin.de/special/finanzen- ... tshil.html

Ich denke, dass wir uns einig sind, dass so ein Rasen in einer halben Stunde gemäht ist.

Ein Umzug mit Be – und Entladen aber nicht unter einem Tag zu bewerkstelligen ist.

Die Fahrtzeit bleibt dabei noch unberücksichtigt.

Da bei dir gleich mehrere "Nachbarn" eingespannt werden entspricht das zeitlich mindestens einem Sommer Gartenarbeit inklusive Mähen und Hecke schneiden. Nicht von ungefähr stellen Transportunternehmen für einen Umzug - je nach Größenordnung und Strecke - schnell über 1.000 Euro in Rechnung!

Wenn die von Steuergeldern bezahlte und verbeamtete Expertin meint, dass das, was du uns hier als „Menschlichkeit“ im kleinen „Kommunismus“ unter Freunden und Nachbarn verkaufst, der Schwarzarbeit zuzuordnen ist frage ich mich, ob du womöglich in der ehemaligen DDR "sozialisiert" wurdest ?

Dort soll es ja noch so etwas wie legale Nachbarschaftshilfe gegeben haben.

Allerdings auch so etwas wie die Stasi, die sich das sehr genau angesehen hat und um die Nachbarschaft eine große hohe Mauer mit Sprengvorrichtungen gebaut hat. Wahrscheinlich damit von den freundlichen für lau arbeitenden Nachbarn keiner verloren geht ? Ausgangs noch eine kleine Frage : Wie viel Zinsen gab es damals auf die Ost Mark ?
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 23.03.2018, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 23.03.2018, 16:53

lifesgood
... wenn Freunde für eine Brotzeit beim Umzug helfen, hat das nichts mit Schwarzabeit zu tun. Im Gegenzug ist man natürlich auch gefordert, wenn die Freunde mal umziehen. Ob ein Umzug auf einen Tag zu bewerkstelligen ist, hängt nicht zuletzt von der Entfernung und damit der reinen Fahrzeit ab. Ein Umzug am selben Ort ist locker auf einen Tag erledigt.

Wenn du Deine Haushaltshilfe, die für Geld bei Dir putzt, nicht bei der Minijob-Zentrale meldest, allerdings schon.

lifesgood
Zuletzt geändert von lifesgood am 23.03.2018, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag 23.03.2018, 16:54

Mehrgoldfüralle
@Lifesgood
Edit Der Vorredner ist natürlich gemeint

Jetzt wird vollends gaga. Ich rede von Familie, Freunden und Bekannten, was faselst du da von Schwarzarbeit her? Nichtwissen mit vernebeln und schwurbeln kaschieren, so kenne ich das.

Beitrag 23.03.2018, 16:57

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lifesgood hat geschrieben:... wenn Freunde für eine Brotzeit beim Umzug helfen, hat das nichts mit Schwarzabeit zu tun. Im Gegenzug ist man natürlich auch gefordert, wenn die Freunde mal umziehen.

Wenn du Deine Haushaltshilfe, die für Geld bei Dir putzt, nicht bei der Minijob-Zentrale meldest, allerdings schon.

lifesgood
Was ist, wenn der "Nachbar" von mehrgoldfüralle beim Tragen der Waschmaschine rückwärts die Treppe runter fällt und sich das Genick anbricht. Also vom obersten Halswirbel bis an sein Lebensende gelähmt bleibt. Er hat Frau und 2 kleine Kinder und die Krankenkasse frägt aus versicherungstechnischen Gründen, ob es ein "Arbeitsunfall" war ?

Ich wage zu bezweifeln, ob sich die Krankenkasse mit derlei Geschwätz zu Frieden geben wird, zumal es um einen Schaden in Millionen Euro Höhe geht:
Mehrgoldfüralle hat geschrieben: Jetzt wird vollends gaga. Ich rede von Familie, Freunden und Bekannten, was faselst du da von Schwarzarbeit her? Nichtwissen mit vernebeln und schwurbeln kaschieren, so kenne ich das.
Zuletzt geändert von Indiana Jones am 23.03.2018, 17:00, insgesamt 2-mal geändert.

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