Politik sollte Gold als Parallelwährung zulassen - Die Welt
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Die Notenbanken haben die Weltwährungen mit ihrer Rettungspolitik ruiniert. Doch die Bürger haben ein Recht auf eine stabile Währung. Die Politik sollte freies Geld als Ergänzung zum Euro erlauben.
http://www.welt.de/finanzen/article1170 ... assen.html
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Alan Greenspan: US Can Pay Any Debt It Has Because It Can Print Money To Pay It
Ich nehme an wir werden alle mit dem ehrlichen Gold bezahlen und unsere Euros, die wir ja immer noch verdienen, in den Safe stecken ... Wo liegt eigentlich die Hoffnung bei dieser Plakat-Forderung? Ob Zahlungsmittel oder nicht - mit Gold geschähe doch genau das selbe wie heute: Manche würden es horten. Im Zahlungsverkehr würde es praktisch kaum eine Rolle spielen. Alle Zahlungen würde man logischerweise so schnell wie möglich mit dem Euro machen (der könnte schließlich morgen weniger wert sein, also schnell noch raus damit).
Solche Artikel zeigen nur eins: die Unkenntnis der Schreiber. Noch nie was von Gresham gehört, keine Ahnung was ein Zahlungsmittel, was eine Währung ist ... aber mal schnell ins "Goldgeld!" Horn geblasen, weil's grad so schön passt (oder der Chef vom Dienst es hören wollte). Nur bloß keinen einzigen Gedanken daran verschwenden, wie um alles in der Welt das tatsächlich aussehen sollte ...
naja, ganz so grünschnäblig scheint er nicht zu sein...Der Autor ist seit mehr als zehn Jahren Finanzredakteur bei der "Welt". 2010 schrieb Eckert das Buch "Weltkrieg der Währungen", in dem er vor den Gefahren der globalen Billiggeldpolitik warnt. In seinem neuen Werk ("Alles Gold der Welt. Die Alternative zu unserem maroden Währungssystem", ISBN: 3898797996) erzählt der studierte Historiker, wie sich unser heutiges Finanzsystem entwickelt hat. Außerdem geht er der Frage nach, welches Geld einer freiheitlichen Bürgergesellschaft zusteht und was für eine Rolle die traditionelle Währung Gold dabei spielen könnte. Dieser Text ist ein Vorabdruck aus "Alles Gold der Welt. Die Alternative zu unserem maroden Währungssystem"
Und? Das heißt dann, dass er nicht aus Unwissenheit so schreibt, sondern bewusst?cocoxb hat geschrieben:...
naja, ganz so grünschnäblig scheint er nicht zu sein
...
Man braucht etwa 83 Sekunden Nachdenkzeit um festzustellen, dass es hanebüchener Unsinn ist, wenn man verkündet, das bestehende Geldsystem müsste nur mit "ein bisserl Gold" gepimpt werden, damit es (besser) funktionieren würde. Der Hintergedanke, dass erst mal bis auf weiteres dann alles so bleiben kann wie es ist, ist in Wirklichkeit durchschaubare System-Polemik und ideologisches Geschwätz, mit dem der Autor sein neues Buch unter die Leute bringen will.
ich verstehe deinen "temperamentvollen" Einwand nicht.
Vermutlich kommt es so, wie du es beschreibst. Gold wird eher gehortet (und wird somit für die Geldfunktion Werterhalt verwendet) und der € wird eher als umlaufendes Zahlungsmittel verwendet.
Aber es ist ein kleiner Schritt hin zu "freien Märkten".
Was machen wir als EM-Bugs denn anderes?
Welche Probleme tauchen denn zusätzlich auf, wenn sich die Menschen zwischen zwei Zahlungsmitteln entscheiden können? (in Währungsgrenzregionen üblich)
Ich sehe eher den Vorteil, dass FIAT-Money an Akzeptanz gewinnen kann, da mit Gold sinnvoll kein Fernabsatz, kein Außenhandel, keine Onlineüberweisung oder Dauerauftrag für das neueste i-Zeug getätigt werden kann.
Sollte Gold als Zahlungsmittel zugelassen werden, würde ich es weiterhin horten, könnte aber auch "BAR" offene Forderungen begleichen ohne zuvor Gold gegen FIAT zu tauschen.
Zumindest sehe ich keine gravierenden Probleme (außer, dass sich Gold, wie Bargeld auch, der staatlichen Kontrolle stärker entzieht; und ob das ein Problem oder ein Vorteil ist, kommt auf den Blickwinkel an) aber auch keine nennenswerten Verbesserungen, sondern nur einen Weg hin zu mehr Alternativen. Und den begrüße ich ausdrücklich.
IMMER wenn Gold eine offizielle Rolle im Geldsystem hatte, ist es letztlich auch korrumpiert worden.
Wenn ein Instrument der "Freiheit" (sagen wir es mal so pathetisch) von unkontrollierten Mächten benutzt wird, führt das NICHT zu mehr Freiheit (siehe die sog. Parlamente in Diktaturen), sondern zu einer "Pervertierung" des Instruments.
Genau das wird mit Gold passieren, wenn es von den JETZT herrschenden Eliten in das JETZT existierende Geld- und Finanzsystem eingebaut wird.
Was EM Bugs anders machen? Sie (so es "sie" als Gruppe überhaupt gibt) versuchen das System aufzubrechen - nicht darin aufzugehen! Und - sind wir doch mal ehrlich - was nutzt mir persönlich denn der "Sieg des Goldes" wenn der, nur so als Beispiel, mit einem erzwungenen Wertverlust einher ginge? Dass die Marktkräfte dies vielleicht in 50 Jahren korrigieren können, ist schön für den langfristigen Gold-Chart, bringt aber der Umbruchgeneration (evt. wir?) möglicherweise noch keinen Benefit ... außer dem Wissen in einer "historischen" Epoche gelebt zu haben.
Tja. Was macht man da?
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Wenn mir jemand anbieten würde, mich in Gold zu bezahlen, würde ich nicht nein sagen. Wie sieht's denn aus, verehrte Goldbugs, habt Ihr mal etwa im Zuge eines Privatkaufs (KFZ o.ä) eurem Geschäftspartner Gold anstelle von Euros angeboten?
Ich hab' das mal gemacht und mein Gegenüber war nicht abgeneigt, einen Teil der Anzahlung in Gold (1DM) zu nehmen. Allerdings nicht, weil ich das Gold unbedingt loswerden wollte, sondern, weil mir der Gedanke gefiel, mein erstes eigenes Boot mit Gold zu bezahlen. Ansonsten ist das für mich momentan eher uninteressant, da ich noch nicht so viel Gold habe, wie ich gerne hätte und die Euros eher nachkommen. Da schlägt dann, wie Ladon immer wieder betont, Gresham zu.
Aber wenn man jetzt seine liquiden Ersparnisse größtenteils in Gold hat und sich davon einen Gebrauchtwagen von Privat kaufen möchte, spricht doch nichts dagegen, die Bezahlung direkt in Gold anzubieten. Wird sicher nicht jeder drauf eingehen, der ein- oder andere vielleicht schon.
Bei Banken taucht übrigens neben Kürzeln wie EUR, GBP, USD ganz selbstverständlich auch XAU und XAG auf, die Edelmetalle haben somit faktisch längst den Status einer Währung.
Die Werterhaltfunktion des Geldes ist entscheidend. Deshalb wird es wohl zu gravierenden (positiven) Änderungen kommen.Metaller hat geschrieben:@ Ladon
Gold wird eher gehortet (und wird somit für die Geldfunktion Werterhalt verwendet) und der € wird eher als umlaufendes Zahlungsmittel verwendet.
Aber es ist ein kleiner Schritt hin zu "freien Märkten".
Welche Probleme tauchen denn zusätzlich auf, wenn sich die Menschen zwischen zwei Zahlungsmitteln entscheiden können? (in Währungsgrenzregionen üblich)
Ich sehe eher den Vorteil, dass FIAT-Money an Akzeptanz gewinnen kann, da mit Gold sinnvoll kein Fernabsatz, kein Außenhandel, keine Onlineüberweisung oder Dauerauftrag für das neueste i-Zeug getätigt werden kann.
Sollte Gold als Zahlungsmittel zugelassen werden, würde ich es weiterhin horten, könnte aber auch "BAR" offene Forderungen begleichen ohne zuvor Gold gegen FIAT zu tauschen.
Zumindest sehe ich keine gravierenden Probleme (außer, dass sich Gold, wie Bargeld auch, der staatlichen Kontrolle stärker entzieht; und ob das ein Problem oder ein Vorteil ist, kommt auf den Blickwinkel an) aber auch keine nennenswerten Verbesserungen, sondern nur einen Weg hin zu mehr Alternativen. Und den begrüße ich ausdrücklich.
Das Fiatgeld wird als Zahlungsmittel zunächst erhalten bleiben. Es wird sicher auch Fiat Geld geschöpft, und als Kredit gerne in Anspruch genommen. Theoretisch, wenn die Fiatgeldmenge in Zaum gehalten wird, bliebe es tatsächlich so wie es ist. Das sollte den Keynesianer eigentlich genügen.
Das schaffen die aber offensichtlich nicht.
Deshalb wird sich folgendes ändern.
In Fiat wird überhaupt nicht mehr gespart, oder nur bei höheren Zinsen als die (Fiat)Inflation.
Auch werden die Preise sich an der Goldwährung orientieren, und in Fiat umgerechnet.
Möglicherweise wird Fiat doch nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert, es sei den, er biete einen Geldvorteil.
Private werden keine Fiatdarlehen gewähren, und das Risiko der Inflation eingehen.
Welcher Vermieter würde noch langfristig in Fiat den Vertrag abschließen?
Die Idee ist schön, aber bei zwei parallelen Währung setzt sich kurzfristig die bessere durch, die andere bleibt liegen.
Deshalb kann man gleich eine Goldwährung einführen.
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Es wird immer ein paar Schafe geben, die an der Kasse mit Gold bezahlen würden.
Und so fließt das Gold nach und nach wieder an den Staat ab und wird durch
frisch gedrucktes Papier ersetzt. Besser kann es doch für die Obrichkeit kaum laufen
die EM-Hamster
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Nun, der Staat hat kein Gold, deshalb kann er nur Fiat ausgeben (via ZB) und auch damit seine Beamten bezahlen, deshalb wird er auch Fiat als Steuer zurückbekommen. Parallelwährung heißt man hat die Freiheit. Wird wohl kaum jemand in Gold die Steuern zahlen. Es sei denn der Staat macht seine Währung stärker als das Gold, was theoretisch möglich wäre. In der Bilanz muss man sich entscheiden und halt umrechnen.Der Goldene Kiel hat geschrieben:Wie soll das bei Paralelwährungen eigentlich ablaufen mit der Bilanzierung, Gewinnermittlung und Bemessungsgrundlage für die Besteuerung? Kann ich mir dann jeweils die Währung aussuchen, in der mein Gewinn und damit die Steuerschuld am geringsten ausfällt?
Aber das ist natürlich nur Theorie. Ich sehe sowas nicht (lange) in der Praxis.
@EM-Hamster
Verstehe Deine Logik nicht. Das Schaf trennt sich auch heute von seinem Gold. Nicht im Supermarkt, sondern beim EM Händler. Wo ist der Unterschied?
Natürlich muss die Gesetzgebung bei einer Goldwährung, ob parallel zum Fiat oder auch nicht, stark geändert werden. Goldgedeckte Banknote dürfen nicht geschöpft werden. Für jede in Umlauf befindliche Papier OZ muss eine echte AU OZ irgendwo im Tresor liegen. Sonst kann man sich das Ganze sparen.
Wenn man das nicht macht, muss jeder "Sparer" wissen, dass er sein Geld(Gold) der Bank ausgeliehen hat, und es dort nicht lagert. Dafür muss er ordentlich belohnt werden.
Die Kreditgewährung wird sicher stark zurückgehen. Macht aber nichts, entsprechen die Preise auch. Die Reale Welt wird wieder mehr Bedeutung haben, als die künstlich aufgeblähte Finanzwelt. Es ist viel ehrlicher dass die, die verdientes Geld haben die Preise bestimmen, und nicht die, die (geschöpftes)Geld als Kredit präferenziell bekommen, so wie heute!
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Wieso verstehst du meine Logik nicht, wenn du sie gleich noch ergänztBumerang hat geschrieben: @EM-Hamster
Verstehe Deine Logik nicht. Das Schaf trennt sich auch heute von seinem Gold. Nicht im Supermarkt, sondern beim EM Händler. Wo ist der Unterschied?
die EM-Hamster
Es klang für mich so, als sagtest Du, es wäre dann anders als heute.EM-Hamster hat geschrieben:Wieso verstehst du meine Logik nicht, wenn du sie gleich noch ergänztBumerang hat geschrieben: @EM-Hamster
Verstehe Deine Logik nicht. Das Schaf trennt sich auch heute von seinem Gold. Nicht im Supermarkt, sondern beim EM Händler. Wo ist der Unterschied?
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Alan Greenspan: US Can Pay Any Debt It Has Because It Can Print Money To Pay It
Als in Zimbabwe die Hyperinflation tobte, hatten die meisten Leute Zimdollar und US$ in ihren Taschen. Nach Möglichkeit gaben sie Zimdollar in den Geschäften aus, obwohl US$ vor allem in der Endphase der Hyperinflation auch überall angenommen worden wären. (Häuserpreise, Mieten usw. waren oft nur noch in US$ angegeben, und in vielen Geschäften gab es Preise in 2 Währungen. Irgendwann wurde der Gebrauch des US$ und anderer Währungen sogar offiziell legalisiert, zunächst als Parallelwährungen zum Zimdollar.)
Mit anderen Worten, "schlechte(re)s Geld" wird tatsächlich zuerst ausgegeben.
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Und siehe es funktioniert.
Warum sollte das bei uns nicht funktionieren?
Wo steht den geschrieben dass ein Zahlungsmittel (Geld) zwangsläufig auch Wertbewahrungsmittel sein muss und umgekehrt?
Ladon hat schon Recht, immer wenn Gold eine offizielle Rolle im Währungssystem spielte, weckte es Begehrlichkeiten der öffentlichen Hand, z.B. mit dem Goldverbot in USA währen des Bretton Woods Systems.
Dann lieber Edelmetall nicht als "offzielles" Zahlungsmittel, das aber dennoch akzeptiert werden kann (siehe Südafrika u. Mexiko) aber in erster Linie als Wertaufbewahrungsmittel dient. Meines Wissens ist es ja auch derzeit in D nicht verboten, andere Zahlungsmittel als Euro zu akzeptieren.
lifesgood