PIIGS -- EURO IN GEFAHR

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

Moderatoren: Ladon, Forum-Team, Mod-Team

Antworten

Beitrag 02.07.2012, 14:53

Benutzeravatar
AuCluster
Gold-Guru
Beiträge: 2197
Registriert: 13.12.2011, 22:46
Wohnort: Auf Schalke
Eher geht ein Hund an einer Wurst vorbei als ein [s]Hollande[/s] Sozi am Geld anderer [s]Völker[/s] Leute. smilie_02
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 03.07.2012, 12:55

Benutzeravatar
Goldhamster79
Gold-Guru
Beiträge: 4082
Registriert: 21.01.2011, 20:42
Wohnort: EUdSSR
Marktgerücht: Slowenien wird in Kürze Hilfsmittel aus dem Euro-Rettungsschirm beantragen
vor 1 Min (13:24) - Echtzeitnachricht
Damit sind wir dann bei PIGSBIZS? smilie_08

In Erwartung von PIGSBIZSF smilie_08


Exponenzierung des Schildbürgertums...


Dicslaimer: Die Vollständigkeit der Buchstaben kann nicht garantiert werden...
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 03.07.2012, 13:01

resys12
1 Unze Mitglied
Beiträge: 14
Registriert: 19.06.2012, 06:41
http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... eder-jeden

Ein kleiner Einblick in die Inkompetenz der europäischen Politiker und Institutionen.

Beitrag 03.07.2012, 13:34

Benutzeravatar
Sapnovela
Gold-Guru
Beiträge: 3618
Registriert: 05.11.2011, 21:59
Der erste spanische Rettungsschirm.... wer seinem Banker traut, glaubt wohl noch an den Weihnachtsmann..

Spanische Finanzkunden Blank dank der Bank

99.000 Euro hat José Maria del Rio Garcia in Vorzugsaktien seiner Bank gesteckt, heute sind sie nur noch die Hälfte wert. Spanische Banken, geschwächt durch das Platzen der Immobilienblase, operierten wie Drückerkolonnen - und nahmen Hunderttausenden gutgläubigen Kunden rund 30 Milliarden Euro ab.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/wie-kl ... 41791.html

Beitrag 03.07.2012, 13:52

Benutzeravatar
AuCluster
Gold-Guru
Beiträge: 2197
Registriert: 13.12.2011, 22:46
Wohnort: Auf Schalke
Sapnovela hat geschrieben:Der erste spanische Rettungsschirm.... wer seinem Banker traut, glaubt wohl noch an den Weihnachtsmann..

Spanische Finanzkunden Blank dank der Bank

99.000 Euro hat José Maria del Rio Garcia in Vorzugsaktien seiner Bank gesteckt, heute sind sie nur noch die Hälfte wert. Spanische Banken, geschwächt durch das Platzen der Immobilienblase, operierten wie Drückerkolonnen - und nahmen Hunderttausenden gutgläubigen Kunden rund 30 Milliarden Euro ab.
Da kann er ja froh sein, dass er keine Commerzbank Aktien gekauft hat!
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 03.07.2012, 14:07

Benutzeravatar
Goldhamster79
Gold-Guru
Beiträge: 4082
Registriert: 21.01.2011, 20:42
Wohnort: EUdSSR
José Maria del Rio Garcia war wohl ein erwachsener Mann, wohl auch mündig und hat es immerhin geschafft die Entscheidung zu treffen das Geld anzulegen.

Nur schade, dass er so gutgläubig war, bei allem Banken-Bashing muss man durchaus auch einwerfen, dass Kunden eben nicht unter Gewaltandrohung dazu gezwungen wurden etwas anzulegen was sie nicht verstehen.
Ein gewisses Maß an Eigenverantwortung kann man José selbst wohlwollend noch zumuten.

50 % Verlust? Hätte noch schlimmer kommen können, wie Du AuCluster richtig einwirfst.
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 03.07.2012, 14:57

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Naja, dann haben wir ja bald Halbzeit - dann steht es Zahler zu Empfänger 50:50 smilie_09

Ich hab mich ja lange gewehrt, aber mit dem EU-Gipfel und der anschließenden ESM-Abstimmung im Bundestag war für mich der Zeitpunkt gekommen, sämtlichen kapitalbildenden Versicherungs-/Riester-/Rürup-/Sonstwas-Krempel endgültig zu kündigen und jeden entbehrlichen Euro von den Banken abzuziehen. Ob das Geld jetzt auf dem Konto oder als Zentralbankgeld im Schließfach liegt, ist bei diesen Minizinsen auch egal - und ich fühl mich besser, wenn ich mir das Spiel von der Seitenlinie aus anschaue.

Seit Irland höre ich immer nur "alles kein Problem/wir schaffens alleine/wir brauchen kein Geld/die Krise springt nicht über/ups, jetzt ist sie doch übergesprungen, aber wir brauchen kein Geld/es ist eine Frage des Nationalstolzes, nicht unter den Rettungsschrim zu müssen/jetzt müssen wir doch, aber nur ein bisschen/wir brauchen doch ein paar Milliarden mehr (x10)/lasst uns das Rettungsschirm-Modell doch automatisieren, damit lassen sich die Märkte beruhigen/ups, wir haben sie nicht genug beruhigt/lasst uns noch ein paar Milliarden hinterherwerfen/stellt doch lieber gleich alle Eurozonen-Haushalte als Sicherheit, damit sich die Märkte beruhigen/... das Ende ist nicht offen, es ist nur noch nicht eingetreten. Dafür ist dieses Ende dann wirklich mal alternativlos!

Ich bins auch langsam leid, dass alle Eurokritiker zwangsläufig mit "Verhinderer der Einheit / des Zusammenwachsens der europäischen Völker" gleichgesetzt werden. Da werden zwei Dinge miteinander vermischt, die nur wenig miteinander zu tun haben - jedenfalls aber nicht das Eine das Andere bedingt. Das hatten wir schon mal - "wer nicht mit uns ist, der ist gegen uns!". Ein zusammenwachsendes Europa gab es vor dem Euro und wird es auch nach dem Euro geben - wenn die Bürger aufgrund des Eurodesasters nicht doch irgendwann genug von dieser Art von Europa haben.

Und wenn in der Sportpalast-würdigen Rede eines Politikers ("ja, ich habe/ja, ich will/ja, ich bin stolz darauf" - ich weiß leider nicht mehr, wer das genau gewesen ist) im Rahmen der ESM-Abstimmung noch so oft "Solidarität" eingefordert wird - solange selbst die spanischen Banken sich für 1% Geld von der EZB leihen und dieses nur gegen Abzockerzinsen von 6-7% an ihren eigenen Staat verleihen, auf dessen(!) harte Verhandlungen hin die Banken selbst erst mit 100 Milliarden gerettet wurden, solange braucht man bitte nicht bei europäischen Steuerzahlern "Solidarität" einzufordern. Sowohl für das Geld der EZB als auch für die 100 Mrd. Bankenrettung steht bereits der europäische Steuerzahler gerade. Und zwar nach wie vor ungefragt.

Es ist ein Irrglaube, dass sich nach all diesen Beschlüssen irgendetwas ändert - den Stabilitäts- und Wachstumspakt mit der 3%-Defizit-Klausel gibt es in Europa seit 1997! Es hat sich kaum ein Land daran gehalten. Die Maastricht-Verträge wurden kommentarlos gebrochen, die EZB kaufte Staatsanleihen, künftig werden mit Steuergelder Banken direkt finanziert - Schuldner ist dann eine Bank, kein Staat mehr ... und eine solche Bank ist binnen Tagen liquidiert und niemand mehr haftbar zu machen, etc.

Der Euro ist der Würgegriff der Finanzindustrie am Hals Europas. Über ihn wird Europa gespalten, damit sich andere daran bereichern können, denen ein vereintes Europa ein Graus - weil ein zu starker Gegner - ist. Das hat etwas von griechischer Tragödie - wie auch entschieden wird, keine Entscheidung ist positiv.

1) Zeigen sich die Völker Europas solidarisch, wird durch das "Fass ohne Boden" (durch Verschuldung und Zinseszins) die Spaltung nur später, aber um so tiefer ausfallen. Dafür dürfen bis dahin noch einige wenige sehr viel dran verdienen.

2) Bleibt die Solidarität aus, ists gleich vorbei. Allerdings dürfte der Schaden sich in diesem Fall begrenzen lassen.

Wie dem auch sei, die Poltiker Europas haben vor der Finanzindustrie ihren Kotau bereits gemacht hat, die Steuergelder und damit die Arbeitskraft seiner Bürger auf Generationen hinaus an diese Clique direkt verpfändet - als Ausgleich für die nächste Wahl bzw. ein gemütliches Auskommen auf den Aufsichtsratposten dieser Welt.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 03.07.2012, 17:11

Benutzeravatar
Nikotinbolzen
500 g Barren Mitglied
Beiträge: 543
Registriert: 10.02.2011, 12:56
Wohnort: nördl. Halbkugel
nameschonweg hat geschrieben:Naja, dann haben wir ja bald Halbzeit - dann steht es Zahler zu Empfänger 50:50
Ich hab mich ja lange gewehrt, aber mit dem EU-Gipfel und der anschließenden ESM-Abstimmung im Bundestag war für mich der Zeitpunkt gekommen, sämtlichen kapitalbildenden Versicherungs-/Riester-/Rürup-/Sonstwas-Krempel endgültig zu kündigen und jeden entbehrlichen Euro von den Banken abzuziehen. Ob das Geld jetzt auf dem Konto oder als Zentralbankgeld im Schließfach liegt, ist bei diesen Minizinsen auch egal - und ich fühl mich besser, wenn ich mir das Spiel von der Seitenlinie aus anschaue..
smilie_01

Hab Dich da noch nie gesehen, obwohl ich schon eine ganze weile dort stehe. smilie_07 smilie_01
Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler,
aus denen man lernen kann,
möglichst früh zu begehen.
W.S.Churchill

Beitrag 03.07.2012, 23:26

Benutzeravatar
Onepiece
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 356
Registriert: 11.12.2011, 15:38
nameschonweg hat geschrieben:Naja, dann haben wir ja bald Halbzeit - dann steht es Zahler zu Empfänger 50:50 smilie_09

Ich hab mich ja lange gewehrt, aber mit dem EU-Gipfel und der anschließenden ESM-Abstimmung im Bundestag war für mich der Zeitpunkt gekommen, sämtlichen kapitalbildenden Versicherungs-/Riester-/Rürup-/Sonstwas-Krempel endgültig zu kündigen und jeden entbehrlichen Euro von den Banken abzuziehen. Ob das Geld jetzt auf dem Konto oder als Zentralbankgeld im Schließfach liegt, ist bei diesen Minizinsen auch egal - und ich fühl mich besser, wenn ich mir das Spiel von der Seitenlinie aus anschaue.
Sicherlich keine falsche Entscheidung, da Du damit ja auch die "vollkommene Kontrolle" wiedererlangst :)

Was ich gerne fragen würde - wenn es nicht zu sehr die Verschwiegenheit berührt - was Du denn jetzt stattdessen machst.
Klar, es liegt nahe, EM zu kaufen, aber ich weiß nicht, "nur EM" finde ich - ja, es gibt keinen Totalausfall, ich weiß - trotzdem etwas "zu wenig gestreut".

Da ich mich in einer ähnlichen Situation wie Du befinde würde ich daher gerne mal fragen (auch an die anderen, die das lesen), wie ihr das handhabt, bei aller Liebe zum glänzenden Metall... :)

Zum Thema:
Vielleicht sollte man langsam mal den Thread umbenennen...

Ernsthaft: So langsam sollte es doch auch für den letzten De**** ersichtlich sein, dass wenn immer weniger Leute den "Schirm" halten, dieser immer wackliger wird...
Ob es wohl ein Phänomen unserer Zeit ist, dass man zugunsten von Gier und Selbstdarstellung (was wohl einen bedeutenden Teil dieses Problems mit unserere "Peripherie" ausmacht) immer mehr seinen gesunden Menschenverstand ausschaltet? Ich weiß es nicht, aber ein wenig resigniere ich, da man, egal, mit wem man mal darüber redet, immer nur (im besten Falle) angeschaut wird, wie jemand vom anderen Stern...

Beitrag 04.07.2012, 07:58

Benutzeravatar
Pfennigfuchser
10 Unzen Mitglied
Beiträge: 172
Registriert: 08.08.2011, 17:04
Wohnort: Heidelberg
Onepiece hat geschrieben:
nameschonweg hat geschrieben:Ich hab mich ja lange gewehrt, aber mit dem EU-Gipfel und der anschließenden ESM-Abstimmung im Bundestag war für mich der Zeitpunkt gekommen, sämtlichen kapitalbildenden Versicherungs-/Riester-/Rürup-/Sonstwas-Krempel endgültig zu kündigen und jeden entbehrlichen Euro von den Banken abzuziehen. [...]
Sicherlich keine falsche Entscheidung, da Du damit ja auch die "vollkommene Kontrolle" wiedererlangst :)

Was ich gerne fragen würde - wenn es nicht zu sehr die Verschwiegenheit berührt - was Du denn jetzt stattdessen machst.
Klar, es liegt nahe, EM zu kaufen, aber ich weiß nicht, "nur EM" finde ich - ja, es gibt keinen Totalausfall, ich weiß - trotzdem etwas "zu wenig gestreut".
Dieser Frage möchte ich mich anschließen. Ich halte Diversifikation auch für sehr wichtig, und dazu gehört nunmal auch, einen Teil der persönlichen Habe in gesetzlichen Währungseinheiten zu halten. Was ist, wenn das erwartete Euro-Endzeitszenario nicht eintritt? Oder später als erwartet? Oder einfach nur anders?

Und wenn ich nun meine Besitztümer auf eine selbstgenutzte Immobilie, Gold, Aktien und Euro-Basiertes verteile, warum dann nicht z.B. eine bestehende KLV halten, sofern sie noch unter den guten alten Bedingungen (4 % Mindestverzinsung beispielsweise) läuft? Immerhin müßte ich die freiwerdenden Mittel ja wieder aus Gründen der Diversifizierung anderweitig anlegen. Und auf 3 oder 4 Prozent muß man erstmal irgendwie kommen.

Die Gefahr, die ich sehe, ist der Ausfall der Auszahlung am Ende der Laufzeit. Da KLVs in Deutschland aber sehr verbreitet sind, hoffe ich in dem Fall auf einen Volksaufstand. Was der dann aber nützt, sei mal dahingestellt. Jedenfalls fehlen mir Ideen für sinnvolle Alternativen. (Nicht falsch verstehen: Ich rede nicht vom Neuabschluß einer KLV!)

Beitrag 04.07.2012, 08:15

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Pfennigfuchser hat geschrieben:Und wenn ich nun meine Besitztümer auf eine selbstgenutzte Immobilie, Gold, Aktien und Euro-Basiertes verteile, warum dann nicht z.B. eine bestehende KLV halten, sofern sie noch unter den guten alten Bedingungen (4 % Mindestverzinsung beispielsweise) läuft? Immerhin müßte ich die freiwerdenden Mittel ja wieder aus Gründen der Diversifizierung anderweitig anlegen. Und auf 3 oder 4 Prozent muß man erstmal irgendwie kommen.
Bei mir sind letztes Jahr zwei alte Lebensversicherungspolicen mit einer Garantieverzinsung von 4 % ausgelaufen.
Ich habe nachgerechnet und kam auf Beitragsrenditen von 2,16 % und 2,18 %.
Pfennigfuchser hat geschrieben:Die Gefahr, die ich sehe, ist der Ausfall der Auszahlung am Ende der Laufzeit. Da KLVs in Deutschland aber sehr verbreitet sind, hoffe ich in dem Fall auf einen Volksaufstand. Was der dann aber nützt, sei mal dahingestellt. Jedenfalls fehlen mir Ideen für sinnvolle Alternativen. (Nicht falsch verstehen: Ich rede nicht vom Neuabschluß einer KLV!)
In Deutschland gibt es mehr kapitalbildende Lebensversicherungen als Einwohner mit vertraglichen Garantieleistungen in Höhe von 2,5 Billionen € (92,8 Millionen Verträge, Stand 2008, Quelle GDV).

Beitrag 04.07.2012, 08:34

Benutzeravatar
Goldhamster79
Gold-Guru
Beiträge: 4082
Registriert: 21.01.2011, 20:42
Wohnort: EUdSSR
Pfennigfuchser hat geschrieben:
Und wenn ich nun meine Besitztümer auf eine selbstgenutzte Immobilie, Gold, Aktien und Euro-Basiertes verteile, warum dann nicht z.B. eine bestehende KLV halten, sofern sie noch unter den guten alten Bedingungen (4 % Mindestverzinsung beispielsweise) läuft? Immerhin müßte ich die freiwerdenden Mittel ja wieder aus Gründen der Diversifizierung anderweitig anlegen. Und auf 3 oder 4 Prozent muß man erstmal irgendwie kommen.

Die Gefahr, die ich sehe, ist der Ausfall der Auszahlung am Ende der Laufzeit. Da KLVs in Deutschland aber sehr verbreitet sind, hoffe ich in dem Fall auf einen Volksaufstand. Was der dann aber nützt, sei mal dahingestellt. Jedenfalls fehlen mir Ideen für sinnvolle Alternativen. (Nicht falsch verstehen: Ich rede nicht vom Neuabschluß einer KLV!)
Ui, 3 bis 4 Prozent Nominalrendite, genau damit wirst Du geködert, obwohl die Realrendite negativ ist, wenn man die offiziellen Teuerungsraten auch nur konservativ verdoppelt.
Reale und seriöse Einschätzungen liegen hier bei 7 Prozent, welche Realrendite bleibt da und vor allem welches Vorzeichen steht dann davor?

Es ist Deine Sache was Du tust, aber es ist fahrlässig bei einer KLV heute noch von einer Rendite zu sprechen, das sind nur Umverteilungssammelbecken aus denen Staatsanleihen gekauft werden, die kein vernünftiger Mensch mehr selbst anlangen würde...

Zum Thema Auszahlung, siehe
http://www.wissensmanufaktur.net/kapita ... rsicherung

und ganz speziell verweise ich auf
http://www.wissensmanufaktur.net/media/ ... _11_26.pdf

Jeder ist seines (Un)Glückes Schmied, Systemgläubigkeit kann in die Hose gehen, wie WM mit Artikel und Dokumenten belegt.


PS: Das ganze ist übrigens nicht mehr Thema das Fadens ;)
Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden,
jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepass,
dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.
M. Zeman

Beitrag 04.07.2012, 08:43

Benutzeravatar
AuCluster
Gold-Guru
Beiträge: 2197
Registriert: 13.12.2011, 22:46
Wohnort: Auf Schalke
Onepiece hat geschrieben:
Da ich mich in einer ähnlichen Situation wie Du befinde würde ich daher gerne mal fragen (auch an die anderen, die das lesen), wie ihr das handhabt, bei aller Liebe zum glänzenden Metall... :)
Ich würde (habe) Langläufer kündigen, also wo Du noch eine gefühlte Ewigkeit einzahlen musst, bevor was zurückkommt. Also Riester-Renten und so Zeugs mit einer "Rest"laufzeit von 10, 15 Jahren (etc).
Als einzige Alternative für kleinere Beträge bietet sich eigentlich nur noch Tagesgeld oder Festgeld mit geringer Laufzeit an. Oder, wie nsw, in Zentralbankgeld lagern.
Bevor eine deutsche Sparkasse o.ä. den Geist aufgibt, muss noch einiges passieren. Mein Vertrauen in diese Institutionen ist noch halbwegs intakt, wenn es um überschaubare Zeiträume (1-2 Jahre) geht.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 04.07.2012, 11:08

Buybuy
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 98
Registriert: 10.03.2012, 23:23
nameschonweg hat geschrieben:Es ist ein Irrglaube, dass sich nach all diesen Beschlüssen irgendetwas ändert - den Stabilitäts- und Wachstumspakt mit der 3%-Defizit-Klausel gibt es in Europa seit 1997! Es hat sich kaum ein Land daran gehalten.
Da kam kürzlich ein kritischer Tv-Beitrag, glaube ZDF, da sagte der Juncker, er verstehe nicht,
warum man dafür immer irgendwelche Abkommen brauche. Dass man nur so viel auszugeben hat,
wie man einnimmt, habe ihn schon seine Mutter gelehrt. (In anderen Worten)

Die Beschlüsse sind also pure Augenwischerei und nutzlose Lippenbekenntnisse.

Beitrag 04.07.2012, 11:55

Benutzeravatar
AuCluster
Gold-Guru
Beiträge: 2197
Registriert: 13.12.2011, 22:46
Wohnort: Auf Schalke
Buybuy hat geschrieben:
nameschonweg hat geschrieben:Es ist ein Irrglaube, dass sich nach all diesen Beschlüssen irgendetwas ändert - den Stabilitäts- und Wachstumspakt mit der 3%-Defizit-Klausel gibt es in Europa seit 1997! Es hat sich kaum ein Land daran gehalten.
Da kam kürzlich ein kritischer Tv-Beitrag, glaube ZDF, da sagte der Juncker, er verstehe nicht,
warum man dafür immer irgendwelche Abkommen brauche. Dass man nur so viel auszugeben hat,
wie man einnimmt, habe ihn schon seine Mutter gelehrt. (In anderen Worten)

Die Beschlüsse sind also pure Augenwischerei und nutzlose Lippenbekenntnisse.
Penible Formalitäten beruhigen und besänftigen die Leute. Mehr steckt da, glaube ich, nicht hinter.
Within our mandate, the ECB is ready to do whatever it takes to preserve the euro. And believe me, it will be enough.

Beitrag 04.07.2012, 15:03

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Der eigentliche "Wert" solcher Verträge besteht in der Freisprechung von moralisch/ethischer Haftung. Nachher will sich niemand nachsagen lassen, der Wille hätte gefehlt und man hätte es nicht versucht. Zudem ist die Schuldzuweisung wesentlich einfacher und konkreter. Auf Papier gedruckte Tinte hat auch manchmal Vorteile.

Dann noch kurz zu den mir gestellten Fragen oben, bevor ich mit dem Thema wegen OT noch selber gefeuert werde :)

Vorweg noch eines - jede Kündigung von Versicherungen und Verträgen bedarf einer Einzelfallprüfung! Bitte nicht pauschal einfach alles auflösen.

Ich hatte ja die letzten Wochen schon einmal meine Erfahrung mit meiner Fonds-gebundenen Lebensversicherung gepostet. Die Versicherung "Wir Wollen Kohle" hat bei einer Mitte der 90er abgeschlossenen Lebensversicherung staatliche 25% des eingezahlten Betrages einbehalten, der überwiegende Teil davon "Verwaltungsgebühren". Der Risikoanteil war dagegen glatt zu vernachlässigen. Was dazu führte, dass ich jedes Jahr ca. 660 EUR an Gebühren für 12x Bankeinzug sowie das Ausdruckens einer jährlichen Wertbestätigung überwiesen habe. Dafür hätte ich das Geld auch persönlich mit dem Taxi in der Münchner Zentrale vorbeifahren können. Aber gut.

Der eigentlich tragische Effekt ist, dass aber 25% des Geldes in der Anlage fehlten. Also auf diese 25% gar keine Verzinsung stattfand. Und selbst von den 25% wurde nicht alles verzinst/angelegt, da hiervon nochmals die Fondsverwaltungsgebühren abgingen. Unterm Strich war das tatsächlich angelegt Geld im Verhältnis so gering, dass ich nach 15 Jahren Laufzeit weniger im Fonds hatte, als ich nominal eingezahlt habe - und mich meine Frau mit einer anderen Fondsplice und einem Fonds im gleichen Marktsegment - jedoch anderer Versicherungsgesellschaft - inzwischen überholt hat. Und dies, obwohl sie vier Jahre später angefangen hat und mtl. weniger einzahlt.

Und da sind Fondspolicen im Vergleich zu KLVs sogar noch performant. Worauf ich hinaus möchte - die Realrendite hat nichts mit der Garantieverzinsung zu tun, denn diese gilt immer nur für den tatsächlich angelegten Betrag. Also abzgl. Provisionen, Verwaltungsgebühren, etc. Und selbst bei Fondspolicen arbeitet die Rendite nur auf den Sparanteil.

Die Einzahlungen in den ersten Jahren sind es, die zum Ende der Laufzeit die Rendite bestimmen. Je mehr am Anfang fehlt, desto geringer ist die Rendite am Ende. Und bei solchen Konstruktionen rechnet selbst die Steuerfreiheit nichts mehr schön.

Nachdem ich auch meine anderen Verträge geprüft habe, bin ich überall auf ähnliche Konstruktionen und teils horrende Abzüge gekommen. Was für mich zur Folge hat, dass ich mich von sämtlichen aufgeschwatzten Verträgen gelöst habe bzw. dies in Kürze tun werde. Nachdem die neuen Vertäge allesamt auch nicht mehr steuerfrei sind, rechnet sich die mtl. Anlage in ETF-Sparplänen (keine Swap-ETFs) deutlich besser.

Wichtig ist, dass ich als Prämisse annehme, dass die Staatsschuldenkrise sich ausweiten oder mittels Inflation überwunden wird. In beiden Fällen werde ich mit kapitalbildenden Konstrukten, die eine Auszahlung auf einen festgelegten Nominalbetrag vorsehen bzw. in der Inflationsanpassung nicht flexibel sind, draufzahlen oder Totalverlust erleiden. Da hilft dann auch kein Steuervorteil bei Riester/Rürup mehr. Zumal dieser sowie die Zuzahlung vom Staat bei Normalverdienern ohne Kinder in den meisten Konstrukten ohnehin den Gebühren zum Opfer fällt.

Aus meiner Sicht ergeben sich daraus folgende mögliche Maßnahmen:

- alle drei Jahre Prüfung aller Kontoauszüge 1,5 Jahre rückwirkend auf obsolete / verbesserbare Kosten
- Prüfung aller laufenden Versicherungsverträge auf Kosten/Leistung und Bedarf (hat mir beim ersten Mal - zusammen mit der Kontoprüfung - 3.500 EUR weniger laufende Netto-Kosten pro Jahr eingebracht)
- Aufbau einer Edelmetallposition als Grundabsicherung, verteilt auf Schließfächer bei unterschiedlichen Banken
- Kündigung aller kapitalbildenden bzw. nicht lebensrelevanten Versicherungen
- Umschichtung der Beiträge in ETF-Sparpläne zu Rohstoffen, alternativen Energie, Immobilien und Aktien (geringe/transparente Gebühren, ausschließlich Sondervermögen - also nur replizierende ETFs - zur Vermeidung des Kontrahentenrisikos)
- Monatlicher Sparplan zur Erweiterung der Edelmetallbasis
- Aktuell nicht benötigte Liquidität als Zentralbankgeld im Schließfach, ggf. in verschiedenen Währungen (obwohl ich dies in den kleinen Mengen für überflüssig halte. Wer Edelmetalle hat, braucht für den Extremfall meines Erachtens keine zusätzliche Währungsdiversifikation nötig - das EM ist bereits selbst eine.)
- auf dem/den Konten nur das Nötigste für den laufenden Betrieb

Wichtig hierbei - genügend Liquidität auf dem Konto behalten, um nicht dauernd bar ausgleichen zu müssen. Zudem sollte man sich die Auszahlungsquittungen bzw. Kontoauszüge aufheben, um jederzeit nachweisen zu können, woher das Geld kommt und das es versteuert ist. Eine gewisse Vertrauensstellung zur Bank ist da hilfreich, sonst läuft man schnell in die Falle, dass da "irgendetwas" nicht zur wirtschaftlichen Situation passt und man mal das FA am Hals hat, wenn größere Beträge wieder auf Konten eingezahlt werden müssen.
Ich bin meiner Sparkasse darüber recht offen gewesen - und war echt baff, als die Filialleiterin mir (inoffiziell) noch beipflichtete. :shock:

Merksatz: Alles, was in kapitalbildenden Vertägen kein Sondervermögen ist, ist nichts als ein Zahlungsversprechen des Unternehmens über einen Zeitraum von mehreren Generationen(!). Da muss jeder für sich selber entscheiden, wie sicher dies in Zeiten ist, in denen binnen weniger Jahre selbst eherne Gesetze nicht mehr zählen.
Zuletzt geändert von nameschonweg am 04.07.2012, 17:10, insgesamt 5-mal geändert.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 04.07.2012, 16:08

Siamkater
5 Unzen Mitglied
Beiträge: 50
Registriert: 19.02.2012, 19:03
Hallo nameschonweg,
was ist mit Klon - ETFs gemeint? Und was mit replizierten ETFS und weshalb sind die kein Sondervermögen?
Vielen Dank für Erklärungen, ich bin gerade dabei, mich in die Materie einzulesen bzw bin ganz am Anfang, wie man sieht.
Viele Grüße, Siamkater

Beitrag 04.07.2012, 17:03

nameschonweg
1 kg Barren Mitglied
Beiträge: 1618
Registriert: 20.03.2010, 19:38
Hallo Siamkater,

mit den beiden Begriffen ist das Gleiche gemeint ... allerdings habe ich mich bei "replizierte / geklonte ETFs" nicht klar ausgedrückt. War ein bisserl lang der Text :)

Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich NUR replizierte ETFs verwende ... womit gemeint ist, das der Index, welchen der ETF abbilden soll, nahezu 1:1 anteilig nachgekauft wird. Es gibt sogenannte Swap-basierte ETFs, bei denen nicht der Basiswert sondern ein Wert mit ähnlichen Eigenschaften / Verhalten anstelle des Originalwertes erworben werden kann. Im Grund bedeutet dies meist, dass anstelle eines Aktienanteils bspw. ein Derivat auf den Aktienanteil erworben wird. Das hat praktisch durchaus Vorteile, passt aber nicht in ein Konzept, dass u.a. darauf begründet, dass ich dem Derivatemarkt nicht mehr traue :)

Ich bessere das oben im Text nochmal aus.
“The greatest tragedy in mankind's entire history may be the hijacking of morality by religion.”, Arthur C. Clarke
"Papierwährungen sind die Glasperlen des Industriezeitalters"

Beitrag 07.07.2012, 08:34

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Kapitalflucht
Die Schweiz bereitet sich auf den Euro-Crash vor

Die Unruhe in der Euro-Zone macht den Franken interessant. Mit Milliarden-Stützungskäufen drückt die Schweizer Notenbank den Kurs. Für einen möglichen Euro-Crash werden schon Vorkehrungen getroffen.

http://www.welt.de/finanzen/article1079 ... h-vor.html

Beitrag 09.07.2012, 09:41

Benutzeravatar
Datenreisender
Gold-Guru
Beiträge: 9011
Registriert: 20.03.2010, 20:56
Drohungen aus dem hohen Norden
Skandinavische Länder verschärfen Ton in der Euro-Krise

Staatspleite oder ein Ende des Euro - bislang haben Europas Politiker diese Wörter öffentlich gemieden. Jetzt ändert sich der Tonfall. Schwedens Finanzmininister bereitet sein Land auf ein mögliches Ende des Euro vor. Und Finnland macht klar, dass es die Schulden der anderen nicht mehr zahlen will.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ska ... ro100.html

Antworten