Rentabilität von Aktien 1872-2018

Tagesgespräch zu Wirtschaftsthemen wie Geldmarkt, Börse, Währung, Finanzkrise, Inflation aus Deutschland und der Welt

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Beitrag 13.03.2019, 07:55

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Ladon
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Hier mal eine übersichtliche Grafik zur Entwicklung von Aktien.
Die Basis ist Reinvestieren der Dividenden und Berücksichtigung der Inflation.

Dabei wird die Rentabilität auf verschiedene Zeiträume bezogen:
1 Jahr, 5, 10 und 20 Jahre
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Höflichkeit ist keine Schwäche - Empathie ist keine Dummheit - Moral ist nicht moralinsauer

Beitrag 13.03.2019, 10:23

Turnbeutelvergesser
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Das Problem, das ich mit den Dividenden und Reinvestieren habe, in wie weit werden Ordergebühren für das Reinvestieren und Kapitalertragssteuer auf die Dividenden in der Rentabilitätsberechnung berücksichtigt? Wenn ich von einem Privatinvestor mit steuerlichem Sitz in D ausgehen, werden sich Steuern (mal abgesehen vom Steuerfreibetrag) und Gebühren wohl nicht vermeiden lassen.

Beitrag 13.03.2019, 16:23

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Ladon
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Ich glaube, Du stellst (sozusagen) die falschen Fragen an diese Grafik.

Die verdeutlicht in erster Linie, dass kurzfristig gesehen ziemliche Verluste möglich sind (viele rote Balken von Jahr zu Jahr), je größer aber der Zeitraum ist, nivellieren die sich raus, bis bei Betrachtung von 20 Jahres Zeiträumen überhaupt nichts rotes mehr zu sehen ist.

Ob Du jetzt durch Steuern oder Abgaben die Balken nach oben oder unten verschiebst, ist für dieses Ergebnis (oder diese "Erkenntnis") völlig belanglos.
Ich denke, es soll lediglich ein "Beweis" dafür sein, dass Geduld notwendig ist beim Investieren.

Dass das nicht nur ein unbestätigtes Bauchgefühl ist, sondern sich mittels einer solchen Auswertung im besten Sinne nachweisen lässt, ist der Sinn der Sache.
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Beitrag 14.03.2019, 16:10

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MaciejP
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Was ich noch interessanter finde: Insbesondere dem 10-jährigen Durchschnitt nach scheint das Maximum an Rendite von ca. 15% p.a. erst noch ca. 10 Jahre vor uns zu liegen. Das entspräche auf 10 Jahre gerechnet einer Vervierfachung der Kurse, nach Inflation sogar noch etwas mehr. Ein S&P 500 um 2030 also bei über 10.000 Punkten?
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 15.03.2019, 12:28

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Sapnovela
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MaciejP hat geschrieben:
14.03.2019, 16:10
Was ich noch interessanter finde: Insbesondere dem 10-jährigen Durchschnitt nach scheint das Maximum an Rendite von ca. 15% p.a. erst noch ca. 10 Jahre vor uns zu liegen. Das entspräche auf 10 Jahre gerechnet einer Vervierfachung der Kurse, nach Inflation sogar noch etwas mehr. Ein S&P 500 um 2030 also bei über 10.000 Punkten?
Wenn Du Dir die Zyklen im 10-Jahreschart etwas genauer ansiehst, kannst Du ohne Schwierigkeiten die Kondratjew-Zyklen erkennen. Bis zu ersten Weltkrieg Stahl & Eisenbahn, danach Chemie & Strom, danach Automobil & Ölindustrie, beginnend mit den 80ern die Mikroelektronik. Sollte sich nach Deiner Betrachtung nun der nächste Zyklus entfalten (Ki oder sonst was) , stellt sich die Frage, ob die Wohlstands- und Firmengewinne wie gewohnt in die Breite gehen oder zentralisiert bleiben. Vom Aufschwung bei Auto & Ölindustrie haben viele Bereiche der Wirtschaft profitiert, auch ganz anders gelagerte Branchen z.B. durch verbesserte Logistik.

In der sog. Technologiebranche ist jedoch die Tendenz zu Monopolen (bestenfalls kleinen Oligopolen) darart massiv (Microsoft = Desktop OS, Fratzenbuch = Sozial Media, Google = Suchen und Sammeln, Intel, Qualcomm = Prozessoren, Apple & Google Mobile OS, Amazon = Web retail, ...) , dass der sich abzeichnende Zyklus nicht zwigend zum Nutzen der gesamten Volkswirtschaft ist. Explodierenden Gewinnen von wenigen Unternehmen stehen dann stagnierende bis sinkende Gewinne von vielen Unternehmen entgegen. Szenario Hardwarelieferant für die Tech-Firmen oder zahlender Nutzer der Tech-Plattforen.

Es könnten also genau so gut zwei japanische Dekaden mit Stagnation in der Breite vor uns liegen. Der Nikkei ist die letzten 20 Jahre nicht gerade die Rakete gewesen ... smilie_06

Beitrag 15.03.2019, 17:28

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MaciejP
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Es geht ja speziell um den Aktienmarkt. Besonders bei den US-amerkanischen Indizes sieht man dieses Phänomen, dass der Index von wenigen großen Aktien getragen wird, bereits jetzt recht deutlich. Das sind alles Technologie-/IT-Unternehmen. Insofern wäre es für eine positive Entwicklung des Aktienmarktes nicht zwingend problematisch, wenn nur wenige Unternehmen von einem neuen großen Boom profitieren würden. Es gibt auch bereits eine Untersuchung, die bestätigt, dass langfristig im Wesentlichen nur 10% aller Aktien für den übergeordneten Aufwärtstrend bei Aktien verantwortlich sind.

Was das Profitieren in der Wirtschaft bzw. Gesellschaft selbst angeht, warum sollten nicht "alle" von so einem neuen Megatrend profitieren? (Die Unternehmen, die durch diese Disruption ersetzt werden natürlich nicht, das liegt in der Natur der Sache.) Ich sehe jetzt zum Beispiel nicht den Unterschied zwischen Konzernen, die ihr Geld mit Erdölprodukten oder Autos verdienen, und solchen, die dies mit KI-Dienstleistungen tun. Für KI-Systeme bspw. gibt es breite Anwendungsmöglichkeiten: Medizin, Logistik, autonomes Fahren etc. Davon wären also auch zahlreiche andere Branchen betroffen, die ihrerseits wieder bessere Produkte oder Dienstleistungen anbieten könnten.
„Wenn der Durchschnittsmichel Gold kauft, kann er keine Fehler machen.“ – „Gold fliegt nicht weg.“

Beitrag 15.03.2019, 21:59

lifesgood
Nun KI wird viele Arbeitsplätze überflüssig machen, aber Maschinen und Computer konsumieren nicht. Und bei denjenigen die konsumieren, fehlt das Einkommen, wenn der Arbeitsplatz wegrationalisiert wurde.

lifesgood

Beitrag 16.03.2019, 09:30

Chinese
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Das ist die europäische Sichtweise von KI. Hatten wir schon als die Fuhrleute mit Ihren Pferden das gleiche über Lastkraftwagen befürchteten.

Die Welt wird sich weiterentwickeln und letztendlich wird es, natürlich mit Höhen und Tiefen, wie die ganzen Jahrhunderte und Jahrtausende vor uns, weiter aufwärtsgehen.

Die große Frage die sich mir stellt, wo wird Europa in dieser Entwicklung sein. Aus den Eroberern der Welt haben sich die Mitbewohner des betreuten Wohnen samt sozialistischen Grundeinkommen entwickelt . Sicherlich kein guter Startplatz für die Zukünftige Entwicklung auf diesem Planeten.

Letztendlich hat aber jede Epoche auf dieser Welt bisher seine Aufsteiger und Absteiger. Mir kommen da gerade die Römer in den Sinn. Mama Mia.
»Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.« Albert Einstein

Beitrag 16.03.2019, 09:45

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Sapnovela
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Chinese hat geschrieben:
16.03.2019, 09:30
Aus den Eroberern der Welt haben sich die Mitbewohner des betreuten Wohnen samt sozialistischen Grundeinkommen entwickelt .
... das ist die neue deutsche Romantik. Gefühl statt Vernunft. Greta for Nobelpreis smilie_02

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