Schweizer Vollgeld-Initiative
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Bern, 24.12.2015
Die am 1. Dezember 2015 eingereichte eidgenössische Volksinitiative «Für krisensicheres Geld: Geldschöpfung allein durch die Nationalbank! (Vollgeld-Initiative)» ist formell zustande gekommen. Die Prüfung der Unterschriftenlisten durch die Bundeskanzlei hat ergeben, dass von insgesamt 111 763 eingereichten Unterschriften 110 955 gültig sind.
https://www.bk.admin.ch/aktuell/media/0 ... g-id=60143
Offizielle Webseite der Vollgeld-Initiative:
http://www.vollgeld-initiative.ch/
Offizielle Webseite des Vereins Monetäre Modernisierung (MoMo):
http://www.vollgeld.ch/index.php
Schweizer entscheiden über Reform des Geldsystems
Die "Vollgeld-Initiative" erhielt über 110.000 Unterschriften.
Würde der Gang an die Urnen derzeit erfolgen, wäre der Erfolg gewiss. Nach einer Umfrage des Zürcher Tagesanzeigers würden gegenwärtig 58 Prozent der Wahlberechtigten für die Initiative stimmen. Lediglich 31 Prozent sind dagegen.
http://www.salzburg.com/nachrichten/wel ... ms-178213/
Geldschöpfung durch staatliche Nationalbanken - womöglich noch als Weisungsempfänger - ist kein Fortschritt, sondern ein Alptraum!
Was das mit besserem Geld zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft.
Ein Fortschritt ist es erst, wenn das "Geldwesen" staatsrechtlich endlich als "4. Gewalt" (die sie faktisch ist ... nur eben ohne potente Kontrollmechanismen) etabliert wird.
Aber das sehe ich nirgendwo auf der Welt.
Ansonsten wird das Giralgeld halt "offizielles Zahlungsmittel". Mehr ist da nicht.
Und geschluckt wird es, weil die Leute glauben, dass es dann "echter" ist.
Die Schweizer haben schon ihr Gold verscherbelt (in einem Ausmaß, der hier zu Herzinfarkten bei den "Goldigen" geführt hätte). Die Chance, dass ausgerechnet die jetzt "das richtige" tun, ist mMn gering.
Dann gibt es da noch eine Kleinigkeit, nämlich die Frage nach der Legitimation. Wo ist denn die Rechtfertigung dafür, dass Geld von Halsabschneidern erzeugt wird, die damit hauptsächlich ihren eigenen und Reichtum ihrer Anteilseigner vermehren? Das ist zutiefst undemokratisch.
Vollends absurd wird es dann, wenn die großen Banken "systemrelevant" oder "too big to fail" werden. Der Staat leiht sich dann Geld von anderen Banken, um die Zocker zu retten, die Rechnung zahlen wir.
Es führt kein Weg daran vorbei, die Gelderzeugung aus der Willkür privater Institutionen zu nehmen. Wir werden das Ende dieser Geschichte erleben, Inflation, Hyperinflation, Währungsreform. Das ist die friedliche Variante.
Was aus alldem folgt ist die Erkenntnis, dass Alternativen her müssen. Vollgeld ist da nicht das Schlechteste, vor allem, wenn es mit einem bedingungslosen Grundeinkommen kombiniert wäre.
Wer mag, kann sich mit dem Thema ja mal befassen.
Ach ja, gute Wünsche für das neue Jahr.
Wie würde sich so eine "Monetative" von den jetzigen staatlichen Nationalbanken unterscheiden? Dass sie nicht selbst über die Geldmengenausweitung entscheiden darf, sondern an parlamentarische Vorgaben gebunden ist (wie die Polizeibehörden)?Ladon hat geschrieben:Geldschöpfung durch staatliche Nationalbanken - womöglich noch als Weisungsempfänger - ist kein Fortschritt, sondern ein Alptraum! [...] Ein Fortschritt ist es erst, wenn das "Geldwesen" staatsrechtlich endlich als "4. Gewalt" (die sie faktisch ist ... nur eben ohne potente Kontrollmechanismen) etabliert wird.
Und ich bin da kein Spezialist (die Leute von denen sind so komisch).
Aber es ist NICHT so, wie es eh schon ist!!!
Würde das Geldwesen als "Vierte Gewalt" verfassungsrechtlich etabliert, dann bestünden ganz andere Voraussetzungen.
Heute ist das Geldwesen irgendwo im Nebel. Als ("offizielle") Vierte Gewalt müsste es in das System der Gewaltenteilung eingeflochten werden. (Ob die immer funktioniert, steht auf einem anderen Blatt).
Das ist ein ENTSCHEIDENDER und wohl der grundlegenste Unterschied zum heute!
Irgendwie hab ich bei deinen Antworten in letzter Zeit immer den Eindruck, dass du dich persönlich angegriffen fühlst oder andersweitig genervt bist. Falls es falsch rüberkam, meine Frage war ganz neutral gemeint, ohne jemanden belehren oder angreifen zu wollen.Ladon hat geschrieben:An dieser Stelle wohl kaum der Platz für eine Diskussion der "Monetative Idee".
Und ich bin da kein Spezialist (die Leute von denen sind so komisch).
Aber es ist NICHT so, wie es eh schon ist!!!
Wie dem auch sei, da mich das Thema tatsächlich interessiert, hab ich hier mal einen Thread zur weiteren Diskussionen eröffnet.
Nö nö. Bei mir wird nur mehr darauf geachtet wie ich formuliereMaciejP hat geschrieben:Irgendwie hab ich bei deinen Antworten in letzter Zeit immer den Eindruck, dass du dich persönlich angegriffen fühlst oder andersweitig genervt bist. Falls es falsch rüberkam, meine Frage war ganz neutral gemeint, ohne jemanden belehren oder angreifen zu wollen.Ladon hat geschrieben:An dieser Stelle wohl kaum der Platz für eine Diskussion der "Monetative Idee".
Und ich bin da kein Spezialist (die Leute von denen sind so komisch).
Aber es ist NICHT so, wie es eh schon ist!!!
Wie dem auch sei, da mich das Thema tatsächlich interessiert, hab ich hier mal einen Thread zur weiteren Diskussionen eröffnet.
Wenn es mich nerven würde Themen zu vertiefen, wäre das irgendwie ... seltsam, oder?
Da kam dann wohl von mir was "falsch" rüber. Ich wollte lediglich verhindern, dass sich über Themenfremdheit beschwert wird.Also: btt und weiter:
Was mich wirklich nervt (nur am Rande bemerkt) ist die Lobhudelei für die Schweiz. Das ist ein Staat in dem teilweise erst seit wenigen Jahren Frauen wählen dürfen. Das ist ein Staat, der seine Goldvorräte nicht nur gebunkert sondern gleich mal großteils verkauft hat (und da sind die Schweizer aber mal so richtig gefragt worden). Das ist ein Staat, der fest im Griff internationaler Banken und Konzerne ist.
Die Schweiz ist NICHT "gut", weil ihre Staatsordnung ein Plebiszit vorsieht.
Ein Ausscheren der Schweiz aus dem internationalen Geldsystem ist in etwa so vorstellbar wie die Unbestechlichkeit von Sepp Blatter.