Sozialpolitik: Armutszeugnis für Deutschland
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Die Bundesregierung hat versucht, den Armutsbericht zu schönen - dennoch zeugt er von der sozialen Misere im Land. Zehn Jahre nach Verkündung der Agenda 2010 ist die Ära der sozialen Marktwirtschaft am Ende.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 88000.html
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb ... %A4rz-2013
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.
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Tiefe Kluften zwischen arm und reich
Sind die Deutschen generell arm? Oder sind doch die meisten reich? Eine aktuelle Untersuchung der Bundesbank zeigt: Der Abstand ist noch deutlich krasser als der Armutsbericht der Bundesregierung nahelegt.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 64564.html
Augstein schliesst sehr treffend mit der Frage:
Vor ein paar Tagen habe ich in der Mediathek S. Wagenknecht bei Pelzig geshen:Was ist erschreckender: der Realismus der Menschen oder ihre Passivität?
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... Maerz-2013
Ich sympathisisere sicher mehr mit Barwasser und weniger mit der Linken, aber interessant daran war das Thema von Wagenknechts Promotion (OK, das koennte fuer Querschlaeger sorgen): dass unter einer bestimmten Einkommensgrenze es fuer den aermeren Teil der Bevoelkerung schlicht und ergreifend keine Moeglichkeiten gibt, privat vorzusorgen, also zu sparen. Insofern ist das ganze geriestere auch nur ein Fehlschlag, denn diejenigen, die es am ehesten braeuchten, haben trotz aller Zuschuesse selbst dieses Geld nicht verfuegbar.
Im Umkehrschluss ist auch klar, dass bei einem gewissen angesparten oder regelmaessig aus dem Einkommen abgezwackten Sparvermoegen heraus das Vermoegen auch deutlich schneller wachsen kann - frueher nannte man das Zinseszinseffekt, heute hat man da ja eher 0% auf 0%, dennoch funktioniert es an allen Fronten: Sparen, investieren in die Zukunft: Bildung, Immobilien. Oder eben EM.
Die aermsten muessen wieder eine Chance haben, mit Arbeit nicht nur zu ueberleben, sondern auch sich etwas aufzubauen. Arbeit muss sich lohnen, und nicht nur fuers Finanzamt, den Vermieter und den Chef. Davon profitieren alle.
and the other half didn't mean anything at all.
(Rosencrantz And Guildenstern Are Dead)
Skandalös find ich auch, dass man, glaube ich, 14 Kinder großziehen muss, um dafür eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu erhalten. Schließlich sind es die Kinder, die später dafür sorgen, dass man Gold doch essen kann bzw. dass es etwas gibt, was man dafür kaufen kann...
Der Zins, sie zu knechten, sie alle zu finden,
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- Blaubronco
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der ganze Staat ist assozial, alle die fleißig arbeiten werden ausgebeutet über div. Abgaben. Die Hartz IV Faulenzer (bis auf wenige Ausnahmen) bekommen alles hinten und vorne reingesteckt - ich kann es nicht mehr hören "die Ärmsten der Armen".
Gruß Blaubronco
Deine sehr allgemein gehaltene Aussage geht an einer sachlichen Aussage leider weit vorbei.Blaubronco hat geschrieben:Hallo,
der ganze Staat ist assozial, alle die fleißig arbeiten werden ausgebeutet über div. Abgaben. Die Hartz IV Faulenzer (bis auf wenige Ausnahmen) bekommen alles hinten und vorne reingesteckt - ich kann es nicht mehr hören "die Ärmsten der Armen".Gruß Blaubronco
ALLE "Faulenzer",die Ich kenne sind durch ihr "Alter" (50 Jahre und leicht darüber)von
Unternehmen aussortier,WEIL zu viel Fachwissen---und zu gut bezahlt...
Da werden junge Dumme mit der Hälfte des Monatslohns eingestellt...
Die Erfahrungsträger werden in einigen Jahren in D. händeringend gesucht werden.
Von so einer kurzsichtigen(ja,kleinkarierten Sicht...)Denke ist ja kaum eine
perspektivische Sichtweise zu erwarten.
Von den Politikern ist da eine Änderung auch nicht in Sicht.
T.
und Du veränderst Dein Leben"
"Die kürzesten Wörter ( ja,nein ) erfordern das meiste
Nachdenken"
Pythagoras von Samos
Wieso sollte die Politik da eingreifen?Titan hat geschrieben:...
Von den Politikern ist da eine Änderung auch nicht in Sicht. ...
Das ginge ja nur, indem man Verbote und Regeln formuliert und diese unter Strafandrohung durchsetzt. Das Problem liegt doch eher darin, dass Manager heutzutage nicht mehr "verantwortlich" sind, d.h. mit dem Schicksal "ihrer" Firma auch wirklich existenziell verbunden. Also wird alles dem Primat des "Shareholder Value" geopfert, denn bis die Konsequenzen zu tragen sind, ist man längst woanders, in Rente ... oder im Aufsichtsrat, wo man dann die selbst gefassten Beschlüsse von vor zwei, drei Jahren durchwinken kann.
Unter diesen Marktbedingungen ist es doch kein Wunder, dass auf Teufel komm raus eingespart wird - auch in großem Stil in solchen Fällen, die der Titan anspricht.
Aber wenn das jetzt "politisch" reglementiert wird - sinnvoll vielleicht sogar! - hat man das Problem ausufernder Eingriffe ins Wirtschaftsleben. Vielleicht in diesem Fall (meinetwegen verbesserter Kündigungsschutz für qualifizierte ältere Arbeitnehmer oder so) sinnvoll und langfristig gesehen klug ... aber eben doch Regulierung.
Der Goldhamster nennt so was: Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben