Schweizer Goldinitiative stellt globales Währungsgefüge infr
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Schweizer Goldinitiative stellt globales Währungsgefüge infrage
Die Eidgenossen könnten den Goldmarkt durcheinander wirbeln. Stimmen sie für höhere Goldbestände ihrer Zentralbank, wird der Preis des Edelmetalls durch notwendige Zukäufe nach oben getrieben.
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/ ... frage.html
Man muss sich nur mal anschauen, was mit solchen Schweizer Bürgerwille-Formulierungen in der Realität geschieht. Das daaaauert .... uuuuuuuuund daaaaauert ... und dann muss mann ggf nochmal das Volk fragen, weil ja alles anders ist jetzt.
Die Schweizer wurden nicht gefragt, als ihre Zentralbank Gold verscherbelt hat, man wird in dieser Sache bestimmt auf sie hören.
Zugegeben: hab den Artikel jetzt nicht gelesen ... aber wieso gerät jetzt eigentlich das Währungsgefüge aus der Bahn, wenn due zukaufen? Seit Jahren kaufen Zentralbanken massiv Gold ...
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Das soll die Zentralbank nach Wunsch der Initiative künftig eben nicht mehr dürfen:Ladon hat geschrieben:Die Schweizer wurden nicht gefragt, als ihre Zentralbank Gold verscherbelt hat, man wird in dieser Sache bestimmt auf sie hören.
Goldreserven Gold-Referendum - Handlungsspielraum der Schweizer Notenbank in Gefahr
Die Schweizer könnten demnächst ihre Notenbank dazu verpflichten, künftig mindestens 20 Prozent ihrer Währungsreserven in Gold zu halten. Das hätte nicht nur Folgen für den Goldpreis, sondern vor allem für den Handlungsspielraum der Notenbanker.
http://www.wallstreet-online.de/nachric ... ank-gefahr
Weil die Schweizer die einzigen sind, die eine (zumindest teilweise) Golddeckung ihrer Währung wieder einführen würden.Ladon hat geschrieben:Zugegeben: hab den Artikel jetzt nicht gelesen ... aber wieso gerät jetzt eigentlich das Währungsgefüge aus der Bahn, wenn due zukaufen? Seit Jahren kaufen Zentralbanken massiv Gold ...
Die Schweizer haben per Referendum schon so manches beschlossen ... und es wurde entweder in den "Mühlen der Zeit" vermahlen oder ein paar Jahre später korrigiert.
Gut, dann hätte die Schweiz "irgendwie" eine Golddeckung. Nochmal meine wirklich ernst gemeinte Interessensfrage:
Warum sollte das den Goldpreis beeinflussen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Die müssten ein paar Tönnchen Gold kaufen (wie erwähnt scheinen die ZB Käufe der letzten Zeit nahezu keinen Einfluss zu haben) und dann tut sich da doch nix mehr. Das treibt dich den Goldpreis nicht nachhaltig.
P.S.
Für mich ist das Kokolores. Ich sehe es sowieso nicht so gerne wenn sich die ZBs ums Gold "kümmern" - das KANN doch gar nicht positiv sein oder wirken. Es sind immerhin die ZENTRALBANKEN! Die Sputze des Eisbergs dieses perversen Systems. Die werden doch nicht besser, wenn sie Gold horten!
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Die Chinesen haben doch nur das Gold gekauft, was angeboten wurde (*). Wenn die Gold-ETF's verkauft haben, so war die PBC Käufer. Ohne die chinesischen Käufe wäre der Goldpreis stärker in die Knie gegangen. Die asiatischen Zentralbanken haben den Kurs stabilisiert. Sie haben kein Interesse daran, dass der Goldpreis steigt. Wozu auch? Die Zentralbanken haben alle Zeit der Welt.Ladon hat geschrieben:Gut, dann hätte die Schweiz "irgendwie" eine Golddeckung. Nochmal meine wirklich ernst gemeinte Interessensfrage:
Warum sollte das den Goldpreis beeinflussen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Die müssten ein paar Tönnchen Gold kaufen (wie erwähnt scheinen die ZB Käufe der letzten Zeit nahezu keinen Einfluss zu haben) und dann tut sich da doch nix mehr. Das treibt dich den Goldpreis nicht nachhaltig.
Wenn die SNB nun als weiterer Käufer auftritt, so werden die asiatischen ZB halt weniger kaufen. Der POG wird wahrscheinlich nur einmal sprunghaft steigen, wenn bekannt gegeben wird, dass die SNB Gold kaufen muss. Daher halte ich die Einschätzung von Folker Hellmeyer für realistisch.
Der Hellmeyer ist alles mögliche, aber kein Schwarzseher. Auf seinem Blog auf goldseiten.de hebt er sich deutlich von den anderen Bloggern ab. Während die meisten Blogger den Weltuntergang (herbei)sehen, sind die Kolumnen von ihm sehr viel realistischer, ja geradezu langweilig und eurofreundlich.
(*) Natürlich kann man nur das Gold kaufen, was angeboten wird. Jedoch könnten die Chinesen aggressiv auftreten und selber mehr Gold nachfragen als angeboten wird. Das würde den POG nach oben treiben.
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Eine noch interessante Analyse zu möglichen Auswirkungen der Goldinitiative der Schweizer vom Degussa Chefvolkswirt...
http://www.misesde.org/?p=8774
Diese konstruierte Kausalität, dass eine partielle Golddeckung für den Franken festgeschrieben werden soll und dann ein "Chaos" im internationalen Währungsgefüge auslöst, gibt es nicht.
Es ist ja auch so, dass die Schweiz damals durchaus nicht "all ihr Gold" abgestoßen hat. Die haben schon noch. Nämlich ziemlich genau 1.000t, was sie zu einem der größten Goldbesitzer macht (Top 10 auf jeden Fall). Wieviel Zukauf wäre denn aktuell überhaupt notwendig, um diese 20% zu erreichen?
... kommt schwer auf den Goldpreis an, weil Nationalbank (im Gegensatz etwa zur Bundesbank) den aktuellen Marktpreis bilanziert.
Das sollte vlt überhaupt erst geklärt werden.
Dann kann man dich Gedanken machen, ob das erdrutschartige Bewegungen hin zum Franken auslöst (was schon problematisch wäre) ... aber der Kurs hängt doch trotzdem am Euro ... ach, das ist so ein feuchter Traum von Goldbegeisterten, die für den "heiligen Gral" einer (vermeintlichen) Goldwährung sogar bereit sind das Zeug den Zentralbanken zu geben (aka "in den gierigen Rachen zu werfen"). Ich kann nu wiederholen: das ist keine gute Idee!
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Rund 1.500 Tonnen.Ladon hat geschrieben:Es ist ja auch so, dass die Schweiz damals durchaus nicht "all ihr Gold" abgestoßen hat. Die haben schon noch. Nämlich ziemlich genau 1.000t, was sie zu einem der größten Goldbesitzer macht (Top 10 auf jeden Fall). Wieviel Zukauf wäre denn aktuell überhaupt notwendig, um diese 20% zu erreichen?
Je stärker der Franken gegenüber dem Euro aufwertet, desto mehr Euro kauft die Schweizer Zentralbank, um den Wechselkurs zu stützen. Je mehr Euro die Schweizer Zentralbank (künftig) kauft, desto mehr Gold wird sie (künftig) kaufen (müssen), um ihre Währungsreserven mindestens zu 20 % mit Gold decken zu können. Gleichzeitzeitig soll der Schweizer Zentralbank ein Verkauf von Gold künftig grundsätzlich verboten werden, also auch dann, wenn sie beispielsweise aus irgendwelchen Gründen ihre Währungsreserven wieder verringern sollte.Ladon hat geschrieben:Dann kann man dich Gedanken machen, ob das erdrutschartige Bewegungen hin zum Franken auslöst (was schon problematisch wäre) ... aber der Kurs hängt doch trotzdem am Euro
Ich bin mal neugierig wie die Volksabstimmung ausgeht, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dass das Establishment kurz vor dem Termin mit enormer medialer Präsenz versuchen wird, die Bevölkerung zu einem negativen Votum zu bewegen. Und wenn´s doch durchgehen sollte, wird es spannend, wie sich das auf den Goldpreis auswirkt. Wobei ich jetzt nicht traurig darüber wäre, wenn es den Goldpreis tatsächlich 10 - 15% nach oben heben würde
lifesgood
Sollte die SNB in den nächsten 10 Jahren ca. 1500 t Gold kaufen, so wird nichts passieren. Außer vielleicht ein Hüpfer im Goldkurs.
Im Falle eines goldgedeckten Frankens wird Chaos ausbrechen. Aber nicht im internationalen Geldgefüge, sondern in der Realwirtschaft der Schweiz. Die Schweiz hat sehr gute Unternehmen, aber sollte der CHF zu stark aufwerten, so gehen auch diese Firmen unter.
Allerdings glaube ich nicht daran, die Schweiz hatte ja schon mal über 2.500 to Gold und die Wirtschaft ging auch nicht kaputt.
Deutschland hat über 3.000 to.
Ich denke, das wird überbewertet.
Platz 3 und 4 bei den Goldreserven wird von Italien und Frankreich mit jeweils über 2.400 to belegt. Deren Wirtschaft leidet zwar, aber wohl nicht unter den Goldreserven.
Zudem würde die Schweiz das Gold ja nicht auf einen Schlag, sondern über 10 Jahre kaufen.
Da zudem die Schweiz das Gold ja zum aktuellen Kurs bewertet, der ja in einigen Jahren auch deutlich höher sein kann, können unter Umständen auch 1.000 to oder weniger ausreichen.
Ob da der Franken in kurzer Zeit so heftig steigen würde, bezweifle ich mal. Die haben doch aktuell für den Franken eine Obergrenze von 1,20 Franken für den Euro festgelegt. Dann setzt man diese Grenze eben auf Parität, so würde der Franken maximal um gut 16% steigen, das verteilt auf einen Zeitraum von 10 Jahren, sollte die schweizer Realwirtschaft, die ja nicht über die Billigschiene ihre Umsätze generiert, eigentlich nicht existenzbedrohend sein.
Zumal ja nicht das schweizer Produkt an sich um diese gut 16% teurer wird. Teurer wird nur die Wertschöpfung, die in der Schweiz stattfindet. Rohstoffe oder Komponenten, die importiert werden, werden durch einen stärkeren Franken ja global betrachtet nicht teurer. So dass dies auf die Produkte vermutlich eine Auswirkung von unter 10% im Preis hätte. Das verteilt über 10 Jahre ... da hätte eine höhere Inflation drastischere Auswirkungen auf die Preise.
Und wenn man sich den Franken-Chart mal ansieht, erkennt man, dass der Euro vor 5 Jahren noch über 1,50 Franken kostete. Somit hat der Franken in den letzten 5 Jahren eine stärkere Aufwertung erfahren und die Wirtschaft lebt immer noch.
Da sich ja der Dollar zum Euro häufig anders bewegt, könnte das unter Umständen für Exporte in den Dollarraum gar keine Auswirkungen haben.
Für den Schweizer Binnenmarkt sehe ich die Auswirkungen neutral. Einerseits würden Importe und Energie für die Schweizer billiger, was mehr Geld für Konsum schafft, andererseits würden aber wohl viele Bewohner der Grenzregionen im benachbarten Ausland mit dem starken Franken billig einkaufen.
lifesgood
Doch der Schweizer ist in dieser Hinsicht problematisch, denn er benützt gerne seinen eigenen Verstand. Bin sehr gespannt.
L.G.
Herbie
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Wie aus dem Kreis der Schweizer Goldinitiative zu erfahren war, wurde das speziell für internationale Spenden eingerichtete PayPal-Konto durch den amerikanischen Anbieter ohne Angaben von Gründen gesperrt.
Aktuell hat es den Anschein, dass das aufgelaufene Spendengeld von PayPal konfisziert oder zumindest für eine Zeit eingefroren wurde. Egal welche Variante zutreffend ist, für die Schweizer Goldinitiative wäre es ein schwerer Schlag, da das Spendengeld dringend für die Goldinitiative benötigt wird.
http://www.goldseiten.de/artikel/223887 ... perrt.html
Das ist ja seltsam. Auf der Seite der Goldinitiative konnte ich das nicht finden. Bin allerdings gerade unterwegs und habe nur das Smartphone - vielleicht habe ich es übersehen ... erwartet hätte ich es jedoch irgendwie an "prominenter" Stelle. Schon komisch ... nirgendwo ein Wort zu PayPal.
Davon abgesehen: ich als "Goldinitiative" wäre nie auf den Gedanken gekommen, ausgerechnet ein PayPal Konto zu benutzen. Das ist ja beinahe schon skurril.
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Sooo abwegig ist das dann doch nicht, Überweisungen von amerikanischen Schweizern (oder amerikanschen Goldbugs?) über Paypal laufen zu lassen...
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Peter_Thiel
Aber ob die Geschichte mit der Paypal-Sperrung so stimmt? Und wer heute hinter Paypal steht? Nichts genaues weiß man nicht....
Dass da irgendwann mal irgendjemand irgendwie was mit PayPal zu tun hatte, der vielleicht eine ganz interessante Grundhaltung bezüglich einer volkswirtschaftlichen Schule hatte, ändert doch nix daran, dass sich das System PayPal und Golddeckung quasi diametral gegenüber stehen.
Das ist das gleiche, wie den Dummschwätzer Greenspan "gut" zu finden nur weil er mal was pro Gold geblubbert hat. Realiter lag er mit Prognosen häufig haarsträubend daneben, seine Geldpolitik war alles andere als das, was man sich als Goldbefürworter gewünscht hätte und er dürfte einer der Hauptprotagonisten der Goldpreis Drückung der 90er gewesen sein. Kurz: ein verlogenes A... (just meine 2 grains)
Edith meint noch:
War vielleicht etwas OT, aber manchmal empfinde ich es als echt frustrierend, dass es augenscheinlich oft ausreicht bloß "Gold ist super" zu sagen und in der Folge kann man tun und lassen und sagen was man will (auch und vor allem das genaue Gegenteil) und wird trotzdem von einem Teil der Goldgemeinde beklatscht.
Nix für ungut ...
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Nachtrag: Wenn ich das Anliegen der Österreichischen Schule richtig verstanden habe, dann ist sie für einen freien Wettbewerb der Geldsysteme. Da gehört Paypal ebenfalls dazu.
Und noch eine Frage an Dich: Wie sonst hätten die Schweizer ihre Zahlungen von ihren amerikanischen Unterstützern (Auslandsschweizer, Libertaerians...) sonst organisieren sollen? Ein von Banken scheinbar unabhängiger. Bezahldienst scheint da naheliegend (natürlich nicht, wenn sich die Vorwürfe gegen Paypal nun bewahrheiten sollten. Aber nachher ist man immer schlauer, gell!)
Die Ö-Schüler wollen Wettbewerb der Geldysysteme, keine Frage.Geldsammler hat geschrieben:Nachtrag: Wenn ich das Anliegen der Österreichischen Schule richtig verstanden habe, dann ist sie für einen freien Wettbewerb der Geldsysteme. Da gehört Paypal ebenfalls dazu.
Aber das Bezahlsystem Paypal ist kein alternatives Geldsystem, sondern es arbeitet selbstverständlich im vorhandenen System. Das FIAT-Money-System, welches von praktisch allen Ländern verwendet wird, wird von Paypal nicht in Frage gestellt oder untergraben.
Wenn jemand über das Paypal-System Geld aus Euroland nach Australien überweist, so wird der US-Dollar dazwischen geschaltet sein.
Wenn Du das Wort "Gold" gegen "Schalke" oder "USA" ersetzt, gilt das gleiche. Es handelt sich hier um kein goldspezifisches Problem. Vielleicht so eine Art Bunkermentalität.Ladon hat geschrieben:War vielleicht etwas OT, aber manchmal empfinde ich es als echt frustrierend, dass es augenscheinlich oft ausreicht bloß "Gold ist super" zu sagen und in der Folge kann man tun und lassen und sagen was man will (auch und vor allem das genaue Gegenteil) und wird trotzdem von einem Teil der Goldgemeinde beklatscht.
Tja, ich bin halt in manchen Sachen ein ganz einfach gestrickter Mensch. Und da die Sache mich persönlich nun wirklich eher "peripher" interessiert, habe ich auch tatsächlich nicht nachgeforscht. Jedoch bleibt es in meiner naiven Sicht so:
Hier eine Initiative, die eine Währung "härten" will, dort ein wenig durchschaubares Cybermoney-Konstrukt (Schon mal ein Problem mit PayPal "genossen"?).
Ich finde, das passt nicht zusammen.
Nur eine ganz private Meinung, "IMHO" sozusagen.
Wie es anders hätte gehen sollen (Aber Geldsammler, es geht doch offensichtlich jetzt auch!?) muss ich doch nicht beantworten! Ich bin der letzte, der dafür plädieren würde Gold einer Zentralbank zu überlassen und würde bestimmt nicht dafür "werben" wollen!
Was das ganze überdies damit zu tun hat, dass die "Österreicher" für einen freien Wettbewerb des Geldes sind, entzieht sich dann völlig meinem Verständnis. Tut mir leid, ich verstehe nicht, um was es Dir eigentlich geht.
@ AuCluster