Pforzheimer Goldhändler soll Millionen hinterzogen haben
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http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... 08/u6akj3/
Zusammenfassung:
Nach aktuellem Ermittlungsstand (März 2013) soll der 56 jährige Edelmetallhändler aus Pforzheim zwischen Oktober und Dezember 2010 große Mengen Altgold angekauft haben. Dann habe er das Material überwiegend an Scheideanstalten weiterverkauft, ohne an das Finanzamt die fällige Umsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent abzuführen. Der Schaden belaufe sich auf rund 35 Millionen Euro.
Was mich wundert: Dann müsste es ja um Au im Wert von 184 Mio. bzw. über 4t Au, und das innerhalb 3 Monaten gegangen sein??
http://www.pz-news.de/wirtschaft_artike ... 08300.html
in dem Artikel werden aber andere Fälle reingebracht
Kannst Du das bitte näher erklären? Mir ist der ganze Vorgang (auch, wie oben angemerkt wegen der Menge) nicht klar und ich glaub, das geht nicht nur mir so.TiloS hat geschrieben:dieser Mehrwertsteuerbetrug ist schon ne Weile nicht mehr möglich, weil auf Gold die Mehrwertsteuer direkt ans FA statt an den Goldverkäufer gezahlt wird (statt die wie beim Barren einfach komplett zu streichen)
Und Du sagst jetzt (praktisch als das "Sahnehäubchen der Verwirrung) noch, dass praktisch der Käufer die Umsatzsteuer direkt abs Finanzamt zahlen muss und nicht derjenige, der den "Umsatz" gemacht hat? Bitte Aufklärung!
war doch prima und simpel: Firma gründen, Altgold oder frische Barren netto kaufen, an Scheideanstalt verkaufen, die an Firmen dann zzgl. Steuer überwiesen hat, mit Mehrwertsteuer abzgl. Scheidekosten abhauen
zum googln:nennt sich
Reverse-Charge-Verfahren
allerdings schwere Kost für leute, die sich mit sowas normalerweise nicht beschäftigen müssen
und heißt tatsächlich, daß bei Firmen ein Käufer und bei Bauleistungen der Generalunternehmer an den Sub die Mehwertsteuer direkt ans FA überweist
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Genau.TiloS hat geschrieben:dieses Verfahren gibts schon länger in der Baubranche: wahrscheinlich, weil dem FA durch Konkurse oder Betrug viele Mehrwertsteuer auf Bauleistungen nicht abgeführt wurden,und anderen und ist wegen der grassierenden Betrügerei auf Gold und seinen Schrott erweitert worden
war doch prima und simpel: Firma gründen, Altgold oder frische Barren netto kaufen, an Scheideanstalt verkaufen, die an Firmen dann zzgl. Steuer überwiesen hat, mit Mehrwertsteuer abzgl. Scheidekosten abhauen
zum googln:nennt sich
Reverse-Charge-Verfahren
allerdings schwere Kost für leute, die sich mit sowas normalerweise nicht beschäftigen müssen
und heißt tatsächlich, daß bei Firmen ein Käufer und bei Bauleistungen der Generalunternehmer an den Sub die Mehwertsteuer direkt ans FA überweist
Für verunreinigtes Gold konnte man bisher bei einem Verkauf 19 Prozent Umsatzsteuer ausweisen, die der Empfänger mit der Rechnung bezahlte, schließlich konnte der sich das bezahlte Geld als Vorsteuer wieder zurückholen.
Seit dem 01.01.20111 müssen alle Lieferungen von Gold mit einem Feingehalt von mindestens 325 Tausendstel, in Rohform oder als Halbzeug (aus Position 7108 des Zolltarifs) und von Goldplattierungen mit einem Goldfeingehalt von mindestens 325 Tausendstel (aus Position 7109), dem sogenannten Reverse-Charge-Verfahren (umgekehrte Umsatz-Steuerschuldnerschaft nach § 13b USTG) bei der Umsatzsteuer unterworfen werden.
Wenn man da weiter liest
wird auch klar, dass die Menge Au nie vorhanden war, sondern größtenteils auf dem Papier bestand.Der Schaden belaufe sich auf rund 35 Millionen Euro. Gegen mehrere der Lieferanten werde ebenfalls ermittelt, teilte die Staatanwaltschaft am Donnerstag mit. Sie sollen durch gefälschte Rechnungen den Betrug ermöglich haben.
also tut er so, als würde er die mehrwertsteuer gleich ans FA zahlen und holt sie gleichzeitig wieder zurück
ein bürokratischer Aufwand
statt vom gesetzbeger einfach zu sagen: Lieferungen aller Art zwischen Firman einfach netto, erst vom Kundenpreis müssen die 19% Mehrwertsteuer abgeführt werden
was das für Bucherei und Geldschickerei sparen könnte
aber warum einfach, wenns auch kompliziert geht?
was solln denn die ganzen Finazbeamten dann machen, wenn sie den Kram nicht mehr bearbeiten müßten, der doch eh nur eine sinnlose hin-und herschieberei ist
Ein ähnliches Betrugsmodell gabs doch 2010 mit CO2-Emissionsrechten?
http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-12/d ... euerbetrug
Diese Steuer-Hinundherschickerei hab ich auch nie verstanden. Aber vielleicht kann das ja jemand aufklären. Meinetwegen in einem neuen Faden.
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