R3 Konsortium aus Banken (UBS, CS) forscht an Bitcoin

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 01.02.2016, 19:55

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Zombie
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Blockchain ist die Technologie hinter der Digitalwährung Bitcoin. Die Währung selber könnte verschwinden, doch die dazugehörende Technologie Blockchain interessiert die Finanzbranche. UBS, CS und 40 weitere Konkurrenten haben sich im Konsortium R3 vereint, um gemeinsam an Blockchain zu forschen.
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/gemei ... en-feinden

Beitrag 01.02.2016, 20:15

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Titan
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"Zombie"smilie_24

Vielleicht suchen die gemeinsam nach dem modernen "Stein der Weisen"...
vielleicht doch noch Gold aus Digits herzustellen smilie_08
T.
"Das Leben ist Schwingung.Verändere Deine Schwingungen--
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos

Beitrag 01.02.2016, 20:29

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Zombie
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Sie sehe vermutlich darin in erster Linie die Möglichkeit Kosten zu sparen.

In der neue digitale Welt können sich grundlegende Sachen innert kürzester Zeit
ändern und kleine Neueinsteiger können die Big-Player vom Thron stossen. Da hätte
ich als Big-Player auch den Angstschweiss im Nacken, wen auf einmal etwas Unbekanntes
auf der Bühne auftaucht, das mein Geschäftsmodell auf den Kopf stellen könnte.

Die Banken haben vielleicht sogar Angst, dass es ihnen so ergeht, wie der Musik Industrie,
welche Jahre lang MP3 nur belächelt hat, anstatt sich an der Entwicklung von MP3 zu beteiligen und somit daran zu verdienen. Oder Kodak welche den Einstieg in die Digitale Fotografie
verschlafen hat.

Beitrag 02.02.2016, 05:39

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MaciejP
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Zombie hat geschrieben:In der neue digitale Welt können sich grundlegende Sachen innert kürzester Zeit
ändern und kleine Neueinsteiger können die Big-Player vom Thron stossen. Da hätte
ich als Big-Player auch den Angstschweiss im Nacken, wen auf einmal etwas Unbekanntes
auf der Bühne auftaucht, das mein Geschäftsmodell auf den Kopf stellen könnte.
So sehe ich das auch. Wenn man sich mal die aktuellen Enwicklungen in der Finanzdienstleistungsbranche anschaut, fragt man sich, wofür man Banken in Zukunft überhaupt noch braucht. Überweisungen können bereits wesentlich schneller und teils auch günstiger über Online-Bezahldienste oder Kryptowährungen abgewickelt werden. Kredite kann sich jeder nach persönlichem Bedarf über crowdbasierte Dienste aufnehmen; Peer-to-Peer-Kreditangebote sind auch in der Entwicklung. Dazu schießen zahlreiche FinTechs zur Online-Geldanlageberatung aus dem Boden. Mal sehen, ob das irgendwann auch die Masse der Bevölkerung erkennt und die vermeintliche Systemrelevanz der Banken dann Risse bekommt.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 02.02.2016, 08:17

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VfL Bochum 1848
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MaciejP hat geschrieben: ... Kredite kann sich jeder nach persönlichem Bedarf über crowdbasierte Dienste aufnehmen; Peer-to-Peer-Kreditangebote sind auch in der Entwicklung. Dazu schießen zahlreiche FinTechs zur Online-Geldanlageberatung aus dem Boden. Mal sehen, ob das irgendwann auch die Masse der Bevölkerung erkennt und die vermeintliche Systemrelevanz der Banken dann Risse bekommt.
smilie_08 , also ich erkenn das noch nicht smilie_08 .

Ich denke man sollte die "Masse der Bevölkerung" in Bezug auf Kenntnis der Finanzwirtschaft nicht überschätzen, da gibt's ja auch so lustige Umfrageergebnisse bezüglich z.B. des Unterschiedes von Zins und Zinseszins, Soll und Haben, etc. smilie_16
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Beitrag 02.02.2016, 19:02

Mehrgoldfüralle
Systemrelevanz ist ein Popanz, den die Finanzmafia aufgebaut hat. Man braucht doch bloß Zahlungsverkehr von Investmentbanking zu trennen. Und Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel muß erhalten bleiben, sonst sind wir weiter als 1984.

Beitrag 03.02.2016, 00:10

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MaciejP
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VfL Bochum 1848 hat geschrieben:also ich erkenn das noch nicht
Heißt das, du findest Banken prinzipiell systemrelevant? Ich habe ja versucht oben anzudeuten, wie die einzelnen Geschäftsfelder auch ohne Probleme ausgelagert werden können und von spezialisierten Unternehmen u.U. effizienter angeboten werden können. Wenn man Banken also prinzipiell gar nicht brauchen würde, wie können die dann systemrelevant sein?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 03.02.2016, 05:58

Mehrgoldfüralle
MaciejP hat geschrieben:
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:also ich erkenn das noch nicht
Heißt das, du findest Banken prinzipiell systemrelevant? Ich habe ja versucht oben anzudeuten, wie die einzelnen Geschäftsfelder auch ohne Probleme ausgelagert werden können und von spezialisierten Unternehmen u.U. effizienter angeboten werden können. Wenn man Banken also prinzipiell gar nicht brauchen würde, wie können die dann systemrelevant sein?
Nein, gerade eben nicht, das ist eine Mär, eine Fabel um die Verluste zu sozialisieren, nachdem die Gewinne verschwunden sind. Vielleicht ist der Sauerstoffgehalt in der Luft "systemrelevant", gewiß aber nicht eine private Firma. Und ich finde, man sollte die Nachteile der Techfins auch im Auge behalten, wir werden absolut transparent und überwachbar, wenn alles bargeldlos abgewickelt wird, deshalb der Hinweis auf 1984. Oder die "schöne, neue Welt". Also schön vorsichtig sein. Die Abschaffung des Bargelds muß ebenso bekämpft werden wie die systemrelevanz.

Nur Bares ist Wahres, § 14 Bundesbankgesetz, das muß so bleiben.

Beitrag 03.02.2016, 08:03

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VfL Bochum 1848
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MaciejP hat geschrieben:
VfL Bochum 1848 hat geschrieben:also ich erkenn das noch nicht
Heißt das, du findest Banken prinzipiell systemrelevant? Ich habe ja versucht oben anzudeuten, wie die einzelnen Geschäftsfelder auch ohne Probleme ausgelagert werden können und von spezialisierten Unternehmen u.U. effizienter angeboten werden können. Wenn man Banken also prinzipiell gar nicht brauchen würde, wie können die dann systemrelevant sein?
Nein, ich wollte damit sagen dass die "breite Masse der Bevölkerung" das (noch) nicht erkannt hat, wäre ein bisschen zu viel von dieser Masse verlangt, die schauen doch lieber das Dschungelcamp im TV statt sich mit solchen abstrakten, komplizierten Dingen zu beschäftigen.

Kannst Dich ja mal, wenn Du mal ganz viel Zeit hast, in Gelsenkirchen in die Fußgängerzone stellen und die Leute fragen was ein Peer-to-Peer-Kredit ist, ich glaube dann ist Dein Tag gerettet.

smilie_24
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Beitrag 03.02.2016, 08:25

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Ladon
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Banken sind "systemrelevant", weil sie in der Hauptsache das für das System benötigte "Geld" schöpfen!

Das ist Sch... und einer der wichtigsten Gründe für die Schieflage. Dennoch IST es genau der Grund, warum Banken (insbesondere die großen) für das System relevant sind.
Sie SIND es wirklich!

... für das bestehende System. Und, wie man sieht, sind die Banken bereits eifrig dabei auch die nächste Stufe des verwendeten Zahlungsmittels ins System zu integrieren.

Erst müsste "das System" auf diese Geldmaschinen verzichten können!
Und dafür sind diese Schritte (Kryptowährung, p2p Kredite, Crowdfunding ...) sehr wohl richtig und wichtig. Ganz egal, wie ich zu Bitcoins an sich stehe. es bleibt ein Hebel, um das System zu destabilisieren.
Wenn natürlich die Systemgegner nicht sehen, wie sie gegeneinander ausgespielt werden ... dann haben "wir" - mal wieder - verloren.

===
Die Durchdringung in der Allgemeinheit mit diesem Wissen ist schlecht, VFL?
Nun, wenn Du das zum Maßstab nimmst, dann musst Du praktisch auf alle Technik verzichten - die kapiert auch kaum einer.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 03.02.2016, 09:06

Mehrgoldfüralle
Ladon hat geschrieben:Banken sind "systemrelevant", weil sie in der Hauptsache das für das System benötigte "Geld" schöpfen!

Das ist Sch... und einer der wichtigsten Gründe für die Schieflage. Dennoch IST es genau der Grund, warum Banken (insbesondere die großen) für das System relevant sind.
Sie SIND es wirklich!

... für das bestehende System. Und, wie man sieht, sind die Banken bereits eifrig dabei auch die nächste Stufe des verwendeten Zahlungsmittels ins System zu integrieren.

Erst müsste "das System" auf diese Geldmaschinen verzichten können!
Und dafür sind diese Schritte (Kryptowährung, p2p Kredite, Crowdfunding ...) sehr wohl richtig und wichtig. Ganz egal, wie ich zu Bitcoins an sich stehe. es bleibt ein Hebel, um das System zu destabilisieren.
Wenn natürlich die Systemgegner nicht sehen, wie sie gegeneinander ausgespielt werden ... dann haben "wir" - mal wieder - verloren.

===
Die Durchdringung in der Allgemeinheit mit diesem Wissen ist schlecht, VFL?
Nun, wenn Du das zum Maßstab nimmst, dann musst Du praktisch auf alle Technik verzichten - die kapiert auch kaum einer.
Ja, das ist es doch, man muß sie hops gehen lassen MITSAMT dem perversen Geldsystem. Das wäre ja eine der Folgen. Was dann kommt, Vollgeld, konkurrierende Währungen, Golddeckung, wird man sehen.

Zum ausspielen muß ich sagen, die Gefahren durch die Fintechs halte ich für ungeheuer groß. Wie schon gesagt, schöne neue Welt, aber im Quadrat. Das darf nicht passieren.

Beitrag 03.02.2016, 17:48

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Titan
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Gold und Bitcoin
Interessanter Artikel im Katalog der WMF 2016 in Berlin am jetzigen WE:
http://www.metallwoche.de/gold-und-bitcoin

Dazu gibt es eine Erläuterung von Herrn Peter Boehringer:

"Der Artikel von Prof. Thorsten Polleit zu Gold und Bitcoin, erschienen in
deutscher und englischer Sprache im World Money Fair Katalog 2016,
bedarf ein paar zusätzlicher Erläuterungen, da er zumindest für
Uninformierte suggeriert, es gäbe bereits einen goldgedeckten Bitcoin..."
http://www.metallwoche.de/suggestion-un ... en-polleit

Bitte beides lesen,damit der Zusammenhang auch erkannt wird smilie_24
T.
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"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
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Pythagoras von Samos

Beitrag 03.02.2016, 18:11

Mehrgoldfüralle
Gut.Polleit hätte ich schon, gelesen, Boehringer nicht. Das bestätigt m.E., dass durchaus Skepsis angebracht ist. Hierzu noch folgende Überlegung: Wie lange ist die Blockchain denn sicher? Es wird an Quantencomputern geforscht, wer wird die wohl zuerst haben?

Beitrag 04.02.2016, 04:36

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MaciejP
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Ladon hat geschrieben:Banken sind "systemrelevant", weil sie in der Hauptsache das für das System benötigte "Geld" schöpfen!
Ach stimmt, daran hatte ich nicht gedacht. Dieses Problem ließe sich natürlich auch über Parallelwährungen etwas abfedern, aber für die offizielle Währung wird es vermutlich schwierg, großflächig Geld ohne Banken ins System zu bringen.
Mehrgoldfüralle hat geschrieben:Hierzu noch folgende Überlegung: Wie lange ist die Blockchain denn sicher? Es wird an Quantencomputern geforscht, wer wird die wohl zuerst haben?
Die derzeit mit Quantencomputern lösbaren Probleme sind noch sehr, sehr beschränkt. Bis die Technologie so weit ist, dass sie eine Gefahr für die aktuellen Verschlüsselungssysteme ist, werden m.E. noch Jahrzehnte vergehen. Dazu geschieht diese Entwicklung ja nicht (nur) im Geheimen. Mit fortschreitender Gefahr für Verschlüsselungen, werden diese ja auch parallel weiterentwickelt und damit sicherer.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 04.02.2016, 08:28

Mehrgoldfüralle
Fast schon wieder eine Glaubensfrage, nicht? :wink:

Ich glaube, was einer wegschließen kann, kann ein anderer finden.

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